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Was bleibt von einem Menschen nach seinem Tod? Dieser Frage geht der neue Roman von Angelika Klüssendorf nach.

Schon ihre Roman-Trilogie „Das Mädchen“, „April“ und „Jahre später“ begeisterte Kritik und Lesepublikum. Das könnte auch ihrem neuen Roman „Vierunddreißigster September“ so ergehen. Das tragikomische Buch stellte die Autorin dem Lübecker Publikum im Rahmen der LiteraTour Nord in der Buchhandlung Hugendubel vor. Die dortigen Zuhörer waren jedenfalls hingerissen. Dies zeigte sich am Applaus und an den interessierten Fragen, die von der Autorin im Anschluss an die Lesung überzeugend wahrhaftig beantwortet wurden.

 
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Gefeiert, vergessen, wiederentdeckt

Aphra Behn (1640-1689) ist die erste Schriftstellerin Englands, die vom Schreiben leben konnte. Sie gilt als Erfinderin des realistischen Romans. Ihre Werke waren erfolgreich, einflussreich und radikal zukunftsweisend. Ihre Themen reichten von Gender bis Zivilisationskritik. Das Schöne und Gute daran ist: Ihre Texte sind auch heute noch lesenswert. Deshalb entsteht derzeit in England eine neue Gesamtausgabe ihrer Werke, die „Cambridge Edition oft he Works of Aphra Behn“.

 
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Edmund Husserl ist niemals populär gewesen, aber wohl trotzdem der einflussreichste Philosoph des 20. Jahrhunderts.

Der Niederländer Toon Horsten erzählt, wie sein umfangreicher Nachlass von dem belgischen Pater Hermann Leo Van Breda gerettet wurde.

 
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Ein rauschhafter Roman, der Grenzen überschreitet!

Seit über 30 Jahren schreibt Thomas Kunst Bücher. Die meisten davon erschienen in eher kleineren Verlagen. Bis sein Gedichtband „Kolonien und Manschettenknöpfe“ 2017 bei Suhrkamp erschien. So auch sein neuer Roman „Zandschower Klinken“, der auf der Shortlist für den diesjährigen Deutschen Buchpreis steht. Mit dieser Auszeichnung kürt die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels alljährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den „Roman des Jahres“. Thomas Kunst hat gute Chancen, diesen begehrten Literaturpreis zu gewinnen. Obwohl und weil er mit „Zandschower Klinken“ einen Roman geschrieben hat, der alle bisher bekannten literarischen Grenzen sprengt. Bisher erreichten seine Bücher nicht das breite Publikum. Das dürfte sich jetzt ändern!

 
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Was ist es, das den Menschen vor allen anderen Lebewesen auszeichnet? Ist es das Denken?

René Weiland geht in seinem Buch „Die Unruhe des Denkens“ in neun von ihm selbst „Meditationen“ genannten Essays dieser Frage nach und entfaltet in ihnen, so sein eigener Anspruch, „eine Theorie der Subjektivität im Widerspiel von Selbst und Welt“. Diese Theorie will er auch als Antwort auf die Frage nach den Voraussetzungen für ein gelingendes Gespräch verstanden wissen.

 
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Ein schwarzer Backpacker, aufgewachsen in einem Arbeiterviertel in Sheffield, reist in europäische Hauptstädte, um schwarze Menschen und Communitys kennenzulernen. So simpel könnte man Johny Pitts spannendes, aufschlussreiches Buch „Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa“ skizzieren, für das er im Mai dieses Jahres den Leipziger Buchpreis erhalten hat.

 

Doch mit dem Begriff „Afropäisch“ verknüpft der Autor, Fotograf und Journalist mehr: die Hoffnung und Möglichkeit, Schwarzsein als Teil einer europäischen Identität zu beschreiben, und damit sich „selbst als komplett und ohne Bindestrich zu begreifen“, wie er in der Einleitung erklärt. Am Ende seiner Winterreise durch postkoloniale Städte wie Paris, Amsterdam oder Lissabon bleibt ihm von dieser Vorstellung immerhin das Bild einer „Art beflecktes Utopia“.

 
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Ein eindringliches Zeugnis: Kann man über den Terroranschlag auf das World Trade Center impressionistisch schreiben?

Ja, frau kann. Die in New York lebende Autorin Ellis Avery hat mit ihrem Buch „Die Tage des Rauchs“ ein eher zartes, auf jeden Fall ungewöhnliches Zeugnis des 11. Septembers 2001 und der darauffolgenden Tage hinterlassen. Sie beschreibt das, was bei historischen Ereignissen schnell unsichtbar wird und in Vergessenheit gerät: die Gefühle von Menschen.

 
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Noch vor ein, zwei Jahren haben viele nicht gewusst, was Gendern eigentlich ist, aber schon längst entkommt ihm niemand mehr: Selbst in Tagesschau oder in den Nachrichten des Deutschlandfunks wird gegendert, und auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung das Gendern nach wie vor ablehnt, so wagt es doch kein Politiker, auf das „Splitten“ zu verzichten („Bäckerinnen und Bäcker“). Das generische Maskulinum gehört sich nicht mehr. Es hat abgewirtschaftet.

 
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Was ist in unserer Zeit umstrittener als der Islam? Vielen gilt diese Religion als der Ursprung eines fanatischen und irrationalen Terrors, und der übergroßen Mehrheit auch der gebildeten Europäer ist bereits die arabische Schrift fremd und unzugänglich – und damit fehlt ihnen (fehlt mir…) jede Möglichkeit einer näheren Beschäftigung mit einer Kultur, die einen großen Teil der Welt und immer mehr auch Teile unserer Städte bestimmt.

Umso wichtiger müssen Bücher wie dieses hier sein, das dem Leser in der Gestalt von fünfzehn farbigen Städteporträts eine Geschichte der islamischen Kultur bietet.

 
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Dresden. Was für eine Flut von Bildern stellt sich bei dem Namen dieser geschichtsträchtigen Stadt ein! Angefangen bei August dem Starken, über den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg, bis zu den Friedensgebeten vor dem Mauerfall.

 

Michael Görings neues Buch „Dresden“ ist kein explizit historischer, auch kein explizit politischer Roman. Und doch sind Historie und Politik ständig gegenwärtig. Denn auch „das Private ist politisch“, wie es so schön heißt. Der „Roman einer Familie“, (Untertitel), belegt das beispielhaft. Anhand der Familie Gersberger spannt der Autor und scheidende Chef der ZEIT-Stiftung ein Gesellschaftspanorama auf, das ganz beiläufig aufzeigt, warum das SED-Regime scheitern musste.

 
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Für viele Prominente, so liest man allerorten, ist es der größte Wunsch, unbeachtet durch die Straßen zu gehen.

Für den Rezensenten ist das kein Problem, aber der Lübecker St. Petri-Pastor kann sich das erst einmal abschminken, denn sein Debüt als Romancier gelang spektakulär – zunächst wurde er in einem großen Artikel schon vor dem Erscheinen seines Buches gefeiert, dann ward sein Leseabend in der hiesigen Presse ausführlich besprochen und noch dazu im Regionalfernsehen dokumentiert, und schließlich prangt sein Porträt nicht allein im Klappentext seines Erstlings, sondern wurde auch in der seiner Bedeutung angemessenen Größe (20 cm!!) im Lokalblatt verbreitet.

 
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Der Mann, der später mein Vater wurde: diese Redewendung benutzt Torkel S Wächter häufig in seinem neuen biografisch-dokumentarischen Roman „Meines Vaters Heimat“.

 

Etwa 17 Jahre nach dem Tod seines Vaters Michael öffnet der schwedische Schriftsteller zum ersten Mal die Umzugskartons, in die er 1983 hastig dessen Nachlass verstaut hat: Bücher, Manuskripte, Briefe, Tagebücher. Dabei stößt er auf den Namen Walter Wächter, am selben Tag geboren wie Michael Wächter – ein bisher verschwiegener Zwillingsbruder? Torkel erkennt, dass beide dieselbe Person sind. Und es sein Vater war, der 1935 als Walter Wächter aus dem Konzentrationslager Fuhlsbüttel in Hamburg Briefe schrieb, auf liniertem Papier in Sütterlinschrift, eine Schrift, die Torkel nicht kennt, ebenso wenig wie die deutsche Sprache, die ihm Michael nie beibringen wollte.

 
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„Mein Vater hat fünf Menschen getötet“, so beginnt der aktuelle Roman des international preisgekrönten österreichischen, in Wien lebenden Schriftstellers Christoph Ransmayr.

Der Begriff „aktuell“ trifft auf den Roman „Der Fallmeister“ mit dem Untertitel „Eine kurze Geschichte vom Töten“ auch deshalb zu, weil hier ein Thema vorherrscht, das aktueller nicht sein könnte: Überall auf der Welt werden Wasserkriege geführt.

 
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Wolfgang Marx, geboren 1943 in Eckernförde, versteht sich seit dem Ende seiner wissenschaftlichen Laufbahn ganz und gar als Erzähler. Zwar hatte sich schon Jahre zuvor sein literarischer Ehrgeiz gemeldet, denn bereits 1995 hatte er seinen ersten Roman – „Megastar“ unter die Leute gebracht. Aber die meisten seiner Bücher folgten erst später.

Zuletzt hatte Marx mit „Am grauen Meer“ ein Buch veröffentlicht, in dem er die Rückkehr einer ihm selbst verdächtig ähnlichen Person nach Ultima Thule erzählte, wie Eckernförde bei ihm heißt. Dieser Kurz-Roman (so hätte ihn Arno Schmidt genannt) erzählt so etwas wie eine „unerhörte Begebenheit“, womit er perfekt Goethes Definition einer Novelle genügt. Es ist eine dramatische und temperamentvolle Erzählung.

 

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