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Unterdessen verliebt sich Jerusalem leidenschaftlich in eine ältere rothaarige Frau, die jedoch bereits verheiratet ist. Gleichzeitig möchte Johann seiner Lotte eine Freude machen: Er bastelt für sie ein Theater aus Papier, in dem er ihr Lessings EMILIA GALOTTI vorführen will. Denn sie hat dieses längst tief bewunderte Stück noch nie auf der Bühne gesehen.
Mittlerweile beschließt Kestner um die Hand der schönen Lotte anzuhalten und macht einen offiziellen Besuch bei den Buffs, wo Lotte als Ergebnis des Stelldicheins an der Ruine nun erkältet im Bett liegt. Albert Kestner erfüllt aufmerksam und fürsorglich standesgemäße gesellschaftliche Rituale, was Lottes Vater beeindruckt. Eine Verbindung Lottes mit dem Gerichtsrat würde für die ganze Familie eine sichere finanzielle Perspektive bedeuten, da sie unter wirtschaftlicher Not leidet. Weil Kestner mit Johanns Arbeit äußerst zufrieden ist, behandelt er den Referendar Goethe inzwischen zuvorkommender und lädt ihn zu einem Jagdausflug ein. Glücklich erzählt er Johann, dass er sich in Kürze verloben wolle, erwähnt dabei aber nicht den Namen der Braut. Johann berichtet ebenso glücklich von der Eroberung einer Frau und gibt ihm Ratschläge, mit welcher Formulierung er das Herz der Angebeteten erobern könnte.

 


Genau mit diesen Worten bittet Albert Lotte in Gegenwart ihres Vaters um ihre Hand. Sie ist überrascht von dem poetischen Antrag, wagt ihrem Vater nicht zu widersprechen und willigt ein. Gleich darauf schreibt sie Johann betrübt einen Abschiedsbrief, der ihn aber nicht rechtzeitig erreicht: Er war inzwischen enthusiastisch aufgebrochen, um der Geliebten das von ihm gebastelte Theater aus Papier als Geschenk zu bringen. So gerät Johann völlig ahnungslos in die festliche Verlobungsfeier im Hause Buff. Als er sich – ebenso wie Albert – mit der schrecklichen Wahrheit konfrontiert sieht, bewahrt er im letzten Moment Haltung, muss sich aber von Kestner hinausweisen lassen. Andeutungen der Kinder machen auch Lottes Vater leicht klar, was Johann für Lotte bedeutet. Der alte Buff verbietet seiner Tochter, den Referendar wiederzusehen. Er möchte seine Tochter versorgt sehen, allerdings auch nicht so sehr in Liebes - kummer leiden. Doch im Gespräch mit Kestner stellt er eindeutig dar, dass er sich nicht zum Gespött machen lassen möchte.


Zur gleichen Zeit beschließt Jerusalems Geliebte, bei ihrem Mann zu bleiben. Die beiden Freunde gehen auf den Jahrmarkt und berauschen sich mit Tollkirschen und Alkohol. Doch nichts kann den zutiefst enttäuschten Jerusalem beschwichtigen.
Sein Kummer steigert sich zu Verzweiflung und Depression: Johann muss mit ansehen, wie sein verstörter Freund sich eine Pistole an die Schläfe setzt und abdrückt.

Kestner ändert sein freundschaftliches Verhalten Johann gegenüber radikal und verspottet ihn vor den Kollegen als Möchtegern-Dichter. Johann lässt sich von seinen bitteren Gefühlen hinreißen und ohrfeigt den Nebenbuhler. Der fordert ihn zum Duell (was bei Strafe verboten ist).
Die beiden treffen sich mit ihren Sekundanten im Wald. Johann gibt den ersten Schuss ab und verfehlt Kestner. Der schießt bewusst daneben und verhaftet seinen Gegner wegen der Gesetzesübertretung.
Johann wird in einem Kerker unter Arrest gestellt. In seiner Verzweiflung beginnt er fieberhaft mit der Niederschrift von DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS – seine und Lottes Geschichte, wobei er sich selbst Werther nennt.
Während des Schreibens und Illustrierens erinnert er sich an seine Erlebnisse mit Lotte. Am Ende begeht Werther aufgrund seines Weltschmerzes Selbstmord.

Kestner behauptet Lotte gegenüber, Johann habe die Stadt mit einem förmlichen Gruß an sie verlassen. Das Duell und die Inhaftierung verschweigt er seiner Braut. Lotte bereitet sich auf die Hochzeit mit Kestner vor, als der Brief mit Johanns Manuskript plötzlich eintrifft. Lotte liest den Text mit zunehmender Panik: Soll sie daraus schließen, dass Johann sich wie Werther umbringen wird?
Zornig und angsterfüllt sucht Lotte Kestner im Gericht auf, bezichtigt ihn der Lüge und besteht darauf, Johann in der Zelle zu besuchen. Kestner begreift resigniert, dass es keinen Zweck hat sie davon abzuhalten.
Als Lotte in Johanns Zelle tritt, hat er die Geliebte längst erwartet. Sie beschimpft ihn, dass er sie so erschreckt hat mit seiner Selbstmordgeschichte und vergleicht Werthers und Kestners Leben in ihrer Ungleichheit. Er, Johann selbst, hätte doch eine ganz andere Perspektive. Sie zwingt sich selbst zur Lüge, dass sie Albert liebt, aber verheißt, dass sie in der Dichtung immer ein Paar bleiben werden.

Während Lotte und Albert unter Freudenschüssen heiraten, hält sich Goethe im Kerker weinend die Waffe an die Schläfe.

Sechs Monate später holt ihn der Vater in Johanns alte Heimat nach Frankfurt ab und hält ihn immer noch für ein unreifes Kind. Auf dem Frankfurter Marktplatz ist überraschend ein Buch mit der Werther-Geschichte erschienen, um das sich die Leute reißen. Johann sieht durch diese Aktion Lottes Liebe zu ihm erfüllt und ist glücklich sowohl als Liebender, als auch als Dichter. Er gibt den begeisterten Lesern auf der Straße Autogramme. Den Stolz und die Anerkennung seines Vaters hat er nun endlich auch gewonnen.

Regie:
Philipp Stölzl

Darsteller:
Alexander Fehling, Moritz Bleibtreu, Burghart Klaußner, Henry Hübchen, Miriam Stein, Volker Bruch, Vitus Wieser, Stefan Haschke, Oscar Weidner, Maxine Göbel, Tristan Göbel, Sebastian Kaufmane, Ansgar Göbel, Karl Karliczek, Gwendolyn Göbel

Fotos/Trailer: Warner Bros. Filmproduction Germany
 

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