NewsPort - Kunst & Kultur aktuell
Kulturmagazin für den deutschsprachigen Raum
Welttag der Poesie – Lyrik als Raum für Reflexion
- Geschrieben von Marion Hinz -
Der 21. März ist Welttag der Poesie.
1999 wurde der Welttag der Poesie erstmals von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) ausgerufen, um die sprachliche Vielfalt durch poetische Ausdrucksformen zu fördern, gefährdeten Sprachen mehr Gehör zu verschaffen und den interkulturellen Austausch zu fördern. Seit 2000 wird der Tag weltweit jährlich gefeiert. Mit dem Aktionstag soll gezeigt werden, dass die Poesie auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einnehmen kann. KulturPort.DE stellt aus diesem Anlass drei neue Lyrikbände vor.
Edith Hultzsch: Kairos
- Geschrieben von Marc Peschke -
Das Werk der 1908 in Berlin geborenen und 2006 in Erkrath-Hochdahl (Nordrhein Westfalen) verstorbenen Künstlerin Edith Hultzsch war beinahe vergessen – nun wird es wiederentdeckt.
Die erste Einzelausstellung des Werks seit mehreren Jahren findet ab Ende März für einen Monat in Klingenberg am Main statt. Ihr Werk umfasst – neben frühen Tuschfederzeichnungen für die Buchillustration –Tuschpinselzeichnungen in schwarz-weiß, Gouachen auf Papier sowie Ölbilder auf Leinwand.
Museum Jüdischer Geschichte und Kultur – Erinnerungskultur in Aschaffenburg
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Erinnerungskultur ist mittlerweile akzeptierter Bestandteil der urbanen und ländlichen Gesellschaft. Wenn auch der Begriff, so wie wir ihn heute benutzen, erst in den 1990er Jahren aufkam und Entwicklungen dazu nach 1945 teilweise zäh und in Wellenbewegungen und häufig erst in einer der nächsten Generation stattfanden, haben sich in Deutschland Städte, Gemeinden und Landkreise mit der regionalen und örtlichen Geschichte beschäftigt und die Verbrechen, menschenverachtenden Ideologien, Ausgrenzungen von Bürgern etc. thematisiert.
Von den Anfängen des Chauvinismus, des Antisemitismus und der nationalen Verblendung, die weit vor 1933 zu finden sind bis zur Shoa, dem systematischen Völkermord, dem Verbrechen an der Menschheit, musste ein jahrzehntelanger Weg zurückgelegt werden – und muss es noch immer – um das zu begreifen, was nie wieder passieren darf.
In Erinnerung an Peggy Parnass (1927–2025)
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Dieser Mund, dieser leuchtende korallrote Mund! Wenn ich an Peggy Parnass denke, an die allseits geliebte und verehrte „Königin von St. Georg“, die am 12. März 2025 im Alter von 97 Jahren starb, sehe ich zuerst diesen großen, roten Mund vor mir, der sich, flankiert von einem liebevollem Blick, zu einem strahlenden Lächeln öffnete, sobald wir uns sahen: „Du – wie schön!“
Frank-Peter Hansen: „Spiegelgrotten Tod“
- Geschrieben von Marion Hinz -
Drei Morde haben sich in Flensburg ereignet und womöglich bleiben alle drei ungesühnt. Was steckt hinter dem „Spiegelgrotten Tod“, dem neuen nunmehr sechsten Flensburg-Krimi des Autors und Philosophen Frank-Peter Hansen?
Was ist geschehen? Diese Frage stellt sich auch die Flensburger Kripo und stellt entsprechende Ermittlungen an. Doch immer wieder stoßen die Ermittler an ihre Grenzen.
Laura Wiesböck: Digitale Diagnosen
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
In ihrem neuen Buch „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend,“ widmet sich die Wiener Soziologin Laura Wiesböck einem Diskurs, der von den USA ausgehend seinen globalen Siegeszug antrat und auch hierzulande zunehmend die Debatte bestimmt.
Dabei analysiert die Autorin, wie sowohl die Logik von Internetplattformen als auch die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen das, was als krank oder gesund gilt, definieren und beeinflussen. Das tut Wiesböck auf Grundlage zahlreicher Studien und auf angenehm differenzierte Weise.
Mittelfranken – In und um Wolframs-Eschenbach
- Geschrieben von Marc Peschke -
Ein Städtchen in Mittelfranken, unweit von der ehemaligen markgräflichen Residenz Ansbach. Touristische Glanzlichter in nächster Nähe: Rothenburg, Dinkelsbühl, Nürnberg, die fränkische Seenplatte mit Brombachsee und Altmühlsee, das Altmühltal, alles ganz nah, doch wir entscheiden uns für das kleine, leise Idyll: Wolframs-Eschenbach.
Dort wohnen etwas mehr als 3.000 Einwohner. Der große Sohn der Stadt war der Minnesänger und „Parzifal“-Dichter Wolfram von Eschenbach. Doch dazu später mehr.
Heinz Liepman: „Das Vaterland“. Erster deutschsprachiger Exilroman
- Geschrieben von Marion Hinz -
„Und darum, und darum und darum, wegen zehn und hundert und tausend unschuldig Gemarterter, Zerstörter, zum Irrsinn Getriebener, widme ich dieses Buch den im Hitler-Deutschland ermordeten Juden“, schreibt der Journalist und Schriftsteller Heinz Liepman im Vorwort seines 1933 erschienenen Romans „Das Vaterland“.
Der Roman ist einer der ersten Exilromane über die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Dem Literaturwissenschaftler Winfried Weinke und dem Pendragon Verlag ist die in 2025 erschienene Neuauflage dieses eindringlichen, uns Heutige mahnenden Zeitdokuments zu verdanken.
Silja: tradtuur
- Geschrieben von Uta Bretsch -
„tradfusion" war nicht nur der Titel des im November 2020 erschienenen Debütalbums von Silja, sondern ist auch das musikalische Motto des Trios.
Der Nachfolger „tradtuur“ geht nun diesen Weg konsequent weiter und geographisch wie auch musikalisch noch darüber hinaus.
Gabriele Worgitzki, Albrecht Noack: „Tracing Time“
- Geschrieben von Claus Friede -
Kann man Zeit zurückverfolgen? Ihr auf der Spur bleiben? Der Flüchtigkeit von Zeit stellen die beiden Künstler in ihrem Werk eingefrorene Momente gegenüber, selbst wenn es erkennbare Zeitachsen gibt.
Sogar im Fragment, im Detail und in dem kurzen Augenblick des Festhaltens ist die Welt zuhause.