CDs KlassikKompass

Nach seinem äußerst erfolgreichen Duo-Album mit Nuria Rial „Freundliches Glücke, süßeste Liebe“ (2021) präsentiert der Schweizer Countertenor Jan Börner hier sein drittes CD-Album mit drei Solokantaten für Alt von J.S. Bach, die ihm seit seiner Jugend als Chorknabe ein großes Herzens- anliegen geblieben sind.

 
Meinung

…aber das stimmt ja so nicht ganz, wenn wir mal schonungslos ehrlich sein wollen, denn ich war nicht von Anfang an dabei – erst so ab der 14. dieser Nächte, glaube ich. Da die Hansestadt ihre Lange Nacht der Museen seit 2000 entsprechend durchnummeriert, fand also auf jeden Fall die 20. dieser Art statt.

 

(Und wenn Corona sich nicht eingemischt und Kulturhungrige weggescheucht hätte, wäre es sogar die 23. gewesen.)

Nach drei Jahren Darben lautet das Motto der Museen: „Wir bleiben wach!“ Eigentlich hätten sie ja auch behaupten können: „Wir sind die ganze Zeit wach geblieben!“

 
CDs KlassikKompass

Die Basel Sinfonietta ehrt mit einem Portraitalbum den großen Schweizer Komponisten Dieter Ammann.

 

Zu hören ist das Triptychon „Core – Turn – Boost“, das hiermit in einer Gesamteinspielung vorliegt. Ergänzt wird das Album mit dem Violinkonzert „unbalanced instability“, in welchem Simone Zgraggen den Solopart übernommen hat. Die Aufnahme unter dem Principal Conductor Baldur Brönnimann entstand im Rahmen eines Konzerts zum 60. Geburtstag von Dieter Ammann.

 
Meinung

Es gibt diese musikalischen Einspielungen, die bereits bei der ersten Note aufhorchen lassen. Weil man spürt, dass diese Interpretation mit Varianten aufwarten wird, die einem bei anderen Darbietungen bislang nicht begegnet sind.

 

Diesen Fall sehe ich in dem Zusammenspiel der japanischen Violinistin Sayaka Shoji, der russischen Cellistin Tatjana Vassiljeva mit dem Ural Philharmonic Orchestra unter der musikalischen Leitung Kazuki Yamadas realisiert. Vor circa acht Jahren brachte dieses Ensemble das Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102 von Johannes Brahms zur Aufführung. Diese zwei Jahre nach der 4. Sinfonie entstandene Arbeit ist das letzte Orchesterwerk des Komponisten.

 
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In seiner unverwechselbaren Art, teilweise prosaisch, hat der Original Flensburger Jung und promovierte Philosoph Frank-Peter Hansen Stadtrundgänge durch seine Heimatstadt Flensburg niedergeschrieben.

 

In 99 mit Fotos unterlegten Miniaturen ist dies eine Liebeserklärung an die im äußersten Norden Schleswig-Holsteins gelegene drittgrößte Stadt des Bundeslandes. Aus persönlicher Sicht geschrieben, bietet dieses Buch uns Lesern die Möglichkeit, Flensburg mit Hilfe eines Ortskundigen auf unterhaltsame Weise neu oder auch anders (wieder) zu entdecken.

 
Kolumne

The way of being an artist is only possible by willing to seek for something that you want to achieve and you will never achieve… But I still dream to achieve…

So lautet das in sich gebrochene, weh-frohe Credo der Hoffnung der gebürtigen japanischen Violinistin Sayaka Shoji. Auf dessen gedanklichen Gehalt zu reflektieren sein wird. Was mich hellhörig gemacht und sofort für das Spiel dieser Geigerin eingenommen hat, war das YouTube-gestützte Lauschen auf die bereits ein wenig in die Jahre gekommene Einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll op. 64. mit dem Staatlichen Akademischen Sinfonieorchester Russlands unter der musikalischen Leitung von Mikhail Jurowski.

 
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Der norwegische Roman „Der Keim“ von Tarjei Vesaas in der Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel ist faszinierend zu lesen.

Die Handlung ist rasch erzählt: Ein Neuankömmling bricht in das fest gefügte familiäre Miteinander von Inselbewohnern ein. Zwei Morde geschehen und die idyllische Welt der Insulaner scheint auseinanderzubrechen. Ein einziger Sommertag ist es, der in diesem Roman beleuchtet wird, an dem nicht nur der Neuankömmling, sondern die ganze Inselgemeinschaft Schuld auf sich lädt. Die symbolstarke, poetisch verknappte Prosa des Erzählers macht uns Leser atemlos. Mit intensiver Spannung lädt der Autor das Unausgesprochene und Unbeschriebene auf. Er fühlt sich in seine Figuren ein und erzeigt auf diese Weise eine Nähe, die uns Leser körperlich erfasst.

 
CDs JazzMe

Susanne Lundeng ist eine der angesehensten Volksmusikerinnen Norwegens.

Sie hat ihre musikalischen Wurzeln in der Volksmusik Nordnorwegens und verfügt über einen unverwechselbaren Klang als Geigerin, Komponistin, Sängerin und musikalischer Freigeist.

 
CDs JazzMe

„Noch in den fünfziger Jahren wurde die Flöte nur unter ‚sonstige Instrumente‘ geführt.“ So beginnt Joachim-Ernst Berendt in seinem Standardjazzbuch sein Kapitel über dieses Instrument.

 

Conni Trieder stört diese Randstellung nicht. Im Gegenteil: Sie verdoppelt das Instrument in ihrem mit Bassklarinette und Kontrabass verstärkten Quartett „Trieders Holz“. Und wenn man mit ihr redet, lässt sie überhaupt keinen Zweifel daran, dass sie die Flöte ins Zentrum ihrer Arbeit rücken muss. Sie mag den Klang, mit dem sie mehr erreicht, weil sie die Vorurteile ignoriert. Sie nennt Robert Dick, Jeremy Steig oder Claire Chase als Vorbilder und natürlich auch Eric Dolphy und Henry Threadgill. Dann schwärmt sie davon, was auf diesem Instrument alles möglich ist. Und überhaupt, die Flöte war immer schon da.

 
Meinung

Musikalische Entdeckerfreuden meint in diesem Zusammenhang gleich mehrerlei.

Und der Zusammenhang ist der folgende: Das unter Coronabedingungen stattgefundene, d. h. zuhörerfreie sinfonische Musizieren des Frankfurter Radio Sinfonieorchesters unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada. Gespielt wurde das Violinkonzert a-moll op. 53 Antonín Dvořáks mit der Solistin Hilary Hahn.

 
CDs KlassikKompass

Secret Nights – dieser Titel verrät schon: Auf dieser neuen kammermusikalischen Aufnahme wird so manch verborgenes Geheimnis im Konzertrepertoire gelüftet.

Denn im Schaffen vieler berühmter Komponistinnen und Komponisten haben Lieder ein Nischendasein gefristet, auch wenn sie in großer Zahl existierten. Das Geschwister-Duo Sonja und Astrid Leutwyler und der Pianist Benjamin Engeli bringen Entdeckungen für die spezielle Besetzung Gesang, Violine und Klavier zu Gehör.

 
CDs JazzMe

Vor über 10 Jahren, im Jahr 2012, veröffentlichte der Schlagzeuger, Komponist und Bandleader Snorre Kirk sein erstes Album unter eigenem Namen, Blues Modernism. Damals hätte man als Jazz-Hörer annehmen können, dass ein Schlagzeuger auf seinem Debütalbum einfach nur sich selbst auf seinem Instrument präsentiert - im "offensichtlichen", auffälligen Sinne.

 

Aber dies war kein gewöhnliches Debüt und kein gewöhnlicher Schlagzeuger. Snorre Kirk war - und ist - anders. Seine Inspiration ist unverkennbar in der Geburtsstätte des Jazz verwurzelt - genauer gesagt in einem goldenen Zeitalter, das Jahrzehnte zurückliegt. Es war eine coole, swingende Musik, die sich an den Klängen von Legenden wie Duke Ellington orientierte und viel Raum für die sorgfältig ausgewählten Mitstreiter des Schlagzeugers ließ.

 
art&weise

Paris kennt man hierzulande nicht nur als Welthauptstadt der Liebe, wir bringen sie ganz selbstverständlich auch mit der Erotik in Verbindung. Zwar ist der „Pariser“ als Synonym für ein Kondom nicht mehr so gebräuchlich wie in früheren Zeiten, trotzdem können auch zahlreiche Teenager mit dem Begriff etwas anfangen. Und tatsächlich tut man in der Metropole unserer südwestlichen Nachbarn immer wieder etwas für das eigene Image, das sich wohl irgendwo zwischen tänzelnder Verliebtheit und pornografischer Schwere bewegt.

 
CDs JazzMe

Der gefeierte amerikanische Dirigent und Pianist Scott Dunn und die führende britische Sängerin Claire Martin lernten Richard Rodney Bennett Anfang der 1990er Jahre unabhängig voneinander kennen – und beide wurden gute Freunde von ihm.

 

Diese wunderbare Aufnahme ist ihre Hommage an Sir Richard Rodney Bennett und seine Liebe zum Jazz. Bennett, ein außergewöhnlicher Pianist, Konzert- und Soundtrack-Komponist, war auch ein hervorragender Jazzpianist, Songwriter und Texter und ein engagierter Sänger. Er wurde 1998 zum Ritter geschlagen und starb 2012 vor etwas mehr als 10 Jahren.

 

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