Kultur Management Magazin
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- Geschrieben von: Claus Friede und Cornelia Stegner -
Mehr als 135 Jahre nach seiner Erfindung kehrt ein Stück deutscher Industriekultur und Innovationsgeist an seinen Ursprungsort zurück: Auf der Veste Coburg wird die originalgetreue Rekonstruktion des „Coburger Elektrowagens von 1888 nach Andreas Flocken“ öffentlich vorgestellt.
Das Projekt würdigt den Coburger Maschinenbauer Andreas Flocken, der 1888 mit seinem elektrisch angetriebenen Fahrzeug Pionierarbeit leistete – lange bevor das Automobil mit Verbrennungsmotor seinen Siegeszug begann.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Für China waren die 1920er Jahre eine Zeit des Aufbruches. Rasanter Wandel, technische Neuerungen und eine regelrechte Bilder- und Medienflut förderten während der späten Qing-Dynastie (1611–1912) und der darauffolgenden Republikzeit (1912–1949) neue Vorstellungen von Nation, Fortschritt und Identität.
Das Museum an der Rothenbaum Chaussee (MARKK) in Hamburg widmet sich mit der Ausstellung „Druckfrisch aus den Zwanzigern. Einblicke in Chinas Moderne“ in sechs Themenbereichen den politischen, kulturellen, kommerziellen und wissenschaftlichen Aspekten, die die chinesische Moderne maßgeblich prägten: Drucke, Mode, Populärkultur.
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- Geschrieben von: Maria Schade und Claus Friede -
Schloss Augustusburg, gelegen östlich von Chemnitz im sächsischen Erzgebirge, beherbergt in seinen Mauern gleich mehrere Museen: ein Motorradmuseum, ein Schlossmuseum, die Schlosskirche mit einem wundervollen Sakralbild aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515–1586) über dem Altar und die Renkewitz-Orgel, die zu den bedeutendsten Werken des deutschen Orgelbaus zählt. Und schließlich das Kutschenmuseum.
Letztgenanntes wird Ende September 2025 wiedereröffnet –, renoviert, neu konzipiert und gestaltet.
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- Geschrieben von: Geschrieben von: Dāvis Sīmanis, Dagmar Reichardt -
Dāvis Sīmanis ist einer der international bekanntesten Regisseure und Drehbuchautoren aus Lettland. Derzeit noch als Newcomer gehandelt und ein brancheninterner Geheimtipp, erfüllt er bereits alle künstlerischen und intellektuellen Voraussetzungen für eine genuin tradierte, innovative europäische Qualität im Bereich anspruchsvolles Kino.
Hervorgetreten mit Filmproduktionen in den Sparten Spielfilm, Cross-Genre und poetischer Dokumentarfilm, ist Sīmanis 2024 zum Rektor der Lettischen Kulturakademie in Riga berufen worden, nachdem er zuvor an der Universität Helsinki Filmtheorie und Regie unterrichtet hat.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Im Lübecker Museum für Natur und Umwelt wird noch bis in das nächste Jahr hinein die Vielfalt der nordamerikanischen Kulturen vorgestellt.
Früher gab es in Lübeck ein Völkerkundemuseum, das bereits 2007 aus Kostengründen geschlossen und dessen sehr reichhaltige Sammlung in das ehrwürdige Zeughaus eingeschlossen wurde. Seit einigen Jahren werden dank eines engagierten Kurators, des Ethnologen Lars Frühsorge, aus diesem Fundos Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themen veranstaltet. Jetzt sind es die Indianer Nordamerikas, deren unterschiedliche Kulturen mit der Hilfe einer Vielzahl von Objekten vorgestellt und mit dem leicht romantisch angehauchten Indianerbild der Deutschen konfrontiert wird.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Les Très Riches Heures (dt.: Das Sehr Reiche Stundenbuch) des Jean de Valois, duc de Berry (Herzog von Berry, 1340–1416), ein bahnbrechendes Werk der spätmittelalterlichen Kunst, gehört zu den wertvollsten Besitztümern des Musée Condé im Château de Chantilly, nördlich von Paris.
Auf Wunsch ihres Stifters, Henri d’Orléans, duc d’Aumale (Herzog von Aumale, 1822–1897), darf diese empfindliche und unschätzbare Handschrift nicht außerhalb des Schlosses von Chantilly ausgestellt werden, wo sie in einer sicheren Umgebung vor den Augen der Öffentlichkeit aufbewahrt wird.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die leidenschaftliche Begeisterung für die ästhetische Gestaltung von Landschaftsparks und Gärten führte im 18. Jahrhundert in Europa zu einer „Parkomanie“.
Der Jenischpark gilt bis heute als eine der schönsten und beliebtesten norddeutschen Parkanlagen und als ein bedeutendes nationales Gartenbaudenkmal.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
„Kunst ist eine Brücke, die Völker einander näherbringt“, lautet ein kongolesisches Sprichwort. Mit der Ausstellung „Bakuba Kunst – Geometrie des Lebens" hat das Museum am Rothenbaum einmal mehr diese Brücke gebaut.
Derzeit zeigt es über 100 Kunst- und Kulturschätze der Kasai-Region, gelegen im heutigen Südwesten der Demokratischen Republik Kongo, die einen vielschichtigen Einblick in das soziale und spirituelle Leben des ehemaligen Kuba-Königreiches geben.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -
Transkulturalität als nützliches Alltagswerkzeug? – Ja, im Kontext konstruktiver Narrative und bildgenerierender Metaphorik, die uns helfen, unsere lebensweltliche Komplexität leichter zu verstehen, zu bewältigen und zu gestalten! Ganz nebenbei erfährt man beim Erkennen, Anwenden und Praktizieren transkultureller Prinzipien auch den philosophischen Gehalt dessen, was nicht nur die Welt „in ihrem Innersten zusammenhält“, sondern auch was uns Menschen rund um den Globus verbindet und zu Erbaulichem befähigt.
Auf der Basis dieser zu diskutierenden konstruktiven Maxime fand zum ersten Mal eine internationale Konferenz zum Forschungsgebiet der Transkulturellen Studien in Italien statt.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Wie die heute denkmal- und UNESCO-Welterbe-geschützte Speicherstadt der Freien und Hansestadt Hamburg vor dem Zweiten Weltkrieg aussah, das zeigt derzeit eine kleine, eine sehr kleine Sonderschau im Speicherstadtmuseum.
Der Weg lohnt, denn hier, Am Sandtorkai 36, taucht man ein in eine Zeit, die ebenfalls bald verloren und vergessen sein könnte, wenn Hamburg nicht dafür sorgt, dass die Existenz der privat geführten Außenstelle des Museums der Arbeit langfristig gesichert wird.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die Erinnerungskultur ist mittlerweile akzeptierter Bestandteil der urbanen und ländlichen Gesellschaft. Wenn auch der Begriff, so wie wir ihn heute benutzen, erst in den 1990er Jahren aufkam und Entwicklungen dazu nach 1945 teilweise zäh und in Wellenbewegungen und häufig erst in einer der nächsten Generation stattfanden, haben sich in Deutschland Städte, Gemeinden und Landkreise mit der regionalen und örtlichen Geschichte beschäftigt und die Verbrechen, menschenverachtenden Ideologien, Ausgrenzungen von Bürgern etc. thematisiert.
Von den Anfängen des Chauvinismus, des Antisemitismus und der nationalen Verblendung, die weit vor 1933 zu finden sind bis zur Shoa, dem systematischen Völkermord, dem Verbrechen an der Menschheit, musste ein jahrzehntelanger Weg zurückgelegt werden – und muss es noch immer – um das zu begreifen, was nie wieder passieren darf.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Dieser Mund, dieser leuchtende korallrote Mund! Wenn ich an Peggy Parnass denke, an die allseits geliebte und verehrte „Königin von St. Georg“, die am 12. März 2025 im Alter von 97 Jahren starb, sehe ich zuerst diesen großen, roten Mund vor mir, der sich, flankiert von einem liebevollem Blick, zu einem strahlenden Lächeln öffnete, sobald wir uns sahen: „Du – wie schön!“
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Vor genau fünfhundert Jahren verwüstete der Bauernkrieg den Südwesten und -osten Deutschlands.
Vom Deutschen Bauernkrieg gehört hat fast jeder, aber was wissen wir über die Epoche? Haben wir eine umfassende Anschauung dieses Krieges? Haben wir mehr oder anderes vor Augen als Bauern, die eine Fahne mit einem Schuh in die Höhe recken? Zumindest in Norddeutschland wird das wohl eher die Ausnahme sein, denn der Bauernkrieg, der die Bundschuh-Bewegung von 1493 bis 1517 fortsetzte, verwüstete Süddeutschland, nicht aber den Norden. Dort war die Reformation viel wichtiger, und die Gestalt Martin Luthers überstahlt bis heute alles.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -
Der deutsche Philosoph Wolfgang Welsch wählt für sein neues Buch im Haupttitel eine These – „Wir sind schon immer transkulturell gewesen“ – und für den Untertitel einen bezeichnenden Zusatz: „Das Beispiel der Künste“. Letzteres mit gutem Grund, denn die Kunst war – und ist – Welschs „große Liebe“, wie er seinen KulturPort.De-Lesern bereits vor gut zwei Jahren im Interview über die von ihm in die Philosophie und Kulturwissenschaft eingeführte „Transkulturalität“ verraten hat.
Gleichzeitig ist der Untertitel seiner Neuerscheinung – „Das Beispiel der Künste“ – auch ein Versprechen, und zwar auf die vielfältigen transdisziplinären Verständnis- und Verständigungsmöglichkeiten, die sich eröffnen, wenn man weitere Untersuchungsgegenstände transkulturell ausleuchten wollte. Dabei umfassen „die Künste“ im Plural bei Weitem nicht nur die bildende Kunst, obgleich letztere Welsch seit seiner Münchner und Würzburger Studienzeit bis heute besonders am Herzen liegt.
