Bücher – wissen was zu lesen lohnt
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

Was beinhaltet ein scheinbar so simpler Begriff wie Wohnen? Doris Dörrie versucht in ihrem neuen Buch, dieser Frage auf die Spur zu kommen. Rückblickend betrachtet sie verschiedene Orte, Häuser, Wohnungen und Räume ihres Lebens und beleuchtet dabei das Wechselspiel zwischen Umgebung, Denken und Fühlen.
Herausgekommen ist ein sehr persönlicher Essay, der individuelle sinnliche Erfahrungen und allgemeine soziale und politische Überlegungen zu einer Erzählung verknüpft.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Eine Sammlung lesenswerter Essays von Wolfgang Marx ist jetzt im Arachne-Verlag in Bonn erschienen.
Der Autor Wolfgang Marx besitzt zwei Gesichter – zunächst war er lange Jahre in der Wissenschaft tätig, zuletzt als Professor für kognitive Psychologie in Zürich; aber seitdem – seit seiner Emeritierung – war und ist er schriftstellerisch sehr aktiv und veröffentlichte Gedichte und eine Anzahl kleinerer Romane[1]. So solide er als Wissenschaftler arbeitete, so freudig versucht er sich heute an allerlei literarischen Experimenten. Das gilt besonders für seine Erzählwerke, die schon zuvor hier vorgestellt wurden[2]. Im Stil seiner Romane, die größtenteils aus Dialogen bestehen, sind auch die drei Dialoge geschrieben, die den schmalen Band beschließen, der Essays aus den letzten Jahren zusammenfasst.
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

In ihrem neuen Buch „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend,“ widmet sich die Wiener Soziologin Laura Wiesböck einem Diskurs, der von den USA ausgehend seinen globalen Siegeszug antrat und auch hierzulande zunehmend die Debatte bestimmt.
Dabei analysiert die Autorin, wie sowohl die Logik von Internetplattformen als auch die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen das, was als krank oder gesund gilt, definieren und beeinflussen. Das tut Wiesböck auf Grundlage zahlreicher Studien und auf angenehm differenzierte Weise.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Der italienische Physiker Guido Tonelli berichtet in seinem Buch von der schleichenden Entmaterialisierung der Materie.
Der Autor scheint mehr Wissenschaftsmanager als Forscher zu sein, aber kompetent, über die neuesten Ergebnisse der Physik zu berichten, ist er zweifellos. Und er ist nicht allein Physiker, der Umgang pflegt mit den Stars seiner Zunft, sondern noch zusätzlich ein gebildeter Mensch, der sehr gern auf die klassischen Sprachen zurückgreift.
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

Jüdischer Humor ist ein Mittel der Erkenntnis und Lachen heilt, es regt das Immunsystem an und lindert sogar Schmerzen. Diese persönliche Erfahrung möchte der Wiener Psychotherapeut und Berater Kurt Fleischner nach Jahrzenten seiner vielfältigen Berufspraxis gerne weitergeben.
Sein Buch „Wenn der Rebbe lacht. Wie der jüdische Witz die Psychotherapie bereichert“ richtet sich zwar in erster Linie an Berufskolleginnen und Kollegen, seine Lektüre ist jedoch auch für jeden interessierten Laien ein aufschlussreiches Vergnügen.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Die von Jakob Leiner zusammengestellte und herausgegebene Anthologie „Ah, ein Herz, verstehe“ bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Medizin und Lyrik. So wie das Heilen eine Kunst ist, ist es auch das Dichten – ob barock, romantisch verklärt oder anatomisch beobachtet
Fünf Jahre hat der Herausgeber, der selbst Mediziner und Lyriker ist, an diesem Gedichtband gearbeitet, der nun im Quintus Verlag erschienen ist.
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

Wie verändert eine medizinische Diagnose den Blick auf ein psychisches Leiden? Diese Frage verhandelt die New Yorker Journalistin und Autorin Rachel Aviv in ihrem neuen, bewegenden Buch „Sich selbst fremd. Wahre Geschichten von psychischen Ausnahmezuständen“, das jetzt in deutscher Übersetzung bei Hanser erschienen ist.
Rachel Aviv beschreibt darin sechs sehr unterschiedliche Krankengeschichten, die sie aus Tagebüchern, Briefen, Krankenakten, Polizeiberichten und Interviews rekonstruiert hat - darunter auch ihre eigene.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Eine Zivilisation, „welche als nächste Mutter der unsrigen noch jetzt fortwirkt“, so nannte Jacob Burckhardt die Zeit der Renaissance. In ihr wurde alles anders, in der Kunst wie in der Wissenschaft, in der Politik wie in Literatur und Philosophie.
Europa entdeckte das Individuum, es wandte sich der Antike zu („Wiedererwaxung“ in den Worten Albrecht Dürers), und nicht zuletzt in den Naturwissenschaften ging es mit Riesenschritten voran.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Gibt es ein größeres Thema als die Wahrheit? Diesem Problem widmet sich das Buch des Marburger Philosophen Thomas Rolf „Über die Wahrheit“.
Die Frage nach der Wahrheit beschäftigt seit biblischen Zeiten die Menschen – „Spricht Pilatus zu jm / Was ist warheit“, heißt es im Johannes-Evangelium in Übersetzung und Rechtschreibung Martin Luthers –, aber es ist nicht unbedingt ein vorwiegend theologisches oder religiöses Problem, sondern eine, wenn nicht gar die zentrale Frage von Metaphysik und Erkenntnistheorie. Seiner Antwort nähert sich der Autor in insgesamt fünf Kapiteln auf eben diesem Boden, wobei er sich eng an die Überlegungen Nicolai Hartmanns anlehnt.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Kulinarisches Highlight als Appetitanreger für Hobbyköche: Die besten Kochbücher des Jahres 2024 wurden bei einer feierlichen Gala in Hamburg mit dem „Deutschen Kochbuchpreis“ ausgezeichnet.
Nominiert waren bei der fünften Auflage des jährlichen Wettbewerbs die aktuell besten deutschsprachigen Kochbücher in 26 Rubriken von „Alpen“ über „Italien“ und „Orient“ bis „Wild“. Klar, dass die Creme de la Creme der Profiküche unter den ausgezeichneten Köchen und deren Büchern hier zu finden ist: dabei sind u.a. Ottolenghi und Jamie Oliver. In der Kategorie „Vegetarisch“ zeichnete die Jury das gleichnamige Buch von Paul Ivić mit der Goldmedaille aus.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Politische Diskussionen oder gesellschaftliche Streitigkeiten scheinen heute mehr denn je von Moral bestimmt, aber tatsächlich gehe es bei der Empörung gar nicht um Moral, sondern um Selbstdarstellung, lautet die These Philipp Hübls.
Ziel sei die Präsentation seiner selbst als eines moralischen Menschen. Schließlich, weiß der Autor, habe die Evolution „unseren Geist so geformt“, dass uns Anerkennung über alles geht (schon um der Vermehrung willen…), und sie sei leicht zu erreichen über eine „Erotik der Tugenden“. Wokeness oder sprachliche Hypersensibilität gründeten nicht in ehrlicher Empörung, sondern seien von vornherein nach außen gerichtet und damit Teil des Balzverhaltens. Seine These begründet der Autor auf mehr als dreihundert Seiten, für die er bereits einen renommierten und hoch dotierten Preis erhalten hat, den „Tractatus Preis für philosophische Essayistik“ des Philosophicums Lech. Und auch in Besprechungen kann der Autor breite Zustimmung für sein Buch finden.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Literatur muss frei sein und wild. Sie darf böse sein und muss auch wehtun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller.
Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Melanie Möller studierte Latinistik, Germanistik, Geschichte und Altgriechische Philologie (Gräzistik) und promovierte über Stilkritik. Heute ist sie Professorin für Klassische Philologie/Latinistik an der Freien Universität Berlin. Und sie kämpft für die Freiheit der Literatur. „Für die Freiheit der Literatur“ ist auch der Untertitel ihres aktuellen Buches „Der* ent_mündigte Lese:r“. In ihrer Streitschrift fordert die Autorin einen Freiraum für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Uns Lesern und Leserinnen beschert Melanie Möller im Kampf für die Freiheit des Wortes einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte.
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- Geschrieben von: Harry Popow -

"Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, fallen da nicht alle beide in den Graben?" Vincent van Gogh – Ein Malerleben
In den Graben? Wenn es nur das wäre. Es droht eine weltweite Kriegskatastrophe.
Das ist das Fazit nach der faktenreichen Beurteilung der Lage durch den deutschen Schriftsteller Dr. Wolfgang Bittner. Und er sagt: So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Was ist Bewusstsein, und wie kommt es zu ihm? Kaum ein Begriff ist schwerer zu fassen, und weil fast jeder Philosoph darunter etwas anderes versteht, war er für Ernst Cassirer sogar „der eigentliche Proteus der Philosophie“.
Wie lässt sich Bewusstsein beschreiben oder definieren? Die Schwierigkeiten, die bei dem Versuch einer Antwort entstehen, sind Gegenstand eines empfehlenswerten Buches.