Kultur Kolumne
- Geschrieben von Redaktion -
Für die Geigerin Anne Battegay und für den Dirigenten Marc-Olivier Oetterli ist die Veröffentlichung „The Essential Hebrew Violin“ etwas ganz Besonderes: Die eingespielten Werke der meist jüdischen Komponisten widerspiegeln Anne Battegays eigenen kulturellen Wesenskern.
Die meisten Werke dieser Aufnahme lagen bis dahin nur in kammermusikalischer Fassung vor und wurden auf Initiative von Anne Battegay hier zum ersten Mal für Orchester arrangiert. Für die Aufnahme mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim hat sich Marc-Olivier Oetterli tief ins Spiel der Schweizerin mit jüdischen Wurzeln hineingehört.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Wer nicht bereits im frühesten Kindesalter das Violinspiel zu erlernen beginnt und also auf die diversen Schwierigkeiten, die nicht nur dieses Saiteninstrument dem sich ihm Nähernden bereitet, sich besinnt, mithin seine praktische aber auch theoretische Aufmerksamkeit auf das zu Bewältigende lenkt, wird als erstes auf die hochgradige Vertracktheit des Fingersatzes aufmerksam.
Und das bereits in der grundlegenden ersten Lage. Was es bedeutet, die über einen längeren Zeitraum verinnerlichte Relation zwischen dem Notenbild und der Greifhand in die höheren Lagen zu transferieren – welcher Note entspricht in ferneren Gefilden die Stelle auf dem Griffbrett?, womit das mühsam Erlernte als so gut wie nicht geschehen vorübergehend wieder ins zweite Glied des Interesses rückt –, davon schweige ich an dieser Stelle.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Was macht eine gute Beziehung aus? Was ist Liebe – und was nicht? Diesen Fragen geht John Burnside in zwölf von ihm selbst ausgewählten, erstmals auf Deutsch erschienenen Geschichten nach. Wir tauchen in das Leben von Männern und Frauen ein, die – in einer Ehe gefangen, gebeutelt von falschen Erwartungen, dem Alkohol verfallen – alles andere als ideale Paare sind.
Untreu, einsam, krank, begegnen uns all diese traurigen Heldinnen und Helden. Von so etwas wie Glück können sie nur träumen. Ihre Gefühle bleiben meist sprachlos. Zu unserem Leserglück gibt ihnen der Autor eine Stimme. Eine Stimme, die uns sprachlos macht, uns für einen Moment schweigen lässt, uns gefangen nimmt und zärtlich-befangen zurücklässt.
- Geschrieben von Redaktion -
In den vergangenen 20 Jahren war Markus Sieber viel unterwegs. Sein wandernder, nomadischer Lebensstil hat ihn von der Hausbesetzer-Szene Berlins in abgelegene Dörfer Mittel- und Südamerikas bis nach Colorado geführt, wo er sich nun eine beständige Basis aufgebaut hat.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Gabriel Pfeiffer, mit drei f (!), ist erfolgsverwöhnter Literaturagent. Und will es nicht mehr sein. Würde den Job am liebsten an den Nagel hängen und alles seiner überirdisch-schönen und verführerischen Sekretärin Leonore Schiller (!) in die Hände legen.
Ihren Ausgang nimmt die kriminalistisch angehauchte Geschichte auf der Frankfurter Buchmesse. Auf über 100 Seiten werden herrlich respektlos Interna ausgeplaudert. Jahrmarkt der Eitelkeiten, wo man hinschaut. Geldgier. Geltungsbedürfnis. Starallüren eines mediokren Möchtegerngenies. Grotesker Medienrummel um einen hochgepuschten Jahrhundertroman.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ein Buch über Charles Darwin: über seinen Charakter, seinen Umgang mit Konkurrenten und über die Probleme, mit denen er als Theoretiker der Evolution zu kämpfen hatte.
Der Untertitel des Buches von Heribert Illig ist sehr genau, denn es ist zunächst die Persönlichkeit von Charles Darwin, die im Mittelpunkt seiner Darstellung steht, nicht die Gültigkeit seiner Thesen. Aber um die Probleme seiner Theorie geht es natürlich auch – das ist unvermeidlich, wenn die Entstehung eines Gedankengebäudes geschildert wird, zumal immer wieder deutlich wird, dass Darwin keinesfalls das einsame Genie war, als das er bis heute dargestellt wird. So kann dieses Buch helfen, einen kritischen Blick auf die Evolutionstheorie zu werfen.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Dieses am 4. Oktober 2015 im Rahmen des Filmfests Hamburg uraufgeführte Roadmovie über eine Vater-Tochter-Beziehung fand bei der Filmkritik wenig Anklang.
Der Begriff Klischee fiel ein ums andere Mal, von „Schablonen gefühliger Unterhaltung“ war die Rede, und die nachträglich-nachtragende Forderung wurde gestellt, dass der Regisseur „mehr auf die Entwicklung der Figuren (hätte) bauen sollen, anstatt alle drei Minuten Musik als emotionalen Schub zu bemühen.“
- Geschrieben von Redaktion -
„#Wunderkammer“ der Fanny Mendelssohn Artists, Dorothea Schupelius (Geige) und Jelizaveta Vasiljeva (Klavier), erschien beim Hamburger Label ES-DUR und ist auf CD sowie im Streaming verfügbar.
Mit ihrem Album „#Wunderkammer“ begibt sich das Duo für Geige und Klavier auf eine Reise in die Musikgeschichte und lotet den Einfluss der Medien auf die Musik aus – von der ersten Musikübertragung über das Radio bis hin zur digitalen Gegenwart mit Internet, Live-Streaming und Social Media.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Ein Anruf verändert ein Leben: Henry Kaplans Mutter liegt im Krankenhaus. Schlimmer noch. Sie liegt im Koma auf der Intensivstation. Eben noch war für Henry die Welt in Ordnung. Doch jetzt gerät alles in Unordnung und ins Wanken: Der geplante Kroatien-Urlaub, die aufgebaute Identität, die gedachte Vergangenheit.
Seit zehn Jahren hat Henry nichts mehr von seiner Mutter gehört. Er hatte „geglaubt (und, ja, gehofft), die Verbindung zwischen uns sei für immer abgerissen. Holte mich nun alles wieder ein? Die eigenen Wurzeln, das begriff ich plötzlich, lassen sich nicht kappen, so sehr man es auch versucht“. Henry bleibt nichts anderes übrig, als sich der Situation und somit auch der Vergangenheit zu stellen. Dies, um in Zukunft (gut) weiterleben zu können. Vielleicht mit einer neuen Identität, vielleicht mit einer neuen Vergangenheit.
- Geschrieben von Redaktion -
Beschrieben als einer der ideenreichsten zeitgenössischen orchestralen Komponisten meldet sich Jacob Mühlrad mit einem neuen Album für Kammer-Ensembles zurück: Burn All My Letters (Music For The Motion Picture).
Es ist der Original Soundtrack zum neuen Film des preisgekrönten Regisseurs Björn Runge.
- Geschrieben von Redaktion -
Das Debütalbum der polnischen Cellistin und Komponistin Dobrawa Czocher untersucht den Zauber und die Bedeutung unbewusster Zustände.
Überall auf der Welt üben Träume eine Faszination auf Menschen aus und inspirieren künstlerisches Schaffen. Wie sich diese Erfindungen des unbewussten Geistes gleichzeitig sowohl traumhaft als auch real anfühlen, wie sie in der Lage sind, die Realzeit zu verdrehen, in einer Erlebniszeit verkürzen oder auszudehnen, oder die Verbindung, in der sie zu unserem Leben im Wachzustand stehen könnten – all das sind Fragen, die Musiker, Maler, Literaten von Claude Debussy über Salvador Dalí bis hin zu Franz Kafka inspiriert haben.
- Geschrieben von Gastautor -
In der Winterzeit machen Theaterbesuche besonders viel Spaß. Einmal wieder die beste Garderobe hervorholen, einen edlen Hauch Maison Francis Kurkdjian auftragen und schon kann es losgehen. Die meisten Opernhäuser und Theater besitzen einen strengen Dresscode. Aber was sieht dieser in der Saison 2022/2023 für Frauen vor? Hier gibt es die besten Styling Tipps, die den Theaterbesuch zum Erfolg werden lassen.
- Geschrieben von Gastautor -
An Anglizismen kommt heute keiner mehr vorbei. Sprach man früher von Unterhaltungselektronik, so meint man damit heute Home Entertainment. Den Wunsch, unser Heim mit möglichst viel und möglichst gutem Home Entertainment auszustatten, haben viele von uns. Den Möglichkeiten, was man sich anschaffen kann, setzt eigentlich fast nur der Geldbeutel eine Grenze.
- Geschrieben von Redaktion -
Seine ersten Klavierstunden erhielt der in Dresden aufgewachsene Clemens Christian Poetzsch von seinem Großvater, einem Opernsänger. Schnell wurde er in die Welten von Bach, Schubert und Clementi eingeführt. Bis er im Alter von zehn Jahren von seinem Vater ein Notenheft mit Frank Sinatra-Standards geschenkt bekam, das seine Ohren für weitere musikalische Möglichkeiten öffnete und dazu führte, dass er schon bald Mitsing-Klassiker in der nachbarschaftlichen Bar spielte.