Bildende Kunst
Alice Neel – Painter of Modern Life

Sie war eine Frau und ließ sich nicht verbiegen. Grund genug für die Kunstwelt, ihr Werk jahrzehntelang zu ignorieren. Alice Neel (1900-1984) passte einfach nicht zur Galeristen-Schickeria Downtown Manhattan und anderswo: Die Kommunistin, Frauenrechtlerin und alleinerziehende Mutter hatte nichts am Hut mit Action Painting, Minimal und den anderen Kunstströmungen ihrer Zeit.
Sie schuf vielmehr schmerzlich direkte Porträts, oftmals auch provokant-anstößige Akte. Menschenbilder, die den Zustand der jeweiligen Zeit spiegelten und das Seelenleben der Abgebildeten. In den USA kennt man Alice Neel seit Mitte der 1970er Jahre. Für das internationale Publikum jedoch gilt die amerikanische Ausnahmekünstlerin noch als echte Entdeckung: nach Helsinki, Den Haag und Arles zeigen die Deichtorhallen in Hamburg bis Januar 2018 die fulminante Retrospektive „Alice Neel – Painter of Modern Life“.

 
Bildende Kunst
Gabriele Muenter: Malen ohne Umschweife

„Ich war in vieler Augen doch nur eine unnötige Beigabe zu Kandinsky. Dass eine Frau ein ursprüngliches, echtes Talent haben, ein schöpferischer Mensch sein kann, das wird gern vergessen“, schrieb Gabriele Münter 1926.
Die Retrospektive im Münchner Lenbachhaus belehrt eines Besseren: Münter war definitiv kein schmückendes Beiwerk eines berühmten Malers, sondern eine eigenständige, überaus kreative Künstlerin. Bis zum 8. April 2018 zeigt das Haus rund 200 Exponate. Die Schau gibt einen Einblick in Münters gesamtes Œuvre, in ihre Fotografien, Grafiken und Gemälde, in die Jahre des „Blauen Reiters“. Ihre On-Off-Beziehung mit dem Russen Wassily Kandinsky sollte übrigens fast zwanzig Jahre dauern.

 
Bildende Kunst
Die Geburt des Kunstmarktes. Rembrandt, Ruisdael, van Goyen und die Künstler des Goldenen Zeitalters

Reproduktionen und Variationen sind keine Erfindung der Moderne. Wie „Die Geburt des Kunstmarktes“ im Bucerius Kunst Forum zeigt, gingen schon „Rembrandt, Ruisdael, van Goyen und die Künstler des Goldenen Zeitalters“ in Serie, um schnell und effektiv zu verkaufen.

Es ist eine opulente Schau, die erste, die Franz Wilhelm Kaiser als Direktor des Bucerius Kunst Forums konzipiert hat, und sie dringt tief in die Blütezeit der Niederlande vor rund 400 Jahren ein.

 
Bildende Kunst
Transkulturelle Marmorausstellung „Metamorphic Resonance“ in der Toskana

Sommerzeit – Reisezeit? Auf den Spuren Michelangelos und der „Erschaffung Adams“ muss man nicht unbedingt wandeln. Denn bis zum 31. Juli ist in dem italienischen Städtchen Pietrasanta, keine Viertelstunde mit dem Auto vom beliebten Badestrandort Forte dei Marmi an der toskanischen Küste entfernt, eine ungewöhnliche Marmorausstellung zu sehen. Hier wird aus der Kunst die Wissenschaft geboren. Und andersherum.

Unter dem Titel „Metamorphic Resonance“ (dt. „Metamorphische Resonanzen“) stellen in einem kleinen, kühlen High-Tech-Museum im Herzen der Toskana im Rahmen des italo-amerikanischen „Digital Stone Project V“ (DSP; dt. „Digitales Stein-Projekt“) dieses Jahr wieder 14 junge und arrivierte internationale Künstler die Ergebnisse ihrer kreativen Projektarbeit zum Themenschwerpunkt „Stone Carving in the Age of Digital Production“ – dt. „Die Steinschneiderei im Zeitalter digitaler Produktion“ – aus.

 
Bildende Kunst
Felice Varini in Osnabrück: Trapeze, Dreiecke, Bögen und ein Zirkeltanz

Der Schweizer Künstler Felice Varini wurde 1952 in Locarno geboren, lebt und arbeitet seit 1980 in Paris. Seit Ende der 70er-Jahre arbeitet er an Projekten im öffentlichen Raum und kreiert optisch-malerische Installationen in Innenräumen.

Für die „Friedensstadt“ Osnabrück erarbeitete Varini mehrere Werke: eines für den Außenraum und zwei für den Innenraum der einstigen Dominikanerkirche, die zur Kunsthalle Osnabrück gehört. In der Regel sind die Werke des Marcel Duchamp-Preisträgers aufwendig, so auch hier, denn Varini arbeitet mit dem Raum in einer faszinierenden Art und Weise, die erst in vollem Umfang wahrnehmbar wird, wenn man sich vor Ort befindet. Dokumentation schwierig.

 
Bildende Kunst
Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne

Amerikaner erobern Potsdam! Nach der spektakulären Impressionismus-Ausstellung nun der Blick über den großen Teich nach Nord-Amerika: Das Museum Barberini am Alten Markt in Potsdam zeigt bis zum 3. Oktober 2017 amerikanische Kunstwerke.
Die Ausstellungsmacher spannen einen Bogen von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts, wobei der Fokus auf den Themen Landschaft, Portrait und Stadt liegt. Es ist die erste internationale Kooperation mit der Sammlung Phillips Collection aus Washington, D.C. Rund siebzig Meisterwerke von fünfzig Künstlern traten die Reise aus den USA nach Potsdam an: Darunter Arbeiten prominenter Namen wie Edward Hopper, Jackson Pollock, Clyfford Still, Alexander Calder und Mark Rothko.

 
Bildende Kunst
„Max Pechstein – Künstler der Moderne“ im Bucerius Kunst Forum Hamburg

Sechs Jahre, eigentlich nicht viel in einer so reichen, langen Künstlerkarriere, wie sie Max Pechstein (1881-1955) erlebte. Und doch haben diese sechs Jahre ihm bis heute ihren Stempel aufgedrückt: Pechstein, der „Brücke-Künstler“.

 
Bildende Kunst
Mystische Installationen von Bill Viola in den Deichtorhallen Hamburg Foto Claus Friede

Der Amerikaner Bill Viola (*1951) ist einer der wichtigsten Videokünstler unserer Zeit und warum das so ist, zeigt die Halle für aktuelle Kunst der Deichtorhallen Hamburg in beeindruckender Weise.
Seit 2014 in Planung – Intendant der Deichtorhallen Dirk Luckow traf Bill Viola und dessen Frau Kira Perov im Grand Palais in Paris und lud zu einer Ausstellung nach Hamburg ein – wird beharrlich und feinsinnig an den Installationen für Hamburg gearbeitet. Für diese sehr besondere Präsentation ist der Titel „Installationen“ eigentlich zu pragmatisch und distanziert, spürt doch Viola in seinem Werk seit den 1970er-Jahren wesentlichen existenziellen Fragestellungen menschlichen, geistigen, philosophischen, religiösen Seins nach und dies konsequent in Verbindung mit der Sichtbarmachung vom Unsichtbaren: der Zeit.

 
Bildende Kunst
Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main: Magritte. Der Verrat der Bilder.

Wenn die Lokomotive dampfend aus dem offenen Kamin braust, wenn ein Huhn traurig auf ein Ei im Eierbecher blickt, wenn Männer mit Bowler unterwegs sind und die Regenschirme aus dem Himmel tropfen, ist sicher, dass solch rätselhafte Szenerien nur Schöpfungen von René Magritte (1898-1967) sein können.

Die Frankfurter Kunsthalle Schirn widmet dem belgischen Phantasiekonstrukteur eine umfangreiche Ausstellung mit gut 70 Ölbildern. Gezeigt werden zudem Plakate für die belgische KP und Korrespondenzen mit Philosophen wie dem Heidegger-Interpreten Alphonse De Waelhense oder Michel Foucault.

 
Bildende Kunst
Otto Dix – Der böse Blick - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf

„Ich kumm uff keinen grienen Zweich; meine Malereien sind unverkäuflich. Entweder ich werde berühmt oder berüchtigt.“ Otto Dix wird beides: berühmt und berüchtigt.
Als Maler erfolglos und finanziell am Ende verlässt Dix im Herbst 1922 Dresden und zieht für drei Jahre nach Düsseldorf. In der Rheinmetropole findet er zu einem radikalen Mal- und Portraitstil von eigenwilliger Ästhetik: Mit sezierendem Blick malt Dix die Prominenz der Düsseldorfer High Society, die Kriegskrüppel des Ersten Weltkriegs. Er malt Bordellszenen mit Dirnen und Freiern. Sein berühmter Radier-Zyklus „Der Krieg“ entsteht, eine bitterböse Abrechnung mit dem Kriegsgemetzel seiner Soldatenzeit.

 
Bildende Kunst
Die Poesie der venezianischen Malerei

Tizian, Raffael, Michelangelo, Leonardo da Vinci – wer nach den Meistern der italienischen Hochrenaissance fragt, bekommt zuerst diese Namen genannt.
Paris Bordone hingegen gehörte bislang zur Kategorie „Ferner liefen…“ Die Hamburger Kunsthalle ist angetreten das zu ändern. In einer opulenten Schau führt sie erstmals Bordones Hauptwerke zusammen und macht im Kontext seiner Zeitgenossen deutlich, dass dieser Künstler „Die Poesie der venezianischen Malerei“ entscheidend mitgestaltet hat.

 
Bildende Kunst
Das Museum Barberini – ein neues Highlight in der Museumslandschaft

Potsdam – Das Kunstmuseum Barberini am Alten Markt in Potsdam feiert seine Eröffnung im Januar 2017 mit zwei spektakulären Ausstellungen: „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ sowie „Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky“.

Das Haus gibt darüber hinaus Einblicke in die eigenen Kunstsammlungen aus der Zeit der ehemaligen DDR und der Malerei nach 1989. Das neue Museum ist die Rekonstruktion des Palais Barberini, den Friedrich der Große in der Nähe zum Stadtschloss erbauen ließ. Vorbild war der barocke Palazzo Barberina in Rom. Im Zweiten Weltkrieg nach Bombenangriffen zerstört, wurde das Palais nach historischen Photographien durch den Unternehmer und Kunstmäzen Hasso Plattner neu errichtet.

 
Bildende Kunst
Paula Modersohn-Becker. Der Weg in die Moderne Foto U Perrey

Ihre Bilder seien ein „gemalter Schrei des Weibes nach dem Kinde“, urteilte der Kunsthistoriker Richard Hamann in den 1920er Jahren. Einem anderen Experten fehlte „weiblicher Geschmack und Zartgefühl“. Keine Frage: Paula Modersohn-Becker hatte es schwer mit ihrer Kunst. Gerade die sogenannten „Kunstkenner“ haben sie oft verklärt und schwer unterschätzt.
Im Bucerius Kunst Forum rückt Uwe M. Schneede, der ehemalige Direktor der Hamburger Kunsthalle, nun den Stellenwert dieser Ausnahmekünstlerin „mit klarem, nüchternen Blick“ zurecht und präsentiert sie als visionäre Wegbereiterin der Moderne in Deutschland.

 
Bildende Kunst
MYRINX – ein Kunstwerk von Till Nowak für die Elbphilharmonie

Hamburg – „Was würde das Gebäude der Elbphilharmonie hören, wenn es ein Lebewesen wäre?“ fragte sich der in Los Angeles lebende Medienkünstler Till Nowak. Seine Antwort mündete zunächst in einer Geräusch- und Klangsammlung, die am, auf und im gesamten Gebäude zusammengetragen wurde und nun, in Bildsignale verwandelt, ab heute in Form eins Kunstwerks auf der achtzehn mal fünf Meter großen LED-Medienwand im Eingangsbereich zu sehen sein wird.

Über die legendäre Tonqualität der Konzertsäle in der Elbphilharmonie ist viel geschrieben und goutiert worden. Das Konzertpublikum wird mit einzigartigem Klang verwöhnt, die Akustik hat im extra eingehängten Konzertsaal zumindest sogleich eine Funktion erfüllt: sie wird viel und unterschiedlich diskutiert.

 

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