Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

So also können Vivaldis Konzerte und Sonaten auch klingen. So durchsichtig und licht, so federnd und kraftvoll, so erfindungsreich und überraschend, so zurückhaltend und emotionsgeladen. Für dieses neue Vivaldi-Erlebnis sorgt Federico Guglielmo mit seinem Originalklang-Ensemble „L’Arte dell’Arco“. Eines ihrer Geheimnisse: Sie spielen die Orchesterparts solistisch. Hinreißend – wie eine 20-CD-Box bei Brilliant Classics dokumentiert.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Sehr unterschiedlich sind die drei Klassik-CDs um die es heute geht, obwohl alle drei einen Komponisten umspielen: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).
Piano, Violine und Gesang wäre der nächste Dreiklang. Vorgestellt werden Mozarts Klavierkonzert Nr. 1, 17 und 20 vorgetragen von Ingrid Jacoby; Mozarts Violinkonzerte Nr. 2 und 5 sowie die Sinfonia Concertante in E-Dur mit Frank Peter Zimmermann und „The Weber Sisters“ („Die Weber-Schwestern“), gemeint sind Josepha, Aloisia, Constanze und Sophie Weber, die die Sopranistin Sabine Devieilhe und der Dirigent Raphaël Pichon von Pygmalion in musikalische Gewänder kleiden.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Nichts lässt sich schöner und gefühlvoller komponieren, singen und musizieren als all die hellen und dunklen Spielarten des immerwährenden Experiments Liebe – von der Sehnsucht, dem Hoffen, der aufgehenden Liebe, erster Eifersucht, dem Verlassensein, Vorwürfen, Streit bis zur Verzweiflung und dem Weg durch sämtliche Höllen der Trennung. Simone Kermes hat einschlägige Songs in einem faszinierenden Konzeptalbum zusammengetragen. Der Titel der CD lässt sich einfach merken: „Love“.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Die junge norwegische Geigerin Vilde Frang, mit Studium in Hamburg und Kronberg, widmet sich zwei Violinkonzerten von zwei Zeitgenossen, deren Lebenswege zwar Parallelen aufweisen, deren Quintessenzen aber recht unterschiedlich waren.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Der exzentrische Dirigent Teodor Currentzis und die musikverrückte Violinistin Patricia Kopatchinskaja legen die Messlatte sehr hoch mit ihrer Aufnahme von Tschaikovskys Violinkonzert und Stravinskys „Les Noces“ und geben Einblicke in verborgene Ecken der russischen Seele. In beiden Werken geht es bei ihnen um pure Leidenschaft und Sinnlichkeit.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Das Leiden und Sterben Jesu ist seit Jahrhunderten einer der zentralen Anlässe für großangelegte Kirchenmusik. Die Art, wie sie aufgeführt wird, verändert sich immer wieder. Hier ist ein Überblick über vier aktuelle Passionen – einmal Schütz und dreimal Bach – für Chor und Orchester sowie eine, die in der Oper getanzt wird.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Der Spaß am Duett trieb die Violinistin Patricia Kopatchinskaja zu dieser CD: auf „Take Two“ hat sie 21 Duette versammelt, Fundstücke aus einem Jahrtausend Musikgeschichte. Ganz alte, ganz neue – auf jeden Fall kaum Gehörtes, das unter ihren Händen zu einer faszinierenden Schule des Hörens wird.
“One should not go to the woods looking for something
but rather to see what is there.”
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Zweimal Manhattan, destilliert in Musik von Wolfgang Rihm und amerikanisch/britischen Komponisten. Mozarts und Webers Klarinettenkonzerte ausgelotet von Jörg Widmann in großer Finesse und Schönheit. Kunstvolle Chormusik von Heinrich Schütz, geschrieben für einen fürstlichen Begräbnisakt vor fast 400 Jahren. Und eine Auferstehung ganz fröhlicher Art für Bachs Musik – gespielt mit einem munteren Augenzwinkern von German Brass.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Erst 2012 gegründet, spielt das italienische Originalklangorchester „Il Pomo d’Oro“ längst in der Oberliga solcher Ensembles mit. Und zeichnet sich durch ein frei flottierendes Interesse aus, das keine engen Festlegungen duldet. Jüngster Coup: Händels selten gespielte Oper „Partenope“ mit Philippe Jaroussky.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Wenn Namen von Komponisten aus den Archiven gestrichen werden, wenn Berufsverbot auferlegt wird, wenn Menschen ins äußere oder innere Exil gedrängt werden und sie von vorne anfangen müssen, dann sind unsere Erinnerungslücken und das Vergessen vorprogrammiert. Die Musikgeschichte ist manipulierbar. Jemand will, dass wir sie und deren Arbeit vergessen. Aber wir tun es nicht!
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

„The Indian Queen“ war das letzte, unvollendete Stück Musiktheater von Henry Purcell, komponiert 1695 kurz vor seinem Tod im Alter von nur 36 Jahren, geschrieben „schon mit einem Fuß in der anderen Welt“. Für Regisseur Peter Sellars war das 50-Minuten-Fragment eine Steilvorlage. Gemeinsam mit dem Barock- und Opern-Erneuerer Teodor Currentzis hat er für das exotische Conquista-Drama und die drei produzierenden Theater in Perm, Madrid und London eine völlig neue, packende Lesart gefunden. Eine faszinierendes, ein elektrisierendes Bühnenereignis, das jetzt endlich auf DVD vorliegt.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Sie geht ihren ganz eigenen Weg. Und jetzt, in ihrer neuen CD „Water“, überschreitet die französische Ausnahme-Pianistin Hélène Grimaud die Grenzen der Stücke, die sie aufführt: Sie wurden aufgenommen Ende 2014 in New York im Rahmen der eigens dafür geschaffenen Kunstinstallation „tears become... streams become...“ von Turner-Preisträger Douglas Gordon, bei dem Grimaud mit ihrem Flügel mitten in einer spiegelnden Wasserfläche konzertierte, nasse Füße inklusive. Auf der CD geht sie mit Nitin Sawhney wieder andere, spannende Wege.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Er war ein Kauz, ein kreatives Multitalent, eine subversive Berühmtheit im Paris des frühen 20. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Musik-Erneuerer. Der Komponist Erik Satie – im Mai wäre 150 Jahre alt geworden – hat musikalische Moden verspottet und viele Entwicklungen angestoßen, doch in den Konzertsälen sind seine Werke kaum präsent. Unter dem Titel „Tout Satie!“ hat Erato sie auf 10 CDs eingesammelt und neu veröffentlicht. Ein Schatzkästchen.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Der junge Dirigent Vasily Petrenko (Jahrgang 1976) leitet seit 2009 als Chefdirigent das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Seit August 2013 ist er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Oslo. Er ist so etwas wie ein Spezialist für russische Komponisten: Tschaikowski, Rachmaninow und Schostakowitsch (1906-1975) kennt er bis in die Kapillargefäße.
Er hat fast alles eingespielt, was diese Komponisten auf Notenblätter schrieben, und was Schostakowitsch angeht, hat er zwischen 2009 und 2014 alle fünfzehn Sinfonien des großen sowjetischen Komponisten mit den Liverpoolern aufgenommen und vor kurzem veröffentlicht. „Um die Geschichte unseres Landes zwischen 1930 und 1970 nachzuleben, reicht es aus, die Sinfonien von Schostakowitsch zu hören“, schrieb einmal die Wochenzeitung Moskowskije Nowosti sehr passend.