Bildende Kunst in und um Hamburg
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

„Etwas ärmlich, aber ganz gemütlich!“, meint ein schnoddriger amerikanischer Journalist in „Ein Herz und eine Krone“ angesichts der prachtvollen Fassade des Palazzo Barberini, in dem die Prinzessin, gespielt von Audrey Hepburn, für ein paar Tage untergekommen ist.
Dieses Zitat kann einem in den Prachtsälen des Schweriner Schlosses einfallen, nachdem man die wunderbar geschwungene Treppe hinaufgekreiselt ist und nun die Flucht der hohen Räume durchschreitet, wobei man die Täfelungen und Gipsköpfe, die Gemälde und Kronleuchter bewundert. Ja, in diesen Kreisen wusste man zu leben… Und zu speisen wusste man auch, wie man an dem herzoglichen Porzellan sehen kann, das in diesen Tagen ausgestellt wird.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

In den vergangenen Jahren hat sich die Sicht auf die USA extrem verengt, dominiert von einem Namen: Donald Trump. Ein alter weißer Mann, machtbesessen und unzurechnungsfähig, hat es mit seinen menschenverachtenden, hasserfüllten Fake-News geschafft, eine ganze Nation in Misskredit zu bringen.
Umso erhellender und wohltuender ist die Ausstellung in der Hamburger Galerie Hengevoss-Dürkop, in der sich acht Künstlerinnen und Künstler unter ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten kritisch mit den USA auseinandersetzen und dabei den Blick fokussieren auf eine Gesellschaft, die sich aufreibt zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Eine „der bedeutendsten Künstlerinnen des 21. Jahrhunderts“ – Kurator Oliver Zybok lehnte sich ziemlich weit aus dem Fenster, als er die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo anpries, die in diesem September den erstmals verliehenen internationalen Kunstpreis der Possehl-Stiftung bekommt und in der Kunsthalle St. Annen Lübeck mit einer großzügigen Werkschau vorgestellt wird.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Die diesjährige Sommerausstellung im Schweriner Museum zeigt den wenig bekannten, aber sehr bedeutenden Landschaftsmaler Carl Malchin.
Auf den ersten Blick scheint er in Konventionen gefangen gewesen zu sein, aber ein genaueres Hinsehen entdeckt einen ebenso eigenständigen wie ernsthaften, malerisch sehr versierten Künstler. Von Langeweile also keine Spur – ganz im Gegenteil.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

So berühmt wie seine Kollegen Sigmar Polke und Gerhard Richter ist er nie geworden. Vielleicht war er nicht ehrgeizig genug, vielleicht war er zu…. – ach, müßig darüber zu spekulieren. KP Brehmer (1938-1997) hätte es in jedem Fall verdient, das zeigt die Hamburger Kunsthalle in ihrer großartigen, mehr als 200 Werke umfassenden Retrospektive zum 80. Geburtstag des viel zu früh verstorbenen Künstlers und langjährigen Lehrers der Hamburger Hochschule für bildende Künste: „KP Brehmer – Korrektur der Nationalfarben“.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -
Die Schweizer und die moderne Kunst: Das ist eine „glokale“ Liebesgeschichte, die von ungeahnten Reichtümern weltberühmter – öffentlicher und privater – Kunstsammlungen erzählt und gleichzeitig die eigene nationale Kunst- und Kulturgeschichte hegt und pflegt. Ein transkultureller Künstler, der diese beiden Lieben der Schweiz jenseits aller Grenzen in Personalunion verkörpert ist Giovanni Segantini. 120 Jahre nach seinem Ableben ehrt ihn jetzt nicht nur eine fundierte, reich bebilderte Biographie aus der Feder seiner letzten noch lebenden Enkelin, sondern bis Ende Juli auch eine Themenausstellung im Tessin.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Die Fragen, die wir heute stellen, formen das Morgen mit. „Tomorrow is the Question“, so der eigenwillige Titel der Ausstellung in einem der größten Kunstmuseen Nordeuropas, dem ARoS, im dänischen Aarhus, geht mit der Ausstellung zumindest einigen Fragen nach, die unsere Zukunft im Visier haben.
Die Gruppenausstellung internationaler Gegenwartskunst mit 15 Künstlerinnen und Künstlern, soll dazu anregen, über gegenwärtige und zukünftige Probleme nachzudenken und zu diskutieren. Und das tut sie auf vielfältige Weise mit sehr unterschiedlichen Mitteln. Wie mittlerweile üblich, wird der Besucher nicht nur traditionell mit Kunstwerken konfrontiert, sondern auch partizipierend eingebunden. Zusammenfassend gesagt: die Ausstellung ist höchst politisch, beschäftigt sich mit teilweise brennenden Themen unserer Zeit, fordert Handeln und ist gesellschaftlich von hoher Relevanz, denn sie geht von den 17 Weltzielen für nachhaltige Entwicklung der UN aus.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Die Deichtorhallen in Hamburg suchen mit der Ausstellung „Hyper! A Journey Into Art and Music“ von Kurator Max Dax, ein neues, junges Publikum – und die Rechnung scheint aufzugehen. Zur Eröffnung jedenfalls war das Gedränge groß und die Stimmung so aufgekratzt wie bei einem Rockkonzert.
Doch der ganze Hype um die Inspiration zeitgenössischer Kunst durch populäre Musik kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ausstellung in ein Sammelsurium unterschiedlich interessanter Ansätze zerfällt.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Wer sakrale Kunst schätzt, sollte eine bemerkenswerte Ausstellung in Berlin nicht versäumen. In Kooperation mit der National Gallery, London, präsentieren die Staatlichen Museen zu Berlin bis zum 30. Juni 2019 rund 100 Meisterwerke der beiden Malerei-Ikonen Andrea Mantegna und Giovanni Bellini. Bilder und Zeichnungen aus eigenen Beständen werden ergänzt mit Leihgaben aus aller Welt. Sogar die englische Königin Queen Elizabeth hat Mantegnas „Triumphzug Cäsars“ ausgeliehen.
Die Ausstellung geht folgenden Fragen nach: Gibt es eine künstlerische Nähe zwischen diesen beiden italienischen Superstars des „Quattrocento“ (15. Jahrhunderts)? Gibt es gemeinsame Aspekte in ihrer Malerei? Gibt es Unterschiede, Parallelen oder thematische Bezüge im Schaffen dieser beiden Künstler? Porträts, Andachts- und Altarbilder werden in der Schau vergleichend gegenübergestellt, einer genauen Prüfung unterworfen und analysiert.
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- Geschrieben von: Wilfried Dürkoop -

Wilhelm Busch (1832-1908), der alte Weise mit dem Rauschebart aus Wiedensahl im Hannöverschen, ist in seinen frühen Jahren weit herumgekommen. Antwerpen, Düsseldorf, München, Frankfurt und das Land zwischen Weser und Oker waren einige Stationen. Das Ernst Barlach Haus gibt jetzt einen Einblick in die Welt des Malers Wilhelm Busch. Die meisten der mehr als 70 Bilder stammen aus dem Museum Wilhelm Busch in Hannover.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Flink! Nicht lange gezögert! Die Zeit drängt! Denn nur acht Wochen lang – bis 28. Mai 2019 – zeigt das Staatliche Museum Schwerin eine grandiose Duchamp-Ausstellung, die es fast ganz aus den eigenen, sehr reichen Beständen bestreitet. Den Besucher erwartet ein perspektivenreicher und anregender Überblick über das Werk eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Der Name von Carl Julius Milde (1803–1875), einem gebürtigen Hamburger, ist vor allem mit Lübeck verknüpft, wohin er als Mittdreißiger zog, um am Katharineum als Zeichenlehrer zu arbeiten.
Es scheint, dass er zu dieser Zeit seine Ambitionen als Künstler nicht direkt begrub, wohl aber ein wenig zurücknahm, denn in den folgenden Jahrzehnten trat er als Restaurator und als Vorlagenzeichner für Kirchenfenster in Erscheinung, aber nur selten als eigenständiger Maler. Dabei verfügte er nicht allein über ein beträchtliches zeichnerisches Talent, sondern nach einer anspruchsvollen Ausbildung in Dresden und München auch über eine feine Technik.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Ist es wieder soweit? Ja, zweifellos. Schon vor hundert Jahren war „Die Welt im Umbruch“, wie die großangelegte Ausstellung im Bucerius Kunst Forum heißt. Heute ist sie es erneut.
Grund genug für die Kuratoren Kathrin Baumstark und Ulrich Pohlmann dem Dialog von Kunst und Fotografie in der Weimarer Republik nicht nur in Bezug auf das Bauhaus-Jubiläum nachzuspüren, sondern auch gesellschaftspolitische Aspekte zu beleuchten: Der Rechtsruck in Deutschland zeigt, dass Demokratie immer noch keine Selbstverständlichkeit ist.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Wie sieht es aus, wenn sich eine ganze Stadt in ein Gesamtkunstwerk verwandelt? Wenn ganz große Kunst sich über alles legt? Wenn die Sonne eines einsamen Geistes über dem grauen Alltag einer Provinzstadt aufgeht? Genau in diesen Tagen kann man das erfahren, denn Jonathan Meese, der weltberühmte Künstler aus Ahrensburg, hat sich aufgemacht, die Stadt Lübeck mit fünf Ausstellungen an fünf verschiedenen Orten zu bespielen.
Und danach wird nichts so sein wie vorher.