Musik Magazin
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Opernereignisse, die Aufsehen erregen werden – das verspricht ein Blick ins neue Programm der Staatsoper Hamburg für 2016/17, die zweite Saison unter der Leitung von Georges Delnon, Kent Nagano und dem weltweit in der Zahl seiner Dienstjahre unübertroffenen John Neumeier.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Ein heißes Programm, zu dessen Präsentation Elbphilharmonie-Chef Christoph Lieben-Seutter und ein angesichts der Zielgeraden sichtlich erleichterter Bürgermeister Olaf Scholz ins kalte Parkhaus des Prestige-Neubaus am Kaiserkai gekommen waren. Nach sieben Jahren des Warmlaufens wurde enthüllt, worauf sich Hamburger und Hamburg-Musik-Touristen in der ersten Saison mit dem neuen Konzerthaus am Hafen freuen dürfen. Es sind über 300 Konzerte, die Bandbreite ist kaum übersehbar und ungeheuer vielfältig – und sie markieren kaum weniger als, wie es ein Kollege punktgenau formulierte, einen Quantensprung im Hamburger Musikangebot.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Fünf Mal am Abend des 16. Juni 2015 kämpften Sanitäter in der leeren Messehalle 3 um das Leben schwer verletzter Unfallopfer. Fünf Mal vergebens. Einem Mann quollen bereits die Gedärme aus dem Bauch, ein junges Mädchen starrte noch entsetzt auf sein abgetrenntes Bein, ehe es verblutete.
Hätten sich diese grausamen Szenen nicht zum Auftakt der Art Basel abgespielt, man hätte sie für real gehalten. Doch zum Glück war es „nur“ ein Schauspiel des italienischen Star-Regisseurs Romeo Castellucci (56). Wo Castellucci auftaucht, ist der Skandal nicht weit. In den Hamburger Deichtorhallen wird er im April Bachs „Matthäuspassion“ aufführen – als spektakulärer Auftakt des 2. Internationalen Musikfestes.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Das kann doch nicht wahr sein! Das ist doch nicht möglich! Für alle, die Roger Cicero kannten und seine Musik liebten, ist sein plötzlicher Tod wie ein Schlag ins Gesicht. Unfassbar und hundsgemein.
Es hat mal wieder einen der Besten getroffen - einen der besten Jazz-Interpreten unserer Zeit. Sein Charme, sein Witz und seine Liebenswürdigkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben. Und, natürlich, seine begnadete Musikalität: Er war es, der dem deutschen Swing neuen Auftrieb gab – mit humorvoll-banalen „Männersachen“, die vor allem Frauen begeisterte. Gründonnerstag starb der Wahl-Hamburger, dessen Markenzeichen Hut oder Schiebermütze waren, an einem Hirnschlag.
Roger Cicero wurde nur 45 Jahre alt.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Da ist sie also endlich, die Saison 2016/17, die dem Hamburger Musikleben den großen Sprung vom „bis jetzt“ zum „jetzt aber“ bescheren soll. Als erster der großen Hamburger Player in Laeiszhalle und Elbphilharmonie stellte nun das Philharmonische Staatsorchester Hamburg seine Pläne für die zweihälftige Saison vor.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Kräftige Buhs für die Regie: Roger Vontobel nimmt für Rossinis „Guillaume Tell“ in der Hamburgischen Staatsoper den Gründungsmythos der Schweizer Eidgenossenschaft komplett auseinander. Das funktioniert prima. Aber was soll daraus in den Köpfen des Publikums entstehen? Ein unbefriedigender Premierenabend, der viele Fragen offen lässt.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -
Der Musiker, Dirigent und passionierte Musikforscher Nikolaus Harnoncourt ist tot. Er starb am 5. März im Alter von 86 Jahren, nur drei Monate, nachdem er sich aus dem Konzertleben zurückgezogen hatte. Er wird in Erinnerung bleiben als einer, der die Türen zur historisch informierten Musizierpraxis weit aufgestoßen und die Wege in alte Klanglandschaften neu erkundet hat.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Hervorragende Sängerinnen und Sänger, ein wunderbares Mini-Orchester, ein eingängiges Regiekonzept – der Hamburger Kammeroper gelingt mit „Don Giovanni“ der zweite Volltreffer in einer ambitionierten Spielzeit, die später noch „Così fan tutte“ auf die Bühne bringen wird. Der Wüstling und die Gesellschaft seiner Opfer, die ihre Rache planen – im kleinen Opernhaus sorgen sie für einen großen, musikalisch höchst hörenswerten Opern-Abend.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Elisabeth“ im Mehr! Theater hätte zweifellos das Zeug zu großer Oper.
Dass die Musical-Produktion äußerst mittelmäßig bleibt, liegt an wenig eingängigen Melodien und stimmschwachen Tenören. Vor allem aber an der lausigen Lichtregie und einer ärgerlich reflektierenden Projektionsfläche als kostengünstigem Tour-Bühnenbild. Dabei enthält die als Totentanz interpretierte Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin durchaus intensive Momente. Dafür steht schon der Name Harry Kupfer, der einstige Vorzeige-Regisseur der DDR.
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- Geschrieben von: Johannes Blum -

Die Auflehnung eines aufrechten berglerischen Volkes, das in inniger Verbundenheit mit der Natur seines nationalen Wertes gewiss war, mündete 1291 im schweizerischen Staatsgründungsmythos vom Rütli-Schwur. So geht die Sage, und so erzählt es uns Schiller in seinem Wilhelm Tell.
Der Feind war das österreichische Habsburg, in dem der unterdrückte Helvetier alles Üble versammelt sah: Verstädterung statt Natur, Intrige statt Aufrichtigkeit, Fremd- und Willkürherrschaft statt Freiheit. Doch genauso wenig wie Schiller zur offenen Rebellion aufstacheln wollte, sah sich Rossini in seiner Stoffauswahl für seine dritte französische Oper Guillaume Tell aufgerufen, der Herrschaft des französischen König Karls X. mit seinen Opernklängen den Kampf anzusagen.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Die Welt nach der Apokalypse. Zerstörte Landschaften. Zutiefst verstörte Menschen. Fünf Jahre nach den Katastrophen von Fukushima versucht Komponist Toshio Hosokawa in der Auftragsoper „Stilles Meer“ die unlösbaren Fragen, das Zittern der Seelen und das Bangen, wie es weitergeht, auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu bringen. Unter der Leitung von Kent Nagano wurde die Uraufführung ein bejubeltes Experiment, das lange nachklingt.
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- Geschrieben von: Janina Zell -

In Zahlen, Worten und Bildern erreichte uns die Katastrophe Fukushimas. Das Mitgefühl ist groß, das Begreifen unmöglich. In ihrem Musiktheaterwerk Stilles Meer setzen sich Komponist Toshio Hosokawa und Theatermacher Oriza Hirata auf künstlerischer Ebene mit den Folgen des Seebebens für das menschliche Individuum auseinander.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Das renommierte und seit 2010 bestehende Hamburger Elbjazz-Festival wird 2016 nicht stattfinden. In einer Mitteilung der Organisatoren, die bereits an Geschäftspartner und Sponsoren verschickt wurde, heißt es: „Nach sechs Ausgaben in Folge legt das beliebte Festival im Hamburger Hafen jedoch 2016 eine Auszeit ein. Eine Fortsetzung in 2017 ist in Planung.“
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Stayin‘ Alive – mit diesem Song machten die Bee Gees 1977 Furore. Heute lebt von den drei Pop-Brüdern, Barry, Robin und Maurice Gibb, nur noch Barry. Doch der hätte mit seinen 69 Jahren kaum eine Chance, seinen Hit im Heaven Can Wait Chor zu singen.
70 Jahre ist Mindestalter in diesem Chor. Das hindert die 36 Mitglieder jedoch nicht daran, Songs im Programm zu haben, die eher die Enkel hören. Der Bee Gees-Hit von 1977 ist hier das älteste Stück.