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Mit Wolfram Eilenberger feiert schon wieder ein Autor mit philosophischen Büchern Erfolge. Handelt es sich bei seinen Werken um wirkliche Philosophie?

Es war am Altpapiercontainer, wo wir einander trafen, mein frühpensionierter Nachbar aus der Bankenbranche und ich. Er ist nicht gerade eine Leseratte, und so zog ich ihn ein wenig mit seiner Lektüre auf, bekam aber zu meinem Erstaunen zu hören, dass er ein eifriger Leser geworden sei.

 
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Weniger Roman, mehr Recherchetagebuch: „Aus der Zuckerfabrik“ von Dorothee Elmiger mäandert essayistisch-fragmentarisch von Szene zu Szene. Ein Erzähler-Ich notiert Beobachtungen, Begegnungen und Begebenheiten, mischt Faktuales und Fiktives, und entwirft dadurch ein Sammelsurium an Gedankensplittern, Momentaufnahmen und Materialansammlungen zu Südseesehnsüchten, Kolonialisierungsmacht und ungestilltem Appetit.

Es sind reale Begebenheiten, die Dorothee Elmigers Werk zugrunde liegen.

 
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Der Roman „Die Vögel“ gehört längst zum Kanon zeitgenössischer Literatur in der norwegischen Heimat seines Autors Tarjei Vesaas.

Bestsellerautor Karl Ove Knausgård hat dieses Buch sogar als besten norwegischen Roman bezeichnet, der je geschrieben wurde. Bisher war der Roman hierzulande nur antiquarisch erhältlich.

 
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Ein erfrischend unakademisches Buch über das Schreiben auf einem Blatt Papier hat der Philosoph Manfred Sommer geschrieben.

„Stift, Blatt und Kant“? Das ist ein merkwürdiger Titel, der aber das Thema dieses Buches und das Interesse des Autors sehr genau beschreibt. Zunächst nämlich geht es wirklich nur um das Verhältnis vom Bleistift zum Papier, aber es versteht sich, dass diese Banalität nicht das eigentliche Thema ist, denn von da aus kommt Manfred Sommer auf elementare Überlegungen der Erkenntnistheorie zu sprechen. Besonders geht es um die Rolle, die der Leib im Erkenntnisprozess und in der Selbsterfahrung eines Menschen spielt. Sommer fragt sich, „ob nicht, was Verstand ist, sich durch das begreifen läßt, was die Hand tut.“

 
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Im Klimakatastrophen-Krimi „Malé“ erzählt Roman Ehrlich vom wortwörtlichen Untergehen einer Welt, die dem stetig steigenden Meeresspiegel zum Opfer fällt – interessiert sich aber eigentlich mehr für die Schicksale, Sehnsüchte und Selbstbefragungen seiner Protagonisten, die in der langsam versinkenden Stadt Malé aufeinandertreffen.

 
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Es heißt „Die Pest“, und der Roman handelt auch wirklich von der Pest und spricht von nichts anderen. Und doch ist dieser Roman ein Buch über ein ganz anderes Thema. Sogar in der Wikipedia kann man lesen, dass „Die Pest“ eigentlich die Besetzung Frankreichs durch die Deutschen bedeutet.

Und mit dem Kampf gegen die Krankheit ist die Résistance gemeint. Die Schilderungen der Seuche und der ihr geschuldeten Situation in der Stadt sind aber so akkurat, nüchtern und dabei so lebenswahr, dass man dem Roman gerade in dieser Zeit besondere Aufmerksamkeit schenken muss.

 
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Brian Mc Neill, geboren 1950 in Falkirk, Schottland, Schottlands Botschafter der Folkmusik, hat sich längst auch als Romanautor einen Namen gemacht.

Nun zeigt er, dass er auch großartige Kurzgeschichten erzählen kann. In „The Horseman’s Word“ beweist McNeill ein feines Gespür für die Eigenheiten verschiedener Klassen und Kulturen. Natürlich auch für die Spannungen, die daraus entstehen können. Sechs Erzählungen sind es, die ein ganzes Jahrhundert umspannen: 1913 (The Horseman`s Word) bis 2016 (Das letzte Gefecht).

 
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Ist es das wichtigste philosophische Buch des Jahres? Ich glaube das ganz unbedingt.

Endlich – siebzig Jahre nach seinem Tod – sind die „Cirkelprotokolle“ von Nicolai Hartmann erschienen. Es dürfte schwerfallen, anregendere und interessantere Texte zu den zentralen Fragen der klassischen Philosophie zu finden.

 
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In ihrem Debütroman „Streulicht“ erzählt Deniz Ohde vom Erwachsenwerden zwischen den Existenzentwürfen: vom falschen Versprechen der Bildungsgerechtigkeit, vom verzögerten Aufstieg als Arbeiterkind und der konstanten Angst des Scheiterns, vom Erwartungsdruck und der Enge des Heimatorts, aus dem sie ausbrechen will, auch wenn alle anderen bleiben. Ohde entwirft ein einfühlsames und ehrliches Portrait einer Existenz, die geprägt ist von alltäglichen Erfahrungen der Ungleichheit und dem verinnerlichten Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, bei dem der Aufschrei jedoch ausbleibt – und das Aufbegehren erst spät gelingt.

 

Ein kleiner Ort neben einem Industriepark, irgendwo in Deutschland. Fabrikschlote ragen in den Himmel, eine feine Säure liegt in der Luft, in der Ferne das konstante Brummen der Werkhallen. Hier hat ihr Vater 40 Jahre lang Aluminiumbleche durch Laugen gezogen, hier ist die namenlose Ich-Erzählerin selbst aufgewachsen.

 
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Die Umschreibung „Rückkehr einer Legende“ wird gewöhnlich immer dann benutzt, wenn historische Objekte oder Sportler plötzlich wieder sichtbar (gemacht) werden. Wenn es um eine Automarke wie den Borgward geht oder den „Silberpfeil“ von Mercedes, ein Iron Man es schafft, nach Hawaii zurückzukehren und dort zu siegen oder wenn zukünftig der HSV wieder in der 1. Bundesliga anklopfen sollte.

Wobei – mit dem HSV sind wir schon bei der richtigen Verortung, denn die Freie und Hansestadt Hamburg spielt eine mehrfach zentrale Rolle bei der Rückkehr eines Segelschiffs, präzise gesagt einer Viermastbark in ihren ursprünglichen Heimathafen.

 
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Kein deutscher Philosoph ist ähnlich umstritten wie Martin Heidegger, und kaum einer ist seinen Verehrern wie Gegnern als Person ähnlich präsent.

Oliver Precht zeigt in seiner Dissertation die Phasen von Heideggers Selbstdarstellung. Gerade dank seiner Sachlichkeit und der Nähe zum Text gerät das Buch zu einem ebenso überzeugenden wie scharfen Angriff auf den Autor selbst wie auf seine Herausgeber, Anhänger und Apologeten.

 
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Es ist eine umfassende Würdigung des britisch-amerikanischen Filmregisseurs, der zugleich Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmeditor war. 1899 im nördlichen Londoner Vorort Leytonstone geboren und 1980 in Los Angeles verstorben, ist Sir Alfred Hitchcock so etwas wie der Großmeister des Thrillers, der nie auf eine Prise Humor verzichtete.

Anlässlich des 40. Todesjahres erschien soeben eine gewaltige Monographie, die allein vom Umfang und Gewicht (3 kg) sein außerordentliches Lebenswerk auf 648 Seiten in sich birgt und von den französischen Autoren Bernard Benoliel, Gilles Esposito, Murielle Joudet und anderen verfasst wurde.

 
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Markus Gabriel sei der „Philosoph der Stunde“, erklärte der Moderator von „Titel, Thesen, Temperamente“ am 26. Juli, als er ein Interview mit dem telegenen Erfolgsautor über dessen Buch „Moralischer Fortschritt“ ankündigte. Kann man seiner Einschätzung zustimmen?

 

Leben wir in einer besonders dunklen Zeit? Sind unsere moralischen Probleme größer, als sie es noch vor kurzer Zeit gewesen sind? Brauchen wir in dieser Situation einen moralischen Wegweiser, weil uns die aktuellen politischen und humanitären Konflikte mit Fragen konfrontieren, die wir allein gar nicht lösen können? Geht es nicht ohne die Hilfe eines Philosophen, eines Fachmanns für ethische Fragen aller Art, der sich mit diesen Problemen professionellerweise auskennt und deshalb dem tumben Volk einige Hinweise geben kann? Dürfen wir hoffen, dass so einer kommt und uns aufklärt?

 
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Schon Robert Seethalers preisgekrönte Romane „Der Trafikant" (2012) und „Ein ganzes Leben“ (2014) sind Romane über Leben und Tod. Mit dem letzten Buch dieser Trilogie, mit dem Roman „Der letzte Satz“, hat sich der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller auf ein besonderes Wagnis eingelassen.

Seethaler beschreibt die letzten Tage des berühmten Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (1860-1911) in einer fiktiven Geschichte. Dabei hält sich der Autor zwar an biographische Details, spart aber den künstlerischen Werdegang Mahlers komplett aus. Er beschränkt sich in seiner Erzählung auf einige bekannte Ereignisse und Anekdoten aus dem Leben des großen Künstlers. Im Mittelpunkt des Buches steht Mahlers letzte Reise, die ihn von New York zurück nach Europa führt.

 

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