Film & Kino aktuell
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Um den Klatsch sofort abzuhandeln: ja, die Regisseurin dieses Films, Sam Taylor-Wood, ist seit den Dreharbeiten mit Lennon-Darsteller Aaron Johnson verlobt.
Eigentlich nicht so ungeheuer erwähnenswert, doch in der Presse hoch gekocht, weil sie - um Himmels Willen!! -24 Jahre älter ist. Das beliebte Argument, die gegenteilige Paarung: Er viel älter, Sie viel jünger, sei sinnvoller, weil sich hier jedenfalls noch Nachwuchs erwarten ließe (bekanntlich der einzige Sinn und Zweck einer Mann/Frau-Beziehung), haben beide im Juli außer Kraft gesetzt, als die 43jährige Taylor-Wood vom inzwischen 20jährigen Johnson eine kleine Tochter bekam.
Ganz sicher nicht so angestrebt, verschaffen Regisseurin und Hauptdarsteller ihrem Film damit eine etwas schräge Promotion, die er nicht nötig hätte.
- Geschrieben von Carolin Peiseler -
In der Rubrik „Agenda“ zeigt das Filmfest Hamburg 51 Filme aus 36 Ländern – unter anderem das melancholische Road Movie „Silent Souls“.
Der russische Regisseurs Aleksei Fedorchenkow nimmt das Kinopublikum auf die Reise zweier Männer mit, die in angemessener Weise von einer verstorbenen Geliebten Abschied nehmen möchten.
- Geschrieben von Carolin Peiseler -
Eine Reihe des diesjährigen Filmfests widmet sich unter dem Motto „Drei Farben Grün“ dem Thema Umwelt. Man kann das als vorweggenommene Ökologie-Reminiszenz an Hamburg als Green Capital 2011 interpretieren.
Im Falle von „A Different Path“ lässt sich das Thema „Umwelt“ zusätzlich auch als Umschreibung unseres räumlichen Alltags verstehen. Was passiert, wenn Fußgänger beschließen, sich ihre Stadt zurückzuerobern? Zurück von den Autos und von den Autofahrern? Wenn sie mit originellen Ideen, unbeugsamen Enthusiasmus und Humor ihr Recht auf einen Gehweg einfordern?
- Geschrieben von Claus Friede und Walter Grasskamp (Laudatio) -
Filmfest Hamburg verleiht den Douglas-Sirk-Preis an Julian Schnabel für sein künstlerisches Werk.
„Es muss nicht nur alten Damen und Herren für ihr Lebenswerk gedankt werden“, sagte Festivalleiter Albert Wiederspiel zu Beginn der Preisverleihung, „sondern es sollten gerade auch die geehrt werden, die noch mitten im Schaffen sind.“ Und das trifft auf den 59-jährigen gebürtigen New Yorker Julian Schnabel zu. Schnabel ist wie ein Renaissance-Künstler in vielen Genres zuhause, als Maler, Designer und Filmemacher – und in allen Disziplinen sehr erfolgreich. Er wird für sein Gesamtwerk geehrt, obwohl er erst 1996 mit „Basquiat“ seinen ersten Film präsentierte, nachdem er aber bereits als Maler bereits Ende der 1970ger- und in den 80ger-Jahren für internationales Aufsehen sorgte.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das 18. Filmfest Hamburg eröffnete mit einem großartigen Film: "Gainsbourg (Vie héroïque)" und zumeist engagierten Reden.
Der aus Nizza stammende Regisseur Joann Sfar, dessen Mutter eine bekannte Chansonsängerin war und der selbst als Comic-Star sich in Frankreich großer Beliebtheit erfreut, lieferte in seinem Erstlingswerk eine phantasie- und humorvoll gestaltete Biographie eines der beliebtesten und zugleich umstrittensten Musikers Frankreichs ab. Phantasievoll, weil Sfar eine ausgesprochen intelligente Mischung schafft aus kindlichen Vorstellungen und Phantasien und diese mit dem Leben des erwachsenen Mannes verwebt. So ist es auch kein Wunder, dass im Spielfilm die Comic-Figuren quasi leibhaftig aus dem, des noch kindlichen Lucien Ginsburg, selbstgezeichneten Comic-Heft entsteigen und sich wundersam verbinden mit dem Chanson "Comic Strip", das der mittlerweile Erwachsene Serge Gainsbourg (Éric Elmosnino) mit Brigitte Bardot (Laetitia Casta) vorträgt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es ist kein Wunder, dass es bislang kaum Filme gab, die sich mit Leben und Werk eines der deutschen Überfiguren beschäftigt hat: Goethe!
Er war scheinbar ein Alleskönner, war Dichter und Denker, Künstler, Forscher und Politiker. Niemand kommt in Deutschland an ihm vorbei, auch Regisseur und Drehbuchautor Phillip Stölzl mit Produzent und Drehbuchautor Christoph Müller nicht.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda (After Life, Nobody Knows) macht keine spannenden Filme. Jedenfalls nicht das, was wir gemeinhin unter einem spannenden Film verstehen.
Seine Themen - Leben und Tod - sind auch die Themen vieler Action-Filme. Aber Kore-eda beobachtet das aus einer geradezu buddhistischen Perspektive, nachdenklich, medatitiv.
- Geschrieben von Claus Friede -
Sie haben nichts gemeinsam – oder vielleicht doch? Die nölige Stimme zumindest und ein wenig Bösartigkeit tragen beide in sich und sie machen das, was ihnen Spaß macht. Aber das war’s dann auch schon!
Die Rede ist von Jan Delay und seinem Filmpendant Vector Perkins im neuen Animationsfilm „Ich - Einfach Unverbesserlich 3D“.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ein trauriges Thema dient als Vorlage für eine filmische Tragikomödie, die irgendwo in Indien spielt. Seit den 1990er-Jahren haben sich laut indischem „Ministry of Home Affair’s National Crime Records Bureau“ hunderttausende von Bauern im sogenannten Baumwollgürtel das Leben genommen.
Es ist nicht allein die Dürre und die damit verbundenen Ernteausfälle, die den Kleinbauern zu schaffen machen, es sind die Wucherzinsen und Kredite, der großen Landbesitzer, Banken und Händler, die einen scheinbar ausweglosen Teufelskreis bilden. Das Land wird gepfändet, die Bauernfamilien verjagt. Da bleibt oft nur ein Ausweg...
- Geschrieben von Claus Friede -
The director and producer, Chico Colvard, who is situated in Boston, USA, has made a fascinating and important film about family issues. He is the son of a German-Jewish mother and an African-American father.
Colvard is also a lawyer and teaches "race, law and media" related courses at the University of Massachusetts in Boston.
Claus Friede spoke with Chico Colvard in Berlin, Germany about his film.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der in Bremen lebende Regisseur Eike Besuden zeichnet in seinem Doku-Drama das bewegte Leben des gebürtigen Emders Max Windmüller nach.
Deutschland 1933: Max Windmüller ist 13 Jahre alt. Seinem Vater wird von den Nazis die Gewerbeerlaubnis entzogen und die jüdische Emder Familie, Eltern und vier Kinder, geht ins Exil nach Holland. Dort bereitet sich Max in den nächsten Jahren auf ein Leben in Palästina vor. 1939 hat er tatsächlich eine Schiffspassage, lässt sich aber überreden, in Holland zu bleiben und in den Widerstand zu gehen. Die Situation dort ist nach der Kristallnacht ähnlich schwierig geworden wie in Deutschland. Max arbeitet jetzt mit den Leuten zusammen, die sich später die „Westerweel-Gruppe“ nennt. Für Tausende von Juden werden in dieser Zeit Adressen besorgt, um sie vor den Deutschen zu verstecken.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Schauspieler Horst Janson (Salto Mortale, Der Bastian, Unter weißen Segeln) ist Gast beim Filmfest Emden-Norderney und stellt beim „Dünentalk“ im Kurtheater der Ostfriesischen Insel Norderney einen Film vor, der in drei Episoden ein ernstes Thema fokussiert: Leben mit Demenz.
Janson spielt in der dritten Episode überzeugend den demenzkranken Jakob. Keine einfache Aufgabe, aber da ihn das Thema sehr interessiere, hat er die Rolle gerne übernommen.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Russell Crowe, Hauptdarsteller und Mitproduzent, soll in einem Interview auf die Frage, ob die Welt wirklich noch ein weiteres Werk zu diesem Thema benötige, gesagt haben: Wenn es bereits einen wirklich guten Robin-Hood-Film geben würde, dann hätte er diesen neuen gar nicht gemacht.
Was bedeuten würde, wir hätten es hier mit dem ersten wirklich guten Robin-Hood-Film zu tun. Eine gewagte Behauptung.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Wieder hat sich die aus Indien stammende Regisseurin Mira Nair (nominiert für den Goldenen Löwen für die Regie von "Vanity Fair") eine starke Frauensperson vorgeknöpft: Amelia Earhart, amerikanische Legende, Pilotin, Avantgardistin und ‚Die Frau, die keine Grenzen akzeptierte’.