Theater - Tanz
René Pollesch: „Ich kann nicht mehr“ im Schauspielhaus Hamburg Thomas Aurin

Was für ein Theater! Flachsinnig, spritzig, abgedreht – und ein kleines bisschen tiefsinnig auch. Ein Mix aus Pop und verzweifelten Kommunikationsversuchen, Revolutionskitsch und Guerilla-Ballett.
Doch im Grunde geht es bei René Polleschs aberwitzigem Stück „Ich kann nicht mehr“ um die Unzulänglichkeit von Sprache und Theatermitteln. Im Deutschen Schauspielhaus Hamburg gab es nach der achtzigminütigen Uraufführung begeisterten Applaus.

 
Theater - Tanz
Ein Fest der Sinne. Tanztheater Wuppertal mit „Viktor“ auf Kampnagel

Das legendäre Stück von Pina Bausch, eröffnete die Reihe DANCE Future II.
Viktor. Wer, um alles in der Welt, ist Viktor? Die schöne rothaarige Tänzerin, die da auf dem Boden sitzt und mit tiefer Automatenstimme behauptet „Ich bin Viktor“? Der Alte, der mit Stock und tief über den Kopf gezogener Kapuze über die Bühne humpelt und hier offenbar heimlich Regie führt? Oder der andere ältere Herr, der im bodenlangen Pelz, mondänem Damenhut und Pömps an den nackten Füßen eine Extravaganz ohne Gleichen versprüht und dabei überhaupt nicht lächerlich wirkt?

 
Theater - Tanz
 john neumeier ballett hamburg

Fünfzig Jahre hat Ballettintendant John Neumeier gewartet, bis er seine Tanzfassung zu Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“ für das Hamburg Ballett schuf. Es ist ein großartiger, ein anrührender Abend über Gedanken beim Herannahen des Abschieds vom Leben geworden.

 
Theater - Tanz
Glück – Le Bonheur. Eine wirklich glückliche Inszenierung

Eigentlich hab ich überhaupt keine Zeit, eine Rezension zu schreiben.
Hab mir das Stück kürzlich angeschaut, weil es mich interessierte und weil man ja gerade im größten Stress mal ein wenig Entspannung braucht.
Das war jedoch ein derart schöner Abend – ich kann nicht umhin, ein paar Worte dazu zu schreiben…

 
Theater - Tanz
Artisten der Ausnahmeklasse im Hansa-Theater Hamburg

Paris, Las Vegas, Monte Carlo. In der Welt des Varietés gibt es viele klingende Namen, doch nirgendwo findet sich diese prickelnde Mischung aus Plüsch, Nostalgie, Unterhaltungskunst und Weltklasse-Akrobatik wie in dem Schatzkästchen am Hamburger Steindamm.

Thomas Collien und Ulrich Waller eröffneten am Donnerstag die 9. Spielzeit im Hansa-Theater mit einer fantastischen Artisten-Riege, einer etwas peinlich herausgeputzten Marianne Rosenberg und der vergnügt lästernden Moderatorin Gerburg Jahnke, die über „dementes Bindegewebe“ und ihr lädiertes Bein lamentierte – aber bei ihrem Sturz von der Trepp –, Gott sei Dank – nicht auf den Mund gefallen war.

 
Theater - Tanz
Gilla Cremer - Freundschaft - Hamburger Kammerspiele

Was ist eigentlich Freundschaft? Wie entsteht sie? Was hält langjährige Freunde zusammen? Was kann sie trennen? Was ist bei Freundschaft anders als bei Liebe? Gilla Cremer geht dem in ihrem neuen Soloabend nach, den Gerd Bellmann musikalisch unterstützt. Premiere für einen Nachdenk-Abend der Extraklasse in den Hamburger Kammerspielen.

 
Theater - Tanz
Internationales Sommerfestival Kampnagel Rachid Ouramdanes

Man muss wahrlich nicht alles gesehen haben von diesem kunterbunten, oft banalen „Kunst-Zirkus“, den András Siebold zweieinhalb Wochen auf Kampnagel veranstaltete, um zu merken, dass Rachid Ouramdanes „Tenir Le Temps“ einer der Höhepunkte des Internationalen Sommerfestivals 2016 war: Eine magische Stunde Tanz, an der man sich nicht satt sehen konnte.

 
Theater - Tanz
Oliver Dubois - Auguri

Das Kampnagel Sommerfestival startete in diesem Jahr mit Oliver Dubois‘ „Auguri“ – einem philosophischen Stück über den trostlosen Zustand unserer Gesellschaft: Ein Höllenlärm, alles dunkel, die Menschen rasen aneinander vorbei und manchmal krachen sie aufeinander.

In der Ankündigung liest sich „Auguri“ allerdings etwas anders. Olivier Dubois, der französische Star-Choreograf und Tänzer, bezieht sich in seinem Stück, das auf Kampnagel seine Uraufführung erlebte, auf die römischen Auguren: „Beamte, deren Aufgabe darin bestand, den Götterwillen und die Zukunft aus dem Flug von Vögeln abzulesen. Analog zu dieser Praxis der Ornithomantie, die in vielen unterschiedlichen Kulturen Anwendung fand, macht Dubois hier die Bühne zu einem Orakel der Menschheit.“ So jedenfalls steht es im Programmheft.

 
Theater - Tanz
Zum Abschluss der 42. Hamburger Ballett-Tage Foto Kiran West

Fünf Stunden Tanz und keine Sekunde zu viel: Selten sah man eine so kurzweilige Nijinsky-Gala, wie in diesem Jahr. Mit furiosen „Portraits in Tanz und Musik“ verabschiedete sich das Hamburg Ballett – und damit die Hamburgische Staatsoper – in die wohlverdiente Sommerpause.

 
Theater - Tanz
Hier ist mein Platz. Ivan Urban mit neunen Aufgaben beim Hamburg Ballett

Ivan Urban ist seit 1998 Erster Solist beim Hamburg Ballett John Neumeier, nun steht er an der Schwelle zu neuen Aufgaben: Ab der kommenden Saison wird er als Ballettmeister und Sonderdarsteller sein immenses Können für John Neumeiers Compagnie einsetzen.

Was macht ein Ballettsolist, der übers Aufhören und die Zeit danach nachdenken soll? Ivan Urban, 1994 aus Weißrussland gekommen und seit 1998 Erster Solist im Hamburg Ballett, ist inzwischen 41 Jahre alt. Mit 35 hat er das zum ersten Mal versucht. „Man geht dem gern aus dem Weg. Die Karriere von Tänzern ist kurz, kaum hat man richtig angefangen, soll man schon an das Ende denken? Man hat doch so hart gearbeitet, jahrelang nach Perfektion gestrebt.“ Irgendwann kam auch John Neumeier behutsam auf das Thema zu sprechen. Was macht man dann?

 
Theater - Tanz
Duse – dunkel gestimmter Ballettabend mit Nebenwirkungen

Buhrufe zur B-Premiere, das hat John Neumeier wohl auch noch nie erlebt. Jedenfalls guckte der langjährige Chef des Hamburg Balletts so ungläubig in die Ränge, als wolle er seinen Ohren nicht trauen.
Nun, diese Buhs für seine jüngste Schöpfung namens „Duse“ sind durchaus berechtigt. Neumeiers Reminiszenz an die legendäre italienische Primadonna wird von Alessandra Feri in der Titelrolle zwar hingebungsvoll getanzt, bleibt choreografisch jedoch größtenteils belanglos, zerfällt in zwei völlig unterschiedliche Teile und scheint letztlich nur Folie zu sein für eine zutiefst pessimistische Weltsicht. Ballettfreunde mit Hang zur Schwermut seien jedenfalls gewarnt: Dieses Ballett birgt Risiken und Nebenwirkungen.

 
Theater - Tanz
Havana Nights – ein Stück Karibik in Hamburg

Die Lage ist nicht ideal, das aufgeblasene „Grandezza“-Palastzelt hat wenig Charme und die Songs kommen zur Hälfte vom Band. Die 36 mitreißenden Artisten, Tänzer und Musiker aus Kuba lassen die Mängel jedoch vergessen: Die Show „Havana Nights“ auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld präsentiert sich als ein gelungener Mix aus karibischer Lebens- und Gaumenfreude, Tanzbesessenheit und Spitzenakrobatik. Genau das richtige, um dem Hamburger Schmuddelwetter zu entkommen und das innere Thermometer für ein paar Stunden auf Sommer einzustellen.

 
Theater - Tanz
Komödie im Winterhuder Fährhaus: „Auf ein Neues“

Bevor es losgeht, hat es schon angefangen. Im Foyer des Theaters, zwischen den festlich gekleideten Zuschauern, die sich noch gegenseitig begrüßen oder ein Programmheft kaufen oder irgendwie den Freitagnachmittag abschütteln, um im entspannten Kulturabend anzukommen, steht ein Mann und singt, sich selbst auf der Gitarre begleitend.
Rein vom Outfit passt er nicht an diesen Platz und unter diese Menschen.

Ein Penner offensichtlich mit langem grauen Fusselbart und langen grauen Filzlocken unter der Mütze. Allerdings singt und spielt er höchst professionell – und wer sich informiert hat oder auch nur einen kurzen Blick auf das Programm wirft, erkennt ihn natürlich. Das ist also bereits Daniel Morgenroth im Kostüm des Clochard Michel.

 
Theater - Tanz
Das Hansa-Theater am Steindamm – eine Parallelwelt zum stressigen Alltag

Fast schon untergegangen, bringt das alte Varieté-Theater nun schon zum 8. Mal sein abwechslungsreiches, kurioses und Staunen machendes Programm für viereinhalb Monate auf seine traditionsreiche Bühne zurück. Eine Zeitkapsel für die Träume von früher.

Es gibt nicht viele Möglichkeiten, die Schwerkraft auszutricksen, Dinge in eine unmögliche Balance zu bringen, den menschlichen Körper unglaublich zu verbiegen oder durch schiere Kraft in die verrückte Positionen zu bringen. Als Zauberer Dinge verschwinden zu lassen und die Augen des Publikum immer wieder genial zu täuschen. Selbst die Zahl der Keulen, die ein Jongleur in der Luft halten kann, ist beschränkt – und sei nur durch die Höhe der Bühne.

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.