Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Er war ein Kauz, ein kreatives Multitalent, eine subversive Berühmtheit im Paris des frühen 20. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Musik-Erneuerer. Der Komponist Erik Satie – im Mai wäre 150 Jahre alt geworden – hat musikalische Moden verspottet und viele Entwicklungen angestoßen, doch in den Konzertsälen sind seine Werke kaum präsent. Unter dem Titel „Tout Satie!“ hat Erato sie auf 10 CDs eingesammelt und neu veröffentlicht. Ein Schatzkästchen.
- Geschrieben von Claus Friede -

Der junge Dirigent Vasily Petrenko (Jahrgang 1976) leitet seit 2009 als Chefdirigent das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Seit August 2013 ist er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Oslo. Er ist so etwas wie ein Spezialist für russische Komponisten: Tschaikowski, Rachmaninow und Schostakowitsch (1906-1975) kennt er bis in die Kapillargefäße.
Er hat fast alles eingespielt, was diese Komponisten auf Notenblätter schrieben, und was Schostakowitsch angeht, hat er zwischen 2009 und 2014 alle fünfzehn Sinfonien des großen sowjetischen Komponisten mit den Liverpoolern aufgenommen und vor kurzem veröffentlicht. „Um die Geschichte unseres Landes zwischen 1930 und 1970 nachzuleben, reicht es aus, die Sinfonien von Schostakowitsch zu hören“, schrieb einmal die Wochenzeitung Moskowskije Nowosti sehr passend.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Nikolaus Harnoncourt und die Beethoven-Symphonien – erstmals mit seinem Concentus Musicus. Simone Youngs Schlussakkord in Hamburg erscheint als Live-Mitschnitt: Franz Schmidts „Buch mit sieben Siegeln“. Hannu Lintu gibt Mahlers Erster schlanke Gestalt. Martin Haselböcks Wiener Akademie legt die siebente CD ihres Liszt-Projekts vor. Und das Bläserensemble Zefiro führt vor, wie sich Europa zu Mozarts und Rossinis Zeiten die Türkei musikalisch ausgemalt hat.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Die erste Zusammenarbeit des Komponisten Arvo Pärt und des Theatermanns Robert Wilson in Tallinn, auf DVD dokumentiert: „Adam’s Passion“ zeigt langsamst bewegte Bilder zu einer bewegenden Musik. Klar, einfach und packend für alle, die sich dieser gut kalkulierten Einfachheit öffnen wollen. Ein Kulturgipfel der Minimalisten, dazu auf einer zweiten DVD: Gespräche mit Pärt, das „Making of“ dieses Kulturereignisses und Gedanken von Zeitgenossen zur Musik des Meisters aus Estland.
- Geschrieben von Claus Friede -

Überaus unterschiedlich sind sie und doch bauen die beiden hier besprochenen Alben polnischer Komponisten musikalisch und künstlerisch aufeinander auf.
Die Brüder Henryk (1835-1880) und Józef Wieniawski (1837-1912) stehen noch ganz in der Tradition des 19. Jahrhunderts, kannten aus dem Pariser Salon der Mutter polnische Emigranten wie den Musiker Frédéric Chopin oder Polens Nationaldichter Adam Mickiewicz persönlich sowie die kulturelle Elite des Landes jener Zeit. Beide Wieniawskis waren auf ihren Instrumenten (Violine und Piano) immens talentiert, studierten und arbeiteten in ganz Europa.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Drei Angebote für alle, die Weihnachtslieder nicht nur als Klingelton oder Helene-Fischer-Hits hören möchten. Traditionelle Lieder in ungewohnten Chorsätzen – mal romantisch, mal moderner. Und solistisch wunderbar gesungen mit alten Instrumenten.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Die späten Streichquartette von Beethoven in historischen Aufnahmen von fast überirdischer Schönheit – eine Neuausgabe der Aufnahmen mit dem Busch-Quartett aus den Jahren 1928 bis 1949, digital remastered, macht das möglich. Dazu gibt es auf den 16 CDs noch viele Fundsachen aus den Archiven, die erstmals veröffentlicht werden.
- Geschrieben von Claus Friede -

Von William Byrd, Heinrich Schütz, Wolfgang Amadeus Mozart, über Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms bis zu Sir Ernest Bullock und Kenneth Leighton geht diese musikalische Zeitreise: Renaissance, Frühbarock, Romantik, Moderne.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Jonas Kaufmann, Star-Tenor aus München und auf allen bedeutenden Bühnen der Welt zuhause, steht derzeit gleich mit vier Alben in den Top Ten der Offiziellen Deutschen Klassik-Charts: Als Spitzenreiter mit seinem aktuellen Puccini-Album „Nessun Dorma“, mit den Operettenschlagern von dessen Vorgänger „Du bist die Welt für mich“, mit einer Gesamtaufnahme von Verdis „Aida“ und mit Puccinis „Manon Lescaut“ auf DVD. Er könnte bald noch mehr Plätze erobern. Was hat dieser Tenor, das andere nicht haben?
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Ihr erstes Solo-Konzert in Deutschland sang Maria Callas 1959 in der Hamburger Musikhalle. Ein Ereignis, das – dem Norddeutschen Rundfunk sei Dank – genau wie das zweite Hamburg-Konzert 1962 in Bild und Ton festgehalten wurde. Es sind zwei der raren Filmdokumente mit der Callas in zentraler Rolle. Warner hat jetzt beide Konzerte auf einer BluRay-Disc neu herausgebracht: „Maria Callas in concert – Hamburg 1959 & 1962“. Unverzichtbar für alle Fans der Star-Sopranistin und für die, die herausfinden wollen, was das Geheimnis ihres Erfolgs und Weltruhms ausmacht.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Ravel, Ysaÿe, Stravinsky, Cavalli, dazu englische Renaissance-Musik und mittelalterliche Frauen-Power. Interpretiert von Yuja Wang, Teodor Currentzis, Christina Pluhar und anderen – unsere neue Kolumne „Kopf-Hörer“ beim KlassikKompass auf KulturPort.De lädt ein zu einer spannenden Entdeckungsreise mit neuen Aufnahmen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

Das Hamburg Ballett und sein Chef, der dienstälteste Ballettchef der Welt, haben eine ihrer publikumsträchtigsten Choreographien auf Video (DVD und BluRay) zugänglich gemacht: „Weihnachtsoratorium“, getanzt zur vollständigen Fassung von Johann Sebastian Bachs Vertonung der biblischen Weihnachtsgeschichte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -

„Dinorah Varsi – Legacy“ heißt eine neue Medien-Box, in der Ton- und Videoaufnahmen und ein Buch über die Pianistin aus Uruguay versammelt sind. Sie belegen eindrucksvoll, was Dinorah Varsi (1939-2013) an den 88 Tasten ihres Instruments anders machte als die Mehrheit der Pianisten. Eine Lektion über die Feinheiten des guten Tons, des richtigen Anschlags und die hohe Kunst der Interpretation.
- Geschrieben von Claus Friede -

„Als Leonard Bernstein in den 1960er Jahren seinen ersten Sibelius-Zyklus in Stereo für die American Columbia einspielte, existierten lediglich zwei Gesamtaufnahmen aller sieben Symphonien auf Schallplatte, beide in Mono und aus dem vorangegangenen Jahrzehnt (mit Sixten Ehrling und dem Stockholmer Rundfunk-Orchester von 1952/53 und mit den London Symphony Orchestra unter Anthony Collins aus den Jahren 1952 bis 54“, heißt es im Intro-Text von Richard Evidon des Beihefts der überarbeiteten Gesamtaufnahmen.
Und wie es so ist mit Geburts- und Todestagen von Komponisten – damals wie heute – die Aktivitäten an Europas und Nordamerikas Konzerthäusern überschlagen sich geradezu. 1965 jährte sich der 100. Geburtstag des finnischen Komponisten Jean Sibelius (1865-1957) und Bernstein dirigierte in New York innerhalb einer Spielzeit sämtliche Sinfonien.