CDs KlassikKompass
 Jacques Loussier zum 80. Geburtstag

Dass Jacques Loussier der Mann ist, der in den 1950er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Swing aus dem alten Bach herauskitzelte und ihn mit seinen Jazz-Improvisationen aus der E-Musik-Schublade herausholte, ist eine bis heute unvergessene Revolution. Dass Loussier außerdem ein Komponist ist, der mehr als 70 Film- und Ballettmusiken geschrieben hat und dass er im Studio seines Schlosses Miraval in der Provence unermüdlich, ja fast besessen daran arbeitet, die sogenannten „ernste“ Musik mit den Stilmitteln der anderen Hälfte des musikalischen Universums zusammenzubringen, weiß kaum einer. Jetzt lädt eine verdienstvolle Naxos-CD mit den zwei Violinkonzerten Loussiers zum 80. Geburtstag dazu ein, diese andere Seite des „Play Bach“-Erfinders zu entdecken.

 
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Heras-Casaldo

Manchmal gehen die Verheißungen eines CD-Covers und der musikalische Inhalt auf der silbernen Scheibe etwas getrennte Wege. So in diesem Fall, die als Inhalt den Meister des Kastratengesangs der Barockzeit Carol Borschi alias Farinelli benennt und sich lediglich drei von zwanzig Stücken darauf befinden, die vom Countertenor Bejun Mehta in die entsprechende Richtung überhaupt geleitet werden. Alle weiteren sind Kompositionen rein für Instrumente aus dem italienischen, spanischen und deutschen Raum der 17. und 18. Jahrhunderts.

 
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Ensemble plus ultra

Zwei CDs mit geistlicher Musik aus Madrid und Toledo führen 400 Jahre zurück in die glanzvolle Blütezeit der mehrstimmigen Vokalkomposition der spanischen Renaissance – großartig interpretiert von zwei jungen britischen Ensembles.

 
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Johannes Brahms: Violin Sonatas - Barati-Wuertz

Das Duo Kristóf Baráti (Violine) und Klára Würtz (Klavier) spielte im August 2013 im ob seiner Akustik preisgekrönten Konzertsaal des Kodály Centre im südungarischen Pécs eine komplette Brahms-Edition ein. Als Auszug daraus liegt ab morgen eine Einzel-CD vor, die die Sonaten 1 bis 3 wiedergibt.

 
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Igor Levits faszinierendes Bach-Universum

In seiner zweiten Veröffentlichung präsentiert der russischstämmige Pianist Igor Levit die sechs Partiten BWV 825-830 von Johann Sebastian Bach und nimmt seine Zuhörer mit auf die faszinierende Entdeckungsreise in ein wahrhaft spektakuläres Bach-Universum.

 
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C. Gerhaher - Nachviolen

Die Nachtviole ist ein krautiges Gewächs aus der Familie der Kreuzblütler, von denen es 24 Arten und Unterarten gibt. Sie hat optisch eine unspektakuläre Blüte, verströmt jedoch besonders des Nachts ihren Duft.
24 Lieder – passend – umfasst die CD-Neuerscheinung des Bariton Christian Gerhaher, begleitet von Gerold Huber am Piano, auf der die „Nachtviolen“ zu hören sind. Franz Schuberts (1797-1828) Freund und Wiener Wohngenosse, der österreichische Dichter Johann Mayrhofer (1787-1836), gab einem Gedicht und der musikalischen Sammlung ihren Namen. Warum der Name so passend ist hört man von Anbeginn an. Schuberts Vertonungen sind volksnahe, schlichte und einfache (im edelsten Sinn) Lieder. Neben Mayrhofers liegen Gedichte von Goethe, Schlegel, Voss und anderen zugrunde.

 
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Felix Mendelssohns „Sommernachtstraum“ in Salzburg

Shakespeares „Sommernachtstraum“, inszeniert von Henry Mason, mit Mendelssohns kompletter Schauspielmusik, dirigiert von Ivor Bolton – eine traumhafte Aufführung der Salzburger Festspiele ist jetzt auf DVD erschienen.

Die Nazis hatten mit Felix Mendelssohns überaus populärer Schauspielmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ große Probleme. Der „Notstand“: „Die Musik Mendelssohns ist im Dritten Reich mit den unumstößlich und kompromisslos gültigen Gesetzen von Primat der Rasse und des Blutes nicht mehr zu verantworten. Diese Musik ist genialisch, aber unbeschadet ihrer musikalischen Werte ist sie für eine völkische Kulturbewegung untragbar.“ Man verbot die Aufführung – wie die aller übrigen Mendelssohn-Werke – und vergab Kompositionsaufträge, um sie zu ersetzen. Etliche deutsche Komponisten haben das brav versucht; Carl Orff etwa ließ sich für seine Fassung mit 5.000 Reichsmark belohnen.

 
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Stravinsky in Hollywood

Warum der bedeutendste Komponist der 1930er-Jahre ausgerechnet nach Hollywood zog, lässt sich lediglich damit erklären, dass er hoffte, mit Aufträgen zu Filmmusikkompositionen ein sorgenfreies Leben führen zu können. Die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten. Der ordnungsliebende russische Komponist konnte im Chaos der amerikanischen Filmindustrie nicht wirklich neue Arbeitsmethoden entwickeln.

 
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Die Geschöpfe des Prometheus: Beethovens sinfonische Werkstatt

Prometheus aus dem Geschlecht der Titanen legt sich mit den Göttern an:
Nicht nur erschafft er die Menschen und lehrt sie die Vernunft zu gebrauchen. Der revolutionäre Gauner und Menschenfreund beschafft ihnen – mit einer am Sonnenwagen entzündeten Fackel – auch das Feuer wieder, das Zeus ihnen entzogen hatte. Strafe für die Menschen: alle Übel der Welt, die Zeus ihnen durch Pandora und ihre Büchse zukommen lässt – aber das ist eine andere Geschichte. Und Prometheus selbst muss etliche Jahrtausende unfroh an den Kaukasus gekettet schmachten und täglich seine Leber von einem Adler fressen lassen.

 
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Gambenmusik mit Hille und Marthe Perl: Musikalische Kontemplation

„Die Gambe ist das wichtigste Instrument des 21. Jahrhunderts“, hat die Gambenistin Hille Perl mal in einem Gespräch gesagt, „sie klingt warm und sandig.“ Sandig? „Na ja, sie kommt dem Klang der menschlichen Stimme am nächsten. Nicht nur der Singstimme, eher der Sprechstimme, weil man ja sehr melodisch sprechen kann. Und eine Gambe kann man mit sehr vielen Schattierungen und Nuancen spielen. Ich denke beim Gambenklang immer an ein kleines Kind, das hört, wie sich die Erwachsenen im Nebenzimmer unterhalten.“

 
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Haenchen - CPE Bach KO

1788 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) seine letzten Sinfonien, die Nummern 39 bis 41. Am 1. Mai 2014 verabschiedete sich in Berlin nach 34jähriger Zusammenarbeit das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ mit seinem Leiter Hartmut Haenchen eben mit diesen drei, recht kurzen Werken aus dem Konzertbetrieb. Nur gut, dass es Aufnahmeverfahren gibt, die diesen Moment festhalten können. Am 8. August erscheint der Mittschnitt aus dem Konzerthaus Berlin bei Berlin Classis auf CD.

 
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Thielemann - Pollini

Pianist Maurizio Pollini und die Staatskapelle Dresden sind ein bewährtes Team in der Semperoper. Bereits 2011 beschenkten sie das Publikum mit Brahms' erstem Klavierkonzert und bekamen für die Einspielung 2012 den begehrten „Echo Klassik“. Im Januar 2013 folgte im Rahmen des 6. Symphoniekonzerts mit dem Brahms Zyklus II, die live Einspielung des zweiten Klavierkonzerts des Hamburger Meisters.

 
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Richard Strauss’ „Electra“

Ein Schauermärchen fürs bürgerliche Publikum – in diese Ecke wurde Richard Strauss’ 100 Minuten dauernder Einakter „Elektra“ nach seiner Uraufführung 1909 in Dresden gestellt. Christian Thielemann zeigt in seiner aktuellen Aufnahme für die Deutsche Grammophon, dass das eine unzulässig verkürzte Wahrnehmung ist.

 
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Paul O'Dette - Dowland

Es ist eine ruhige CD, die der US-Amerikaner Paul O’Dette auf der acht-saitigen Laute einspielte. Diese ist ein Nachbau einer Laute von Sixtus Rauwolf aus Augsburg, die um 1590 vollendet wurde.
Wenn man Paul O’Dette noch nicht gehört hat, sollte man dies unbedingt tun, denn er gilt als Genie auf seinem Instrument – und ich verwende dieses Prädikat nur in Ausnahmefällen. Als Wissenschaftler und Musiker hat er vielen Generationen von Schülern die Frühe Musik nahe gebracht und als Leiter des Bosten Early Music Festivals noch sehr viel mehr Menschen. Sein Markenzeichen ist die historische Aufführungspraxis. Nicht verwunderlich ist zudem, dass er hierfür mit vielen Preisen geehrt wurde.

 

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