Kultur Management Magazin
- Geschrieben von Christel Busch -

Einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters war Thietmar von Merseburg (975-1018). Unter den römisch-deutschen Kaisern Otto III. bis zu Heinrich II. war er Bischof von Merseburg.
Sein Lebenswerk, eine achtteilige Chronik aus dem 10. und frühen 11. Jahrhundert, die jetzt zum ersten Mal in der Stadt Merseburg ausgestellt ist, gehört zu den bedeutendsten Geschichtswerken des Mittelalters in Europa. Die Chronik erzählt vom Alltagsleben der Menschen, ihrem Glauben, Denken und Fühlen. Aber auch vom ottonischen Zeitalter, von den politischen und religiösen Kämpfen im deutsch-slawischen Siedlungsraum.
- Geschrieben von Claus Friede -

Thierry! – allein sein Vorname löst in Luxemburg schon entzücken aus und wird mit der Addition von „National“ zum Kult. In Deutschland und Österreich fragt man noch: Thierry – wer?
Kaum zu glauben – obwohl ihn fast alle kennen – von Sehen! Dieses markante Gesicht mit einer „Fresse“, die so einmalig charaktervoll ist und nach Antiheld, Gangster und Milieu aussieht, dass sich Regisseure, Punker, Rocker, Musiker, Cineasten nur zu gerne an ihn erinnern. Ein Allrounder war er, der das Leben mit Drogen- und Alkoholgeschichten durchzog, die Musik- und Theaterbühnen sowie das Filmset mit seinen biographischen Brüchen und Wandlungen so wundervoll pflasterte. Wie von seinen Lebensgefährten erzählt, blieb er immer ein unglaublich sympathischer Mensch: Thierry van Werveke.
- Geschrieben von Christel Busch -

Ein Gespenst geht um in Trier: Karl Marx, vor 200 Jahren am 5. Mai 1818 in Trier geboren, braust wie ein Orkan über das Städtchen an der Mosel hinweg. Allerdings nicht als Naturgewalt, sondern in Form einer Bronze-Statue. 2,3 Tonnen schwer und 4,40 Meter hoch, geschaffen von dem chinesischen Künstler Wu Weishan.
Sie ist ein Geburtstagsgeschenk der Volksrepublik China, der größten Diktatur der Welt, an die Geburtsstadt des Philosophen, Politökonomen, Journalisten und Revolutionärs Karl Marx. Sie wirbelt damit die rheinland-pfälzische Kommunalpolitik durcheinander und sorgt bundesweit für kontroverse Diskussionen innerhalb der Bevölkerung und der politischen Couleur.
- Geschrieben von Christel Busch -

„War einmal ein Revoluzzer; im Zivilstand Lampenputzer; ging im Revoluzzerschritt mit den Revoluzzern mit, Und er schrie: ‚Ich revolüzze!'“ (Der Revoluzzer)
Erich Mühsam hatte viele Leben: Er war Schriftsteller und Publizist, Anarchist, Revolutionär, Antimilitarist und Pazifist, Bohemien und Kabarettist. Er war homosexuell, Frauenliebhaber und Jude. Im Juli 1934 wurde er im Konzentrationslager Oranienburg von den Nationalsozialisten ermordet.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

In den vergangenen Monaten machte Korea oft Schlagzeilen, aber immer war es Nordkorea, verbunden mit den Drohgebärden seines atomraketenverliebten Staatschefs Kim Jong-un. Nun will es bei der Winter-Olympiade in Südkorea teilnehmen, dem kleinen friedlichen Land, das nach dem Ende des Bruderkrieges 1953 zu den ärmsten der Welt zählte und dann ein märchenhaftes Wirtschaftswachstum hinlegte. Aber nicht nur wirtschaftlich ist Südkorea erstaunlich. Es hat auch eine faszinierend vielseitige Kultur zu bieten, wie das das Museum für Völkerkunde Hamburg mit der Ausstellung „Uri Korea – Ruhe in Beschleunigung“ zeigt.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Zwei Mal hat die Freie und Hansestadt die Hamburger Kunsthalle mit großer Anstrengung entschuldet, jetzt muss sie wohl wieder in das Staatssäckel greifen: Das Museum steckt erneut in den Miesen. Eine Million Euro beträgt das Defizit im Haushaltsjahr 2017.
- Geschrieben von Christel Busch -

„Welcome to Jerusalem" heißt die aktuelle Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. Auf tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche und mit rund 170 Exponaten beleuchtet sie die Geschichte der Stadt und ihrer Kultur, das multikulturelle Leben seiner heutigen Bewohner. Mediale Installationen verbinden die einzelnen Themenräume. Von der römischen Besatzung unter Herodes dem Großen, den Arabern und christlichen Kreuzrittern bis zum Osmanischen Reich und der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 war und ist Jerusalem ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Kaum zu glauben, aber am Heiligengeistfeld stand einmal eine Mühle. Und es gibt tatsächlich noch Zeitzeugen, die sich an sie erinnern. Bis zum 2. Weltkrieg stand sie dort, wo sich heute der Eingang zur U-Bahn Feldstraße befindet. Dann musste sie dem mächtigen Flakbunker weichen, der nun begrünt werden soll.
- Geschrieben von Christel Busch -

Am 9. Dezember 2017 jährt sich der 300. Geburtstag von Johann Joachim Winckelmann.
Als Sohn eines armen Schuhmachermeisters 1717 in Stendal, Sachsen-Anhalt geboren, gelang ihm als Altertumsforscher eine unglaubliche Karriere. Er gilt bis heute als Stammvater der Klassischen Archäologie und der archäologischen Kunstwissenschaft. Winckelmann ließ im 18. Jahrhundert die griechische Antike wieder aufleben. Er machte deren Kunst zum Vorbild einer neuen Epoche im deutschsprachigen Raum: dem Klassizismus. Seine Ideen beeinflussten das geistige Potential der Weimarer Klassik, die deutschen Dichterfürsten Goethe, Schiller und andere Literaten. Und unserer heutiges Bild der Antike.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Das macht Mut: Immer mehr Unternehmen kümmern sich um junge Kunst und Nachwuchsförderung. Bei der Hamburger „add art“, die an diesem Wochenende zum fünften Mal ihre Türen für die Kunst und das breite Publikum öffnet, tragen neun der 20 Teilnehmer aus allen Wirtschaftszweigen den Stempel „Nachwuchskunst“ auf ihrem Logo.
- Geschrieben von Christel Busch -

„Haus bei Haus ist von der gelben Rasse bewohnt, jedes Kellerloch hat über oder neben dem Eingang seine seltsamen Schriftzeichen. Die Fenster sind dicht verhängt, über schmale Lichtritzen huschen Schatten, alles trägt den Schleier eines großen Geheimnisses“, schrieb 1930 der Hamburger Autor Ludwig Jürgens. Gemeint ist die Schmuckstraße, welche die Große Freiheit mit der Talstraße verbindet. Sie war das Zentrum einer kleinen chinesischen Kolonie in Hamburgs Hafenviertel St. Pauli – vom späten 19. Jahrhundert bis zu dessen Auflösung im Dritten Reich als das Viertel von der Gestapo durchkämmt wurde.
- Geschrieben von Claus Friede -

Seit dem Jahr 2013 findet die „add art“ in Hamburg statt und seit jenem Jahr nehmen unterschiedliche Unternehmen der Hansestadt daran teil, ihre Türen für die Kunst und die Öffentlichkeit für ein Wochenende zu öffnen.
2017 nun sogar für ein verlängertes Wochenende – von Donnerstag, 23. November bis Sonntag, 26. November 2017. Seit Anbeginn zeigen Unternehmen nicht nur in einem gewissen Wiederholrhythmus, was sie gesammelt haben – das würde sich wohl irgendwann abnutzen – sondern verstärkt laden sie junge Künstler ein, Werke in den Räumen des jeweiligen Unternehmens zu präsentieren. So tragen den runden Button „Nachwuchskunst“, der im add-art-Programmheft auf diese Konstellation hinweist, von 20 Teilnehmern, knapp die Hälfte. Im wünschenswerten Fall kommt es zu einem wie auch immer gearteten kommunikativen Dialog zwischen den einzelnen Interessensgruppen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Es gilt als „Bibel der Arbeiterklasse“ und Pflichtlektüre kommunistischer Parteien – doch vermutlich hat nur ein Bruchteil der internationalen Arbeiterschaft dieses Bergwerk von einem Buch tatsächlich gelesen. Vor genau 150 Jahren, im September 1867, erschien der erste Band „Das Kapital“ von Karl Marx.
Was die wenigsten wissen: Es kam in Hamburg heraus, im Verlag Otto Meissner. Grund genug für das Museum der Arbeit in Hamburg dem Mammutwerk, an dem der wohl berühmteste ökonomische Theoretiker des 19. Jahrhunderts mehr als 20 Jahre lang gearbeitet hatte, eine Ausstellung zu widmen.
- Geschrieben von LKA-Studenten / Claus Friede -

2021 wird in Riga das erste Museum für Gegenwartskunst in Lettland und somit ein neues Zentrum für zeitgenössische Kunst im Baltikum eröffnet. Als ehemalige Kulturhauptstadt (2014) hat Riga zahlreiche Museen zu bieten: Mit knapp 50 Museumsstätten deckt die Stadt eine große Bandbreite von Kunst, Kultur, Geschichte und Wissenschaft ab.
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