Kultur Blog
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Ein Schlagabtausch der Extraklasse: Zum Ende des diesjährigen Hamburger Theater Festivals brillierten Caroline Peters und Michael Wächter in Marius von Mayenburgs Beziehungsdrama „Egal“ am Deutschen Schauspielhaus. Begeisterter Applaus für die Inszenierung von Thomas Jonigk, der das Stück im Februar an der Wiener Burg herausbrachte.
Ist Beziehungsdrama überhaupt der richtige Begriff? Ja, in der Tat, es ist ein Drama – aber verpackt in eine irrwitzige Klipp-Klapp-Komödie, die mit ihrem rasanten Tempo, scharfsinnigen Dialogen und einer hinreißenden Situationskomik immer wieder laute Lacher im Publikum hervorruft.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Für die einen ist sie eine der bedeutendsten Stimmen der deutschen Lyrik im 20. Jahrhundert, für die anderen kaum mehr als die verrückte Kurzzeit-Freundin Gottfried Benns. Der sehr unklassischen Dichterin Else Lasker-Schüler (1869–1945) widmet das Günter-Grass-Haus in Lübeck eine Sonderausstellung.
Das Günter-Grass-Haus, das in den letzten Monaten gründlich überholt wurde und entsprechend lange geschlossen blieb, sieht sich in seinen Sonderausstellungen den künstlerischen Mehrfachbegabungen verpflichtet. Wie Grass, der nicht nur als Autor, sondern noch zusätzlich als Steinmetz arbeitete und Aquarelle und Lithografien schuf, sollen die Protagonisten sich auf verschiedenen Gebieten bewähren.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
„Faszination Japan – auf zu den Sternen“ lautete das Motto des 26. Japanischen Filmfestes Hamburg (JFFH) mit mehr als 50 aktuellen japanischen Produktionen, die an fünf Tagen im „Metropolis“ und im „Studio Kino“ zu sehen waren.
Gezeigt wurde kreatives Gegenwartskino, das den Blick aufs Heute, auf die Vergangenheit und auf die Zukunft lenkte – den Blick den Sternen zugewandt.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Diesen Sommer präsentiert das Taipei Fine Arts Museum (TFAM) „Olafur Eliasson: Your curious journey“, (dt.: „Deine neugierige Reise“) die erste Einzelausstellung des isländisch-dänischen Künstlers in Taiwan.
Bis zum 21. September 2025 können Besucher die soeben eröffnete Ausstellung in Taipeh sehen. Über zwei Ebenen des Museums sind mehr als drei Jahrzehnte Kunst seit den 1990er Jahren des in Berlin und Kopenhagen lebenden Künstlers präsentiert. Die Retrospektive umfasst 17 Kunstwerke, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Medien und Techniken abdecken, darunter Installationen, Malerei, Skulpturen und Fotografie. Diese Werke befassen sich mit Themen wie Wahrnehmung, kollaborative Beteiligung, Ökologie und nicht-menschliche Perspektiven – ein Ausdruck des Forschergeistes des Künstlers, der die Grenzen der künstlerischen Praxis verschiebt. Zum ersten Mal wird den Betrachtern im asiatisch-pazifischen Raum eine umfassende Einführung in Eliassons kreative Energie geboten.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Die Fotografieausstellung im Museum Fünf Kontinente in München widmet sich dem Heer von Kleinbussen der Hauptstadt Bamako. Wie kein anderes Verkehrsmittel prägen diese bunt bemalten Vehikel das Gesicht der pulsierenden Metropole Malis.
Benannt nach der 1978 gegründeten „Societé du Transport Mali“, sind die sogenannten „Sotramas“ nicht nur das beliebteste und günstigste Fortbewegungsmittel in einer der am schnellsten wachsenden Metropolen Afrikas, sondern verkörpern auch ein faszinierendes kulturelles Phänomen.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Im Lübecker Museum für Natur und Umwelt wird noch bis in das nächste Jahr hinein die Vielfalt der nordamerikanischen Kulturen vorgestellt.
Früher gab es in Lübeck ein Völkerkundemuseum, das bereits 2007 aus Kostengründen geschlossen und dessen sehr reichhaltige Sammlung in das ehrwürdige Zeughaus eingeschlossen wurde. Seit einigen Jahren werden dank eines engagierten Kurators, des Ethnologen Lars Frühsorge, aus diesem Fundos Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themen veranstaltet. Jetzt sind es die Indianer Nordamerikas, deren unterschiedliche Kulturen mit der Hilfe einer Vielzahl von Objekten vorgestellt und mit dem leicht romantisch angehauchten Indianerbild der Deutschen konfrontiert wird.
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- Geschrieben von: Antonia Giacobbe, Übersetzung und Einleitung: Dagmar Reichardt -
Antonia Giacobbe ist im italienischen Scido (Kalabrien) geboren und lebt heute in Rom, wo sie ihr Studium der Klassischen Literaturwissenschaft abgeschlossen hat. Danach arbeitete sie lange und intensiv als Medizinische Technologin für Radiologie in der diagnostischen und therapeutischen Abteilung für bildgebende Verfahren an der Poliklinik Tor Vergata in Rom.
Heute schreibt sie Gedichte und pendelt im südeuropäischen Raum zwischen Italien (Rom) und dem Baskenland (Vitoria), wo sie im Rahmen eines dualen Promotionsstudiums an einem Forschungsprojekt zur Krankheit und sozialen Not im Werk des süditalienischen Schriftstellers Corrado Alvaro (1895–1956) und zu dessen Rezeption im spanischen Kontext arbeitet.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Anlässlich seines 150sten Geburtstages wird in einer textlastigen Ausstellung das Verhältnis Thomas Manns zur Politik dargestellt.
Thomas Mann, im Sommer 1875 als zweiter Sohn eines wohlhabenden Lübecker Senators zur Welt gekommen, starb 80 Jahre später in Zürich als ein glühender Demokrat, nachdem er sich noch bis zum Ende des 1. Weltkrieges gegen die Demokratie gestellt hatte.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Die schreibende Zunft tut gut daran, mit Superlativen sparsam umzugehen, wenn sie jedoch ein Theaterabend verdient hat, dann dieser: „Böhm“, Gastspiel beim diesjährigen Hamburger Theaterfestival, inszeniert und auf die Bühne des St. Pauli Theaters gebracht von dem genialen österreichischen Multitalent Nikolaus Habjan und seinen elf ausdrucksstarken, selbstgebauten Puppen
Ja, genau, „Böhm“ ist Puppentheater. Aber eines, für das man eine neue Begrifflichkeit finden müsste. Standing Ovation, Gejohle und minutenlanger Stakkato-Beifall für eine überwältigende, absolut hinreißende, ebenso tiefgründige wie urkomische, atemberaubend intensive Geschichtsstunde in Sachen „Musik und Macht“.
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- Geschrieben von: Marion Hinz und Lea De Gregorio -
Lea De Gregorio (geb. 1992) ist in Hessen aufgewachsen und lebt heute in Berlin. Sie hat Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaften studiert, schloss einen Master in Europäischer Ethnologie und einen zweiten in Philosophie ab.
Sie volontierte bei Amnesty International und war anschließend dort als Redakteurin für Gesellschaftsthemen zuständig. Seit dem Studium schreibt sie auch für überregionale Medien wie „Die Zeit“, „Deutschlandfunk Kultur“ und die „taz“.
