Kultur Management Magazin
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- Geschrieben von: Harry Popow -

Welch ein naiver Glaube, dass einer erst Prophet – sprich Kommunist – sein muss, wollte er bestehende gesellschaftliche Zustände kritisch unter die Lupe nehmen.
Es reicht, ein aufrechter Demokrat und politisch hellwacher Bürger zu sein, um u. a. Bedrohungen durch die sogenannte „Neuvermessung der Welt“ (1) kritisch zu registrieren. So heißt es im aktuellen Koalitionsvertrag, die EU müsse im 21. Jahrhundert „die internationale Politik mitgestalten“ und dabei „eine starke eigenständige Rolle wahrnehmen“. Man müsse die zivilen und militärischen Instrumente der Europäischen Union weiter miteinander verknüpfen und darüber hinaus alle denkbaren Interventionsmittel – „zivile sowie militärische“ – schlagkräftiger gestalten.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet der Stadt Florenz eine umfangreiche Ausstellung.
Florenz ist die Stadt von Dante und Boccaccio, von Michelangelo und Sandro Botticelli, von Filippo Brunelleschi, Galileo Galilei und Leonardo da Vinci. Sie ist die Stadt der Medici, die Wiege der Renaissance.
Rund 350 kostbare Exponate, darunter Gemälde und Zeichnungen, Skulpturen und Interieur, Textilien, Pergamente, Manuskripte und andere Archivalien geben Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte der toskanischen Metropole. Die Schau spannt einen Bogen von der mittelalterlichen Kommune, über die Kunst der Renaissance und dem Wirken der Medici, der Gründung des toskanischen Großherzogtums, der Herrschaft der österreichischen Habsburg-Lothringer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die thematisch und chronologisch geordnete Ausstellung ist ein begehbares Stadtportrait.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Wer kennt nicht die bunten Teller unterm Weihnachtsbaum, gefüllt mit Äpfeln, Nüssen, Lebkuchen und Marzipan?
Die süße Masse aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser gehört zu Weihnachten, wie Tannenbaum und Kerzenschein - als Kartoffel oder farbige Frucht, als rosa Schweinchen oder Konfekt. Grund genug für das Altonaer Museum seine Weihnachtsausstellung in diesem Jahr dem „Brot der Engel“ zu widmen. In Zusammenarbeit mit dem Weihnachtshaus Husum präsentiert die Schau einen Streifzug durch die europäische Kulturgeschichte dieser Delikatesse: Von den vermuteten Ursprüngen bis zu neuen Produktionsmethoden wird hier alles Wissenswerte rund um Marzipan vorgestellt. Probiert und geschlemmt werden darf derweil im Sockelgeschoss. Dort wartet der Weihnachtsmarkt an den Wochenenden mit Bergen bunter Köstlichkeiten auf, die fast zu schön zum Verspeisen sind.
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- Geschrieben von: Florian Maaß -

Die lettische Hauptstadt Riga ist parallel zur schwedischen Stadt Umeå Europäische Kulturhauptstadt 2014.
KulturPort.De-Korrespondent Florian Maaß sprach mit Riga-2014-Programmchefin Aiva Rozenberga über das kommende Jahr, die kulturellen Pläne und Ziele, die Suche nach Identität und den Spagat zwischen Tourismus und anspruchsvoller Kultur.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Vom 14. bis 17. November 2013 ist die Kunstmesse "Affordable Art Fair" wieder zu Gast in Hamburg – als einzigem Austragungsort in Deutschland.
Auf der international ausgerichteten Messe für zeitgenössische Kunst werden Werke der Malerei, Skulptur, Fotografie und Grafik präsentiert, mit einer Einschränkung: Keine Arbeit darf teurer als 5.000 Euro sein.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Das Gesicht ist das Wichtigste: In seinem Buch „Leonardos Entdeckung. Eine Philosophie des Ausdrucks“ beleuchtet Stefan Diebitz die Erkenntnisse des Malers zur Porträtmalerei und knüpft daran seine Gedanken zur Moralphilologie an.
Was sagt uns das menschliche Gesicht? Was sagt es über das Wesen eines Menschen, wie lässt es uns ein Gegenüber wahrnehmen und beurteilen? Diese grundlegenden Fragen, die wir täglich in unserer Alltagspraxis des menschlichen Miteinanders bewältigen, sind, so die These von Stefan Diebitz, von der Philosophie bisher sträflich vernachlässigt worden. Mit seinem populärwissenschaftlichen Werk „Leonardos Entdeckung. Eine Philosophie des Ausdrucks“ möchte der Autor diesem blinden Fleck der Forschung Abhilfe schaffen.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Heinestadt Hamburg, klingt doch prima. Oder Brahmsstadt Hamburg, auch nicht schlecht.
Doch die Hanseaten setzen lieber auf die „Musicalstadt Hamburg“, denn die Shows von Disney und Co. bringen das große Geld in die Stadt: Mehr als zwei Millionen Touristen kommen derzeit pro Jahr, um den „König der Löwen“, „Tarzan“ oder „Rocky“ zu sehen. Nun sind zwei weitere Spielstätten im Bau und die Tourismusexperten sehen Hamburg schon als Musical-Hauptstadt Europas.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

"Ich bin es gewohnt durch Farbe und Form meine innersten Gefühle zum Ausdruck zu bringen". Das sagte Felix Nussbaum zu seinen Bildern.
Die frühen Bilder des jüdischen Malers sind noch frei von Emotionen. Nüchtern, ohne Sentimentalität, fast dokumentarisch spiegeln sie sein Leben wider. Erst die späten von Angst, Emigration und Exil geprägten Gemälde geben Einblick in sein Innerstes, sein tragisches Leben, das 1944 in einer der Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz endet. Seit 1998 präsentiert das Felix-Nussbaum-Haus – ein Erweiterungsbau des Architekten Daniel Libeskind an das Kunstgeschichtliche Museum Osnabrück – über 200 seiner Werke: Portraits und Selbstportraits, Zeichnungen, Stillleben, Landschaftsbilder und Straßenszenen aus allen Schaffensperioden. 2011 erweitert der Architekt den Bau um einen neuen Eingang mit Foyer und Bibliothek.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Pragmatisch und praktisch ist sie in jedem Fall – und ziemlich geräuschlos.
Eine Frau, die gern im Hintergrund bleibt, fleißig arbeitet und „Manager-Qualitäten“ für sich beansprucht. Die wird sie auf Schloss Gottorf auch sicher brauchen: Zum 1. September übernahm Kirsten Baumann (50) die Leitung der Abteilung Kunst und Kulturgeschichte der Stiftung Schleswig-Holsteinischer Landesmuseen Schloss Gottorf. Die Kunsthistorikerin, zuvor Direktorin des Museums der Arbeit in Hamburg (seit 2009), übernimmt damit die Nachfolge des glücklosen Jürgen Fitschen, der nach Machtkämpfen mit Stiftungschef Claus von Carnap-Bornheim vorzeitig seinen Schreibtisch räumte.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Wenn es um den Nachlass bildender Künstler geht, verwandelt sich die flapsige Frage oftmals in eine Feststellung: „Das ist Kunst, das kann weg!“
Es gibt zahllose Geschichten von zerschlagenen Kollektionen und Kunstwerken, die auf dem Sperrmüll landeten. Man denke nur an die Sammlung Carl Vogel, des ehemaligen Präsidenten der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Jahrelang kämpfte er vergeblich um ein eigenes Museum in Hamburg. Nach seinem Tod fiel das Werk in dubiose Hände und wurde schließlich beim Kunsthaus Lempertz versteigert. Nicht weniger traurig der Niedergang des Nachlasses von Wols (1913-1951): Erst verblieb er in der Obhut der Witwe, dann erbten ihn ihre nächsten Ehemänner – schließlich wurde er auf einer Auktion in alle Winde verstreut.
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- Geschrieben von: Harry Popow -

Haben wir das nötig? Das ach so reich gewordene aber im globalen Konkurrenzkampf armgesparte und im Sinken begriffene Staatsschiff benötigt Freiwillige, die kostenlos einspringen und retten, was es für die Machteliten zu retten gibt, denn die Kassen fürs Soziale sind leer.
Deshalb der Aufschrei: Bürger, begebt Euch in die Schulen, Kirchen, Sport- und Kulturvereine sowie in die Krankenhäuser und leistet freiwillig Sozialarbeit. Denkt an die katholische Soziallehre, die dafür plädiert, dass dem Staat nur solche Aufgaben aufgebürdet werden sollen, die die Einzelnen, sprich besonders die Familien, nicht alleine tragen können. Denkt an die barmherzigen Samariter, denkt an die Bibel, denkt an die heilige Elisabeth von Thüringen, die die Armen speiste. Das war vor 800 bzw. 200 Jahren. Und heute? Mehr Selbst- und Nächstenhilfe! Helft mit, den Staat schlanker zu machen. Hebt Euren Arsch, denn es ist vorbei mit dem „Wohlfahrtsstaat“.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Im Christentum ist die Acht eine heilige Zahl, in China der absolute Glücksbringer.
Am 8.8.1988, um 8.08 Uhr eröffnete Corny Littmann das Schmidt am Spielbudenplatz. Was Wunder, dass sich sein Haus zum erfolgreichsten Privattheater Deutschlands entwickelte. Nun feiert es 25. Geburtstag. Ein Gespräch mit Corny Littmann über Theater auf dem Kiez, Boomtown St. Pauli und die Angst schwuler Fußballspieler:
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Eine zweite Chance für das altehrwürdige Lichtspielhaus am Steindamm: Nach mehrmonatiger Renovierungsphase nimmt das Savoy als neues Originalversion-Kino in Hamburg seinen Betrieb wieder auf.
Eine zwanzig mal acht Meter große Leinwand, goldene Vorhänge, verstellbare Ledersessel aus Norwegen, Sektkühler im Logenbereich: Das neue Savoy-Filmtheater kann sich sehen lassen. Mehr als fünf Monate hat der Umbau gedauert, 1,2 Millionen hat er gekostet: Kinobetreiber Hans-Joachim Flebbe hat kräftig investiert, um das Savoy wieder bespielbar zu machen. Ein Herzensprojekt: „Der Zuschauerraum des Savoy ist einer der schönsten noch existierenden Filmtheatersäle Hamburgs,“ schwärmt Flebbe. Der ehemalige Cinemaxx-Gründer hatte schon lange den Plan, ein Premium-Kino in Hamburg zu eröffnen – und ist jetzt bei der traditionsreichen Filmspielstätte fündig geworden.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Der Kunstmarkt boomt. Einer kleinen Zahl von Spitzenverdienern steht eine riesige Schar darbender Künstler gegenüber.
Carl Spitzwegs Bild "Der arme Poet" vor Augen, fahre ich zu zwei freischaffenden bildenden Künstlerinnen. Ich möchte herausfinden, ob das Klischee vom Hungerleider noch stimmt.