Meinung

Wusste Pierre de Coubertin wirklich, was er tat, als er 1896 die Olympischen Spiele der Neuzeit ins Leben rief? Konnte er ahnen, in welcher Weise Sport unser Leben dominieren würde?

 

Im 19. Jahrhundert spielte Sport kaum eine Rolle, aber das änderte sich in den Jahren nach dem 1., viel mehr dann nach dem 2. Weltkrieg. Noch in den Fünfzigern und Sechzigern war Sport keinesfalls so wichtig wie heute – ablesbar an dem zuverlässigsten Indikator für die wirklichen Interessen der Menschen, dem Fernsehprogramm.

 
CDs JazzMe

Das neue Album „Twentyfour“ des amerikanischen Gitarrenvirtuosen Al di Meola brauchte vier Jahre Vorbereitungszeit. Es ist eine Quintessenz seines bisherigen Schaffens und eine Überwindung der Zeit der Corona-Pandemie.

 

Für den in wenigen Tagen 70jährig Werdenden ist „Twentyfour" ein Zeugnis für die eigene Kreativität. Das farbenfrohe Artwork ist ein guter Indikator für das, was uns auf Al Di Meolas neuem Studioalbum erwartet.

 
CDs KlassikKompass

„Sieh Lieber, was doch alles schreibens anfang und Ende ist die Reproduktion der Welt um mich, durch die innre Welt die alles packt, verbindet, neuschafft, knetet und in eigner Form, Manier, wieder hinstellt, das bleibt ewig Geheimniss Gott sey Danck, das ich auch nicht offenbaren will den Gaffern u. Schwäzern.“ (Goethe an Jacobi, am 21. August 1774)

 

Auch wenn es zweifelhaft ist, ob dieses Violinkonzert Nr. 7 in D-Dur KV 271a aus dem Jahr 1777 mit seinen Allegro maestoso, Andante und Rondo. Allegro überschriebenen drei Sätzen tatsächlich ein Werk Mozarts ist – die Fachwelt neigt in der Summe zur Skepsis –, schwimme ich trotzdem und eventuell auch nur vielleicht gegen den Strom, wenn ich die Position vertrete, dass dieses Werk für das Komponieren des musikalischen Grenzgängers aus Salzburg charakteristisch ist.

 
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Es ist ebenso umstritten wie das Gendern und meist damit verbunden: Wokeness ist der Anspruch, besonders sensibel auf Zumutungen aller Art zu reagieren und diese Feinfühligkeit in der Sprache zu spiegeln.

Esther Bockwyt hat der „Wokeness“ ein Buch gewidmet und versucht es als Psychologin einzuordnen.

 
CDs KlassikKompass

Es gibt Komponisten von lokaler Bedeutung, und es gibt Komponisten von globaler Tragweite – Gundaris Pone (1932–1994) gehört zu letzteren. Er gehört zweifellos zu den interessantesten und wichtigsten Figuren der lettischen Musik – ein Mann, der einen Platz in der Geschichte verdient hat.

 

Wenn wir den in Riga geborenen Gundaris Pone mit der Realität der Neuen Musik und der Gegenwart in Verbindung bringen, stellen wir fest, dass sein Werk frisch, aktuell und relevant klingt.

 
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Du meine Güte, was für traurige. tragische, schöne Geschichten werden uns in diesem Briefroman ans Herz gelegt. Was für ergreifende Einzelschicksale werden vor uns ausgebreitet.

 

Gekonnt erzählt von einer, die uns das Früchten lehrt und das Lieben, das Sich-voreinander-Gruseln und das Einander-Liebhaben. Was für eine wunderbare, erstaunliche, großartige Erzählerin ist diese Jane Gardam. Zu viel des Lobes?

Keinesfalls! Wer bisher noch kein einziges Buch der irischen Autorin gelesen hat, kann gut und gerne mit „Gute Ratschläge“ beginnen. So heißt die deutsche Neuerscheinung von Jane Gardam, hervorragend übersetzt aus dem Englischen von Monika Gaark.

 
CDs JazzMe

Die Band „Atse Tewodros Project“ wurde im Jahr 2010 von der Sängerin, Performerin, Autorin von Romanen und Kurzgeschichten, Gabriella Ghermandi, ins Leben gerufen, um äthiopische und italienische Musiker zusammenzubringen und so gegenseitigen im Dialog zu stehen und künstlerisches Schaffen zu fördern.

 

Maßgeblichen Anteil an der Entstehung des transkulturellen Projekts in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba haben der Komponist Aklilu Zewdy und Professor Berhanu Gezaw.

 
CDs KlassikKompass

„Was die großen Komponisten der Wiener Schule von Haydn bis Schubert wollten, eine Musik, die ganz und gar in sich gefügt, ganz richtig, ganz verbindlich und doch in jedem Augenblick Subjekt, eigentlich befreite Menschheit ist, hat bis heute noch nicht seine Stimme finden können.

Dennoch bleibt sie aufgegeben als Vorwegnahme des Bildes einer Gesellschaft, in der wahrhaft das Gesamtinteresse, mit dem aller Einzelnen koinzidierte, in der es keine Gewalt und Unterdrückung mehr gäbe (was offenbar in keiner der bestehenden der Fall ist, F.-P.H.).

Musik, welche Versöhnung meint, ist am empfindlichsten gegen deren Schein: das zeigen die Artistennerven an, wenn sie Kitsch registrieren. Erheischt wäre nicht das Friedliche über den Gegensätzen, sondern die reine, kompromisslose Darstellung des absoluten Gegensatzes selber.“ (Theodor W. Adorno, Klassik, Romantik, Neue Musik, in: Nervenpunkte der neuen Musik, S. 27ff.)

 
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Der in Seattle lebende italienische Pianist und Komponist Francesco Crosara hat zehn seiner Kompositionen aus den letzten 40 Jahren ausgewählt, um die Verbindung zwischen den frühen Werken mit ihrer Einfachheit und jugendlichen Anziehungskraft und den späteren Werken, in denen er reichere harmonische Strukturen und Möglichkeiten zum Ausdruck brachte, hervorzuheben.

 

Die Einflüsse seiner frühen Mentoren Chick Corea, Herbie Hancock und Dizzy Gillespie sowie die in seiner Geburtsstadt Mailand und der Stadt seines Aufwachsens, Rom, seines Umzugs in die USA und seines Studiums ab 1981 an der University of Southern California sind dabei stets präsent.

 
CDs KlassikKompass

Dorothee Oberlinger und das Ensemble 1700 präsentiert mit „L’Huomo“ eine weitere Opernentdeckung. Anfang Mai wurde die „Barockoper mit fürstlicher Ironie“ im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth vorgestellt.

In den letzten Jahren holte Dorothee Oberlinger mit beeindruckender Regelmäßigkeit und stets preiswürdig vergessene Opernperlen des Barocks wieder ans Tageslicht.

 
CDs KlassikKompass

Der Mittelweg ist „der einzige, der nicht nach Rom führt“. Komponisten, „wenn sie die Technik, Musik mit reichstem Inhalt zu erfüllen, in einer Richtung ausgebildet haben, (müssen) es in der nächsten tun (will heißen, dass, im Idealfall, „jedes der Momente des Tonsatzes – Melodie, Kontrapunkt, Harmonik und Rhythmus – mit allen anderen untrennbar zusammenhängt und erst in den mannigfachen Relationen, in denen es erscheint, zu dem wird, was es ist“), und schließlich in allen Richtungen, in die sich Musik erstreckt“.

(Arnold Schönberg, Style and Idea; zitiert nach: Carl Dahlhaus, Musikästhetik; darin: Kriterien, S. 137)

 
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Gustav Mahler beschäftigte sich immer wieder mit der volkstümlichen Sagenwelt von „Des Knaben Wunderhorn“, einer Sammlung von Gedichten, die fast hundert Jahre zuvor von Clemens Brentano (1778–1842) und Achim von Arnim (1781–1831) veröffentlicht worden war.

Hier wird in den insgesamt 24 Texten von idyllischen Frühlingsfreuden, Blumen und Vögeln und von einer Welt erzählt, die frei von allen Sorgen ist. Und dennoch: Die Lieder gehören wohl zum Abgründigsten, was je für Gesangsstimmen geschrieben wurde.

 
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Die Gedanken sind frei – nach diesem Motto handelt und schreibt Dirk C. Fleck sich durchs Leben. Das ist durchaus auch für uns Leser:innen eine Bereicherung. Weil das so ist, hat Marina Silalahi die bisher weit gestreuten Texte in dem Buch „Gefleckte Diamanten“ versammelt und herausgegeben.

Und das ist gut so! Wer ist dieser Mann, den so viele anerkannt gute (und so viele vermeintlich schlechte) Gedanken bewegen? So kurz wie möglich gelistet: Dirk C. Fleck ist Journalist und Autor, war Lokalchef bei der Hamburger Morgenpost, Redakteur bei Merian und Die Woche, Reporter bei Tempo.

 
Meinung

Das sinfonische Musikmärchen Peter und der Wolf von Sergei Prokofjew ist die wohl bekannteste Tondichtung mit einem eindeutigen Bezug auf die Phantasiewelt der Kinder. Und zwar sowohl hinsichtlich der märchenhaften Handlung als auch hinsichtlich der programmusikartigen Instrumentation.

 

Die tragenden Instrumente sind den jeweiligen Dramatis personae zugeordnet (die Querflöte zwitschert wie ein Vogel, die Oboe ahmt das quäkende Quaken der Ente nach, die Klarinette imitiert das behagliche Schnurren der Katze, dem Fagott kommt der Part des brummelnden Großvaters zu, und die Hörner schließlich signalisieren das Nahen des Wolfes). Diese spezifische Form der Programmmusik sollte Kinder mit den Instrumenten eines Orchesters auf eine spielerische Art vertraut machen.

 

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