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Kultur-Magazin aus Hamburg
Endlich eine bezahlbare Leseausgabe von Arno Schmidts „Zettel’s Traum“
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Nein, zur Gänze gelesen habe ich „Zettel’s Traum“ nie, nur einige Male darin herumstudiert. Immerhin halbwegs ernsthaft, denn ich bin seit Jahrzehnten ein Fan des großen Arno Schmidt.
Warum also habe ich das Buch nicht vorne bis hinten gelesen? Natürlich ist „Zettel’s Traum“ ein Foliant, sowohl dem physischen als auch dem intellektuellen Gewicht nach, ein Werk, an dem ein hochbegabter, vielleicht sogar genialer Autor fast ein Jahrzehnt lang geschrieben hat. Aber der Umfang von Büchern hat mich noch nie abschrecken können – im Gegenteil, ihre Länge zog mich oft genug magisch an. Warum also dann? Sicherlich war ein Grund der exorbitante Preis, der sich aber endlich mit dieser wohlfeilen und (natürlich!) stark gekürzten Leseausgabe erledigt haben sollte. Man kann es den Herausgebern gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie jetzt endlich ein Werk, das wegen seines Preises und Umfangs über Jahre hinweg für viele Leser gar nicht in Frage kam, einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben.
ShooDJa-ChooDJa: „Shooldyrak" (Шулдырак)
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Ethno-Projekt ShooDJa-ChooDJa gehört zu den bekanntesten Weltmusik-Gruppen.
Mehrmals wurde es bereits mit dem russischen Weltmusik Preis ausgezeichnet.
Ein Konzept, das auch zukünftig Schule machen wird. Wie die „Grassimesse“ Leipzig mit der Pandemie umging
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Von „AHA-Regeln“ und „Balkonklatscher“ bis zu „Schnutenpulli“ und „Zoomparty“ – die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden hat diesmal reichlich Auswahl für das „Wort des Jahres“ 2020.
Rund tausend neue Begriffe haben die Sprachforscher allein im vergangenen Jahr zum Thema „Corona“ zusammengetragen. Doch nicht nur die Sprache ist erfinderisch. Überall in der Welt entwickelten und entwickeln Kreative während der Pandemie und des Lockdowns neue Formate.
Jón Kalman Stefánsson: „Fische haben keine Beine“
- Geschrieben von Marion Hinz -
Jón Kalman Stefánsson, geboren 1963 in Reykjavík, ist zweifelsohne ein herausragender Schriftsteller.
Geradezu beglückend sind die lyrischen Elemente in seinen Werken. Zudem beschreibt er die elendig karge Gegend seiner Romane so großartig, dass sie uns Lesern dennoch ans Herz wächst und alsbald ebenso wichtig wird wie die dort lebenden, meist wortkargen Menschen. Seite um Seite entblättert sich die eigentliche Einöde mehr und mehr zur lebens- und liebenswerten Welt im Kleinen.
Vergessen? Gelesen! – „Lehrbuch der Logik als Kunstlehre des Denkens“ von Friedrich Eduard Beneke
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Der Empirismus des Schleiermacherschülers Friedrich Eduard Beneke ruht auf einem genetisch-psychologischen Fundament auf.
Mit seinem 1832 erschienenen Lehrbuch verfolgte Beneke zwei Absichten: Theoretisch fundiertes Wissen sollte mitgeteilt werden. Um allerdings nicht in „unfruchtbarer Abstraktheit“ zu verharren, hielt er es für geboten, dass die Wissenschaft der Logik „stets zugleich auch einer praktischen Anwendung fähig sein“ müsse (IV). Die praktische Anwendung ist die Bewährungsprobe des theoretischen Wissens nicht allein der Logik, sondern u.a. auch der Astronomie, Physik und Chemie.
Aus der Stille geboren, die Leere umarmend. Die aspekteSALZBURG als Online-Festival
- Geschrieben von Claus Friede -
Das wohl berühmteste und eines der prägendsten Bilder des 20. Jahrhunderts ist eines des Malers und Hauptvertreters der Russischen Avantgarde, Kasimir Malewitsch (1878-1935).
Es heißt das „Schwarze Quadrat (auf weißem Grund)“[1], wurde 1915 erstmals ausgestellt und ist heute in der Moskauer Tretjakow-Galerie zu besichtigen.
Philosophie und Autismus: Geht das zusammen?
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ist es legitim, das Werk eines großen Philosophen auf den Zusammenhang mit seinem Leben zu befragen und vielleicht gar seine intellektuellen oder sozialen Defizite als die Wurzel seiner Schriften anzusehen?
Eben dies hat sich der Kulturwissenschaftler Christian Schneider vorgenommen, der die Hauptmotive und Grundthesen des Genies Ludwig Wittgenstein mit dessen an Brüchen und Merkwürdigkeiten überreichem Leben zu verknüpfen versucht.
Giuseppe Bonaviris glokale Lyrik: „Der weißeste Wind"
- Geschrieben von Dagmar Reichardt -
Es klingt fast wie ein Wintermärchen: Vor über drei Jahrzehnten kam dem aus Sizilien nach Frosinone in Mittelitalien umgesiedelten Dichter und Romancier Giuseppe Bonaviri (1924-2009) eines Tages die Idee, seinem Nachbardorf Arpino ein Gedicht zu schenken. Es wurde der Auftakt zu einem großangelegten europäischen Lyrikprojekt: Ein einzigartiger öffentlicher Gedichtepark war geboren. 2021 feiert die Ortschaft Arpino nun schon das 37. Jahr von Bonaviris dichterischem Vermächtnis „Das Buch aus Stein”.
Belina – Music For Peace
- Geschrieben von Redaktion -
Mit „Belina – Music For Peace" erscheint dank des Regisseurs Marc Boettchers gleichnamiger Filmbiografie nach mehr als 50 Jahren erstmals ein Album der jüdisch-polnischen Sängerin, die als Lea-Nina Rodzynek 1925 in Sterdyń bei Treblinka in Polen geboren wurde und 2006 in Hamburg verstarb.
Max Ernst und die Geburt des Surrealismus
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
In einem schmalen Band schildert der prominente Kunsthistoriker und Museumsmann Werner Spies, wie Max Ernst zum Surrealismus fand. Oder erfand er ihn sogar?
Eine Biographie ist das Buch nicht, denn über Kindheit, Jugend und Ausbildung des 1891 in Köln geborenen, 1976 in Paris gestorbenen Künstlers verliert Werner Spies kaum ein Wort, sowenig wie über seine letzten Lebensjahrzehnte.
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