Kultur Blog
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ausstellungen mit expressionistischer Malerei gehen immer, ja sind sogar oft genug geradezu überlaufen; aber expressionistische Dichtung? Spielt sie heute überhaupt noch eine Rolle?
Immerhin scheint sich eine berühmte Anthologie expressionistischer Lyrik von 1920 („Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung“) bis heute gut zu verkaufen. Zu den Dichtern dieses wichtigen Buches gehört auch Yvan Goll (1891-1950), aber der ist heute vergessen. Oder?
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Nein, hier sind keine Malerarbeiten im Gange. Die hohen Leitern und die transparenten Zäune sind Konzept, der Baustellen-Charme ist gewollt. Herzlich Willkommen zur Messe 2021 im Museum für Kunst und Gewerbe.
Wie soll sich eine Messe präsentieren, die für sich Weltniveau beansprucht? Zwei Jahre diskutierten die Veranstalter, die Justus Brinckmann Gesellschaft und das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, über ein neues Erscheinungsbild.
Im Frühjahr 2020, als alle noch dachten, Corona sei eine Sache von wenigen Wochen, war klar, dass die Messe pausieren würde. Begründung: Man brauche Zeit für ein neues Konzept. Kurator sollte der Berliner Pascal Johanssen sein. Doch sein Gastspiel dauerte nur wenige Wochen. Anfang 2021 erklärte Direktorin Tulga Beyerle den Neustart der Messe zur Chefsache – mit klar definiertem Ziel: „jünger, frischer, internationaler“.
- Geschrieben von Andreas Daebeler und Ilona Lütje -
Justin Peach (39) hat 2009 mit „Kleine Wölfe“ – eine bewegende Dokumentation über Straßenkinder in Nepal gedreht – und mit dieser beim Internationalen Film Festival Hannover up-and-coming gewonnen.
Ende November 2021 schließt sich ein weiterer Kreis. Als ehemaliger Gewinner sitzt jetzt Peach selbst in der Festivaljury, die Deutschlands talentierteste Nachwuchsfilmer sucht. 2021 wurde außerdem der 2. Teil seiner Filmdokumentation vorgestellt, mit dem Titel „street line“.
Mit Justin Peach sprachen Ilona Lütje und Andreas Daebeler über die Anfänge, den Aufstieg, Knutschen und Knistern im Kinosessel und ein digitales Festival in Corona-Zeiten.
- Geschrieben von Claus Friede -
Seit 2013 gibt es die „add art – Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst“, gegründet von Hubertus von Barby. Auch in Corona-geschüttelter-Zeit ändert sich nichts daran, dass Unternehmen in Hamburg verstehen, was der Austausch zwischen der Welt der Kultur und der der Wirtschaft bedeutet, wo es Unterschiede, aber auch Überschneidungen gibt, an welchen Punkten man sich gegenseitig befruchtet, voneinander lernt und miteinander kommuniziert.
Vom 18. bis 21. November 2021 findet die „add art“ in Hamburg statt und holt in vielerlei Hinsicht das nach, was 2020 aufgrund der Pandemie-Regelungen ausfallen musste.
- Geschrieben von Anna Grillet -
„Lieber Thomas” erzählt von den umkämpften Welten eines radikal Unangepassten: Thomas Brasch (1945-2001), dem Dichter, Rebellen, Filmemacher, Fabrikarbeiter, Häftling, Frauenhelden, gefeiert und fast vergessen. Sein Leben war eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden. In der DDR konnte der Künstler nicht bleiben und im Westen wollte er nicht sein.
Regisseur Andreas Kleinert und Drehbuchautor Thomas Wendrich kreieren ein magisch suggestives Leinwand-Epos zwischen Traum und Wirklichkeit. In betörenden Schwarz-Weiß-Bildern ist ein frappierendes Porträt über Deutschland entstanden, erschreckend eindringlich und zugleich doch von jener unglaublichen Leichtigkeit, die an Jean-Luc Godards „Außer Atem” erinnert.
- Geschrieben von Redaktion -
Den 30. November 2021 sollten sich nicht nur Anime-Fans dick im Kalender markieren, sondern ebenfalls all jene Filmfreunde, die eine Schwäche für emotional packende Leinwanderfahrungen haben. An diesem Tag startet „Josie, der Tiger und die Fische“ im Rahmen der diesjährigen KAZÉ Anime Nights mit deutscher Synchronisation in über 200 teilnehmenden Kinos in Deutschland und Österreich.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Kunst aus West- und Ost-Deutschland einander gegenübergestellt – das ist mehr als dreißig Jahre nach der Wende das Konzept einer interessanten Doppelausstellung in Lübeck und Rostock, deren Lübecker Teil hier vorgestellt werden soll.
Warum es so lange gedauert hat, eine derartige Ausstellung zu organisieren – das weiß der Himmel... Hat es nicht nahe gelegen, die beiden damaligen Welten einander begegnen zu lassen? Und man weiß ja, dass eben dies auch immer geschehen ist – nur eben nicht in der Zusammenarbeit zweier renommierter Museen. Jetzt ist es soweit – endlich…
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Elsas Zauberkräfte schienen zur Deutschland-Premiere des Musicals „Die Eiskönigin“ bis ins Foyer des Stage Theaters an der Elbe zu reichen: Keine Spur von Abstandsregeln und Ängsten vor steigenden Inzidenzwerten.
Stattdessen dichtes Gedränge der 1.200 handverlesenen 2-G-Gäste, die bestgelaunt und weitestgehend maskenlos die neue Hamburger Musical-Königin feierten.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Wie die individuelle Arbeitsbiografie eines Architekten Stadtgeschichte spiegeln kann, zeigt der Publizist und Architekturhistoriker Gert Kähler in seinem neuen Buch „Grauganseffekte. Hamburg und der Architekt Volkwin Marg“.
Wobei das Wort „Grauganseffekte“ als Synonym für so etwas wie frühkindliche Prägung gedacht ist, denn Volkwin Marg kam in der Ostsee – in Danzig – zur Welt und die Liebe zum Leben am und auf dem Wasser hat ihn ein Leben lang begleitet, ihn schließlich nach Hamburg geführt. Zusammen mit Meinhard von Gerkan führt er hier seit ca. 50 Jahren das Architekturbüro gmp, das weltweit über 500 Mitarbeiter beschäftigt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Pjotr Meshvinski wurde am 18. Februar 1966 als Sohn einer alteingesessenen und hochangesehenen Cellisten-Familie in St. Petersburg geboren. Bereits mit sechs Jahren begann er ein Cello-Studium bei Professor Emanuel Fischmann, nachdem er in die Musikschule für junge Talente am Staatliche Sankt Petersburger Konservatorium „N.A. Rimski-Korsakow“ aufgenommen wurde.