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Max Merseny: „World Traveller“

Reingehört und drangeblieben. Von der ersten Note an groovt es mächtig und man mag es kaum glauben, dass dieser Musiker aus deutschen Landen stammt. Max Merseny stellt mit „World Traveller“ ein extrem eindrucksvolles, gutes, vielseitiges und lässiges Album vor.

Schon sein Debüt-Album „Thank Y’all“ (2011) ließ aufhören und sein Name blieb im Standby-Modus.

 
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Ulita Knaus: „Love In This Time”

„Love In This Time“ ist ein phantastisches Stück Musik im besten Sinn des Wortes: Ulita Knaus macht auch auf ihrem siebten Longplayer mal wieder alles richtig.
Sämtliche Songs (bis auf Stevie Wonders „Visions“) sind selbst komponiert und absolut hochklassig. Harmonien, Texte und Arrangements wirken wie aus einem Guss und – zirkulieren in einem meist perfekten Wechselspiel.

 
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Endless: Lost Lake

Die französischen Musiker David Haudrechy (Saxophon) und Grégoire Aguilar (Piano) gehen mit ihrem neuen Album „Lost Lake“ auf eine kontemplative Reise.
Ob es sich bei „Lost Lake“ um den im US-Bundesstaat gelegenen gleichnamigen See handelt, der es mit jährlicher Regelmäßigkeit in die medialen Schlagzeilen schafft, ist ungewiss. Aber so ein wenig Phänomen darf auch das Album sein, denn der wahre „Lost Lake“ verschwindet einmal im Jahr gänzlich und zieht sich in den Untergrund des ‚Mount Hood National Parks’ in ein uraltes Lava-Bett zurück.

 
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Gemma & The Travellers

Bei den Ärzten hieß es: „Ist das noch Punkrock...“, und die Antwort lautete: Man weiß es nicht…! Wenn wir bei Gemma & The Travellers fragen: „Ist das noch Jazz?“ kommen wir sofort zu einer klaren Ansage: „Nein!“ Aber: Wen stört das?
Die italienische Sängerin mit der Wahlheimat Frankreich und ihre Mitstreiter machen eine Art Soul-Pop, in dem jede Menge Jazz mitscwingt (wahrscheinlich schreibe ich besser mitswingt!) Also ist eine Rezension dieses beeindruckenden Debutalbums („Too Many Rules & Games“) mehr als gerechtfertigt.

 
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Natalia Mateo: De Profundis

Der Titel der CD lenkt auf das richtige Gleis: De Produndis – lateinisch „aus der Tiefe“ – führt weg vom Alltag, tief in Abgründiges, in traurige Sphären, verbreitet Melancholie. Und ist doch kein schluchzendes Schmerz-Album einer Jazz-Elfe.
Vielmehr klingen aus den Songs eindringlich und intensiv, sehnsuchtsvoll und enervierend wichtige Facetten eine jeden Lebens.

 
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China Moses Nightintales

Der britische Pianist John Taylor behauptete einmal: „Was die Leute dafürhalten, ist meistens gar kein Jazz.“ Er hatte ja so recht! Und das gilt auch für das neue Album „Nightintales“ von China Moses.
Aber: es ist richtig gut. Und wenn wir verhindern wollen, dass Frank Zappas Prophezeiung: „Der Jazz ist noch nicht tot, aber er riecht schon ein bisschen!“ seine olfaktorische Wirkung voll entfaltet, müssen wir akzeptieren, dass sich der Jazz verändert.

 
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Roman Schuler extended Trio: On Behalf Of Myself

RSxT steht kryptisch vorne oben auf dem Album-Cover, die Auflösung findet sich ganz unten und viel kleiner: Roman Schuler extended Trio. Die neue CD, die „Im eigenen Namen“ sieben Stücke versammelt ist auch musikalisch „extended“ und wird am 13. April der Öffentlichkeit vorgestellt. Vier davon sind live eingespielt, die anderen im Studio. Das ist insofern erwähnenswert, weil der Schlagzeuger jeweils ein anderer ist.

 
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Yotam Silberstein: The Village

Eine Hommage an Greenwich Village, jenen Stadtteil New Yorks in dem der israelische Gitarrist Yotam Silberstein seit zwölf Jahren lebt und arbeitet. Bereits in seiner Heimatstadt Tel Aviv machte der Musiker auf sich aufmerksam und wurde zu Jazz-Festivals quer durch Europa eingeladen. Ein Stipendium an der namhaften New York School ließ ihn 2005 ins „Village“ ziehen.

 
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Omer Klein Trio

Georg Wilhelm Friedrich Hegel gilt als Allzweck-Philosoph und ist deshalb für jeden da! So auch für den Jazzer Omer Klein. Bei seinem neuen Album „Sleepwalkers“ beruft sich der in Israel geborene Pianist auf den 1831 verstorbenen Idealismus-Profi und dessen Zitat „Kunst zeigt sich im Absoluten“.

Ohne jetzt den halben Hegel nachbeten zu wollen: Klein kommt über den deutschen Idealismus direkt zu Gott – findet aber im Interview, Gott sei Dank, auch wieder zurück in die Welt des Jazzes. Dort kennt sich der beim New Yorker Komponisten/Pianisten Fred Hersch ausgebildete und mittlerweile in Düsseldorf-Pempelfort residierende Tastenakrobat aus.

 
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Distances: Venice

2014 gegründet, 2017 das Debüt-Album. Das europäische Jazzquartett „Distances“ mit Mitgliedern aus Lettland, Deutschland, Italien und Bulgarien, die größtenteils in München leben und arbeiten, stellt Venice" vor. Und ab und zu reisen die vier Musiker auch mal nach Venezia, der Heimatstadt des Pianisten Marco Ponchiroli.
Reisen ist ein gutes Stichwort, denn die Gruppe ist viel unterwegs, besonders jetzt zur Release ihres Albums. Es geht nach Lettland, Polen, Italien und durch Deutschland. Auch das Album gleicht einer Reise zwischen poetisch-musikalischen Stimmungen, sensibel-ruhigem Dahingleiten, versetzt mit O-Tönen des „Wahren Lebens“. So ist quengelndes Babygeschrei (Continuous Now), Kirchenglocken (And Never Again) und Stimmengewirr (Continuous Now) Teil zweier Aufnahmen.

 
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Edward Maclean Foto: Zara Zandieh/PR

Wenn eine Sängerin ein Album veröffentlicht: super! Wenn ein Pianist ein Album veröffentlicht: klasse! Wenn ein Gitarrist eine Platte veröffentlicht: toll! Wenn aber ein Bassist ein Album veröffentlicht: Muuuuusssss daaaassss sein!
Und das obwohl wir in der Jazz-Historie von Charles Mingus und Ron Carter über Stanley Clark und Jacko Pastorius bis Eberhard Weber jede Menge Sternstunden international erfolgreicher Bassisten erlebt haben.

 
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Viktoria Tolstoy

Die Kinokasse hat man nicht wirklich vor Augen, wenn Viktoria Tolstoy anfängt zu singen. Doch auf dieser CD ist alles anders.
Diesmal hat sich die Schwedin Filmmusiken bekannter Streifen ausgesucht und kräftig in den Jazz-Topf getaucht. Herausgekommen sind neu gewandete und dennoch unverfälschte Klassiker.

 
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Johanna Elina: Belonging

Vier Jahre ist es her, da machte die finnische Sängerin mit Wohnsitz in Dänemark durch ihr Debütalbum auf sich aufmerksam. „Belonging“ ist nun das zweite Album und erscheint heute in Deutschland.

Sie hat einen nordisch melancholischen Klang, einen schamanischen Unterton und die Eigenwilligkeit isländischer Musiker. Ihre Altstimme unterstützt diese Attribute, und ihre Inhalte der Texte über Leben und Tod, Geburt, Entfremdung und Zugehörigkeit tun dies ebenfalls. Johanna Elina schafft eine Grundstimmung, die sie dann variiert. Mal stimmt sie sich klagend ein, mal gelöst, mal gepresst und mal dezidiert.

 
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John Scofield Country For Old Men

Ein Holzhaus irgendwo im Osten der USA aus starrer Adlerperspektive. Das Nachtlicht ist noch an. Tonspur: „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Steve!“ – „Gute Nacht, Larry!“ – „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Mama!“ Dolly Parton deckt Bill Stewart liebevoll zu. „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Bill!“ Der Rezensent wacht schweißgebadet auf. John Scofield spielt Country. Muss das sein?

 

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