Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Mit seinen „Liedern ohne Worte“ hat Felix Mendelssohn eine eigene poetische Gattung begründet: Tönende Miniaturen, liedhafte Strukturen, meist zwei bis drei Minuten lang. Musikalische Zeitkapseln, in denen Mendelssohn wie auf Tagebuchblättern die Erlebnis-, Gefühls- und Traumwelt seiner Zeit festgehalten hat. Seine einige Jahre ältere Schwester Fanny Hensel, der eine öffentliche Musikerkarriere versagt blieb, baute das Genre mit eigenen Werken aus. Martin Kirschnereit hat jetzt die „Lieder ohne Worte“ der beiden auf drei CDs eingespielt – und fordert zu einem interessanten Vergleich heraus.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Drei Musiker mit dem Namen Praetorius – und ihre Kompositionen aus den ersten 25 Jahren des 17. Jahrhunderts. Ein Zeitalter rasanter Entwicklung der Stilmittel und Kompositionstechniken, ohne die die Musik des Barock nicht möglich geworden wäre. Der junge spanische Dirigent Pablo Heras-Casado mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble hat Kompositionen aus dieser faszinierenden Umbruchzeit aufgenommen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Zwei Partitas (BWV 825 und 826) und eine Englische Suite (BWV 808) von Johann Sebastian Bach hat Rudolf Buchbinder für sein spätes Bach-Debüt auf CD zusammengestellt. Er spielt sie unprätentiös, mit wunderbar singendem Ton und mit hoher Transparenz für die Strukturen der Stücke.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die englische Sopranistin Emma Kirkby ist seit zwanzig Jahren eine der überragenden Interpretinnen nordeuropäischer Renaissance- und Barockmusik.
Dabei fing sie zunächst gar nicht mit dem Wunsch an, eine der bekanntesten Sängerinnen in historischer Aufführungspraxis zu werden. Sie studierte Klassik an der Universität von Oxford, arbeitete anschließend als Schullehrerin und sang zum Vergnügen in verschiedenen Chören. Anfang der 1970er-Jahre als sie im Taverner Choir sang und ein paar Jahre später durch die Kollaboration mit dem Consort of Musicke fing sie intensiv an für ihre Stimme jene Klangfarbe zu suchen, die zu historischen Instrumenten der Renaissance und des Barocks passt. Mit Hilfe ihrer Gesangslehrerin, der Koloratursopranistin Jessica Cash, formte die 2007 geadelte Dame Emma Kirkby ihre Stimme an der Guildhall-School of Music in London.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Verdis „Messa da Requiem“, weit mehr als ein Gesang von Tod und Trauer, wurde 2014 unter der Leitung von Lorin Maazel in München aufgeführt. Zwei CDs dokumentieren dieses Konzert, das zu den letzten des amerikanischen Dirigenten gehört. Er starb im Juli 2014 im Alter von 84 Jahren. Ein bewegender Abschied.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Mendelssohns Sinfonien bekommen in den ersten beiden Veröffentlichungen einer neuen Reihe des London Symphony Orchestra unter John Eliot Gardiner überraschendes dramatisches Gewicht – sie büßen aber zugleich etwas von der flirrenden Kunst des Klangzauberers Mendelssohn ein.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ihrem Klavierspiel macht es ausgesprochen Freude zuzuhören, ob im Konzertsaal oder zu Hause auf CD.
Janina Filakowska, Kanadierin mit polnischem Namen, ist nicht nur in Nordamerika gefragt, sondern lange schon in Europa. Schon mehrmals spielte die Pianistin auf dem Schleswig-Holstein Musikfestival – besonders ausgiebig einen ihrer Lieblingskomponisten: Chopin. Dabei widmet sie sich seit Jahren auch unbekannteren polnischen Musikern wie Moszkowski, Szymanowski und Koprowski. Außerdem ergänzt sich ihr Repertoire mit Franz Liszt, Franz Schubert und Wolfgang Amadeus Mozart und rundet es ab. Nun also Edvard Grieg (1843-1907).
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Johann Sebastian Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ in der großartigen Aufnahme Friedrich Guldas. Neu abgenommen von den Masterbändern aus den Jahren 1972/73 – ein Klaviererlebnis der Sonderklasse.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Das „Te Deum“ und andere geistliche Vokalwerke von Arvo Pärt entwickeln, interpretiert vom Chor des Bayerischen Rundfunks, aus der raffinierten Schlichtheit der Kompositionen eine enorme spirituelle Kraft.
Die spirituelle Kraft der Einfachheit der chaotischen Welt entgegensetzen, als Traumbild dessen, was sein könnte. Das ist das Credo des estnischen Komponisten Arvo Pärt, die Leitlinie seiner Musik, mit der er seine Menschen berührt und bezaubert. Und wo würde dieses Konzept der Einfachheit besser passen als bei geistlicher Vokalmusik in der Tradition der christlichen Mönche?
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Vom Wunderkind zum altersweisen Grübler – eine neue Doppel-CD dokumentiert das Lebenswerk des Pianisten Josef Bulva. Ein Mann mit einer erstaunlichen Geschichte, früher Virtuose von hohen Graden, heute ein Analytiker an den Tasten, dazu ein Comeback-Spezialist von eisernem Willen. „Josef Bulva plays Franz Liszt“ dokumentiert die Abschnitte seiner Lebensreise am Klavier.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Klavierquartette von Schumann und Brahms, dazu ein Einzelsatz von Gustav Mahler – eine exzellente Kammermusik-Viererbande um Daniel Hope legt jetzt eine Neueinspielung eingängiger und populärer Werke vor. Ideal für Kammermusik(wieder)einsteiger.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Krise, Drama, Verzweiflung, Rache, Hass und zärtlichste Erinnerung an vergangene Liebe – das alles steckt in den Konzertarien von Beethoven, Mozart, Haydn und Mendelssohn, die die junge Sopranistin Christiane Karg auf ihrer aktuellen CD „Scene!“ präsentiert.
Sie interpretiert diese sechs Opern en miniature auf einem neuen faszinierenden Gipfel ihres Könnens. Begleitet wird sie dabei vom Originalklang-Ensemble Arcangelo unter Jonathan Cohen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Jahrhunderte lang vergessen, nun gleich zwei Gesamtaufnahmen von Agostino Steffani: „Niobe, Regina di Tebe“ ist ein faszinierendes Beispiel für barocke Opernkunst, der Italiener – damals in München angestellt – zog virtuos alle emotionalen Register für ein Meisterwerk, das Thomas Hengelbrock 2008 mit seinem Balthasar-Neumann-Ensemble wiederentdeckte und in London mit überbordender Musizierfreude live aufnahm. Das Boston Early Music Festival Orchestra legte kurz danach eine Studio-Aufnahme vor.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Doppelhorn ist ein ästhetisch wunderschönes Instrument. Es ist eine Kombination des B-Horns mit dem F-Horn und bietet somit eine große Flexibilität an Intonation und Klangfarbe.
Im Orchester hat sich es sich als universelles Instrument etabliert. Als Soloinstrument ist es eher Rarität. Der Echo Klassik-Gewinner 2014 in der Kategorie Nachwuchs Felix Klieser spielt dieses Hornmodell 103 der Gebrüder Alexander und liebt „den besonderen Klang“ und somit in „beiden Hornwelten zuhause sein zu können“. Durch ein Ventil schaltet der Musiker entweder das kürzere B-Horn oder das längere F-Horn.