Kultur Management Magazin
- Geschrieben von Christel Busch -

Die Statue Apollon-Citarista hat dem pompejischen Stadtpalast Casa del Citarista ihren Namen gegeben.
Die Bronzestatue gehört zu den Glanzlichtern der über 80 Exponate umfassenden Ausstellung im Bucerius Kunst Forum in Hamburg: Wandmalereien aus Herculaneum und Pompeji, Reliefs und Mosaike, Fresken, Skulpturen, Bronzefiguren, Möbel und Schmuckstücke aus der Casa del Citarista. Sie erzählen von der luxuriösen Wohnkultur der Familie aus dem Geschlecht der Popidier.
Eine digitale Rekonstruktion der Casa del Citarista ergänzt die Ausstellung. „Pompeji. Götter, Mythen, Menschen" nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise in das antike Italien.
- Geschrieben von Wilfried Dürkoop -

Im hoch über den Klein Flottbeker Elbufer gelegenen Jenisch Haus wird das Wirken des Hamburger Weltbürgers Caspar Voght gewürdigt.
Gezeigt werden in der sehenswerten Ausstellung Gemälde, Aquarelle, Bücher und Memorabilien.
Der Name Jenisch Haus und Jenisch Park verwischt die Spuren des Mannes, der sich vor den Toren Hamburgs, auf damalig dänischem Gebiet, seinen Lebenstraum erfüllte. An Caspar Voght erinnert nur eine Straße an der westlichen Seite des Parks. Voght, 1752 geboren, gehörte zu den wohlhabendsten Hamburger Kaufleuten, verdiente sein Geld mit dem Handel von Leinen, Seide, Getreide und dem Import von Tabak, Kaffee und Kautschuk.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Mehr als 40 Jahre lang war er der unermüdliche Motor des ersten alternativen Zentrums für Kultur, Konzerte, Debatten und Stadtteilarbeit.
Er starb im Alter von 79 Jahren.
Vielleicht muss man so sein, wenn man es schafft, sich mit einer anfangs privaten Initiative ins kulturelle Gedächtnis einer Stadt einzuschreiben: Leidenschaftlich. Hartnäckig. Mit Ecken und Kanten. Dickfellig. Quer- und zuweilen auch starrköpfig. All das braucht man, wenn man sich wie der gebürtige Altonaer Horst Dietrich auf ein solch verrücktes Projekt einlässt, wie es die Gründung der „Fabrik“ im Jahr 1971 war: ein offenes Haus im Spannungsfeld zwischen Kultur, Politik und Stadtteilarbeit, für das es damals kein Vorbild gab.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Keine Visionen, keine Versprechen.
Vielmehr eine nüchterne Bestandsaufnahme und ein paar konstruktive Vorschläge für die Zukunft: Unter der Fragestellung „Hamburg – Modellregion für Kinder- und Jugendkultur?“ hatte die Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur (LAG) die kulturpolitischen Sprecher der fünf großen Parteien zum Podiumsgespräch geladen. In der Zentralbibliothek am Hühnerposten diskutierten Isabella Vértes-Schütter (SPD), Christa Goetsch (die Grünen), Katja Suding (FDP), Norbert Hackbusch (die Linke) und Dietrich Wersich (CDU) vor Hamburgs Protagonisten der Kinder- und Jugendkultur. „Ein Familientreffen“, wie Moderator Ansgar Wimmer, Vorstand der Alfred Toepfer Stiftung, gleich zu Beginn feststellte. Dementsprechend harmonisch verlief auch der Abend.
- Geschrieben von Claus Friede -

Das bevölkerungsreichste Land Südamerikas, Brasilien, steht zur Zeit im Mittelpunkt, nicht nur in Sachen Fußball, sondern auch in Punkto Kultur.
Zumindest gilt dies für die schleswig-holsteinische Stadt Barmstedt – sie feiert vom 21. Juni bis zum 31. August „Brazil-Wochen“ mit einem facettenreichen Programm aus Ausstellungen, Literaturlesungen, Musikveranstaltungen und einem schönen Programm für Kinder. Zum neunten Mal findet ein kultureller Länderschwerpunkt statt, der in den vergangenen Jahren u.a. mit China, Südafrika, den USA und Neuseeland begangen wurde.
- Geschrieben von Claus Friede -

150 Jahre ist es her, da führte Dänemark bis dato seinen letzten Krieg.
Der Deutsch-Dänische Krieg, war die militärische Auseinandersetzung um Schleswig-Holstein und vor allem um das Herzogtum Schleswig zwischen dem Kaisertum Österreich und Königreich Preußen einerseits und dem Königreich Dänemark andererseits.
Der Redakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (shz), Frank Jung, hat das Kriegsgeschehen aufgearbeitet und über mehrere Monate hinweg als tagebuchartige Skizzen veröffentlicht. Um einiges erweitert sind diese Texte nun als Taschenbuch im Verlag Ellert & Richter in Hamburg erschienen,
- Geschrieben von Christel Busch -

Madonnen- und Heiligenfiguren, Tafelbilder, sakrale Objekte, Retabel und Flügelaltäre: Unschätzbare Kostbarkeiten aus dem Mittelalter verbergen sich hinter den dicken Mauern des St. Annen-Museums.
Kostbarkeiten, die den Ikonoklasmus, Bildersturm, der Reformationszeit überlebt und in den Räumen des ehemaligen St. Annen-Klosters eine neue Bleibe gefunden haben. Dazu gehört der um 1522 datierte Antonius-Altar. Gestiftet von der Bruderschaft S. Antonii, stand er einst in der Burgkirche der Dominikaner im Maria-Magdalenen-Kloster. Der Flügelaltar erzählt, selbst für heutige Betrachter, spannende Geschichten aus dem Leben des Heiligen.
- Geschrieben von Horst Schinzel -

Nach drei Jahren umfangreicher Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ist Kiels maritime Geschichte in die Fischhalle am Seegarten zurückgekehrt.
Bereits im Oktober 2010 gingen mit dem Ende der damaligen Ausstellung zur Geschichte des Norwegentourismus die Lichter im Schifffahrtsmuseum aus. Als im Frühjahr 2011 mit den ersten Arbeiten an dem über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Gebäude begonnen werden konnte, stand einiges auf der Agenda: Unter anderem mussten die Stützen der Seitenschiffe erneuert, die Deckenverkleidung aufgehellt, die Wappenkartusche aus Sandstein ausgebessert, neue Sanitäranlagen und Platz für eine Gastronomie mit Außenbereich geschaffen werden.
- Geschrieben von Christel Busch -

Das Jüdische Museum Berlin präsentiert in seiner aktuellen Sonderausstellung hebräische Handschriften und Bücher, illustrierte Hochzeitsverträge und Esther-Rollen.
Aus der Braginsky Collection, der größten privaten Sammlung jüdischen Kulturgutes, werden rund 120 aüßerst ästhetische Objekte aus dem 13. bis 19. Jahrhundert vorgestellt. Kostbare Schätze, die Einblick geben in die Tradition jüdischer Buchgeschichte in Europa, Afrika, dem Mittleren Osten und Asien. Sie zeigen auch den kulturellen Einfluss des jeweiligen Landes auf das Dekorationsschema der Handschriften.
- Geschrieben von Dirk Meyhöfer -

Einige Anmerkungen zur Lage und zur Zukunft.
Am besten nirgendswohin, sondern einfach dort bleiben, wo er ist; und zu nutzen von möglichst vielen Kreativkräften und nicht nur von der selbsternannten Kreativwirtschaft.
Was wird aus dem Oberhafen in Hamburg? In diesem Jahr könnten wichtige Signale gesetzt werden. Doch sind es auch die richtigen? Zur Zeit läuft ein Bewerbungsverfahren der Hamburger Kreativ-Gesellschaft, aus dem aber nicht ganz deutlich wird, wohin die Reise gehen soll. Einige Mieter gibt es – so wie die Hanseatische Materialverwertung: „die zentrale Anlaufstelle für Materialien & Ideen. Bei uns bekommen die Hamburger Kultureinrichtungen, öffentliche Schulen, Universitäten, Künstler und Vereine die Materialien, die sie für die Realisierung ihrer sozialen, ökologischen oder kreativen Projekte benötigen.“ (Text der eigenen Web-Site) sowie bereits niedergelassene Künstler, dazu der Oberhafen e.V. mit Sebastian Libbert, der allerdings stark unter den Folgen von Sturm „Xaver“ und der abgesoffenen Oberhafenkantine leidet.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -

Große Verlagshäuser und Vertriebsketten dominieren den Buchmarkt, trotzdem wagen sich immer noch ambitionierte Nachwuchsverleger aufs umkämpfte Parkett.
Wie junge Publisher neue Marketing- und Finanzierungsmodelle erproben und so Autoren wie Leser für sich gewinnen können – auch wenn es in der Ecke der Indie-Labels langsam voll wird.
Inzwischen findet man sie in ganz Deutschland, in Hamburg heißen sie zum Beispiel „mairisch“ oder „asphalt & anders“: kleine Independent-Verlage, gegründet von jungen Literaturliebhabern, die sich meist mit wenig finanziellem Rückhalt und kaum Vorerfahrung im Verlegerberuf, dafür aber einer gehörigen Portion Optimismus und Motivation auf den an sich schon stagnierenden Buchmarkt wagen.
- Geschrieben von Claus Friede -

Die Hamburger Autorenvereinigung, gegründet 1977, gehört zu den wichtigsten literarischen Organisationen der Hansestadt Hamburg.
Mit gut 200 Mitgliedern, Schriftstellern und Autoren unterschiedlicher Genres veranstaltet die Vereinigung nicht nur Lesungen nach bekannten Mustern, sondern organisiert Reisen zu befreundeten in- und ausländischen Partnern, vergibt den mit 25.000 Euro dotierten Hannelore-Greve-Literaturpreis sowie den mit einem Gesamtvolumen von 10.000 Euro dotierten Walter-Kempowski-Literaturpreis – Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung. Burkhard Driest, Siegfried Lenz, Walter Kempowski, Günter Kunert, Roswitha Quadflieg, Arno Surminski und Regula Venske gehören neben vielen anderen Prominenten zu den Mitgliedern der Vereinigung.
Der Verband agiert seit vielen Jahren überdies auch (kultur-)politisch, äußert sich zu Bewertungen der Literatur und kritisiert auch schon einmal die eigene Berufsgruppe. Vertreten durch seinen Vorsitzenden Gino Leineweber behält die Autorenvereinigung sich beispielsweise eine klare kritische Haltung im Fall von Günter Grass’ sogenannten Gedicht "Was gesagt werden muss" vor und äußerte 2013 Unverständnis für die Verschiebung der ‚Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus'-Sitzung des Deutschen Bundestages, weil dieser auf einen Sonntag fiel.
- Geschrieben von Harry Popow -

Welch ein naiver Glaube, dass einer erst Prophet – sprich Kommunist – sein muss, wollte er bestehende gesellschaftliche Zustände kritisch unter die Lupe nehmen.
Es reicht, ein aufrechter Demokrat und politisch hellwacher Bürger zu sein, um u. a. Bedrohungen durch die sogenannte „Neuvermessung der Welt“ (1) kritisch zu registrieren. So heißt es im aktuellen Koalitionsvertrag, die EU müsse im 21. Jahrhundert „die internationale Politik mitgestalten“ und dabei „eine starke eigenständige Rolle wahrnehmen“. Man müsse die zivilen und militärischen Instrumente der Europäischen Union weiter miteinander verknüpfen und darüber hinaus alle denkbaren Interventionsmittel – „zivile sowie militärische“ – schlagkräftiger gestalten.
- Geschrieben von Christel Busch -

Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet der Stadt Florenz eine umfangreiche Ausstellung.
Florenz ist die Stadt von Dante und Boccaccio, von Michelangelo und Sandro Botticelli, von Filippo Brunelleschi, Galileo Galilei und Leonardo da Vinci. Sie ist die Stadt der Medici, die Wiege der Renaissance.
Rund 350 kostbare Exponate, darunter Gemälde und Zeichnungen, Skulpturen und Interieur, Textilien, Pergamente, Manuskripte und andere Archivalien geben Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte der toskanischen Metropole. Die Schau spannt einen Bogen von der mittelalterlichen Kommune, über die Kunst der Renaissance und dem Wirken der Medici, der Gründung des toskanischen Großherzogtums, der Herrschaft der österreichischen Habsburg-Lothringer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die thematisch und chronologisch geordnete Ausstellung ist ein begehbares Stadtportrait.