Kultur Blog
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
Man lese und staune: Die deutsche Erstaufführung des Musicals „Cabaret“ fand am Theater Lübeck statt. Das war im Jahr 1971, fünf Jahre nach der Uraufführung am Broadway. 2005 war das Musical noch einmal in Lübeck zu erleben.
Jetzt bringt Schauspieldirektor Malte C. Lachmann das Stück hier erneut auf die Bühne des Großen Hauses - und findet erschreckende Parallelen im Heute. Besonders deutlich wird dies am Ende des Abends, wenn alles in Unordnung gerät: Die Szenerie kippt, die Elemente auf der Drehbühne kreisen um sich selbst und umeinander, die Menschen wirken desorientiert und desillusioniert, ihr Gesang klingt schräg, die Töne reiben sich aneinander. Betroffenheit, Chaos und Ratlosigkeit beherrschen die Szene, erreichen und ergreifen auch das Publikum. Regisseur Malte C. Lachmann dürfte sein Ziel erreicht haben. Wir gehen nachdenklich nach Hause.
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- Geschrieben von: Redaktion -
Der Kunstpalast in Düsseldorf widmet sich in einer groß angelegten Werkschau dem äthiopischen Künstler Elias Sime (*1968). In dieser ersten Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum kann die Entwicklung seiner Arbeiten von den frühen 2000ern bis heute nachvollzogen werden.
Spätestens seit Simes Teilnahme auf der Biennale in Venedig in der Ausstellung „The Milk of Dreams“ 2022 erfährt sein Werk international weitreichende Anerkennung. Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem Metropolitan Museum, New York, Saint Louis Art Museum und dem Israel Museum in Jerusalem.
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- Geschrieben von: Marc Peschke -
Kunst mit Licht, Kunst, die um das Sujet des Lichts kreist, das ist ein ganz klassisches Motiv in der Kunst der Gegenwart. Und gerade in den vergangenen Jahren mag man vielleicht sogar von einem Comeback der Lichtkunst sprechen – zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen feiern Transzendenz und Augenblick, aber auch die Klassiker wie James Turrell, Dan Flavin und Otto Piene sind in großen Ausstellungen zu sehen.
Wie macht man großartige Kunst mit Licht? Mario Merz hat es schon 1968 gezeigt. In blauer Leuchtschrift fragte er schlicht „Che fare?“ – und machte aus einem Fragezeichen Kunst.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
William Turner ist eine der merkwürdigsten Personen der Kunstgeschichte: Geboren noch im 18. Jahrhundert, scheint sein umfangreiches Werk auf viel spätere Zeiten vorauszuweisen.
Turner war ein Anti-Klassizist – dazu erklärte ihn besonders der große Kunstschriftsteller John Ruskin (1819–1900), ein entschiedener Gegner des Klassizismus, der Turners Lob in dem fünfbändigen „Modern Painters“ sang.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
In der rundum gelungenen Inszenierung von Stephen Lawless feierte Wagners Oper „Tristan und Isolde“ im Musiktheater Lübeck Premiere. Das Publikum war von dieser Aufführung ebenso begeistert wie von Lawless vorausgegangener Inszenierung „Semele“.
Von Anfang an hingerissen folgte das Publikum dieser musikalischen Erzählung von Tristan und Isolde bis zum tragischen Ende. Es ist eine Geschichte, die von Liebe und Tod erzählt, von Lust und Leid, von schuldloser Schuld. Es geht um eine Liebe, die vom Leben in den „süßen“ Tod führt. Es geht auch und vor allem um die Sehnsucht nach etwas, das größer ist als das Leben selbst und ohne die das Leben keinen Sinn macht.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die Zeiten in denen Fotografie sich als das Medium der schwarz-weißen Dokumentation, als das, was das Auge als entfärbte Realität wahrnehmen kann und wahrheitstreu sowie dekodierbar angesehen wurde, sind lange vorbei.
Heute ist die Fotografie nach knapp 200-jähriger Geschichte ein Medium der Vielfalt: u.a. der Berichterstattung und News, der Kunst, der Manipulation, der Täuschung, des Weglassens und Addierens, des Narzismus‘ und der Überflutung.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Nach „Arabella“ (2023) und „Intermezzo“ (2024) nun also „Die Frau ohne Schatten“ an der Deutschen Oper Berlin. Mit dieser Märchenoper von Richard Strauss setzt Tobias Kratzer, der im Sommer 2025 die Intendanz der Staatsoper Hamburg übernimmt, einen fulminanten Schluss-Strich unter seinen Strauss-Zyklus an der Deutschen Oper Berlin.
Gelungen ist ihm eine Aufführung, die kaum jemand aus dem Publikum schnell vergessen wird - ein praller Premieren-Opernabend, der musikalisch und theatralisch überzeugte.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
Selten gibt es Bücher, die uns Leser von Anfang an so fesseln, so berühren, wie der neue, zweite Roman des im Iran geborenen, in Berlin lebenden Autors Behzad Karim Khani. Schon der Titel „Als wir Schwäne waren“ berührt unser Herz, unsere Seele.
Erzählt wird die Emigrantengeschichte eines Jungen, der mit seiner Familie aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist, aus der Ich-Perspektive. Es ist ein hinreißender, beschämender, wahrhaftiger Roman. Grundlage sind wie in seinem Erstlingswerk auch hier die Eckdaten des Lebens von Behzad Karim Khani.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die norwegische Violinistin Ragnhild Hemsing spielte gemeinsam mit dem Kontrabassisten Sondre Meisfjord und dem Schlagwerker Terje Isungset ein stimmungsvolles Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie.
Die Außertemperaturen in der Hamburger HafenCity rund um die Elbphilharmonie herum waren gefühlt weit unter 0-Grad – wie man es von einem nordischen Winter erwartet. Da ist der norwegische Winter vergleichbar, wenn auch garantiert schneereicher. Die Konzertbesucher des fast gefüllten Kleinen Saals der Elbphilharmonie kamen also schon winterlich an, viele im Norweger-Pullover oder -Jacken, und man hörte vor Beginn Geschichten aus Norwegen und Erzählungen von Nordland-Reisen, quer durch die Sitzreihen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -
Der Norweger Halfdan Ullmann Tøndel ist der Enkel des legendären Regisseurs Ingmar Bergman und der Schauspielikone Liv Ullmann. Vielleicht wollte er grade deshalb eigentlich nie zum Film.
Sein beklemmendes satirisches Psychodrama „Armand“ expandiert zur surrealen Choreographie, einem frappierenden Labyrinth aus Lügen und Intrigen. In Cannes wurde der facettenreiche Debütfilm als Gewinner der Sektion Un Certain Regard ausgezeichnet, in Deutschland leider noch ein Geheimtipp.
