Kultur Blog
- Geschrieben von Thomas Janssen -
Von großer Angst befreit?
„Berlin, hör auf deine Kinder“ – „Kinder würden Klima wählen“: Am Ende einer kleinen Reise von der Elbe durch die wiedererwachte Musiklandschaft an die Spree wird in der Hauptstadt mit solchen Wahlplakaten deutlich, dass die gesellschaftliche Infantilisierung inzwischen recht weit fortgeschritten ist.
„Bullerby Berlin“, so hat eine große Tageszeitung genannt, was die Politik dort in solchen Fällen erstaunlich offensichtlich prägt. Berlin ist der Schlusspunkt einer kleinen Musikreise, die Anfang August in Hitzacker begonnen hat, etwa auf halbem Weg zwischen der Haupt- und der Hansestadt Hamburg. Eine Reise, deren Stationen nicht geplant waren, die nach eineinhalb Jahren Corona auch die Frage aufwirft, ob und was sich ändert für die Musik. Genauer gesagt: für sie und für den Musikbetrieb. Soll der so weitergehen wir vorher? Wirft der Corona-Blick vielleicht die Frage auf, ob es neue Prioritäten und wenn ja welche, wenn nein, warum nicht geben sollte?
- Geschrieben von Redaktion -
Große Gefühle und die Suche nach sich selbst in „Ein Fremder am Strand“ und „Twittering Birds Never Fly: The Clouds Gather“ in den KAZÉ Anime Nights 2021 (LGBTQ – Event).
Am 28. September 2021 kommen Freunde emotional packender Geschichten auf ihre Kosten, denn mit dem Boys Love Double Feature stehen gleich zwei besondere Anime-Filme in den Startlöchern. Diese werden im Rahmen der diesjährigen KAZÉ Anime Nights mit deutscher Synchronisation in über 200 teilnehmenden Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz anlaufen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Raffael, il divino, der Göttliche! Kein Maler wurde je mehr verehrt als der Schöpfer der Sixtinischen Madonna und Vollender des Petersdoms in Rom. Über Jahrhunderte galt Raffael (1483-1520) als größter Künstler aller Zeiten. Die Literatur über ihn füllt Wände.
Was will man über diesen Säulenheiligen der Renaissance, 500 Jahre nach seinem Tod, also noch Neues verkünden?! Nun, die Hamburger Kunsthalle beleuchtet in ihrer großartigen Schau „Raffael. Wirkung eines Genies“ tatsächlich noch einen unbekannten Aspekt: Raffael war nicht nur ein begnadeter Maler, er war auch ein begnadeter Selbstvermarkter! Wie kein zweiter erkannte er bereits um 1500, wie wichtig es ist, seine Ideen unter das Volk zu bringen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
„Moderne Zeiten“ – wer denkt da nicht an Charlie Chaplins Klassiker von 1936. Im Bucerius Kunst Forum stimmt das berühmte Bild des zwischen riesigen Zahnrädern rotierenden Tramps die Besucher ein auf den hochinteressanten Streifzug durch 175 Jahre „Industrie im Blick von Malerei und Fotografie“ mit rund 30 Gemälden und 170 Fotografien von über 100 Künstler*innen, u.a. von Adolph von Menzel, Conrad Felixmüller, Albert Renger-Patzsch, August Sander, Hilla und Bernd Becher und Thomas Struth.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Genau einhundert Jahre alt wurde am 1. September 2021 das Behnhaus, also das Museum, das in Lübeck für die Nazarener Anfang des 19. Jahrhunderts bis zu den Meistern der Klassischen Moderne zuständig ist.
Neueröffnet wurde es im Rahmen der „Nordischen Woche 1921“. An dieses Ereignis erinnert jetzt eine ebenso große wie vielseitige Ausstellung mit dem Titel „nordisch modern“ im Museum Behnhaus Drägerhaus zu Lübeck.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Furioser Saisonauftakt im Schauspielhaus Hamburg mit einer phänomenalen Lina Beckmann, deren „Richard the Kid & the King“ wie eine Naturgewalt über die Bühne hereinbrach. Vier volle Sternstunden Theater.
Klassiker heißen Klassiker, weil ihre Kernaussagen immerwährende Gültigkeit besitzen – in jeder Gesellschaft, zu jeder Zeit. Auch Shakespeares „Richard III.“, sein um 1592 entstandenes Drama um den wohl grausamsten und blutrünstigsten Despoten aus der Familie York, war über die Jahrhunderte immer wieder beliebt, die politischen Geschehnisse der jeweiligen Epochen zu beleuchten und Parallelen zu ziehen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Es war nicht weniger als ein Ritterschlag. Zum 30jährigen Jubiläum des Schmidts Tivoli sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in seiner kurzen Laudatio, es sei eine ganz besondere Kultur, die Corny Littmann nach St. Pauli und Hamburg gebracht hat: „Die Schmidt-Kultur“.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Mit Geschick aber auch Charme hieven Regisseur Detlev Buck und Drehbuchautor Daniel Kehlmann den Klassiker von Thomas Mann in die Ära von #MeToo. Sie wollen ihre „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” als „philosophische Komödie” verstanden wissen, statten den Protagonisten mit einem Touch Tragik aus, was die Rolle des galanten Schwindlers, gespielt von Jannis Niewöhner, facettenreicher werden lässt.
Frappierend, wie jene französische Metropole Anfang des 20. Jahrhunderts unserer nach Aufstieg und Reichtums lechzenden Gesellschaft ähnelt. Die Filmkritiker reagieren recht unterschiedlich auf die schillernde opulente Leinwand-Adaption, viele zufrieden über gediegene Unterhaltung, manche gar hellauf begeistert, andere nörgeln über einen altbackenen Kostümschinken mit Zuckerguss.
- Geschrieben von Dagmar Schneider -
Das Japan-Filmfest in Hamburg findet dieses Jahr noch bis zum 1. September statt.
Außer ‚One Cut in the Life‘ habe ich mir zwei Kurzfilme, einen mittellangen und drei längere Filme angeschaut.
- Geschrieben von Dagmar Schneider -
Das 22. Japan Filmfest Hamburg läuft seit einigen Tagen als Online-Festival und es lohnt sich, einen Blick auf die japanischen Filmproduktionen der letzten beiden Jahre zu werfen.
„One Cut in the Life“ ist als Naginata-Film angekündigt; das bedeutet Genre Action und Horror. Beides wird in der Tat erschöpfend geliefert. Der aus dem Jahr 2020 stammende Film ist kurz – nur 77 Minuten. Vielleicht wäre mehr nicht zu ertragen gewesen?