Kultur Kolumne
- Geschrieben von Redaktion -
Die Violinistin Danae Papmattheou-Matschke wurde in Griechenlands Hauptstadt Athen geboren und bekam dort schon früh ihren ersten Geigenunterricht. Im Alter von 13 Jahren wechselte sie nach Weimar an das Musikgymnasium Schloss Belvedere, dem Hochbegabtenzentrum der Hochschule für Musik „Franz Liszt“.
Sie studierte bei Igor Ozim in Salzburg und beendete ihre Studien mit dem Konzertexamen an der Hochschule in Hamburg bei der Geigerin Tanja Becker-Bender, bei der sie heute als Assistentin tätig ist.
Ihr Vater Uwe Matschke hingegen wurde im Erzgebirge geboren, erhielt in Weimar sowie in Budapest seine Klavierausbildung und wurde im Jahr 2001 zum Professor für Klavier an die Makedonische Universität von Thessaloniki in Griechenland berufen, an der er heute noch wirkt.
- Geschrieben von Redaktion -
Ein ebenso nachdenkliches wie nachhaltiges Album. Der Berliner Schlagzeuger Johannes Metzger liebt das Unerwartete.
Orange Sky lebt vom visionären Geist eines bekennenden Klangfanatikers, der den spielerischen Augenblick genießt wie die Atemluft, für den Musik aber auch stets weit über den konkreten im Klang erlebten Moment hinausgeht.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Protagoras ist einer der ganz großen Namen der Philosophie. Für Platon, durch dessen Brille die meisten von uns bis heute auf ihn schauen, für Platon war er ein Mietling, der anders als Sokrates seine Redekunst für Geld verkaufte: ein Sophist.
Er gab einem der berühmtesten platonischen Dialoge den Namen, aber um diesen Dialog soll es hier nicht gehen, sondern um einen einzigen Satz, den Platon in einem anderen Dialog überliefert hat, im „Theaitetos“: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der seienden, dass sie sind, der nichtseienden, dass sie nicht sind.“
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Es ist eine ganz seltene Erfahrung, dass Soloinstrumentalisten sich selbst während ihres Spiels vergessen machen. In der Regel ist es ja vielmehr umgekehrt so, dass Solisten qua Solisten sich in den Vordergrund spielen, weil sie sich ohnehin genau dort von Berufs wegen befinden.
Aber um dieses an Äußerlichkeiten Maß nehmende Vergessen soll es im Folgenden gar nicht gehen. Es handelt sich vielmehr darum, dass Solisten in und während ihres Spiels quasi in ihrem Instrument verschwinden und in diesem Verschwinden sich an den ideellen Ort der Entstehung der jeweiligen Komposition begeben, die sie in statu nascendi zum Erklingen bringen.
- Geschrieben von Redaktion -
Nach seinem äußerst erfolgreichen Duo-Album mit Nuria Rial „Freundliches Glücke, süßeste Liebe“ (2021) präsentiert der Schweizer Countertenor Jan Börner hier sein drittes CD-Album mit drei Solokantaten für Alt von J.S. Bach, die ihm seit seiner Jugend als Chorknabe ein großes Herzens- anliegen geblieben sind.
- Geschrieben von Dagmar Schneider, mit Fotos von Dagmar Schneider und Cornelia Schiller -
…aber das stimmt ja so nicht ganz, wenn wir mal schonungslos ehrlich sein wollen, denn ich war nicht von Anfang an dabei – erst so ab der 14. dieser Nächte, glaube ich. Da die Hansestadt ihre Lange Nacht der Museen seit 2000 entsprechend durchnummeriert, fand also auf jeden Fall die 20. dieser Art statt.
(Und wenn Corona sich nicht eingemischt und Kulturhungrige weggescheucht hätte, wäre es sogar die 23. gewesen.)
Nach drei Jahren Darben lautet das Motto der Museen: „Wir bleiben wach!“ Eigentlich hätten sie ja auch behaupten können: „Wir sind die ganze Zeit wach geblieben!“
- Geschrieben von Redaktion -
Die Basel Sinfonietta ehrt mit einem Portraitalbum den großen Schweizer Komponisten Dieter Ammann.
Zu hören ist das Triptychon „Core – Turn – Boost“, das hiermit in einer Gesamteinspielung vorliegt. Ergänzt wird das Album mit dem Violinkonzert „unbalanced instability“, in welchem Simone Zgraggen den Solopart übernommen hat. Die Aufnahme unter dem Principal Conductor Baldur Brönnimann entstand im Rahmen eines Konzerts zum 60. Geburtstag von Dieter Ammann.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Es gibt diese musikalischen Einspielungen, die bereits bei der ersten Note aufhorchen lassen. Weil man spürt, dass diese Interpretation mit Varianten aufwarten wird, die einem bei anderen Darbietungen bislang nicht begegnet sind.
Diesen Fall sehe ich in dem Zusammenspiel der japanischen Violinistin Sayaka Shoji, der russischen Cellistin Tatjana Vassiljeva mit dem Ural Philharmonic Orchestra unter der musikalischen Leitung Kazuki Yamadas realisiert. Vor circa acht Jahren brachte dieses Ensemble das Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102 von Johannes Brahms zur Aufführung. Diese zwei Jahre nach der 4. Sinfonie entstandene Arbeit ist das letzte Orchesterwerk des Komponisten.
- Geschrieben von Marion Hinz -
In seiner unverwechselbaren Art, teilweise prosaisch, hat der Original Flensburger Jung und promovierte Philosoph Frank-Peter Hansen Stadtrundgänge durch seine Heimatstadt Flensburg niedergeschrieben.
In 99 mit Fotos unterlegten Miniaturen ist dies eine Liebeserklärung an die im äußersten Norden Schleswig-Holsteins gelegene drittgrößte Stadt des Bundeslandes. Aus persönlicher Sicht geschrieben, bietet dieses Buch uns Lesern die Möglichkeit, Flensburg mit Hilfe eines Ortskundigen auf unterhaltsame Weise neu oder auch anders (wieder) zu entdecken.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
The way of being an artist is only possible by willing to seek for something that you want to achieve and you will never achieve… But I still dream to achieve…
So lautet das in sich gebrochene, weh-frohe Credo der Hoffnung der gebürtigen japanischen Violinistin Sayaka Shoji. Auf dessen gedanklichen Gehalt zu reflektieren sein wird. Was mich hellhörig gemacht und sofort für das Spiel dieser Geigerin eingenommen hat, war das YouTube-gestützte Lauschen auf die bereits ein wenig in die Jahre gekommene Einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll op. 64. mit dem Staatlichen Akademischen Sinfonieorchester Russlands unter der musikalischen Leitung von Mikhail Jurowski.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Der norwegische Roman „Der Keim“ von Tarjei Vesaas in der Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel ist faszinierend zu lesen.
Die Handlung ist rasch erzählt: Ein Neuankömmling bricht in das fest gefügte familiäre Miteinander von Inselbewohnern ein. Zwei Morde geschehen und die idyllische Welt der Insulaner scheint auseinanderzubrechen. Ein einziger Sommertag ist es, der in diesem Roman beleuchtet wird, an dem nicht nur der Neuankömmling, sondern die ganze Inselgemeinschaft Schuld auf sich lädt. Die symbolstarke, poetisch verknappte Prosa des Erzählers macht uns Leser atemlos. Mit intensiver Spannung lädt der Autor das Unausgesprochene und Unbeschriebene auf. Er fühlt sich in seine Figuren ein und erzeigt auf diese Weise eine Nähe, die uns Leser körperlich erfasst.
- Geschrieben von Redaktion -
Susanne Lundeng ist eine der angesehensten Volksmusikerinnen Norwegens.
Sie hat ihre musikalischen Wurzeln in der Volksmusik Nordnorwegens und verfügt über einen unverwechselbaren Klang als Geigerin, Komponistin, Sängerin und musikalischer Freigeist.
- Geschrieben von Redaktion -
„Noch in den fünfziger Jahren wurde die Flöte nur unter ‚sonstige Instrumente‘ geführt.“ So beginnt Joachim-Ernst Berendt in seinem Standardjazzbuch sein Kapitel über dieses Instrument.
Conni Trieder stört diese Randstellung nicht. Im Gegenteil: Sie verdoppelt das Instrument in ihrem mit Bassklarinette und Kontrabass verstärkten Quartett „Trieders Holz“. Und wenn man mit ihr redet, lässt sie überhaupt keinen Zweifel daran, dass sie die Flöte ins Zentrum ihrer Arbeit rücken muss. Sie mag den Klang, mit dem sie mehr erreicht, weil sie die Vorurteile ignoriert. Sie nennt Robert Dick, Jeremy Steig oder Claire Chase als Vorbilder und natürlich auch Eric Dolphy und Henry Threadgill. Dann schwärmt sie davon, was auf diesem Instrument alles möglich ist. Und überhaupt, die Flöte war immer schon da.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Musikalische Entdeckerfreuden meint in diesem Zusammenhang gleich mehrerlei.
Und der Zusammenhang ist der folgende: Das unter Coronabedingungen stattgefundene, d. h. zuhörerfreie sinfonische Musizieren des Frankfurter Radio Sinfonieorchesters unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada. Gespielt wurde das Violinkonzert a-moll op. 53 Antonín Dvořáks mit der Solistin Hilary Hahn.