Bildende Kunst in und um Hamburg
- Geschrieben von Nora Sdun -

Der Titel „Blockchain“ ist irreführend und macht außerdem gleich zu Anfang klar, was mein Problem gerade ist: Denn es ist natürlich ein bisschen merkwürdig, wenn ein Laie wie ich, in einer Firma wie die PPI AG, die sich u.a. mit Datenverschlüsselung und elektronischer Buchführung befasst, eine Ansprache hält zu einer künstlerischen Intervention, die aus „kaputten“ Daten entstanden ist, deren „Kaputtheit“ aber eben vom Künstler Axel Loytved zu neuer, abstrakt ornamentaler Bildhaftigkeit umgedeutet wurde. Und nun auch noch „Blockchain“ heißt.
- Geschrieben von Christel Busch -

Wie feiert man seinen 100. Geburtstag? Mit Feuerwerk, Champagner und Häppchen? Nein. Mit einer spektakulären Ausstellung feiert der Lübecker Kunstverein, die Overbeck-Gesellschaft ihr 100jähriges Bestehen!
Die Overbeck- Gesellschaft, benannt nach dem in Lübeck geborenen Maler Johann Friedrich Overbeck, gehört heute zu den renommiertesten Adressen für zeitgenössische Kunst im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Sie befindet sich in dem kleinen Ausstellungspavillon hinter dem Museum Behnhaus Drägerhaus in der Königstraße.
- Geschrieben von Christel Busch -

Das Kunsthistorische Museum Wien lockt mit einer Ausstellung der Superlative: Pieter Bruegel der Ältere, einer der bekanntesten niederländischen Maler des 16. Jahrhunderts, ist zu Gast in den prunkvollen Räumen des historischen Gebäudes. Anlass dafür ist der 450. Todestag des Künstlers.
Siebenundzwanzig Tafelbilder aus eigenen Beständen, dazu nationale und internationale Leihgaben, Zeichnungen und Grafiken lassen den Betrachter eintauchen in die pittoreske, skurrile und humorvolle Bilderwelt des Malers. Egal ob Landschaftsmalerei, religiöse Szenen oder das bäuerliche Leben im Herzogtum Brabant, Peter Brueghel, auch als „Bauernbruegel“ bekannt, wird von vielen in der Tradition des 1517 verstorbenen Hieronymus Bosch gesehen. Zu Unrecht!
- Geschrieben von Claus Friede -

Der in Los Angeles lebende Medienkünstler Till Nowak zeigt in einer Ausstellung mit dem Titel „On Other Planets” im Kunstverein Grafschaft Bentheim bis Ende Dezember neueste Werke.
Nowak, der seit Jahren für US-amerikanische Hollywood-Filmfirmen arbeitet und für verschiedene Studios phantasievolle Film- und Science-Fiction-Welten entstehen lässt (z.B. „Black Panther“), zeigt in der Schau woher seine vielen außergewöhnlichen Inspirationen kommen: aus der Kunst.
- Geschrieben von Claus Friede -

Was hat Flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts aus den Niederlanden und Flandern mit den Baltikum zu tun? Auf den ersten Blick recht wenig, jedoch gab es schon lange die Vermutung, dass der mittlere und süd-östliche Teil der Ostsee eine sehr entscheidende Rolle spielen könnte.
Baltische Eichen stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kunstmuseum „Rīgas Birža" (Rigaer Börse). Beim Betreten trifft der Besucher zunächst auf einen aufgetürmten Stapel von fingerdickem Eichholz, das gut abgelagert vor einem Landschaftsbild von Salomon van Ruysdael zu sehen ist. Schaut er in die Runde, so sieht er viele sehr unterschiedliche Bildgenres: Portraits, religiöse Motive, Kirchen, Landschaften zu verschiedenen Jahreszeiten, und Stillleben.
- Geschrieben von Christel Busch -

Das Landesmuseum Hannover widmet dem Jubilar, der neben Max Liebermann und Lovis Corinth zum „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“ gehört, eine großartige Einzelausstellung.
Das Haus besitzt die älteste Privatsammlung Slevogt‘scher Werke, welche für die Ausstellung um Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen ergänzt wird. „Wir wollen Max Slevogt in unserer Schau neu entdecken und zeigen, dass er mehr war als nur ein ‚Schönwetterimpressionist‘“, sagt Kurator Thomas Andratschke. 150 Bilder gilt es zu entdecken!
- Geschrieben von Christel Busch -

Die Augen sind geschlossen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, das linke Bein auf die Stuhlkante gestellt. Der rote Rock ist nach oben gerutscht und gibt den Blick frei auf die weiße Unterhose. In dieser Pose hat Balthus 1938 die vierzehnjährige Théresè Blanchard portraitiert. Ein Skandal, der seinen Ruf als Maler erotischer Mädchenbilder festigte.
Die Ausstellung in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel präsentiert bis zum 1. Januar 2019 rund fünfzig zentrale Gemälde dieses exzentrischen Künstlers aus sämtlichen Schaffensphasen, welche die teilweise provokante Inszenierung seiner Bilder hinterfragen und die Ironie und Abgründigkeit seiner Kunst beleuchten.
- Geschrieben von Christel Busch -

Dramatische Gesten oder Farben sind ihre Sache nicht, nur ein stiller, kraftvoller Realismus. (Julian Exner, 1987)
In einer Einzelausstellung präsentiert das Frankfurter Städel Museum bis zum 17. März 2019 die Malerin Lotte Laserstein, deren umfangreiches Œuvre zu den großen Wiederentdeckungen der letzten Jahre gehört. Rund vierzig Gemälde, Zeichnungen und Fotografien zeigen den künstlerischen Werdegang dieser ungewöhnlichen Frau, wobei der Fokus auf der Zeit der Weimarer Republik liegt. Diese vor ihrer Emigration nach Schweden entstandenen Bilder stellen – aus heutiger Sicht – den Höhepunkt ihres Schaffens dar. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg verblasst ihr Ruhm: sie ist nicht mehr zeitgemäß und gerät in Vergessenheit. Wer war Lotte Laserstein?
- Geschrieben von Christel Busch -

Wer die „NordArt 2018“ – die Internationale Kunstausstellung im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf – noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Nur noch bis zum 7. Oktober 2018 präsentiert die Ausstellung im „Kunstwerk Carlshütte“ Bilder und Skulpturen, Fotografien und Installationen von zweihundert Künstlern aus über einhundert Ländern.
Das bunte Panoptikum zeitgenössischer Kunst harmonisiert wunderbar mit der Industriearchitektur der ehemaligen Eisengießerei, der Wagenremise und dem weitläufigen Skulpturenpark. Länderschwerpunkt ist die Tschechische Republik. Fokuskünstler ist der kürzlich verstorbene Bildhauer Jan Koblasa.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Wann bekommt man schon mal eine Carte Blanche – zumal von einer Galeristin? Doch Kerstin Hengevoss-Dürkop hatte volles Vertrauen zu dem belgischen Künstler Valentin van der Meulen und wie sich zeigt, zu Recht: Die von ihm kuratierte Gruppenausstellung in der Galerie am Klosterwall in Hamburg ist ebenso hochkarätig wie facettenreich, befasst sie sich doch mit dem Stellenwert der Medien und ihrer Entwicklung in der zeitgenössischen Kunst.
- Geschrieben von Christel Busch -

Die Kunsthalle in Tübingen präsentiert bis zum 21. Oktober 2018 eine irritierende Ausstellung mit rund dreißig Exponaten hyperrealistischer Skulpturen. Im Focus der Schau stehen der Mensch und seine Individualität.
Täuschend echte, wie lebendig wirkende Arbeiten geben einen Einblick in diese Skulpturengattung der späten 1950er Jahre bis zur Gegenwart. Ziel war und ist es, den menschlichen Körper mittels unterschiedlicher Materialien und Techniken so realistisch wie möglich darzustellen. Die Ausstellung zeigt auch, dass die differenzierten Darstellungen menschlicher Körperlichkeit dem jeweiligen Zeitgeist entsprechen.
- Geschrieben von Claus Friede -

Das erste was die Besucher im Ausstellungsbereich des neuen Dänischen Architekturzentrums (Dansk Arkitektur Center, DAC) in Kopenhagen zu sehen bekommen, ist eine große interaktive Installation namens „Multiple Shadow House“ des dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson.
Die „Goldene Galerie“ (Guldgalleriet) – so wird der Wechselausstellungsraum im ersten Obergeschoss genannt – ist mit schweren Vorhängen leicht abgedunkelt und nur eingeschränktes Licht führt das Publikum durch das begehbare Werk.
- Geschrieben von Thomas Janssen -
Manchmal liegen zwischen Elysium und Inferno nur ein paar Pigmente und die Schreibung einer Zahl.
„Figuren im Wasser": Diesen Titel tragen zwei Bilder des Hamburger Malers Friedrich Einhoff, die im Zehntspeicher Quarnstedt zu sehen sind. Eines trägt die Ergänzungszahl „2", das andere „II". Der Hintergrund ist in einem Fall einer von Grauschattierungen, im anderen ein Aquamarinblau.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Die Ausstellung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. In den 1970er-, 1980er-Jahren, ja noch zur Jahrtausendwende, hätte man diese Bilder wohl mit einem Achselzucken abgetan. Heute wirken selbst antike Szenen beklemmend aktuell: „Entfesselte Natur – das Bilder der Katastrophe seit 1600“ in der Hamburger Kunsthalle ist eine exzellent inszenierte Schau, die zu Herzen geht.