Kultur Blog
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -

Dies ist kein Konzertabend im herkömmlichen Sinn. Zum einen begründet im Auftrittsort: wir sitzen im Betsaal der Lübecker Synagoge. Zum anderen ist es der Zeitpunkt: vor achtzig Jahren wurde Deutschland von der Naziherrschaft befreit!
Auch die Worte „Seid Mensch“ der kürzlich verstorbenen Margot Friedländer und der eindringliche Apell des neugewählten Papstes „Nie wieder Krieg“ lassen diesen Abend zu einer Gedankenstätte werden. Zudem drängen sich Hannah Arendts Mahnungen in diesen Gedankenreigen, als unvermittelt die Klarinette erklingt. Und damit beginnt ein Abend meisterhafter Schönheit.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Am 13. Juni wird im Lübecker Museum für Natur und Umwelt eine Ausstellung über die First Nations von Nordamerika eröffnet werden, wie sie sich in der Sammlung „Kulturen der Welt“ darstellen.
Für die Vorbereitung hat der Kurator der Sammlung, der Ethnologe Lars Frühsorge, den kanadischen Künstler David Seven Deers eingeladen, im Innenhof des Lübecker Doms einen großen, in zwei Teile geschnittenen Granitfindling zu bearbeiten. Deers gestaltet genauer gesagt ein Relief in einer Plastik und alle dürfen zuschauen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Regisseur Jan-Ole Gerster („O Boy“, 2012, „Lara“, 2019) faszinierten schon immer Charaktere, die ein gewissen Gefühl von Einsamkeit und Verlorenheit in sich tragen. Sie hadern mit verpassten Chancen, sehnen sich nach Nähe und sind doch unfähig dazu.
„Islands“ ist Gersters erster in Englisch gedrehter Film, ein subtiler Psychothriller mit frappierenden Twists in der Tradition von Patricia Highsmith und Alfred Hitchcock, aber grade diese scheinbare Ähnlichkeit verführt zu voreiligen Rückschlüssen. Immer wieder schleichen sich Referenzen ein aus Michelangelo Antonionis Drama „L’avventura“ (1959). Bestechend die Bildkompositionen aus Bewegung und Licht, sie erzeugen eine tagtraumartige Qualität von seltsam vertrauter Bedrohlichkeit.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Im deutschsprachigen Raum ist der italienische Fotograf Franco Fontana noch so gut wie unbekannt. In Fachkreisen aber gilt er als Pionier der Farbfotografie, der in den frühen sechziger Jahren eine neue fotografische Bildsprache geschaffen hat.
Der 1933 im norditalienischen Modena geborene und heute noch dort lebende Franco Fontana beschäftigte sich bereits in den 1950er Jahren mit dem Medium Fotografie, seine erste Ausstellungsteilnahme findet 1961 in Wien statt, seine erste Einzelausstellung folgt 1965 in Turin bei der Società Fotografica Subalpina. Zwar stellte Fontana in der sechziger Jahren in Wien, München, Köln und Berlin aus und veröffentlichte 1978 das Buch „Franco Fontana Skyline“, mit Texten des deutschen Fotohistorikers Helmut Gernsheim, doch danach gab es keine nennenswerte Ausstellung mehr von ihm bei uns.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Der Horst-Janssen-Grafikpreis der Claus Hüppe-Stiftung ist mit 20.000 Euro die höchstdotierte Ehrung im Bereich Zeichnung und Druckgrafik. In diesem Jahr erwählte eine fünfköpfige Jury die Nachwuchskünstlerin Federle Maura Friede (*1997), die nun in der Hamburger Kunsthalle ihre eigenwilligen Arbeiten unter dem Titel „der saum löst sich“ präsentiert.
Ein überraschend minimalistischer erster Eindruck: 11 Arbeitsböcke stehen verteilt im Harzen-Kabinett der Galerie der Gegenwart, ein jeder belegt mit einem rechteckigen grauen Schaumstoffkissen. Darauf drapiert: Überaus zarte „Topografische Studien“, eigentlich eher flüchtige Notizen von Landschaft.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Heinrich Breloer gilt als einer der größten Thomas-Mann-Kenner. Es ist also kein Wunder, wenn Breloers Buch „Ein tadelloses Glück“ zahlreiche Fakten enthält, die eher unbekannt sind.
So erfahren wir Leser beispielsweise, es gab in Lübeck einst ein Sommertheater namens Tivoli. Und wir erfahren, wie Thomas Mann zu seiner Taschenuhr kam. Geschickt eingeflochtene Informationen und hübsch erzählte Anekdoten wie diese bringen uns viele kleine und große Dinge rund um den großen Schriftsteller nahe, dessen 150. Geburtstag das ganze Jahr über gefeiert wird. Auf unterhaltsame Weise können wir mit diesem Buch unsere Kenntnisse rund um den Lübecker Literaturnobelpreisträger erweitern.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -

Transkulturalität als nützliches Alltagswerkzeug? – Ja, im Kontext konstruktiver Narrative und bildgenerierender Metaphorik, die uns helfen, unsere lebensweltliche Komplexität leichter zu verstehen, zu bewältigen und zu gestalten! Ganz nebenbei erfährt man beim Erkennen, Anwenden und Praktizieren transkultureller Prinzipien auch den philosophischen Gehalt dessen, was nicht nur die Welt „in ihrem Innersten zusammenhält“, sondern auch was uns Menschen rund um den Globus verbindet und zu Erbaulichem befähigt.
Auf der Basis dieser zu diskutierenden konstruktiven Maxime fand zum ersten Mal eine internationale Konferenz zum Forschungsgebiet der Transkulturellen Studien in Italien statt.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Ist alles so schön bunt hier“, schmetterte Punk-Lady Nina Hagen 1978 in ihrem Song „TV-Glotzer“. Mittlerweile ist alles wieder ganz schön braun geworden in Deutschland. Höchste Zeit also, die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft aufzuzeigen.
Doch ein wichtiges Thema ist kein Garant für eine rundum gelungene Schau, wie das Museum für Kunst und Gewerbe mit seiner Ausstellung „Glitzer“ beweist.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Was für ein großartiges Buch, was für ein wichtiger Roman ist „Nichts wächst im Mondschein“ (Originaltitel: Av måneskinn gror det ingenting). Dieser erste Roman von Torborg Nedreaas (1906–1987), deren Bücher zu den großen Werken der norwegischen Literatur gehören, erschien 1947 und wurde nun von Gabriele Haefs neu ins Deutsche übersetzt.
Das Buch wird weltweit gerade wiederentdeckt und soll in dreizehn Sprachen erscheinen. In Norwegen hat es längst Kultstatus erlangt. Es gilt in der Darstellung weiblicher sexueller Begierde und der Schilderung sozialer Probleme der damaligen Zeit als bahnbrechendes Werk.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Für die einen ist es ein freizeitliches Sommerkleid, die anderen nutzen es als Hochzeitsmode oder wieder andere tragen es als Must-Have-Outfit auf dem Volksfest: Das Dirndl.
In einer Sonderausstellung befasst sich das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg mit diesem modischen Alleskönner.