Theater - Tanz

Furioser Saisonauftakt im Schauspielhaus Hamburg mit einer phänomenalen Lina Beckmann, deren „Richard the Kid & the King“ wie eine Naturgewalt über die Bühne hereinbrach. Vier volle Sternstunden Theater.

 

Klassiker heißen Klassiker, weil ihre Kernaussagen immerwährende Gültigkeit besitzen – in jeder Gesellschaft, zu jeder Zeit. Auch Shakespeares „Richard III.“, sein um 1592 entstandenes Drama um den wohl grausamsten und blutrünstigsten Despoten aus der Familie York, war über die Jahrhunderte immer wieder beliebt, die politischen Geschehnisse der jeweiligen Epochen zu beleuchten und Parallelen zu ziehen.

 
Theater - Tanz

Es war nicht weniger als ein Ritterschlag. Zum 30jährigen Jubiläum des Schmidts Tivoli sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in seiner kurzen Laudatio, es sei eine ganz besondere Kultur, die Corny Littmann nach St. Pauli und Hamburg gebracht hat: „Die Schmidt-Kultur“.

 
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Ausbruch aus dem Corona-Keller

Das Wetter spielte mit an diesem Abend. Schon der Weg durch St. Georg zum Schauspielhaus gleicht einem Hochsommertag. Außenbestuhlung bis an den Straßenrand, jeder Platz besetzt mit laut gestikulierenden Gästen, hungrig nach Leben und Gemeinschaft. Nur die umherschwirrenden Kellnerinnen und Kellner tragen noch Masken. Fast wie früher. Fast. Die Euphorie ist neu.

Das bisschen Abendsonne reicht noch nicht, um Jacken und Schals abzulegen, aber ihre Strahlen künden immerhin schon mal vom Ende nicht nur der meteorologischen Kühlschranktemperatur im Mai, sondern auch vom Ende der gefühlten Eiszeit im gefühlten Corona-Keller.

 
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Im Januar 2021 ist im Ballettzentrum Hamburg ein neues Probenvideosystem an den Start gegangen. Frédéric Couson, Leiter der Tonabteilung des Hamburg Ballett, hat die „Dancing Cloud“ mit Projektpartnern wie der Kulturbehörde Hamburg entwickelt. Er erläutert, warum das System nicht nur technologisch innovativ ist, sondern auch künstlerisch neue Perspektiven eröffnet.

 

Ein Gespräch von Jörn Rieckhoff (Kommunikation und Dramaturgie beim Hamburg Ballet) mit Projektleiter Frédéric Couson.

 
Theater - Tanz

Der Saisonauftakt am Thalia Theater war mehr als mutig, geradezu heldenhaft. Der Hunger danach, wieder analog vor Publikum zu stehen und, ja, die gefühlte Notwendigkeit des Theaters, als Spiegel und Experimentierfeld unserer Kultur und Zivilisation zu dienen, hat scheinbar Unmögliches möglich gemacht.

Thalia-Intendant Joachim Lux verkündete der Presse stolz, dass fast alle abgesagten Premieren nun nachgeholt würden. Corona zum Trotz. Ein dicht gedrängtes Programm entstand aus diesem Nachholbedarf. Mit drei der „ungespielten“ Stücke aus der abgebrochenen Spielzeit begann die Saison. So konkurrierte das Thalia schon im August mit dem Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel und brachte eine Bühnenbearbeitung des 1978 mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten Films „Opening Night“ „von John Cassavetes zur Aufführung.

 
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Saftige, pralle, herzerquickend starke Schauspielkunst. Mit der fulminanten Bühnenfassung von Daniel Kehlmanns Bestseller „Tyll“ meldet sich das Ernst Deutsch Theater nach fünfmonatiger Corona-Zwangspause zurück.

Auf dem Friedrich-Schütter-Platz fast ein Gedränge wie eh und je. Das Premierenpublikum, diese verschworene Gemeinschaft aus Promis und Pressekollegen, erkennt sich auch hinter der Maske.

Freudiges Hallo nach allen Seiten, nur mit etwas mehr Abstand als gewohnt.

 
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„Orlando“ an der Berliner Schaubuehne. Grandioser Saisonauftakt im Teamwork

Wer die Chance nutzt, „Orlando“ an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin zu sehen, erlebt einen Theaterabend, der lange in Erinnerung bleibt.
Das Stück nach dem Roman von Virginia Woolf bietet ein farbenprächtiges Kaleidoskop (Regie: Kate Mitchel) mit Szenen und Sätzen, die es in sich haben. Sage und schreibe 400 Jahre Menschheitsgeschichte durchleben die Zuschauer in diesen zwei Stunden (Bühnenfassung: Alice Birch). Es ist ein rasanter Ritt durch die Zeit, ein irrwitziges Spiel mit den Geschlechterrollen und der Liebe. Es ist ein pralles Kostümfest, ein Fest der Vitalität, gespickt mit Ironie und Witz - bis hin zur Karikatur. Doch „Orlando“ ist noch weitaus mehr als das: Es ist auch eine Auseinandersetzung mit den großen Themen unserer Welt, mit unserer Vergangenheit, mit unserer Zukunft.

 
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Stargast Gitte Haennig eröffnet im Hansa Varieté Theater Hamburg die 12. Spielzeit

Menschen, Mäuse, Sensationen…
Diese Kunst sei die ehrlichste aller Künste, sagte Conférencier Arnulf Rating am Premierenabend und wer wollte dem widersprechen: Auch in seiner 12. Spielzeit begeistert das Hansa Theater in Hamburg mit Artisten der Superlative, die das Haus am Steindamm zu einem Hotspot des internationalen Varietés machen.

 
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Angesichts der großartigen Lebensleistung von Robert Wilson wäre es ein wenig unfair zu sagen, dass Robert Wilson sich selber zitiert. Wenn es einer darf, dann er.
Robert Wilson ist sein Leben lang der Oper treu geblieben. Das sah man deutlich, wenn man einen Platz im ausverkauften Thalia Theater zur deutschen Erstaufführung von „Mary said what she said“ mit Isabelle Huppert als Maria Stuart ergattert hatte. Und es war sehr anrührend zu beobachten, wie der eigens angereiste 78jährige Wilson beim Empfang ihm zu Ehren mit seinen Emotionen kämpfte, als er sagte, Hamburg sei für ihn „like coming home“.

 
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Dramatisierung von Houellebecqs juengsten Roman „Serotonin“ Deutsches Schauspielhaus

Woher kommt nur dieser Run auf Houellebecq-Romane in deutschen Theatern? Kaum eröffnet das Hamburger Deutsche Schauspielhaus seine Spielzeit im September mit der Dramatisierung von Houellebecqs jüngsten Roman „Serotonin“(2019), da folgt auch schon das Deutsche Theater in Berlin mit dessen Erstling „Ausweitung der Kampfzone“ (1994) nach.
Und das Berliner Ensemble steht mit „Die Möglichkeit einer Insel“ (2005) in der Warteschleife zur Premiere am 9. Oktober. Darin wird die Zukunftstauglichkeit jenes sexistischen, rassistischen, gewaltbereiten, vereinsamten und frauenfeindlichen Mannes untersucht, der als Prototyp eines europäischen Versagers – in den Rezensionen eifrig als weiß, heterosexuell und alt definiert – durch Michel Houellebecqs Romane geistert.

 
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Ladies Night mehr als zielsicheres Improvisieren Winterhuder Faehrhaus hamburg

Das Stück ist nicht ganz neu. Wer es noch nie sah, hat vermutlich immerhin schon mal davon gehört: eine Handvoll ziemlich erfolgloser, frustrierter Kerle, die meist in einer Kneipe herumhängen, beschließen, ihre Sorgen dadurch zu beenden, dass sie eine Striptease-Gruppe gründen.
Am Anfang sind sie zu dritt auf der Bühne von Hamburgs Winterhuder Fährhaus. Der umtriebige Craig (Pascal Breuer), der immer eine Idee hat, wie er seinen Freunden etwas Geld abmogeln kann (und der dasselbe bei der Russenmafia versuchte, die nun buchstäblich seine Männlichkeit bedroht, wenn er nicht bald alles zurückzahlt) – der temperamentvolle Barry (Torben Krämer), ein guter Freund, aber nicht der Allerhellste, der bei der Wahl seiner Fremdworte zielsicher daneben greift  – und der umfangreiche Norman (Torsten Münchow), dem es seit einem halben Jahr gelingt, seiner Frau zu verbergen, dass er arbeitslos ist.

 
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40 Jahre Theater Zeppelin, 30 Jahre Theaterschule, 15 Jahre Hoheluftschiff – Und was jetzt? Auf zu neuen Ufern

Ist das ein Schwan oder ein Pelikan? Jedenfalls eines dieser menschengroßen, phantasievoll aus Draht und Stoffen zusammengebastelten Wassertiere, die Stephanie Grau, Leiterin des Theaters Zeppelin von befreundeten Theatermachern aus Hannover ausgeliehen hat für das Jubiläum ihres Theaters.

 
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Familie Floez  Foto Valeria Tomasulo

Beklemmend melancholisch, irrsinnig komisch und von wahrhafter Magie: Die Berliner Masken-Truppe Familie Flöz begeisterte mit ihrem SHMF-Gastspiel „Dr. Nest“ im Ernst Deutsch Theater.

 
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45 Hamburger Ballett-Tage Shakespeare Sonette

Die Eröffnung der Hamburger Ballett-Tage ohne eine Neumeier-Choreografie? Bislang undenkbar!
Mit der Uraufführung der „Shakespeare-Sonette“ von Marc Jubete, Aleix Martinez und Edwin Revazov ist das Undenkbare nun eingetreten: Die drei Neumeier-Zöglinge eröffneten mit ihrer Choreografie-Assemblage zu den Meisterwerken der englischen Renaissance-Dichtung die 45. Hamburger Ballett-Tage.

 

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