Kultur Management Magazin
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -

Transkulturalität als nützliches Alltagswerkzeug? – Ja, im Kontext konstruktiver Narrative und bildgenerierender Metaphorik, die uns helfen, unsere lebensweltliche Komplexität leichter zu verstehen, zu bewältigen und zu gestalten! Ganz nebenbei erfährt man beim Erkennen, Anwenden und Praktizieren transkultureller Prinzipien auch den philosophischen Gehalt dessen, was nicht nur die Welt „in ihrem Innersten zusammenhält“, sondern auch was uns Menschen rund um den Globus verbindet und zu Erbaulichem befähigt.
Auf der Basis dieser zu diskutierenden konstruktiven Maxime fand zum ersten Mal eine internationale Konferenz zum Forschungsgebiet der Transkulturellen Studien in Italien statt.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Wie die heute denkmal- und UNESCO-Welterbe-geschützte Speicherstadt der Freien und Hansestadt Hamburg vor dem Zweiten Weltkrieg aussah, das zeigt derzeit eine kleine, eine sehr kleine Sonderschau im Speicherstadtmuseum.
Der Weg lohnt, denn hier, Am Sandtorkai 36, taucht man ein in eine Zeit, die ebenfalls bald verloren und vergessen sein könnte, wenn Hamburg nicht dafür sorgt, dass die Existenz der privat geführten Außenstelle des Museums der Arbeit langfristig gesichert wird.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Die Erinnerungskultur ist mittlerweile akzeptierter Bestandteil der urbanen und ländlichen Gesellschaft. Wenn auch der Begriff, so wie wir ihn heute benutzen, erst in den 1990er Jahren aufkam und Entwicklungen dazu nach 1945 teilweise zäh und in Wellenbewegungen und häufig erst in einer der nächsten Generation stattfanden, haben sich in Deutschland Städte, Gemeinden und Landkreise mit der regionalen und örtlichen Geschichte beschäftigt und die Verbrechen, menschenverachtenden Ideologien, Ausgrenzungen von Bürgern etc. thematisiert.
Von den Anfängen des Chauvinismus, des Antisemitismus und der nationalen Verblendung, die weit vor 1933 zu finden sind bis zur Shoa, dem systematischen Völkermord, dem Verbrechen an der Menschheit, musste ein jahrzehntelanger Weg zurückgelegt werden – und muss es noch immer – um das zu begreifen, was nie wieder passieren darf.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Dieser Mund, dieser leuchtende korallrote Mund! Wenn ich an Peggy Parnass denke, an die allseits geliebte und verehrte „Königin von St. Georg“, die am 12. März 2025 im Alter von 97 Jahren starb, sehe ich zuerst diesen großen, roten Mund vor mir, der sich, flankiert von einem liebevollem Blick, zu einem strahlenden Lächeln öffnete, sobald wir uns sahen: „Du – wie schön!“
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Vor genau fünfhundert Jahren verwüstete der Bauernkrieg den Südwesten und -osten Deutschlands.
Vom Deutschen Bauernkrieg gehört hat fast jeder, aber was wissen wir über die Epoche? Haben wir eine umfassende Anschauung dieses Krieges? Haben wir mehr oder anderes vor Augen als Bauern, die eine Fahne mit einem Schuh in die Höhe recken? Zumindest in Norddeutschland wird das wohl eher die Ausnahme sein, denn der Bauernkrieg, der die Bundschuh-Bewegung von 1493 bis 1517 fortsetzte, verwüstete Süddeutschland, nicht aber den Norden. Dort war die Reformation viel wichtiger, und die Gestalt Martin Luthers überstahlt bis heute alles.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -

Der deutsche Philosoph Wolfgang Welsch wählt für sein neues Buch im Haupttitel eine These – „Wir sind schon immer transkulturell gewesen“ – und für den Untertitel einen bezeichnenden Zusatz: „Das Beispiel der Künste“. Letzteres mit gutem Grund, denn die Kunst war – und ist – Welschs „große Liebe“, wie er seinen KulturPort.De-Lesern bereits vor gut zwei Jahren im Interview über die von ihm in die Philosophie und Kulturwissenschaft eingeführte „Transkulturalität“ verraten hat.
Gleichzeitig ist der Untertitel seiner Neuerscheinung – „Das Beispiel der Künste“ – auch ein Versprechen, und zwar auf die vielfältigen transdisziplinären Verständnis- und Verständigungsmöglichkeiten, die sich eröffnen, wenn man weitere Untersuchungsgegenstände transkulturell ausleuchten wollte. Dabei umfassen „die Künste“ im Plural bei Weitem nicht nur die bildende Kunst, obgleich letztere Welsch seit seiner Münchner und Würzburger Studienzeit bis heute besonders am Herzen liegt.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Adolf Hitler bescheinigte sich selbst künstlerisches Talent, aber zu seinem Kummer stand er damit weitgehend allein, und so können wir verstehen, dass der Kampf gegen begabtere Künstler einen zentralen Teil seines Programms bildete. Ein besonders infames Kapitel war die Ermordung der Patienten, die die „Bildnerei der Geisteskranken“ geschaffen hatten.
Die von den Nationalsozialisten gleich zu Beginn ihrer Herrschaft vorgenommene Bücherverbrennung – „Ich übergebe den Flammen…“ – ist bis heute hinreichend bekannt, und auch die entsprechende Veranstaltung aus dem Bereich der bildenden Kunst ist keineswegs vergessen.
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- Geschrieben von: Redaktion -

Seit dem 12. Oktober 2024 zeigt die neue Sonderausstellung des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven grenzüberwindende Momente deutsch-polnischer Geschichte. Dabei kommen jene zu Wort, für die die vielschichtigen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland auch ein Teil ihrer Lebens- oder Familiengeschichte sind.
Die Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland ist historisch belastet und hat viele Entwicklungen durchlaufen, die die Länder bis heute mitprägen – diese Geschichte zeigt die Ausstellung exemplarisch anlässlich des EU-Beitrittes Polens vor 20 Jahren, im Jahr 2004. Die Grenze zwischen den beiden Ländern wurde damals durchlässig und fließend wie lange nicht. Nun verändert und verhärtet sie sich wieder mit der politischen Entwicklung der Migrations- und Grenzpolitik in Europa.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Den weltweit verschiedenen Formen der Bestattung ist eine anregende Sonderausstellung im Industriemuseum Herrenwyk gewidmet.
Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Kaufladen, der aus heutiger Sicht eher ein Tante-Emma-Laden war. Aber noch heute steht deutlich sichtbar über seiner Eingangstür „Kaufhaus“.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Mit einer Doppelausstellung feiert Lübeck Thomas Manns Meisterwerk „Der Zauberberg“, dessen Erscheinen sich im November zum hundertsten Mal jährt.
Mit seinen fast eintausend Seiten und seinen einprägsamen Gestalten ist „Der Zauberberg“ ein gewaltiger Roman, an dessen Episoden und Figuren sich die meisten Leser oft noch Jahrzehnte später erinnern können. Ein schwieriges, weil gehaltvolles Buch, und doch auf jeder Seite unterhaltend – die Lektüre dieser machtvoll dahinströmenden Prosa ist ein schierer Genuss, und so wurde der Roman trotz seines Anspruchs und Umfangs ein großer buchhändlerischer Erfolg.
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- Geschrieben von: Claus Friede und Redaktion -

Die Archäologische Staatssammlung in Bayern präsentiert die kostenfreie Sonderausstellung „Antike in Bayern“, die sich den unterschiedlichsten kulturellen Einflüssen widmet.
Acht bayerische Museen – jedes hat seinen eigenen Schwerpunkt, aber eines verbindet sie alle: Kunst und Kultur der Antike. Sie ergeben ein Museumsnetzwerk, das in einer kleinen, aber feinen Ausstellung in Grünwald, südlich von München, der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

Der Historiker Andreas Petersen beweist in seinem neuen Buch „Der Osten und das Unbewusste. Wie Freud im Kollektiv verschwand“, dass man Wissenschaftsgeschichte genauso spannend wie einen Kriminalroman schreiben kann.
Als Sigmund Freud zu Beginn des 20. Jahrhundert das Unbewusste und die Psychoanalyse entdeckte, revolutionierte er damit den ärztlichen Blick auf psychische Leiden und veränderte das Menschenbild.
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- Geschrieben von: Redaktion -

Die Deutsche Digitale Bibliothek stellt mit dem Online-Portal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ den zentralen Zugang zu digitalisiertem Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen einrichtungsübergreifend zur Verfügung.
Das neue Portal richtet sich insbesondere an Menschen aus Herkunftsländern und -gesellschaften und informiert auf Deutsch, Englisch und Französisch über Objekte und ihre Geschichte.
Das Online-Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek schafft damit die Basis für größtmögliche Transparenz über den Verbleib von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen und ermöglicht den Dialog mit den Herkunftsländern und -gesellschaften weltweit. Die Nutzung ist kostenfrei und ohne Registrierung möglich.
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- Geschrieben von: Jörg Hansen -

Die soeben eröffnete Ausstellung im Bachhaus Eisenach verbindet zwei Jubiläen: Das erste ist das 500jährige Jubiläum des Kirchengesangbuchs, der „vielleicht schönsten Erfindung der Reformation“, wie es in der Ausstellung heißt.
Sie ist etwas mutiger als die evangelische Kirche selbst („500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ steht auf der von ihr initiierten Sonderbriefmarke), denn sie benennt 1524 als „Geburtsjahr des Gesangbuchs“ schlechthin: „Nirgendwo hatte es bislang Gesangbücher zum Mitsingen der Gemeinde im Gottesdienst gegeben.“