Kultur Blog
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

„44. zwischen 9. und 10.“. Mit diesen Worten beginnt die Taxifahrt und eine der berührendsten Leinwandbegegnungen dieses Jahres, wobei darüber unter Kritikern die Meinungen weit auseinanderklaffen. Thematisch geht es in „daddio" um Sex, Liebe, die oft so erfolglose Suche nach dem Glück und um das Ende wahrer Kommunikation.
Regisseurin und Drehbuchautorin Christy Hall („I Am Not Okay with This“) ließ sich inspirieren von Klassikern wie „Mein Essen mit André“ (Louis Malle, 1981). Das tragische waghalsige Spiel mit Stereotypen, mit Wahrheit und Illusion, jederzeit austauschbar, ist schmerzhaft, verwirrend, und in jedem Moment ästhetisch virtuos. Schauspielerisch überragend: Sean Penn und Dakota Johnson.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Reisende ins Osmanische Reich berichteten im 16. Jahrhundert von der dort herrschenden, sprichwörtlichen „orientalischen Pracht“. Einen wichtigen Teil dieses repräsentativen Prunks bildeten kostbare Säbel und Dolche, die die höfische Stellung anzeigten.
Eine Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, mit dem Titel „Gold & Damaszenerstahl. Klingenkunst aus dem Osmanischen Reich“, präsentiert ab 5. Juli 2024 Höhepunkte der osmanischen Klingen- und Blankwaffenproduktion vom 16. bis in das 19. Jahrhundert.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Es ist wohl das größte Objekt, dass jemals in das Museum am Rothenbaum gelangte: Ak Örgöö, die imposante Jurte der kirgisischen Textilmeisterin Turdu Kydyrbaeva steht im Zentrum der Ausstellung „Jurte jetzt! Nomadisches Design neu gelebt“.
Ak Örgöö bedeutet „großes weißes Haus“ und das ist es auch. Ein wunderschönes, riesiges Rundzelt, acht Meter im Durchmesser und über vier Meter hoch, entworfen von Turdu Kydyrbaeva Ende der 1970er Jahre.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Saša Stanišic` fantastische Fähigkeit, Geschichten zu erzählen ist immer wieder eine Freude für uns Leser. Seine große Erzählkunst zeigt sich auch in „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“, erschienen bei Luchterhand.
In zwölf Erzählungen geht es um Möglichkeitsräume, um Perspektiven, um Träume, die wahr werden oder die – weil noch nicht ausgeträumt – in eine vielversprechende Zukunft münden könnten. Es geht aber auch um die eigene Migrationsgeschichte des Autors, um Herkunft, Ankommen und Dasein.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

In zwei Wochen beginnen in Litauens Hauptstadt Vilnius die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Widerstand gegen die sowjetische Besatzung mit 37.000 Interpreten.
Mehr als 300.000 Zuschauer werden zur Hundertjahrfeier des litauischen Liedes erwartet, die an den Geist der singenden Revolution von 1987–91 erinnern wird, einem entscheidenden Moment, als sich die baltischen Staaten im Gesang vereinten, um den Besatzern zu trotzen - ein Kampf, den die Ukraine derzeit führt.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

US-Regisseur Jeff Nichols kreiert mit „The Bikeriders“ eine Hommage an die Motorrad-Clubs der Sechziger Jahre als Spiegel eines sich drastisch verändernden Amerikas, faszinierend, grotesk und abstoßend gleichermaßen. Das Aufheulen der Motoren gleicht einer Kampfansage an die bürgerliche Gesellschaft
Der Film fühlt sich an wie ein altmodischer Western mit der Spannung eines spröden Gangster-Epos, überschattet von den Kämpfen um Loyalität und Liebe. Nichols romantisiert weder die Motorrad-Gangs noch ihre Protagonisten, zeigt Gewalt schlicht als Teil des Selbstverständnisses jener Männer, ihre Art zu träumen oder zu verzweifeln auf der Suche nach Identität. Grandios: Austin Butler und Tom Hardy.
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- Geschrieben von: Ruth Asseyer -

„Blick zurück in eine große Zukunft – Der Dirigent Emil Kahn“: der Titel dieser Musikerbiografie und Exilgeschichte ist programmatisch und steht letztlich stellvertretend für das Kulturleben Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Rainer Bunz erzählt in seinem neuen Buch die Lebensgeschichte des Dirigenten Emil Kahn, dessen Karriere eng verwoben ist mit der Entwicklung der Neuen Musik und den damals neuen technischen Medien wie Rundfunk und Schallplatte.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Christo (1935–2020) und Jeanne-Claude (1935–2009) sind seit den 1960er Jahren aus dem Kunstbetrieb nicht wegzudenken. In einer Zeit als Pop-Art, Minimal-Kunst, Land-Art und die Konzeptkunst entstanden, gingen der in Bulgarien geborene Christo und die in Marokko geborene Jeanne-Claude über Paris, 1964 nach New York. Der „Big Apple“ erschien beiden als idealer Ort, um die Kunst zu machen, die ihren Vorstellungen entsprach.
Dass in der quirligen Stadt am Hudson River die Konkurrenz nicht schlief, die Aufbruchstimmung durch amerikanische und europäische Künstler noch weiter angeregt wurde, mag ein weiterer Grund für die Umsiedlung gewesen sein.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Der Kampf um Wasser ist allgegenwärtig. Und das nicht nur, weil der Lebensmittelmulti Nestlé weltweit Grundwasser abpumpt und als „Tafelwasser“ teuer verkauft.
Globale Erwärmung, Anstieg der Meeresspiegel, Überschwemmungen, Dürren, Vergiftungen durch Industrieabfälle und vieles mehr bedrohen das lebenspendende Element.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Für den 8. Dezember 2024 ist die Wiederöffnung der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris – eines der Wahrzeichen der französischen Hauptstadt, geplant.
Nach dem Großbrand vom April 2019 hat die Renovierung der Kathedrale länger gedauert als geplant.