Kultur, Geschichte & Management

Wodurch wird Kultur geprägt, und woran lässt sich ihre Eigenart am besten ablesen? Ist es die Sprache, sind es Wortschatz und Grammatik?

In den letzten Jahrzehnten wurde in Philosophie wie in Kulturgeschichte in einer ziemlich einseitigen Weise auf die Analyse der Sprache gesetzt – es war der von Wittgenstein und der Analytischen Philosophie inspirierte „linguistic turn“, der an den Universitäten, aber auch in der Literatur Triumphe feierte.

 
Kultur, Geschichte & Management

Wie gehen wir möglichst kreativ mit Krisen in Zeiten kollektiver Traumen um? Im russlandnahen Grenzgebiet des Baltikums waren sämtliche Bevölkerungsschichten ab Frühjahr 2020 durch die COV-19-Pandemie und seit dem 24. Februar 2022 durch den russischen Überfall auf die Ukraine nicht nur wirtschaftlich einer besonders prekären Lage ausgesetzt. Umso wichtiger, dass der erste in Präsenz stattfindende Kongress des international ausgerichteten Europäischen Verbands der Kunsttherapeuten (EFAT) nun in Lettlands Hauptstadt Riga tagen konnte.

 

Dieser 2. Kongress der European Federation of Art Therapy (EFAT) hat einen nicht nur für Kunsttherapeuten beruflich wichtigen Kontext geschaffen, in dem sich Heilpraktiker, Kreative, Wissenschaftler und thematisch Interessierte über die in Entwicklung begriffenen kunsttherapeutischen Forschungsrichtungen, Techniken, Projekte, Methoden, Theorien sowie philosophischen und ethischen Strömungen informieren und austauschen konnten.

 
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Rembrandt van Rijn (1606-1669) war nicht allein einer der größten Maler seiner Zeit, sondern sein Name ist bis heute – dreihundertfünfzig Jahre nach seinem Tod! – ein Synonym für einen großen Künstler; und René Descartes (1596-1650) gilt vielen als der Vater der neuzeitlichen Philosophie – erst mit ihm nahm die intellektuelle Welt Abschied von der Scholastik des Mittelalters.

Was kann einen Autor dazu bringen, zwei zwar sehr bedeutende, aber eben auch grundverschiedene Menschen in einem Essay zu behandeln?

 
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Langsamkeit kann zu einem langen Leben führen. Doch der Mensch hatte andere Pläne.        

Drei Ausstellungen zeigen, wie der Mensch die Grundlage für ein immer höheres Tempo legte.

 
Kultur, Geschichte & Management

Im nördlichen Teil des Hafen von Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, liegt ein Migrationsmuseum, das sich intensiv mit der Einwanderungsgeschichte des ostafrikanischen Inselstaats auseinandersetzt: das Aapravasi Ghat.

Der Name stammt aus einer in Indien gesprochenen Sprache, dem Hindi und bedeutet übersetzt: „Einwanderungsgrenze“.

 
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An Selbstbewusstsein mangelt es dem afroamerikanischen Journalisten Howard W. French nicht: Mit seinem Buch über Afrika, im Original „Born in Blackness“ genannt, erhebt er den Anspruch, eine Globalgeschichte vorzulegen, in der er den Aufstieg Europas zum herrschenden Kontinent in ein gänzlich neues Licht taucht.

Kann sein Buch diesen Anspruch einlösen? Kann er zeigen, warum Europa in dieser Zeit die Welt zu beherrschen begann? War es tatsächlich sein technologischer oder kultureller Vorsprung, oder gab es dafür ganz andere Gründe?

 
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Das 1917 gegründete Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main widmet sich in einer Ausstellung dem Handschuh. Über 90 Exponate sind in der Ausstellung „Der Handschuh: Mehr als ein Mode-Accessoire“ zu sehen und ordnet die vielfältige Kulturgeschichte der Handbekleidung und den Facettenreichtum eines unterschätzten Accessoires ein.

 

Bereits im Grab des altägyptischen Pharaos Tutanchamun (1332-1323 v. Chr.) entdeckten 1922 Archäologen gleich zweiduzend Paar leinengewebte Fingerhandschuhe als herrschaftliche Grabbeigabe, die heute im Ägyptischen Museum in Kairo zu sehen wären.

 
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Schon mit seinem Titel deutet dieses Buch an, wie sehr es sich gegen den Zeitgeist wendet. Metaphysik schließlich ist seit gut hundert Jahren nicht mehr en vogue –besonders an den Universitäten –, und nur ganz wenige Künstler werden ihre Arbeiten noch heute mit ihr in Verbindung bringen.

Die „Pittura metafisica“ Giorgio de Chiricos ist Teil der Kunstgeschichte, nicht aber unserer Gegenwart. Ähnliches muss für die Architektur behauptet werden, denn gotische Kathedralen lassen sich als steingewordene Metaphysik verstehen – schon wegen ihres Strebens in die Höhe, aber natürlich auch, weil sie das Licht feiern –, wogegen heutige Architektur selten mehr ist als funktional; und wenn sie doch in die Höhe strebt, dann deshalb, weil der Auftraggeber der Größte sein und das ganz unbedingt auch zeigen will.

 
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Es sind zwei der abgelegensten Gegenden der Welt, und doch haben wir alle Bilder im Kopf, wenn wir von ihnen hören.

Die Osterinsel, einsam im unendlichen Pazifik gelegen, ist berühmt für ihre kolossalen Steinstatuen, und die Magellanstraße, durch die Feuerland – auch das eine Insel! – ganz im Süden Lateinamerikas vom Festland getrennt wird, genießt einen wohlverdienten Ruf als eine der gefährlichsten Schiffspassagen der Welt.

 
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Mauritius, am 20 Breitengrad Süd im Indischen Ozean gelegen, ist bekannt für seine Strände, besonderen Landschaften mit dem Black River Gorge Nationalpark, den bizarren Bergen, monokulturellen Zuckerrohrplantagen und dem subtropischen Übergangsklima. Ein Urlaubsparadies für Europäer.

Der Inselstaat hat allerdings auch viele andere Geschichten zu erzählen, die weit entfernt liegen von Begriffen wie Paradies, Urlaub oder Trauminsel.

 
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In einem dicken Buch erzählt die britische Althistorikerin Judith Herrin die bewegte Geschichte von Ravenna, der Hauptstadt Theoderichs des Großen.

 

Obwohl schon lange vor der Zeitenwende gegründet, ist Ravenna für uns doch weniger eine antike- als vielmehr eine spätantike- oder frühmittelalterliche Stadt. Für eine Weile war Ravenna sogar das Zentrum Italiens, als es mit dem römischen Reich zu Ende ging. Damals war es als Sitz einiger großer Herrscher für kurze Zeit ebenso bedeutend wie Rom, heute ist es nur noch eine Provinzstadt. Aber wer denkt an Politik, wenn er den Namen hört? Die meisten haben das Grabmal Theoderichs vor Augen, viele aber sicherlich auch die fantastischen Mosaiken, mit denen die noch aus dem 5. und 6. Jahrhundert stammenden Kirchen geschmückt sind.

 
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Mitte des 19. Jahrhunderts bereiste die Wienerin Ida Pfeiffer die Welt und verfasste darüber Artikel und Bücher, die im deutsch- und englischsprachigen Raum ein breites Publikum begeisterten.

 

Ausgestattet mit leichtem Gepäck und wenig Geld scheute sie keine Strapazen und drang in die entlegensten Winkel vor. Sie sammelte Pflanzen, Tiere und ethnographische Gegenstände, die noch heute in Museen zu besichtigen sind. Zu ihrem 225. Geburtstag am 14. Oktober letzten Jahres hat der Promedia Verlag ihre Reiseberichte neu herausgebracht. Dazu hat die Kultur- und Sozialanthropologin Gabriele Habinger eine kenntnisreiche Biographie über Ida Pfeiffer geschrieben, in der sie die besondere Leistung dieser außergewöhnlichen Frau vor dem zeithistorischen Hintergrund würdigt.

 
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In einem „Liebeserklärung“ untertitelten schlanken Buch bekämpft Roland Kaehlbrandt in überzeugender Weise die zehn meistverbreiteten Vorurteile über die deutsche Sprache.

 

Wir hören nichts Gutes, wenn sich Ausländer über die deutsche Sprache verbreiten. Es scheint, dass sie sich für viele nicht sehr melodisch anhört – etwa so wie das Italienische, das bekanntlich reine Musik ist, sozusagen Belcanto –, sondern hart oder guttural oder sogar grob; und außerdem sei es fast unmöglich, sich in ihr so kurz und präzise auszudrücken, wie das im Wesen des Englischen liege.

 
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Im Palais de la Porte Dorée eröffnet ein weiterer kultureller Höhepunkt: das Nationalmuseum für die Geschichte der Einwanderung (Musée national de l’histoire de l’immigration) nach Frankreich.

 

Ab Juni 2023 wird eine permanente Galerie mit einem komplett erneuerten, didaktischeren und sich weiterentwickelnden Raum, der die neuesten Forschungsergebnisse zur Einwanderung in Frankreich integriert, eröffnet.

 

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