CDs KlassikKompass

Dorothee Oberlinger und das Ensemble 1700 präsentiert mit „L’Huomo“ eine weitere Opernentdeckung. Anfang Mai wurde die „Barockoper mit fürstlicher Ironie“ im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth vorgestellt.

In den letzten Jahren holte Dorothee Oberlinger mit beeindruckender Regelmäßigkeit und stets preiswürdig vergessene Opernperlen des Barocks wieder ans Tageslicht.

 
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Der Mittelweg ist „der einzige, der nicht nach Rom führt“. Komponisten, „wenn sie die Technik, Musik mit reichstem Inhalt zu erfüllen, in einer Richtung ausgebildet haben, (müssen) es in der nächsten tun (will heißen, dass, im Idealfall, „jedes der Momente des Tonsatzes – Melodie, Kontrapunkt, Harmonik und Rhythmus – mit allen anderen untrennbar zusammenhängt und erst in den mannigfachen Relationen, in denen es erscheint, zu dem wird, was es ist“), und schließlich in allen Richtungen, in die sich Musik erstreckt“.

(Arnold Schönberg, Style and Idea; zitiert nach: Carl Dahlhaus, Musikästhetik; darin: Kriterien, S. 137)

 
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Gustav Mahler beschäftigte sich immer wieder mit der volkstümlichen Sagenwelt von „Des Knaben Wunderhorn“, einer Sammlung von Gedichten, die fast hundert Jahre zuvor von Clemens Brentano (1778–1842) und Achim von Arnim (1781–1831) veröffentlicht worden war.

Hier wird in den insgesamt 24 Texten von idyllischen Frühlingsfreuden, Blumen und Vögeln und von einer Welt erzählt, die frei von allen Sorgen ist. Und dennoch: Die Lieder gehören wohl zum Abgründigsten, was je für Gesangsstimmen geschrieben wurde.

 
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Heimat ist mehr als der Geburtsort, Heimat ist eine tiefe emotionale Bindung. Zwischen einem Menschen und seinem Land, seiner Kultur und seiner Natur.

 

Als die Komponisten Edvard Grieg (1843–1907) und Manuel de Falla (1876–1946) begannen, ihrer kulturellen Heimat auf den Grund zu gehen, fanden sie zu ihrer eigenen kompositorischen Sprache, für die sie heute berühmt sind. Judith Jáuregui, eine der renommiertesten spanischen Pianistinnen unserer Zeit, vereint in ihrem siebten Album mit dem Titel „Homeland“ zwei der größten Werke beider Komponisten: Griegs Klavierkonzert und de Fallas „Noches en los Jardines de España“, aufgenommen zusammen mit dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León und dem Dirigenten Kaspar Zehnder.

 
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„Der Künstler, der Mut hat, überläßt sich ganz seinen Neigungen. Und nur, wer sich seinen Neigungen überläßt, hat Mut. Und nur, wer den Mut hat, ist Künstler.

Die Literatur wird fortgeworfen, die Resultate der Erziehung werden abgeschüttelt, die Neigungen treten hervor, die Hemmung schafft dem Strom ein neues Bett. Der eine Ton, der nur eine untergeordnete Farbe im früheren Gesamtbild war, breitet sich aus. Eine neue Persönlichkeit steht da. Ein neuer Mensch. Das ist ein Beispiel für die Entwicklung des Künstlers, für die Entwicklung der Kunst.“ (Arnold Schönberg)

 
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Die polnische Hansestadt Danzig stellt eine der reichsten Schatztruhen dar, wenn es um musikalische Kostbarkeiten aus der späten Hansezeit, also um 1600 geht. Das Europäische HanseEnsemble unter der Leitung von Manfred Cordes hat sich nun diesem Repertoire gewidmet.

Zweite CD des Europäischen Hanse-Ensembles: Musik aus dem alten Danzig

In der Reihe „Musik der Hansestädte“ ist gerade die zweite CD erschienen, die in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur entstanden ist.

 
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„Fragments“ ist Musik der Vergangenheit und der Gegenwart in einem: Einige der innovativsten Musiker der internationalen elektronischen Musikszene bearbeiten die Werke der jung verstorbenen französischen Komponistin Lili Boulanger (1893–1918).

 

Fragments II mit vierzehn Remixen und Reworks erscheint am 20. September 2024 als CD, Vinyl und digital über Deutsche Grammophon. Ein zeitgenössisches Echo, eine musikalische Wiederentdeckung und Erweiterung, der sehr eigenen und persönlichen Klangwelt Lili Boulangers.

 
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Das Stuttgarter Barockensemble il Gusto Barocco und der Dirigent und Cembalist Jörg Halubek starten mit einer Wiederentdeckung in das Jahr 2024.

Die vergessene Barockoper „Adonis“ von Johann Sigismund Kusser wurde 2022 bei der Stuttgarter Festwoche Barock nach mehr als 300 Jahren erstmals wiederaufgeführt und ist nun als Album veröffentlicht.

 
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Ein mitreißendes klassisch-modernes Tribut an die Widerstandskraft einer Stadt und ihrer Menschen inmitten der donnernden Echos des Krieges in der

Ukraine ist eine Sinfonie der Widerstandskraft erwachsen.

 

Memento Odessa ist ein Projekt, das als Testament für den unbeugsamen menschlichen Geist steht und trotz der turbulenten Kulisse der vom Krieg erschütterten Straßen Odessas aufgenommen wurde. Die Musik stammt aus der Feder Sebastian Studnitzkys und entstand zusammen mit den Symphonieorchester Odessa unter der Leitung Volodymyr Dikiys. Sie reflektiert den Geist einer belagerten Stadt und fängt sowohl den Glanz der Erinnerungen an das ein, was sich jetzt wie eine ferne Vergangenheit anfühlt, als auch die Unsicherheit der Zukunft. Zudem verkörpert sie den emotionalen Aufruhr, Hoffnungen und die unbeugsame Stärke einer Gemeinschaft, die gegenüber den Ungleichheiten standhaft bleibt.

 
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2024 feiern unsere östlichen Nachbarn Tschechien und die Slowakei ein „Jahr der Tschechischen Musik“: Gleich mehrere bedeutende Komponisten feiern Jubiläen, darunter Antonín Dvořák, der vor 120 Jahren gestorben ist.

Grund genug für den Geiger Mikhail Pochekin, sich dem Gesamtwerk für Violine und Orchester dieses Komponisten zu widmen.

 

 
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Sie gehören zu den traditionsreichsten und ältesten Knabenchören der Welt: die St. Florianer Sängerknaben. Immerhin auf das Jahr 1071 geht ihre Gründung zurück. Zahlreiche hervorragende Musiker sind aus den Reihen des Chores hervorgegangen, darunter auch der berühmte Komponist Anton Bruckner.

Dessen 200. Geburtstag jährt sich 2024. Grund genug für die St. Florianer Sängerknaben, sich mit einem der wohl bekanntesten Mitglieder ihrer Geschichte zu beschäftigen.

 
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Das Streichquartett Quatour Arod aus Frankreich feiert in diesem Jahr sein 10jähriges Bestehen. Dazu erscheint ein neues Album mit Streichquartetten von Claude Debussy, Maurice Ravel und – extra für das Ensemble komponiert – ein Quartett von Benjamin Attahir.

 

Zusätzlich zum Album erscheint eine DVD mit einer TV Dokumentation des französischen Filmemachers Bruno Monsaingeon über das Quatour Arod.

 
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Auf seiner neu erschienenen Porträt-CD überrascht Jonah Haven mit ungewöhnlichen Besetzungen, Präparationen und nahezu unmöglichen Spielanweisungen.

Diverse Musiker*innen sind auf den in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk und SRF Kultur entstandenen Aufnahmen in der Edition Zeitgenössische Musik zu hören, u.a. des Ensemble recherche und des Ensemble Proton Bern. Die Porträt-CD wurde beim Label Wergo in der Edition Zeitgenössische Musik, einem Projekt vom Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates, veröffentlicht.

 
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Der venezianische Barockkomponist Antonio Caldara komponierte rund 3.400 Werke – kein Wunder also, dass es noch jede Menge Unbekanntes in seinem Œuvre gibt, das sich zu entdecken lohnt.

Genau das hat der junge Bratscher und Bassbariton Alexandre Baldo getan: er hat bislang verschollene Bass-Arien Caldaras entdeckt – und aufgenommen.

 

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