Architektur in und um Hamburg
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Mit dem Motto „Zwischen Ökologie und Baukunst“ bezieht sich der Hamburger Architektursommer auf die drängende aktuelle Frage: wie können Stadt und Architektur dem Klimawandel begegnen?
Die Architektur Sommer-Organisatoren, Vorstand und Team, formulieren das Motto immer erst, nachdem alle Institutionen, Vereine, Privatpersonen und Initiativen ihre eigenständig kuratierten und finanzierten Veranstaltungen beschrieben haben.
D.h. von Mai bis Juli werden auf den vielfältigen knapp 300 Veranstaltungen auch im kleinen Rahmen große Themen verhandelt.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Die Zeitschrift „Moderne Bauformen“ war bis 1943 eine erfolgreiche Architekturpublikation, die auch außerhalb Deutschlands in der Fachwelt Beachtung fand.
Die Ausstellung im Karl Schneider Haus in Hamburg zeigt daraus Fotos von Bauten in der Hansestadt, die in den 1930er Jahren entstanden sind, es sind überwiegend Wohnhäuser. Sehr viele der Aufnahmen stammen von dem ausgezeichneten Architekturfotografen Ernst Scheel (1903-1986).
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Architekten und ihr Werk unter Einbeziehung ihrer sexuellen Identität zu beschreiben, ist hierzulande ungewöhnlich, wenn nicht sogar verpönt. Das neue Buch „Schwule Architekten“ kann daher als Pioniertat gelten.
Auch wenn homosexuelle Männer in Deutschland, den USA und vielen europäischen Ländern heutzutage keine Strafverfolgung mehr fürchten müssen: als selbstverständlich akzeptiert dürfen sie sich im Berufsleben selten fühlen. Wolfgang Voigt und Uwe Bresan möchten dazu beitragen, das zu ändern. Die beiden Architekturhistoriker präsentieren 35 spannend geschriebene Biografien aus drei Jahrhunderten, bekannte Namen und viele vergessene, darunter eine Lesbe und eine Trans-Architektin. Was sie eint: alle waren beruflich erfolgreich und mussten dafür ihre Homosexualität verbergen. Die Nachwelt und die wissenschaftliche Forschung setzten das Versteckspiel fort.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Nie wieder sind in einem europäischen Land in so kurzer Zeit so viele Theater gebaut worden wie in Westdeutschland in den Jahren zwischen 1949 bis 1975: es waren etwa 180, dagegen im selben Zeitraum in Großbritannien 23 und in Italien nur zwei.
Das liegt zum einen an den Kriegsbombardierungen, die viele Spielstätten hierzulande so zerstört hatten, dass ihr Wiederaufbau als Neubau zählen kann – die deutsche Kleinstaaterei der vergangenen Jahrhunderte hatte bereits vor dem Krieg zahlreiche Bühnen hervorgebracht, die nun wiederhergestellt wurden. Zum anderen sahen fast alle Kommunen der föderalen BRD in einem eigenen modernen Theater die Möglichkeit, ihr neues demokratisches Selbstverständnis zu repräsentieren.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Zu seinem 40-jährigen Bestehen präsentiert der Denkmalverein Hamburg ein exzellentes schmales Buch, in dem er acht vorbildlich sanierte Gebäude vorstellt.
Aus zahlreichen Farbfotos und einem fundierten, locker erzählten Text von Architekturjournalist Claas Gefroi sind acht ganz individuelle Porträts entstanden, man bekommt sofort Lust, diese unbekannten Denkmäler zu besichtigen. Doch dieses Buch ist mehr als das Angebot zu einer ungewöhnlichen Sightseeing-Tour: man erkennt die Bedingungen, unter denen Denkmalschutz gelingen kann, und warum er nicht nostalgischer Heimatschutz, sondern ein integraler Teil jeder zukünftigen Stadtentwicklung sein sollte.
- Geschrieben von Claus Friede -
Was ist das Erbe unserer Städte? Welches sind die Denkmäler, Plätze und Räume, in denen sich dieses kumuliert, und durch welche Verfahren und Methoden wird es geformt, weitergegeben und sich angeeignet?
Der 1961 geborene und seit 2012 an der Universität Bamberg (Lehrstuhl für Denkmalpflege) lehrende Gerhard Vinken hat sich über einen Zeitraum von über 15 Jahren mit den Fragen beschäftigt, wie sich kulturelle Identität in Städten und welche denkmalpflegerischen Werte sich für die Gesellschaft entwickelt. Er fokussiert spezifisch zwölf internationale und nationale Metropolen und Städte.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Wie die individuelle Arbeitsbiografie eines Architekten Stadtgeschichte spiegeln kann, zeigt der Publizist und Architekturhistoriker Gert Kähler in seinem neuen Buch „Grauganseffekte. Hamburg und der Architekt Volkwin Marg“.
Wobei das Wort „Grauganseffekte“ als Synonym für so etwas wie frühkindliche Prägung gedacht ist, denn Volkwin Marg kam in der Ostsee – in Danzig – zur Welt und die Liebe zum Leben am und auf dem Wasser hat ihn ein Leben lang begleitet, ihn schließlich nach Hamburg geführt. Zusammen mit Meinhard von Gerkan führt er hier seit ca. 50 Jahren das Architekturbüro gmp, das weltweit über 500 Mitarbeiter beschäftigt.
- Geschrieben von Claas Gefroi im Auftrag der Hamburgischen Architektenkammer -
Am Sonntag, den 18. Oktober 2020, lud die Hamburgische Architektenkammer ihre Mitglieder zu einem ungewöhnlichen und besonderen Event: dem „Wandeln auf den Rampen“ im Parkhaus Rödingsmarkt.
Mit der Veranstaltung wollte die Kammer der Planerszene den Austausch über Stadtplanung und Architektur auch in Pandemiezeiten unter Wahrung aller Sicherheitsmaßnahmen (Luftaustausch, Maskenpflicht, Mindestabstände) ermöglichen.
- Geschrieben von Redaktion -
Der finnische Architekt und Möbeldesigner Alvar Aalto (1898-1976) gilt als „Vater des Modernismus“. Er schuf ikonische, organisch anmutende Gebäude, darunter zahlreiche Sommervillen in den nordischen Ländern, die Stadtbibliothek in Viipuri, das Theater in Essen und die Heilig-Geist-Kirche in Wolfsburg.
Zum populären Design-Stück avancierte die Aalto-Vase mit ihrem asymmetrischen Grundriss und ihrer gewellten Form. Eine entscheidende Mitwirkung an Alvars weltweitem Ruhm kommt dessen Ehefrau Aino (1894-1949) zu, mit der er bis zu ihrem frühen Tod ein produktives Team bildete.
- Geschrieben von Claus Friede -
1876 ist für Basels Musikszene ein wichtiges Jahr. An einem der ältesten Plätze der Stadt am Rhein, am Barfüsserplatz, an dem einst die Franziskaner-Mönche – im deutschen Sprachraum wegen ihres Armutsgelübdes auch „Barfüsser“ genannt – ihre Klosteranlage errichteten, ließen Basler Bürger in jenem Jahr einen großen und einen kleinen Konzertsaal im Stadtcasino vom Schweizer Architekten Johann Jakob Stehlin errichten.
Das neobarocke Konzerthaus galt akustisch anfangs als herausragendes Juwel, das vergleichbaren Musiksälen jener Zeit wie der Tonhalle Zürich, der Laeiszhalle in Hamburg, dem Concertgebouw in Amsterdam oder dem Wiener Musikverein Konkurrenz machte. Diverse Umbauten und Renovierungen über Jahrzehnte hinweg nagten jedoch am Renommee.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -

Eine Ausstellung im Lübecker Behnhaus gibt die Gelegenheit, über das Verhältnis von Tradition und Moderne in der Architektur nachzudenken.
Eigentlich ist er nicht einmal eine lokale Berühmtheit, weder in Lübeck, wo der Architekt die meisten seiner Bauten errichtete, noch in Braunschweig, wo er von 1918 an als Hochschullehrer arbeitete – aber Carl Mühlenpfordt (1878-1944) hat Großartiges geleistet, wie eine kleine Ausstellung im Erdgeschoss des Lübecker Behnhauses zeigt, und zumindest die Lübecker werden nicken, wenn sie die Fotos und Entwürfe seiner Bauten sehen. Es sind nämlich wichtige Gebäude dieser Stadt, die fast jeder kennt. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige sehr schöne Bilder seiner Frau, der in Lübeck geborenen Malerin Anna Dräger-Mühlenpfordt (1887-1984). Vier großformatige Ölgemälde – drei davon zeigen die Marienkirche – sind vielleicht sogar der Höhepunkt der Ausstellung. Mit anderen Worten: Der Besuch lohnt sich.
- Geschrieben von bindseil -
Dieser Frage nachzugehen lohnt sich, denn Schwimmen gehört in Basel zur Alltagskultur – aber nicht nur dort, sondern an vielen weiteren Orten in der Schweiz!
Basel hat seinen Rhein, Zürich seine Limmat und Sihl, Genf seine Rhône und Arve und Bern seine wildere Aare! Überall geht man dort im Fluss baden, ob zu besonderen Anlässen, nach Feierabend oder als Treffpunkt für gemeinsame Aktionen. Das hat dort Tradition.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Architektur ist immer noch eine Männerdomäne, selbst heute, im 21. Jahrhundert.
Wie sich Frauen diesen Beruf erkämpft haben, was sie an hervorragenden Bauwerken geschaffen haben, das zeigt derzeit „Frau Architekt“, eine ebenso opulente wie aufschlussreiche Ausstellung im Museum der Arbeit zum Hamburger Architektur Sommer 2019.
- Geschrieben von Rüdiger Joppien, Isabelle Hofmann -

Die Freie Akademie der Künste in Hamburg zeigt zum Hamburger Architektursommer 2019 die ebenso interessante wie umfangreiche Ausstellung „Bauhaus in Hamburg – Künstler, Werke, Spuren“ mit Fotografien, Zeichnungen, Architekturmodellen und Keramiken. Die Werke stammen von insgesamt mehr als 25 Leihgebern, unter ihnen die Gerhard Marcks Stiftung, Bremen, und das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.