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Richard Strauss – Complete Voice and Piano

Es ist eine vollkommene Liebeserklärung, die die gebürtige Berliner Mezzosopranistin, Kammersängerin, Regisseurin und Leiterin des Richard-Strauss-Festivals Brigitte Fassbaender ihrem Lieblingskomponisten macht: Sie ist die treibende Kraft hinter diesem Mammutprojekt, das gemeinsam mit dem Richard Strauss Institut in Garmisch-Partenkirchen im Vorfeld zum 150. Geburtstag des Meisters in Planung ging.

 
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Hector Berlioz: Symphonie fantastique

Es ist eine Drogenerfahrung, die Mariss Jansons da mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk durchspielt. In unglücklicher Liebe fiebert sich ein junger Musiker immer tiefer in seine Fantasien hinein. Trifft eine Frau, die ihm zur Zwangsvorstellung, zur fixen Idee wird. Erlebt Walzerseligkeit, pastorales Schäferglück. Doch in sein zartes Glück schleichen sich Gedanken von Minderwertigkeit, Nicht-Wahrnehmung, Verstoßensein – immer stärker, bis er im Opiumrausch meint, er habe die Geliebte ermordet, sei dafür zum Tod verurteilt worden und werde nun zur Hinrichtung geführt. Am Ende erscheint ihm seine fixe Idee auf dem Höhepunkt eines furiosen Hexensabbats, sie verspottet ihn. Diese Handlung hat Hector Berlioz, mehrfach verändert, als Programm seiner 1829 komponierten dramatischen „Symphonie fantastique“ beigegeben, mit der ausdrücklichen Anweisung, es beim Konzert zu verteilen, weil man sein Opus 14 sonst nicht verstehen könne.

 
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Strauss dirigiert Strauss

Der Dirigent George Szell, von Richard Strauss 1914 als Korrepetitor nach Berlin an die Hofoper geholt, sagt in einem Fernsehfilm über Strauss’ Dirigierkunst mit bewundernder Ironie: „Ein wunderbarer Dirigent! Man kann das sagen, obwohl es keine sichtbaren Beweis dafür gibt, dass er dirigierte.“ In ihrer 7-CD-Box „Strauss conducts Strauss“ hat die Deutsche Grammophon nun zum 150. Geburtstag des Komponisten am 11. Juni Ergebnisse des Strauss’schen Minimalismus am Dirigentenpult herausgebracht, aufgenommen zwischen 1921 und 1941. Sie vermitteln bewegende, irritierende und bereichernde Hörerfahrungen.

 
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Christoph Willibald Gluck – „La Clemenza di Tito“

Es gibt wohl, laut der Musikwissenschaftlerin Helga Lühning, über fünfzig bekannte Vertonungen dieses Operntitels, die Dunkelziffer liegt bei weit mehr. Die Bekannteste ist nicht die von Christoph Willibald Ritter von Gluck (1714-1787), sondern von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), geschrieben in seinem Todesjahr 1791, „aber das Libretto um den römischen Kaiser Titus war im 18. Jahrhundert ein Dauerbrenner und sein Autor Pietro Metastasio eine Berühmtheit in seinem Metier“, heißt es auf der Seite des Orchesters l’arte del mundo“.

 
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Mozart: Symphonien Nrn. 40 und 41

Wie mag es geklungen haben, als Mozarts Werke zeitgenössische Musik waren – modern, aufregend, überraschend, kühn im Umgang mit Traditionen, provokant im Spiel mit Konventionen und Brüchen? Vielleicht ganz so, wie das Ensemble Anima Eterna Brugge unter seinem Inspirator Jos van Immerseel 2001 die beiden letzten Mozart-Symphonien eingespielt hat: die große g-Moll-Symphonie Nr. 40 und die übergroße in C-Dur Nr. 41, der man später mit dem Beinamen „Jupiter-Symphonie“ Respekt zollte. Verdienstvoll, dass Outhere Music diese Aufnahmen jetzt neu vorlegt.

 
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Robert Schumann: Album für die Jugend

Pianist Florian Uhlig spielte im Jahr 2013 in London ein Album ein, auf dessen Cover „Für die Jugend“ steht. Es ist die sechste Scheibe von fünfzehn der Gesamtaufnahme der Klavierstücke.
Ein Album für die Jugend? Das ist erklärungsbedürfig, denn die CD ist zudem noch in zwei Abteilungen geteilt: „Für Kleinere“ und „Für Erwachsene“.

 
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Berlin Comedian Harmonists

Es gibt Dinge, an die soll man nicht rühren. Den vertrauten Wortlaut von Grimms Märchen, Luthers Bibelübersetzung, die alten Stones-Platten, das Rezept für die Weihnachtsgans. Das muss so sein wie früher. Man malt der Mona Lisa ja auch nicht ohne Not einen Schnurrbart. Und es ist kaum zu hoch gegriffen, die Original-Aufnahmen der Comedian Harmonists aus den 1920er- und 30er-Jahren in diese Ränge einzusortieren. Sie zählen längst zum schützenswerten Kulturgut, von den kleinsten und gemeinsten Albernheiten bis zu den ganz großen Gefühlen.

 
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Robin Johannsen singt Caldara

Ein Album voller Entdeckungen und Überraschungen: Die erste Solo-CD der amerikanischen Sopranistin Robin Johannsen – sie singt ab dem 25. Mai an der Hamburger Staatsoper die „Almira“ in Händels gleichnamigem Bühnenerstling. Begleitet wird sie von der Academia Montis Regalis unter Alessandro de Marchi, der in Hamburg als Experte für das Barockfach im Einsatz ist. Die beiden haben in den Bibliotheken Werke von Antonio Caldara (1670-1736) ausgegraben und unter dem Titel „In dolce amore“ drei Solokantaten des gebürtigen Venezianers und sieben Arien aus seinen Opern aufgenommen – allesamt Ersteinspielungen. Sie handeln von der Liebe und all ihren Emotionen. Und sind sämtlich kleine Juwelen der Barockmusik, in der Komposition ebenso wie in dieser Interpretation.

 
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Hengelbrock dirigiert Mahlers Erste

Mysteriös, aus einem flimmernden Nichts beginnt der erste Satz von Gustav Mahlers 1. Symphonie. Dann tönt aus der Ferne eine Hörner-Fanfare, die bald von den Trompeten ein Spürchen klarer aufgenommen wird. Es ist der Beginn einer Traumgeschichte, die Mahler-Biograph Jens Malte Fischer „die kühnste symphonische Visitenkarte der ganzen Musikgeschichte“ genannt hat. Mahler hat lange mit diesem Werk gerungen, hat es immer wieder umgeschrieben, retuschiert, sogar einen ganzen Satz – den zweiten - mehrfach hinein genommen und wieder daraus gestrichen. Jetzt legt das NDR-Sinfonieorchester mit seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock eine dieser Zwischenfassungen vor: die 1893 während Mahlers Zeit als Erster Kapellmeister am Hamburger Stadttheater erstmals gespielte fünfsätzige, ausgesprochen selten aufgenommene „Hamburger Fassung“.

 
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Richard Strauss: Vom Wind gespielt – Blaesersonatinen

Pünktlich zum Jubiläumsjahr – der Geburtstag von Richard Strauss jährt sich zum 150. Mal – sprießen die Musikangebote mit bekannten und unbekannten Stücken aus dem Presswerkboden. Man muss schon genau hinsehen und vor allem hören, um die feinen Kostbarkeiten herauszufiltern. Mir hat, ehrlich gesagt, der Titel einer CD namens „Wind Sonatinas“ gefallen und die Vorstellung, dass der Wind jenes Notenkonstrukt zum Klingen bringt, das Strauss sein ganzes Leben lang begleitete.

 
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Beethoven: Departure – Utopia. Symphonies Nos. 1 & 7

Seit 2006 ist Kent Nagano – ab 2015 der neue Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper – Music Director des Orchestre Symphonique de Montréal (OSM). Acht prägende Jahre mit Kanadas bestem Orchester, denen mindestens sechs weitere folgen werden. Ein Herz- und Vorzeigestück der Aufnahmetätigkeit dort ist – neben Werken von Gustav Mahler, Skrjabin und Rachmaninoff – sein Zyklus aller neuen Beethoven-Symphonien geworden, in dem er für die symphonischen Werke Themen findet, sie manchmal mit anderen Werken klug zusammenbindet. Zur Neunten als Solitär heißt es da „Human Misery – Human Love“, zur Dritten gesellen sich unter dem Motto „Gods, Heroes And Men“ die „Geschöpfe des Prometheus“, die Sechste und Achte stehen unter dem Leitmotiv „In The Breath of Time“ gemeinsam mit der „Großen Fuge“.

 
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C.P.E. Bach: Concertos - Symphonies

Ein hübscher Kontrast ist das, was die Berliner Barock Solisten da auf ihrer CPE-Bach-CD versammelt haben: zwei Bläserkonzerte (Flöte, Oboe) aus den Berliner „Galeerenjahren“ am Hof Friedrichs II., eines königlichen Flötisten von begrenzter Neuerungsneigung. Und zwei der Hamburger Symphonien, für die sich Baron van Swieten, der Auftraggeber, von Carl Philipp Emanuel Bach größte künstlerische Freiheit ausgebeten hatte.

 
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Quatuor Ebène: Brazil

Genre-Grenzen hat das französische Quatuor Ébène immer wieder gern überschritten, seit es 2004, fünf Jahre nach seiner Gründung, beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb den Ersten Preis, den Publikumspreis und noch drei weitere Auszeichnungen abräumten. Es war der Durchbruch in eine internationale Karriere.

 
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Tschaikowsky: Eugen Onegin aus der Met

Die Metropolitan Opera in New York hat die Nase weit vorn, wenn es um’s globale Marketing geht. Kinos in aller Welt bringen Live-Übertragungen von dort auf ihre Leinwände, Fernsehstationen senden, und ein weiteres Puzzle-Teil sind die DVDs, auf denen zum Beispiel die Opening Nights verfügbar gemacht werden.

So wie jetzt Tschaikowskys „Eugen Onegin“, dessen aktuelle Inszenierung die Saison 2013/14 eröffnete – der TV-Mitschnitt ist jetzt im Programm der Deutschen Grammophon veröffentlicht. Große Besetzung, natürlich: Mariusz Kwiecin singt den Onegin, der aus der großen Welt auf das verschlafene Landgut der Larinas fällt, Piotr Beczala seinen Freund Lenski, am Pult steht der Valery Gergiev und die Rolle der Tatjana hat Anna Netrebko übernommen – ein halbes Jahr nach ihrem fulminanten Rollendebüt an der Wiener Staatsoper.

 

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