Fotografie

Er war der „Fotograf der Stille“, Meister und Erfinder der „Fotografia Metafisica“, jener auratischer Bilder, die das geheime Wesen der Dinge beschwören.

Zur 8. Triennale der Photographie breitet das Bucerius Kunst Forum das Oeuvre von Herbert List in seiner ganzen Fülle aus. „Das magische Auge“ ist die erste Retrospektive des Magnum-Fotografen seit über 20 Jahren in seiner Heimatstadt.

 
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In einer von der Brost-Stiftung initiierten Wanderkunstausstellung stellt sich der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr als bildender Künstler vor. Künstlerisch gestaltete Fotografien spiegeln die Welt im Ruhrgebiet – und umgekehrt.

Mit „Nuhr im Ersten“ erreichte er zuletzt regelmäßig etwa zwei Millionen Menschen, den satirischen Jahresrückblick 2021 von Dieter Nuhr verfolgten knapp 3,5 Millionen Zuschauer. Auf seinen Tourneen füllt der Kabarettist und Moderator große Hallen. Seine intensive Arbeit als bildender Künstler und Fotograf blüht dagegen eher im Verborgenen. Mit der Ausstellung „Von Fernen umgeben“, die Nuhr gemeinsam mit der Brost-Stiftung konzipierte, soll sich das ändern.

 
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Ohne diese Menschen wäre das deutsche Wirtschaftswunder kaum möglich gewesen. Der Istanbuler Fotojournalist Ergun Çağatay (1937-2018) dokumentierte 1990 in einer großangelegten Bildreportage das Leben sogenannter Gastarbeiter*innen in Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duisburg.

 

Mit „Wir sind von hier“ erinnert nach dem Ruhrt Museum in Essen (2021) nun auch das Museum für Hamburgische Geschichte nicht nur an das Anwerbeabkommen vor gut 60 Jahren zwischen Bonn und Ankara – das Haus am Holstenwall versteht die Ausstellung auch als ein Bekenntnis zur multikulturellen Gesellschaft.

 
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„Gute Aussichten“ heißt die Ausstellungsreihe, die nun schon zum 17. Mal den Nachwuchswettbewerb „Junge Deutsche Fotografie“ präsentiert, doch was die acht, Jury-gekürten Hochschul-Absolvent*innen im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie auf dem Gelände der Deichtorhallen, vorstellen, wäre treffender mit „Düstere Aussichten“ beschrieben: Es dominieren ernste, unheilvolle, ja apokalyptische Bilder.

 
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Nicht weniger als 150 Fotos von 21 Fotografinnen präsentiert die Kunsthalle St. Annen auf der Suche nach dem weiblichen Blick.

Kann man es Fotos (diesen oder anderen) tatsächlich ansehen, ob sie von einem Mann oder einer Frau aufgenommen wurden?

Gibt es also wirklich den „weiblichen Blick“, den die Ausstellung im Titel führt? Und wenn es ihn gibt – können wir ihn erkennen, wenn wir uns in das Bild vertiefen, oder müssen wir zuvor einiges über die Fotografin wissen? Ich finde diese Themenstellung nicht ganz unproblematisch, denn seit wann ist die Persönlichkeit, sind Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Herkommen Teil der Bewertung eines Kunstwerkes?

 
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Für die Hamburger Gesellschaft der Nachkriegszeit wird sie schlicht die „Frau Direktor“ gewesen sein. Wer konnte auch ahnen, dass Hildegard Heise (1897-1979) eine hochbegabte Fotografin war?

Sie fotografierte ja nur noch privat, nachdem ihr Mann die Leitung der Hamburger Kunsthalle übernommen hatte. Mit rund 160 Arbeiten gibt das Museum für Kunst und Gewerbe nun erstmals Einblicke in das fotografische Werk der Lübeckerin.

 
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Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigt eine umfangreiche Ausstellung über einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Fotografen namens Max Halberstadt.

Zwar kennen die meisten von uns eines seiner häufig verwendeten Portraitaufnahmen, eines, das den Begründer der Psychoanalyse zeigt: Sigmund Freud, aber den Urheber und Fotografen eben nicht. Damit ist nun dank des langjährigen Engagements und der akribischen Recherche des Literaturwissenschaftlers und Publizisten Wilfried Weinke hoffentlich ein Endpunkt gesetzt – denn die Ausstellung macht klar: im Werk Halberstadts gibt es viel und Einmaliges zu entdecken.

 
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Ein ambitioniertes Projekt des promovierten Fotohistorikers Jan Zimmermann widmet sich dem Lebenswerk von Hans Kripgans, der über Jahrzehnte hinweg den Wiederaufbau und die Veränderungen der Hansestadt Lübeck dokumentierte.

Jan Zimmermann hat in den letzten Jahren eine Reihe von Fotobüchern herausgegeben, auch zur Geschichte Hamburgs („Hamburg in frühen Fotografien“, 2019). Jetzt hat er sich wieder Lübeck zugewandt. Es ist das Wirken des langjährigen Fotoreporters Hans Kripgans (1910-1996), das er chronologisch geordnet in diesem Band und in zwei späteren Nachfolgebänden vorstellen will. In Machart und Umfang entspricht dieses Buch exakt seiner Edition des Lebenswerkes von Karl Braune (1896-1971), einer Lübecker Fotografenlegende, und auch deshalb geht es gar nicht anders: man muss beide Fotografen miteinander vergleichen.

 
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Natürlich ist der jetzt siebzigjährige Orhan Pamuk als der bedeutendste Vertreter der türkischen Literatur bekannt, aber auch dank des mächtigen „Istanbul“-Bandes wissen viele Leser, dass er sich mehr als nur ein wenig für Fotografie interessiert. In Lübeck werden jetzt eigene Fotos des Nobelpreisträgers vorgestellt.

 

 
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Die Ausstellung „Untold Stories“ im Kunstpalast Düsseldorf und im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg ist die erste, einzige und letzte eigen-kuratierte Werkschau von Peter Lindbergh (1944-2019), dem Mann, der zwar seinen Namen der Modefotografie verdankt, der aber in dieser Ausstellung – die übrigens nahezu identisch, und etwas früher eröffnet, bis 12.7.2020 im Kunstpalast Düsseldorf läuft – uns allen eines Besseren belehrt. Er beschenkt uns mit dieser Ausstellung, die er selbst nicht mehr erleben durfte.

 

Die große Erkenntnis beider Ausstellungen ist, dass Lindbergh mehr Künstler als Fotograf war, dass die Modewelt ihn förderte und nicht umgekehrt und dass er ein Geschichtenerzähler war, der mit Mitteln der Fotografie in narrativen Strängen dachte, die mehr mit Film zu tun haben als mit Stills.

 
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Frischer Wind aus dem Norden – Naturmotive in der Helsinki School

Fotokunst aus Finnland kann man in diesen Tagen in der Kunsthalle St. Annen bewundern. Insgesamt zwölf Fotokünstler stellen ihre Arbeiten vor, kuratiert von Timothy Persons, ihrem Lehrer an der Aalto Universität in Finnland.

Es scheint, dass in der nächsten Zeit der Norden Europas, besonders aber Finnland eine etwas größere Rolle im Lübecker Museumsgeschehen spielen wird – nordisches Design soll noch in diesem Jahr vorgestellt werden, und für den 2. April ist ein Kurzfilmabend geplant.

 
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Paolo Pellegrin Un Antologia

„Fotografie ist wie schreiben für mich“, sagt Paolo Pellegrin. „Es ist eine Stimme.“
Diese „Stimme“ ist extrem berührend, mitunter fast unerträglich. Mehr als 200 größtenteils unveröffentlichter Fotografien aus 20 Jahren hat der vielfach ausgezeichnete Magnum-Fotograf in den Deichtorhallen in Szene gesetzt.

 
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Verschollen und wiederentdeckt Marianne Strobl Industrie-Fotografin in Wien

Das Verborgene Museum in Berlin Charlottenburg zeigt bis zum 8. März 2020 rund sechzig Schwarz-Weiß-Fotografien der Wiener Industriefotografin Marianne Strobl (1865-1917).
Die zwischen 1894 und 1917 entstandenen Bilder sind faszinierende Zeitdokumente. Sie belegen die rasante Aufbruchstimmung und den urbanen Wandel der Stadt Wien von der kleinstädtischen Metropole der Habsburger Monarchie zur Residenzhauptstadt eines Kaiserreiches.

 
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Boris Becker Hochbunker Photographien von Architekturen und Artefakten

Boris Becker? Gemeint ist nicht „Bobbele“ das Tennisidol, der einstige Sieger von Wimbledon. Gemeint ist der in Köln geborene und lebende Fotokünstler, der zunächst Fotografie an der Universität der Künste in Berlin studiert hat, bevor er Anfang der 80iger Jahre an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte. Hier gehörte er zu den Studenten von Bernd und Hilla Becher, deren prominenter Meisterschüler er werden sollte.
Ganz in der Tradition der „Becher-Schule“, arbeitete er zu Anfang seiner Laufbahn mit Typologien von Wohngebäuden, Landschaften oder markanten Hochbunkern.

 

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