Kultur Blog
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Das Buch „Elemente indigenen Stils. Wie schreibt man über Indigene und ihre Kultur?“ ist eine Geste der Versöhnung. Sein Autor, der Schriftsteller, Wissenschaftler und Verleger Gregory Younging, ist Angehöriger der Opaskwayak Cree Nation und entwickelt darin 22 Grundsätze zum Schreiben und Verlegen von indigener Literatur.
Auch wenn dieser Leitfaden zum Umgang mit indigener Kultur auf die spezifische Situation in Kanada zugeschnitten ist, vermittelt seine Lektüre grundsätzliche Erfahrungen und Einsichten über die Bedeutung und Notwendigkeit von Dekolonisierung.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Das Jenisch Haus in Hamburg-Othmarschen gehört zu den beliebtesten Trauungsorten für Brautpaare. Wer wünschte sich nicht, in einem schneeweißen, klassizistischen Prachtbau mit Blick auf die Elbe, umgeben von einem englischen Landschaftspark, zu sagen: „Ja, ich will!“.
Wie unterschiedlich der „schönste Tag des Lebens“ gefeiert wird, zeigt vor Ort nun „Die Kunst der Hochzeitsfotografie“.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Ausstellung Es gibt kein Wort … Annäherungen an ein Gefühl stellt beispielhaft fünf internationale zeitgenössische Positionen vor, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Thema Heimat auseinandersetzen.
Mit Arbeiten von Zoya Cherkassky-Nnadi, Ira Eduardovna, Ahmet Doğu İpek, Jody Korbach und einem Projekt im öffentlichen Raum von Yevgenia Belorusets.
- Geschrieben von Elvira Mujčić, Dagmar Reichardt et al. -
Ana, die Protagonistin dieser Geschichte, ist ein moldawischer Teenager, der nach Italien katapultiert wird. Plötzlich stellt die Heranwachsende fest, dass sie sich weder auf Italienisch noch auf Moldawisch vollständig auszudrücken vermag. „Wer bist du, wenn du deine Wurzeln und Worte verlierst?“ ist nicht nur die zentrale Frage, die sich Ana in dieser Lebenslage stellt. Vielmehr schmückt dieses Motto auch den Untertitel des 2012 erschienenen Buchs über „Die Sprache von Ana“, das die auf Italienisch schreibende Autorin und Übersetzerin, 1980 in Loznica (Serbien) geborene und Anfang der 1990er-Jahre in Italien eingebürgerte Elvira Mujčić verfasst hat.
Seitdem zirkuliert der quasi-autobiographisch konnotierte Roman als Geheimtipp im Fremdsprachenunterricht Italienisch an Schulen und Universitäten.
- Geschrieben von Elvira Mujčić, Dagmar Reichardt et al. -
Elvira Mujčić wurde 1980 in Loznica im ehemaligen Jugoslawien – heute Serbien – geboren und wuchs sowohl in Bosnien als auch Kroatien auf. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie als Flüchtling in Italien eingebürgert und lebt heute in Rom.
Die studierte Literatin und fremdsprachlich gebildete, auf Italienisch schreibende Roman- und Theaterschriftstellerin ist auch als Literaturübersetzerin bekannter Gegenwartsautorinnen und -autoren aus dem ex-jugoslawischen Raum – darunter Slavenka Drakulić, Faruk Šehić oder Robert Perišić – sowie als Radiomoderatorin – etwa einer internationalen kulturellen Presseschau für den staatlichen RAI-Sender (RAI Radio 3) – in Italien tätig.
- Geschrieben von Thomas Janssen -
Das erste Mal, dass ich von „Imagined Garden“ hörte, das damals noch nicht diesen Titel trug, war 2019. In einem Gespräch über Pläne für das Programm der Sommerlichen Musiktage 2020 im niedersächsischen Hitzacker kam damals die Rede auf das Projekt der Sopranistin Sarah Maria Sun, bekannt für ihre Rolle in der zeitgenössischen Musik und mehrfach bei den Musiktagen zu hören.
Bei dem Projekt gehe es darum, die für Menschen unhörbaren Töne, mit denen Pflanzen kommunizieren, durch digitale Technik und im Rahmen eines Kunstwerks hörbar zu machen. Problem, hieß es damals – Corona war nicht in den wildesten Alpträumen absehbar – sei das Geld. Trotz einer Kooperation mit den Schwetzinger SWR Festspielen.
- Geschrieben von Redaktion -
In den Kunstsammlungen der Veste Coburg ist eine Studioausstellung zu sehen, die sich dem Melchior-Franck-Jahr 2024 widmet.
Als Herzog Johann Casimir Sachsen-Coburg (1564–1633) seinen ebenso kleinen wie erstaunlich glanzvollen Hof aufbaute, profitierte auch die Musik: Im Winter 1602/1603 trat der junge Melchior Franck (1579–1639) das Amt des Coburger Hofkapellmeisters an, das für ihn zur Lebensstelle werden sollte.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Aktuell ist im Westend Verlag, der in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert, das neue Buch der in Lübeck lebenden Autorin Charlotte Kerner erschienen. In „We are Volcanoes“ erzählt sie die Lebens- und Forschungsgeschichte der Ökovisionärinnen Rachel Carson, Lynn Margulis und Donna Haraway.
Die Künstlerin Andrea Cochius malte die Illustrationen für das Buch. Auf der Messe unabhängiger Verlage „Die Buchmacher“ in St. Petri, Lübeck, stellten Charlotte Kerner und Andrea Cochius das thematisch höchst aktuelle Buch vor.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Stéphane Brizé inszeniert „Zwischen uns das Leben“ als melancholisch romantisches Drama über verpasste oder falsch genutzte Chancen im Leben und in der Liebe, -eine hinreißende Beziehungsstudie in der Tradition von Richard Linklaters „Before“-Trilogie.
Landschaft und Innenräume spiegeln die Gefühle wider, doch hinter der Einsamkeit der Protagonisten verbergen sich auch die selbstkritisch-ironischen Reflektionen des französischen Autorenfilmers über den Berufsstand von Regisseur und Schauspieler- heroisch und lächerlich zugleich.
- Geschrieben von Anna Grillet -
„Morgen ist auch noch ein Tag“ eroberte die Herzen des italienischen Publikums im Sturm. Die feministische Tragikomödie im Schwarz-Weiß des Neorealismus entwickelte sich mit fast 5,5 Millionen verkauften Tickets in Italien zu einem sozialen Phänomen, überrundete internationale Erfolge wie „Oppenheimer“ und „Barbie“.
„C’é ancora domani“, so der Originaltitel, ist das Regiedebüt der Schauspielerin und Drehbuchautorin Paola Cortellesi. Sie spielt die Hauptrolle, Delia, eine Mutter und Ehefrau nach Kriegsende in Rom, unterdrückt, gedemütigt, ausgenutzt. Gewalt prägt ihren Alltag, und doch würde sie die Familie nie verlassen. Dann trifft ein Brief ein, der alles verändert.