Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Man wüsste gern, wie diese Musik geklungen hat. „Huttens letzte Tage“ zum Beispiel, eine lyrische Symphonie für Tenor, Bariton und Orchester, op. 12. Viktor Ullmann begann just im selben Jahr 1936 mit der Komposition, als Richard Strauss und Carl Orff sich mächtig ins Zeug legten, um die Propaganda-Olympiade des Hitler-Staates auch musikalisch glänzen zu lassen.
Oder Ullmanns „Lieder des Prinzen Vogelfrei“, 1940 geschrieben nach Texten von Nietzsche. Oder das 1943/44 geschaffene, aber erst 1975 uraufgeführte Bühnenwerk „Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung“.
- Geschrieben von Claus Friede -

Die Aufzeichnung des Konzerts zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens 1945 in der Frauenkirche präsentiert weitgehend unbekannte Werke aus der Feder Luigi Cherubinis (1760-1842).
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Hat er nun doch, oder hat er nicht? Selbst kenntnisreiche Barock-Fans reiben sich ein wenig die Augen, wenn sie den Titel der jüngsten CD von Trompeten-König Matthias Höfs sehen: „Bach Trumpet Concertos“.
Kannte man so bisher nicht. Aber nun ist einerseits der Norddeutsche mit den strahlkräftigen kleinen Blechblasinstrumenten bekannt dafür, dass er ein begnadeter Arrangeur ist, der schon vieles für sein Goldstück umgeschrieben hat. Andererseits war der alte Thomaskantor auch nicht zimperlich, wenn es darum ging, seine Stücke mal für dieses, mal für jenes Instrument umzuarbeiten – wie er’s grad brauchte.
- Geschrieben von Claus Friede -
Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680), Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) und Johann Joseph Fux (um 1660-1741) gehören nicht zu den österreichischen Komponisten, die jeder kennt, noch ist vielen bekannt, welch begnadete Musiker sie im Allgemeinen waren.
Jeweils zwanzig Jahre trennen die drei Musiker im Alter – und selbst ein solch relativ kurzer Abstand kann im Zusammenspiel zeigen, wie rasant sich Kompositionstechniken entwickelten. Die Kunst der Variation (The Art of Variation) fokussiert ein neues Album des im schweizerischen Bern ansässigen Ensembles „Les Passion de l’Ame“.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

„Die Aufgabe, sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war keine von den leichtesten“, schrieb der Komponist Joseph Haydn 1801.
Die seltsame Struktur des Werks hatte er sich auch nicht selbst ausgesucht. Es war ein Auftragswerk aus der spanischen Hafenstadt Cádiz, erstmals aufgeführt im Jahr 1787, für das besondere Karfreitagsritual im dortigen Oratorio de la Santa Cueva. Titel: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze.
- Geschrieben von Redaktion -

An der Nacht mit ihrer Ambivalenz zwischen rauschenden Festen, Lust und Zärtlichkeit wie auch dem Schlaf, dem „Tod des Lebens“ und des Lichts, dem Ungeheuren und Unheimlichen hat sich die musikalische Phantasie zu allen Zeiten entzündet. Mit ihrer neuen Einspielung „Night Music“ fasst Dorothee Oberlinger, gemeinsam mit den Sonatori de la Gioiosa Marca, die vielen Facetten der Nacht mit unterschiedlichsten europäischen Nachtmusiken in diesem Konzeptalbum zusammen.
- Geschrieben von Claus Friede -

Vom ‚Melodramma‘, zum Melodram, zur heutigen Oper. Von der Krise der Oper ist die Rede, vom Streit was eine Regisseur mit seinen Dramaturgen zu leisten hätte und was man unter Werktreue verstehen kann. Jede noch so kreative Inszenierung scheint rechtfertigbar zu sein. Vom Publikumsärger, von der Freiheit der Kunst, von Spektakel und reiner Provokation, und von Dekonstruktion der Schönheit ist zu lesen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Überirdisch strahlend: Jarousskys Händel-Arien. Faszinierende Klangwelt: Olga Pashchenko spielt Beethoven-Sonaten auf dem Hammerklavier. Frühes Schauermärchen: Cornelius Meister dirigiert Mahlers "Klagendes Lied". Seong-Jin Cho lässt Debussys "Images" flirren. Und Philippe Herreweghe präpariert heraus, auf wessen Schultern Schubert bei seiner 2. und 5. Symphonie steht.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Alexander M. Wagner ist 22 Jahre jung. Er brilliert bei TYXart mit Tschaikowskys b-Moll-Klavierkonzert und präsentiert seine eigene zweite Symphonie. Außerdem empfohlen: Les talens lyriques mit Rameaus Miniballettoper „Pygmalion“, das Quatuor Modigliani mit Schumanns drei Streichquartetten, Yaara Tal mit Polonaisen von Mozart Sohn und Chopin sowie Mendelssohns fünf Symphonien, dirigiert von Yannick Nézet-Séguin.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Seit 2014 spielt das Ensemble Resonanz jedes Jahr seine ganz eigene Fassung von Bachs „Weihnachtsoratorium“ im Resonanzraum im Bunker an der Feldstraße in Hamburg: innig, abgespeckt, eigenwillig instrumentiert und perfekt – der kompakte Soundtrack für ein Sehnsuchtsfest in Wohnzimmer-Atmosphäre, wie wir es in den Erinnerungen unserer Kindheit immer mit uns herumtragen. Und weil das inzwischen auch an vier Abenden schnell ausverkauft ist, gibt es das nun auch auf CD.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Ein erstaunliches, packendes Violin-Debüt von Noa Wildschut, melancholische Pavanen für Gambe, Laute und Emma Kirkby, frappierende 600 Jahre junge Neutöner mit dem Ensemble Santenay, Frühwerke von Richard Wagner und Horn-Trio mit Felix Klieser.
- Geschrieben von Claus Friede -

Gerade war sie noch beim Schleswig-Holstein-Musikfestival zu hören und debütierte – nun kommt zeitnah dazu ihr Debütalbum auf dem Markt. Gemeinsam mit Pianist Julian Riem stellt sie „Serenata Italiana“ vor, eine Sammlung unbekannter Kompositionswerke des späten 19. – frühen 20. Jahrhunderts.
- Geschrieben von Claus Friede -

Das Vienna Vocal Consort zählt seit Gründung im Jahr 2007 zu Österreichs renommiertesten Vokalensembles für Alte Musik. Deren neues Album „Nostre Dame“ – im Zentrum mit der „Messe de Nostre Dame“ (um 1360) des französischen Dichters und Komponisten Guillaume de Machauts (um 1300-1377) – wurde passend in der gotischen Kirche des niederösterreichischen Klosters Retz aus dem 13. Jahrhundert aufgenommen.
- Geschrieben von Claus Friede -

Rudi Stephan (1887-1915) konnte sein Leben nicht lange leben, er konnte sein unglaublich großes musikalisch-kompositorisches Talent nicht vollständig ausreifen lassen und sein Werk konnte in den Erinnerungsfeldern der frühen 20. Jahrhunderts ebenfalls nicht gebührend überleben. Es hat ein Jahrhundert gedauert und 15 Jahre intensive Recherchearbeit des Pianisten Hinrich Alpers (*1981), bevor dieses außerordentliche und qualitätsvolle Album den jung, im Ersten Weltkrieg gefallenen Komponisten, in der bisher umfangreichsten Sammlung vorstellt.