Musik Magazin
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- Geschrieben von: Frank-Peter Hansen -
Yuja Wang hat sich zu einem Zeitpunkt, als sie die 30 noch nicht erreicht hatte, in einem Interview sinngemäß dahingehend geäußert, dass sie sich dem Musikschaffen Beethovens nicht gewachsen fühle und folglich davon Abstand nehme, als Interpretin seiner Kompositionen die Bühnen der Welt zu betreten.
Sie hatte bei dieser Aussage vermutlich vor allem die späten Klaviersonaten Nr. 28–32 (Opus 101 bis 111) – im Speziellen höchstwahrscheinlich Beethovens letzte Klaviersonate, also die Nr. 32 in c-Moll, op. 111 mit ihrem in der doppelten Bedeutung des Wortes Finalsatz, der Arietta: Adagio molto, semplice e cantabile – im Sinn. Und exakt deswegen war diese Pianistin, was verwundern mag, als werdende Künstlerin eben kein Rising star oder so etwas wie ein frühreifes Genie.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Nach dem weltweiten Kinostart des Konzertfilms „Björk: Cornucopia" wird dieses visionäre Live-Erlebnis nun erstmals auf physischen Tonträgern veröffentlicht.
Über den Film, der live in Lissabon am 1. September 2023 aufgenommen wurde, sagt Björk: „Ich freue mich riesig, euch den Film zu meinem Konzert Cornucopia präsentieren zu können. Es war ein langer Weg, an dem Hunderte von Menschen mitgewirkt haben. Ich bin jedem Einzelnen von ihnen unendlich dankbar.
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- Geschrieben von: Frank-Peter Hansen -
Am 19. Oktober, nachmittags um 15.30 Uhr, fand in der Berliner Philharmonie, unter der Leitung des isländischen Gastdirigenten Gudni Emilsson, mit den Berliner Sinfonikern ein in zweifacher Hinsicht ungewöhnliches ‚Doppelkonzert‘ statt.
Außergewöhnlich war einerseits, dass gleich zwei Klavierkonzerte auf dem Programm standen. Das 2. Klavierkonzert op. 18 in c-Moll von Sergei Rachmaninow vor der Pause, das 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll von Piotr Tschaikowski zum Finale.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Die Zeit spielt im „Rosenkavalier“ eine große Rolle. Wenn Sie, lieber Leser und liebe Leserin, nicht über so viel Zeit verfügen, die ganze Kritik zu lesen, speziell für Sie dies vorweg: Eine Vorstellung dieser Strauss-Oper in Lübeck sollten Sie unbedingt besuchen!
Da Sie momentan noch weiterlesen, zusätzlich folgender Hinweis: Dieser Bericht ist nicht KI-generiert, er basiert auf „Schwärm“-Intelligenz. Denn zu Schwärmen gibt es viel bei dieser Inszenierung.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Was für eine Freude, was für ein musikalisches Ereignis für alle Jazzliebhaber und Freunde der kubanischen Musik!
Der Pianist Rolando Luna, der über ein Jahrzehnt lang den Sound des legendären „Buena Vista Social Club“ mitprägte, der die kubanische Sängerin Omara Portuondo mehr als 15 Jahre begleitete, gastierte am 29. September im Kleinen Saal der Hamburger Elbphilharmonie mit einem mitreißenden Programmmix aus kubanischen Rhythmen, freiem Jazz und klassischen Improvisationen.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
„Willkommen bei Mozart y Mambo in der Trave-Philharmonie“, begrüßte scherzend Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein-Musikfestivals, die Zuhörer in der großen Bootshalle der Böbs Werft in Travemünde.
Mit diesem Wort-Anker setzte er die Stimmung in der ausverkauften maritimen Halle. Das Publikum applaudierte lachend und die Lach-Möwen antworteten vom Wasser her rhythmisch korrekt.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Dies ist kein Konzertabend im herkömmlichen Sinn. Zum einen begründet im Auftrittsort: wir sitzen im Betsaal der Lübecker Synagoge. Zum anderen ist es der Zeitpunkt: vor achtzig Jahren wurde Deutschland von der Naziherrschaft befreit!
Auch die Worte „Seid Mensch“ der kürzlich verstorbenen Margot Friedländer und der eindringliche Apell des neugewählten Papstes „Nie wieder Krieg“ lassen diesen Abend zu einer Gedankenstätte werden. Zudem drängen sich Hannah Arendts Mahnungen in diesen Gedankenreigen, als unvermittelt die Klarinette erklingt. Und damit beginnt ein Abend meisterhafter Schönheit.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
Keine Frage: der absolute Höhepunkt dieses Konzertabends im Gewandhaus Leipzig am letzten Freitag im März bildete die deutsche Erstaufführung „Zwei Sätze für Klavierquartett“ von Gustav Mahler/Alfred Schnittke in der Bearbeitung für Klavier- und Streichorchester von Omer Meir Wellber und Keren Kargarlitzsky.
Zumal Giorgia Leonardi und Kammertänzer Flavio Salamanka mit unglaublicher Leichtigkeit zu dieser Musik (Choreografie: Ermanno Sbezzo) tanzten. Ihre Bodenhaftung schien aufgehoben. Diese schwerelose Körperlichkeit, die mit der Musik und in der Musik aufging, faszinierte das Publikum.
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- Geschrieben von: Redaktion -
K.ZIA ist eine in Berlin lebende, in Brüssel geborene und aufgewachsene, multitalentierte Künstlerin, die für ihre fesselnden und gefühlvollen Performances, Visuals und Musik bekannt ist.
Sie verfügt über eine einzigartige und gefühlvolle Stimme, in der sich ihre vielfältigen musikalischen Einflüsse widerspiegeln. Sie vermischt Elemente aus R&B, Soul und AfroPop zu einem zeitgemäßen und zeitlosen Sound, der oft Elemente von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit enthält. Groove, Leidenschaft und kreative Vielfalt stehen im Mittelpunkt.
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- Geschrieben von: Redaktion -
Die ungewöhnliche Struktur, die herrliche Partitur und die lebensbejahende Aura machen aus Ludwig van Beethovens einziger Oper „Fildelio“ ein einmaliges Erlebnis.
Am 15. März kommt diese Hymne an die Freiheit, mit der der Komponist der Menschenwürde ein musikalisches Denkmal gesetzt hat, live aus dem Metropolitan Opera House, New York (Met) ins Kino.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
In der rundum gelungenen Inszenierung von Stephen Lawless feierte Wagners Oper „Tristan und Isolde“ im Musiktheater Lübeck Premiere. Das Publikum war von dieser Aufführung ebenso begeistert wie von Lawless vorausgegangener Inszenierung „Semele“.
Von Anfang an hingerissen folgte das Publikum dieser musikalischen Erzählung von Tristan und Isolde bis zum tragischen Ende. Es ist eine Geschichte, die von Liebe und Tod erzählt, von Lust und Leid, von schuldloser Schuld. Es geht um eine Liebe, die vom Leben in den „süßen“ Tod führt. Es geht auch und vor allem um die Sehnsucht nach etwas, das größer ist als das Leben selbst und ohne die das Leben keinen Sinn macht.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Nach „Arabella“ (2023) und „Intermezzo“ (2024) nun also „Die Frau ohne Schatten“ an der Deutschen Oper Berlin. Mit dieser Märchenoper von Richard Strauss setzt Tobias Kratzer, der im Sommer 2025 die Intendanz der Staatsoper Hamburg übernimmt, einen fulminanten Schluss-Strich unter seinen Strauss-Zyklus an der Deutschen Oper Berlin.
Gelungen ist ihm eine Aufführung, die kaum jemand aus dem Publikum schnell vergessen wird - ein praller Premieren-Opernabend, der musikalisch und theatralisch überzeugte.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die norwegische Violinistin Ragnhild Hemsing spielte gemeinsam mit dem Kontrabassisten Sondre Meisfjord und dem Schlagwerker Terje Isungset ein stimmungsvolles Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie.
Die Außertemperaturen in der Hamburger HafenCity rund um die Elbphilharmonie herum waren gefühlt weit unter 0-Grad – wie man es von einem nordischen Winter erwartet. Da ist der norwegische Winter vergleichbar, wenn auch garantiert schneereicher. Die Konzertbesucher des fast gefüllten Kleinen Saals der Elbphilharmonie kamen also schon winterlich an, viele im Norweger-Pullover oder -Jacken, und man hörte vor Beginn Geschichten aus Norwegen und Erzählungen von Nordland-Reisen, quer durch die Sitzreihen.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Vieles an diesem Abend in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) ist anders als bei einem „normalen“ Klassik-Konzert. Das zeigt sich gleich zu Beginn: Nach der launigen Einführung durch Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musikfestivals, in der er Lübeck, Tschaikowsky und uns Zuhörer mit einer märchenhaften Anekdote zusammenführt, treten nicht wie erwartet schwarzgekleidete Musiker und Musikerinnen entschlossenen Schrittes auf die Bühne, sondern summende, vokalisierende, musizierende, die sich wie Schlafwandler, wie Traumtänzer bewegen. Scheinbar willkürlich bleiben sie stehen, setzen sich nicht – außer die Cellisten und Cellistinnen, die beiden Harfenistinnen und die Pianistin.
Sie stimmen ihre Instrumente nicht. Stattdessen tauchen sie das Publikum in eine Klanglandschaft, changierend zwischen kompositorischer Idee und freier Interpretation. Das alles bereitet uns auf wunderbare Weise auf den märchenhaften Abend vor, bevor dann doch überraschend die Ouvertüre zum „Nussknacker“ einsetzt.
