Theater & Tanz in und um Hamburg
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Es ist ein Zeitzeugenbericht, der niemanden unberührt lässt: Anne Franks Tagebuch, entstanden 1942 bis 1944, überwiegend geschrieben, als Anne Frank mit ihrer Familie und vier anderen Menschen untergetaucht war, um den Judenverfolgungen der Nazis in Holland zu entgehen. Ein Buch, das weltweit bekannt ist. Wie bringt man das auf die Bühne? Das Ernst Deutsch Theater macht es mit einer großartigen Inszenierung vor.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

In der Fotografie bedeutet Available Light, dass mit dem vorhandenen Licht gearbeitet wird – egal, wie wenig davon vorhanden ist. Auf Kampnagel eröffnete nun „Available Light“ von Lucinda Childs das diesjährige Sommerfestival – ein Minimalballett von 1983, bei dem die überarbeitete Lichtführung zumindest etwas Abwechslung in die radikale Monotonie von Bewegungsvokabular und elektronischem Klangteppich brachte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Länger als 20 Jahre war Ivan Liška einer der prägenden Tänzer bei John Neumeier im Hamburg Ballett; heute ist er Ballettdirektor des Bayerischen Staatsballetts in München.
Die Hamburger Tanzexpertin und -journalistin Dagmar Ellen Fischer hat in „Ivan Liška, Tänzer – Die Leichtigkeit des Augenblicks“ die Lebensgeschichte des Tschechen aufgezeichnet – ihr Buch ermöglicht es, dem großartigen Tänzer und seiner Arbeit ganz nahe zu kommen.
- Geschrieben von Thomas Janssen -

Wer kennt ihn nicht: Cyrano de Bergerac! Der mit der großen Nase!
Jener Gerechtigkeit liebende, rauflustige und zugleich schüchterne Edelmann und Dichter, der bedingungslos in seine schöne Base Roxane verliebt ist. Weil er sich aber nicht getraut, es ihr zu offenbaren, schreibt er stattdessen die Liebesbriefe im Namen des schönen Christian de Neuvillette, dem wiederum Roxane verfallen ist. Nie wagt er, ihr die Wahrheit zu gestehen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Nach Weltstar Diana Vishneva, der technisch stupenden und unerhört selbstbewussten Tatjana in John Neumeiers gleichnamiger Fassung von „Eugen Onegin“, steht den 41. Hamburger Ballett-Tagen heute und morgen ein weiter Höhepunkt bevor: Das Gastspiel des Houston Ballets.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Ibsens Menschwerdungsdrama „Peer Gynt“ hat John Neumeier 1989 zur Grundlage eines Balletts gemacht, für dessen Musik er Alfred Schnittke gewinnen konnte. Jetzt hat er das Werk überarbeitet und zum Start der 41. Hamburger Ballett-Tage erneut auf die Bühne gebracht. Eine bejubelte Zweitpremiere.
Es ist eine lebenslange Suche nach sich selbst. Der Weg durch eine Welt, der erst nach vielen Fehlern und Irrwegen im Gefunden-Werden, im Erkannt-Werden durch die Augen der Liebe an seinem Ziel ankommt. „Peer Gynt“, Henrik Ibsens 1867 geschriebenes dramatisches Gedicht, ein Menschwerdungsdrama von faustischen Dimensionen, hat John Neumeier seit den 60er-Jahren begleitet und lange in ihm gearbeitet, bevor er es 1989 in der Symbiose mit Alfred Schnittkes eigens komponierter, faszinierender Musik erstmals auf die Hamburger Opernbühne brachte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Otto Bubeníček war langjähriger Erster Solist der Hamburger Compagnie und hat zahlreiche Rollen in John Neumeiers Balletten kreiert und geprägt. Am Ende der Spielzeit verlässt er das Hamburg Ballett. Mit Hans-Juergen Fink sprach er über seine zukünftigen Pläne.
Das Datum seines letzten Auftritts auf der Staatsopernbühne kennt Otto Bubeníček schon: der 12. Juli, in der Nijinsky-Gala. Was er da tanzen wird? „Darüber wird noch nachgedacht.“ Seine allerletzte Vorstellung mit dem Hamburg Ballett geht wenig später beim Gastspiel im „La Fenice“ in Venedig über die Bühne, „in der Dritten Sinfonie von Gustav Mahler.“
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Dieter Hallervorden spielt im Ernst-Deutsch-Theater Molières eitlen und geltungssüchtigen „Bürger als Edelmann“. Ein Sommerspaß, eine Gesellschaftsposse mit einigen Ausrutschern und dem Komödianten Didi Hallervorden in seiner besten Rolle – als Didi Hallervorden.
Was für eine Zeit für einen Komödienschreiber wie Molière! Die Glanzzeiten der Adelsherrschaft neigen sich dem Ende zu, das Bürgertum steigt auf, wird ökonomisch mächtig, bereit den Adel an der Spitze der Gesellschaft abzulösen und bleibt dennoch gesellschaftlich weit hinter ihm angesiedelt. Dessen Angehörigen verteidigen ihren Primat, die alten Privilegien, feine Lebensart und Bildungschancen hochnäsig, auch wenn’s in ihrer Kasse längst mau aussieht.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Was für Tänzer! Was für Körper! Was für eine geballte Ladung Energie und Erotik!
„Lady Salsa“ ist nach zwölf Jahren wieder zu Gast im St. Pauli Theater und wer die Show damals gesehen hat, muss feststellen: Sie ist noch fetziger, noch farbiger, noch feuriger geworden. Genau das richtige, um sich in diesem kühl-feuchten Frühling mal so richtig aufzuwärmen.
- Geschrieben von Frauke Stroh -

Das Theater Kontraste der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg spielt ohne Pause Wir alle kennen sie – das ehemalige „Mädchen“, mit Pony, farbenfrohen Jackett und schwarzer Hose. Uneitel, pragmatisch und seit 2008 eine der mächtigsten Frauen der Welt. Ob sich unsere Bundeskanzlerin wohl über diesen „Ehrentitel“ ärgert? Oder findet sie ihn eher zum Schmunzeln?
Die Schriftstellerin Juli Zeh jedenfalls hat sich geärgert, weil Angela Merkel auf ihre offenen Briefe nicht geantwortet hat.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -

Abhörskandale, Datenkraken und unsere Spuren im Netz: Das interaktive Medienexperiment „Supernerds“ erprobt die Möglichkeiten und Konsequenzen einer digitalen Totalüberwachung und spielt diese crossmedial in Theater, TV, Radio und Online-Gaming aus.
- Geschrieben von Frauke Stroh -

Nach 53 Jahren wieder am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg: „Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt“. Doch leider nur als harmlose Komödie.
Die Uraufführung fand am 20. Februar 1962 in Zürich statt. Der 'Run' auf die Karten war so groß, dass an drei Abenden hintereinander gespielt wurde, wobei der Inhalt des Stücks bis zur Premiere geheim gehalten wurde.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Zum ersten Mal zeigt ein Theaterstück die Welt aus der Sicht eines Demenzkranken. Volker Lechtenbrink ist „Der Vater“ und feiert am St. Pauli-Theater Triumphe.
- Geschrieben von Frauke Stroh -

Eine stürmische Kreuzfahrt mit Tiefgang. Die Premierenfeier hatte Orkanstärke.
Kaum hebt sich der Vorhang, schon braust der Applaus. Berechtigt, für das, was Kathrin Reimers und das Ohnsorg-Team auf die Bühne gebracht haben. Wir befinden uns auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff mit Panoramablick über blaues Meer und leuchtende Sonne.