Jazz Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Claus Friede -
Ikaros ist in der griechischen Mythologie jener Sohn, dessen Vater Daidalos, um von der Insel Kreta zu entkommen, Flügel fertigte, um per Vogelschlag flüchten zu können. Bekanntlich kam der junge Übermut zu nahe an die Sonne und stürzte ab.
So alt dieser Mythos, so alt die Metapher einer Bestrafung für vermeintliches Fehlverhalten. So jung allerdings das Schweizer Quintett dieses Namens.
- Geschrieben von Claus Friede -
Dass die Musikszene an den Rändern Europas eine wichtige Rolle spielt, ist längst ein Allgemeinplatz. Dass sie aber derartig vielseitig ist, erstaunt dann doch immer wieder. Es gibt recht eigenartige Kombinationen diverser Musikrichtungen, die überaus gut funktionieren und etwas hervorbringen, das es Wert ist, auf dem gesamten Kontinent bemerkt zu werden.
- Geschrieben von Redaktion -
Michael Lane veröffentlicht am 18. Februar sein neues Indie Folk-Album „Take It Slow“ über Greywood Records.
„Dieses Album ist für mich sehr besonders, weil es das erste Mal war, das ich mich von anderen Künstlern habe inspirieren lassen. Ich sehe nichts Falsches daran, weil am Ende des Tages jeder Song besonders und einzigartig wird. Alle Songs in ‚Take It Slow‘ haben eine Botschaft, die mich direkt im Herzen trifft und ich hoffe, es ist für jeden, der die Songs hört, auch so", erläutert Michael Lane sein Produktionsergebnis.
- Geschrieben von Claus Friede -
Sei fröhlich! Diese Aufforderung ist in diesen Zeiten mehr als notwendig. Die 1998 in Frankreich gegründete und seit zwanzig Jahren in Sankt Petersburg ansässige Klezmer- und Folkgruppe „Dobranotch“ (Добраночь) verbreitet mit dem neuen Album „Zay Freyleikh!“ viel positives und lebenslustiges Timbre.
Der jiddische Begriff „freyleikh“ heißt nicht nur fröhlich, sondern ist gleichzeitig auch der Name eines ausgelassenen Tanzes, der insbesondere auf Hochzeiten gespielt wird. Ein Tag der Fröhlichkeit, ein Anlass des Feierns, ein Leben in guten wie in schlechten Zeiten und darüber hinaus.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es sind von Deutschland aus gerade einmal 1.200 km Entfernung: Bosnien-Herzegowina. Dorther kommt das Quintett Divanhana.
In ihrer Heimat spielt die Band schon seit mehr als zehn Jahren vor ausverkauften Häusern. Höchste Zeit, dass das Ensemble auch im deutschsprachigen Raum im Feld der Weltmusik-Fans neue Interessierte findet.
- Geschrieben von Redaktion -
Santa Diver wurde 2006 vom Jazz-Geiger Luca Kézdy und dem Komponisten und Multiinstrumentalisten David Szesztay gegründet. Das dritte Mitglied des ungarischen Jazz-Trios, der Schlagzeuger David Szegő, kam 2015 hinzu.
Die drei Instrumente und die Persönlichkeit bewahren eine einzigartige und originelle musikalische Dimension, die irgendwo in der Kreuzung von Jazz, Welt und freier Musik liegt.
- Geschrieben von Willy Theobald -
Die Rolls fließen traumhaft locker, werden von kraftvollen Kantenschlägen auf der Snare und rhythmischem Beckenzischen zur machtvollen Demonstration eines dynamischen, aber auch sensiblen Schlagwerkers, bei dem jeder Akzent sitzt.
Fünf Minuten lang ergießt sich ein magisches Donnerwetter aus Wirbeln, Fills, Patterns und polyrhythmischen Figuren: Mit dieser Intensität beherrschen nur wenige Drummer ihr Arbeitsgerät.
- Geschrieben von Redaktion -
Der Alt-Folk Musiker James Auger a.k.a. „A Choir of Ghosts“ (UK/SE) veröffentlicht am 19. November 2021 seine neue Single „Do You Remember?“.
„Der Song handelt im Wesentlichen von meiner seltsamen Angst, alt zu werden oder zu sterben, bevor ich das Gefühl hatte, mein Leben gelebt zu haben“, beschreibt James Auger seine Gefühle. „Es ist auch eine kleine Geschichte darüber, was meine Frau und ich in den letzten 8 Jahren durchgemacht haben.“
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Traditionelles Afrika und moderner Jazz? Das mutet zunächst wie eine verquere Mischung an.
Matthias Spillmann und Band haben mit Mbuso Khoza jedoch einen Musiker gefunden, der farbgebendes und verbindendes Element in der ungewöhnlichen Mixtur ist. Der Vokalartist aus Südafrika bringt die Werke königlicher Lobsänger aus seiner Heimat mit, die sogenannten „imbongi“. Speziell die Gesänge der Prinzessin Makogo kaDinzulu hat er sich ausgesucht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Folk-Trio „AySay“ verbindet lyrisch und musikalisch unterschiedliche Kulturen.
Migrationsprozesse, ob in Dänemark – woher AySay stammt – oder anderswo in Europa, haben insbesondere kulturell erstaunliche Effekte. Gesellschaften wird schnell klar, dass Integration nie so funktioniert, dass eine Kultur oder gar Kulturen in einer anderen vollkommen aufgehen. Es bleiben Fragmente oder entstehen Beeinflussungen, neue Haltepunkte und Verbindungslinien.
- Geschrieben von Stoph Ruckli -
Was haben das Videospiel „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ und Joni Mitchells Album „Hejira“ gemeinsam? Nun: Sie nehmen ein eigentlich etabliertes Genre, verknüpfen es gleichwertig mit neuen Einflüssen und erschaffen ein zeitloses Kunstwerk.
Gleichwertig ist das Stichwort: Auf ihrem Album „Ekual“ schaffen Yumi Ito & Szymon Mika nämlich ein ebensolches Phänomen. Mit der Vielfalt von Stimme sowie Saiteninstrumenten kreiert das polnisch-japanisch-schweizerische Gesangs-Gitarren-Duo Welten aus Flageolett, Akkorden, Gesangsmelodien und Stimmimprovisationen. Dabei drängt sich kein Element in den Vordergrund.
- Geschrieben von Willy Theobald -
Der erste Titel („For Weeks Prolog“) ist eine Instrumentalnummer. Aber irgendetwas vermisst man. Genau – es ist die Stimme der Sängerin Stefanie Boltz. Doch im zweiten Song („For Weeks“) zeigt die Münchner Jazzerin, wie unersetzlich sie ist.
Keine Frage: Ihr Kompagnon, der Pianist Christian Wegscheider, ist ein versierter Keyboarder. Aber die volle Dröhnung Sahnehäubchen ist Stefanie Boltz. Das zeigt sich auch im dritten Stück „Marvelous“. Obwohl Wegscheider sein Piano virtuos beherrscht – erst die Sängerin veredelt den Song zu einem Unikat. Irgendwo zwischen Abbey Lincoln, Dee Dee Bridgewater und natürlich in allererster Linie Stefanie Boltz klingt sie so eigenständig wie eine traditionsbewusste Jazzsängerin nur klingen kann.
- Geschrieben von Claus Friede -
Außergewöhnlich, transkulturell und verbindend – auf eine Weise, die man in dieser Kombination äußerst selten findet: Die in Tschechien geborene Musikerin Barbora Xu studierte in Taiwan und Finnland. Alle drei – vermeintlich exotische – allgemein kulturelle und speziell musikalische Einflüsse hat sie miteinander verwoben und diese auf eine Art, die wie natürlich, gelernt und selbstverständlich miteinander bei ihr harmonieren.
Diese Brücke zwischen Ost und West schlägt Barbora Xu auf ihrem Debütalbum „Olin Ennen“ (finnisch; zu deutsch: „Ich war früher einmal“).
- Geschrieben von Redaktion -
Auf dem Solo-Debütalbum des französischen Cellisten Gaspar Claus hört man fast ausschließlich sein Cello. Es wird gestrichen, gezupft, liebkost, geschlagen und manchmal mit der Hilfe von Effektpedalen verändert.
Es vermittelt auf innovative und suggestive Weise die Illusion, eine Vielzahl an Streichinstrumenten voll von harmonischem, rhythmischem und melodischem Potential zu hören.