Jazz Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Redaktion -
Den Alltag von KZ-Häftlingen während des Zweiten Weltkriegs in Worte zu fassen, ist eine schier unmögliche Aufgabe. Aber könnte man es durch Musik ausdrücken?
Der dänische Musiker Benjamin Koppel versucht dies mit seinem neuen Album “White Busses – Passage to Freedom“ und erzählt über ein einstündiges Werk, eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf. Auf der Grundlage von schriftlichen und oralen Interviews in dänischer Sprache mit überlebenden Häftlingen aus den Konzentrationslagern wurden Zitate in die Musik eingearbeitet und ins Englische übersetzt.
- Geschrieben von Redaktion -
Seit über zehn Jahren bereichert Sarah Chaksad mit größeren bis großen Formationen die europäische Jazzszene. Für ihre Produktionen und Konzerte wird die Schweizer Alt- und Sopran-Saxophonistin und Komponistin international gefeiert.
Von 2012 bis zur Corona-Pause war Sarah Chaksad vor allem mit ihrem Orchestra unterwegs, mit dem sie auch zwei Alben veröffentlicht hat.
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Schon das vor fünf Jahren erschienene Debütalbum Wailing Wind’s Story des Simon Below Quartet ließ aufmerken. Im September 2020 veröffentlichte Traumton Records das zweite Werk der preisgekrönten Band, die u.a. den Grand Prix beim Jazzfestival von Avignon erhielt. Elements Of Space wurde im berühmten La Buissonne Studio im südfranzösischen Pernes les Fontaines aufgenommen, wo auch viele ECM-Produktionen entstanden sind.
Eine große Spannweite zeigen nun auch die Stücke des dritten Albums Encircled, das am 20.10.2023 bei Traumton veröffentlicht wird. Das Spektrum reicht vom stimmungsvollen Aufmacher „Bliss“ mit seinem lockend melodischen Thema, Klavier-Tupfern und den erst warm timbrierten, dann etwas raueren Saxofon-Modulationen bis zum gut 17 Minuten langen, vielgestaltigen Opus Magnum „Homeward Odyssey“, das betont rhythmisch beginnt, dann immer kammermusikalischere Züge trägt, um schließlich energetisch das Finale zu zelebrieren.
- Geschrieben von Redaktion -
Nach fünf Jahren Pause meldet sich der „Koloss von Rio“ mit seinem 14. Studioalbum Behind The Tea Chronicles zurück und nimmt uns mit auf eine Reise, die musikalische Grenzen überschreitet und dazu einlädt, nicht nur groovigen, souligen Songs zu lauschen, sondern auch in fast cineastische Stimmungen einzutauchen.
Eduardo Motta wurde am 17. August 1971 in Rio de Janeiro geboren und hatte schon früh eine Vorliebe für Musik. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, fand er seine eigene musikalische Sprache und etablierte sich als einer der ganz Großen nicht nur in Brasilien, sondern weltweit.
- Geschrieben von Redaktion -
Jazz-Rock – der Begriff „Fusion" wird seit geraumer Zeit bevorzugt – hat einen schlechten Ruf, der aus den schnelllebigen Zeiten des Genres in den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts herrührt.
Eine Ehrenrettung ist das Driftwood Quartet, ein Ensemble aus der Schweiz, das von dem Gitarristen Joachim "Joa" Frey gegründet wurde und nun das erste Albun veröffentlicht: LITHA. Das heutige Quartett ging aus dem Duo hervor, das er mit der Sängerin und Bassistin Jeanaine Oesch einst bildete.
- Geschrieben von Redaktion -
Certainty of Tides ist eine abenteuerliche und innovative Neubearbeitung wegweisender Kompositionen Nils Peter Molværs.
Die Freude am Experimentieren wohnt dem norwegischen Trompeter, Komponisten und Produzenten Nils Petter Molvær seit jeher inne. Bereits bei seinem internationalen Bühnendebüt mit Khmer im Jahr 1997 – bei dem sein unkonventioneller Hang für eine Mischung aus nordische Naturempfindung und südostasiatischer Klangphilosophie erstmals zum Vorschein kam – hat er sowohl Publikum als auch Kritiker immer wieder mit seiner Fähigkeit überrascht, einzigartige klangliche Möglichkeiten für improvisierte Musik zu eröffnen.
- Geschrieben von Redaktion -
Im Rückgriff auf die Jazz-Tradition: Das dänische Trio spielt rocklastigen Fusionjazz. Komplex, mit strahlender musikalischer Intelligenz gespielt und trotzdem direkt ins Herz.
„Zukunft“, das Titelstück des Debüts von Kemaca Kinetic, tastet sich zuerst vorsichtig stolpernd hin zu einem Rhythmus, da hört man dann automatisch genauer hin – und schon hat die Band einen an den Ohren.
- Geschrieben von Redaktion -
Root 70 bleibt sich treu, indem die Gruppe einmal mehr mit Erwartungen bricht. Verweise aus der Vergangenheit lassen das Album wie eine Verabredung des Gerry Mulligan Bob Brookmeyer Quartets mit dem Albert Mangelsdorff Quartett der späten 1960er Jahre klingen.
So scheint die Band ihrer Hörerschaft sagen zu wollen: Wir erzählen euch eine Geschichte, die ihr alle kennt, aber wir wissen, dass ihr sie immer wieder hören wollt. Denn genau das ist es, was wir auch hören wollen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das neue Album Shadowlands der amerikanischen Musiker John Raymond und Sean Carey präsentiert eine atemberaubende Sammlung an Songs, die sich von Genre-Kategorien lösen.
Aufgenommen östlich von Minneapolis in den Wäldern von Eau Claire, im US-Bundesstaat Wisconsin, wo sich die beiden Musiker vor fast zwanzig Jahren kennengelernt haben. Die Musik verbindet die Wärme und Schönheit von Sean Careys Ästhetik mit der improvisatorischen, spontanen Temperament von John Raymonds Musik.
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Nach ihrem subtilen und melancholischen musikalischen Blick in die Vergangenheit auf dem 2021 erschienenen Album Istanbul 1900 schauen Erkin Cavus & Reentko Dirks mit dem am 15.09.2023 bei Traumton erscheinenden neuen Album Ütopya (Utopia) in die Zukunft der Metropole am Bosporus.
Auf dem Album setzen sie ihre Visionen einer Umgestaltung urbaner Verkehrsströme, großzügiger Renaturierungen, einer neuen Definition öffentlicher Räume zugunsten nicht- kommerzieller, nachbarschaftlicher Nutzungen um: Baumhäuser ersetzen Kaufhäuser, einhundert Tischtennisplatten die ewig langen Autoschlangen auf der Bosporus-Brücke, im Flughafen entsteht eine öffentliche Bibliothek, im ehemaligen Präsidentenpalast eine Handwerksschule und mitten durch die Stadt fließt ein Wasserlauf, wo zuvor Prestigebauten das Stadtbild geprägt haben.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Rainmakers setzen eine Tradition fort, auf die heute relativ wenige Formationen Anspruch erheben. Wir denken spontan an den sogenannten Spiritual Jazz, dessen Blütezeit sich von Mitte der 1960-er bis Mitte des darauffolgenden Jahrzehnts erstreckte.
Sie geben uns diese ‚alte Religion‘, nicht als abergläubische Bigotterie, sondern im Sinne dessen, was uns rückverbindet, ein kostbares Gefühl menschlicher Zugehörigkeit, Brüderlichkeit und Schwesternschaft.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das fünfte Album der israelischen Sängerin Mor Karbasi, stellt einen Kanon ihrer Identitäten und die bemerkenswerte Geschichte ihrer Familie vor.
Es stellt – unter Mitwirkung einiger der besten Musiker unserer Zeit – eine Sammlung hebräischer Lieder, die Mor teils selbst komponiert, arrangiert, gesungen und manchmal auch geschrieben hat, als auch traditionelle sephardische Lieder in Ladino-Sprache, sowie Berberlieder aus dem Atlasgebirge, vor.
- Geschrieben von Redaktion -
Alpin Swing! Im Spannungsfeld von swingendem Gipsyjazz, feurigem Balkangroove, lyrischen Melodien und kammermusikalischer Kompositionsform. Verspielte Ornamente, leuchtende und präzise gesetzte Flageoletttöne und singende Bluenotes
Zwei Virtuosen fusionieren ihre kreativen Kräfte: Der Gipsyjazz-Gitarrist Diknu Schneeberger und der stilistische Tausendsassa am Akkordeon, Christian Bakanic.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Nightwalker-Suite basiert auf Träumen und Erlebnissen, auf Geisteszuständen, die wir alle haben, mit ihren plötzlichen Veränderungen und oft dramatischen Bogen, den wir nicht verstehen, weil wir erst im Nachhinein begreifen können, was passiert ist und warum die Dinge sich genau so entwickelt haben.
Die gesamte Suite schrieb der 1952 in Oslo geborene Ketil Bjørnstad im Laufe des Winters, des Frühlings und des Sommers 2022. Das Album enthält neben der ursprünglichen Nightwalker-Suite auf der ersten CD dieselbe Suite auf der zweiten CD – interpretiert auf dem klassischen Fender Rhodes Piano. Durch genauso klassische Leslie Lautsprecher zum Leben erweckt entsteht eine einzigartige Atmosphäre und fast geisterhafte Intensität, die der Suite eine komplett eigene Stimmung verleiht.