Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Redaktion -
Für diejenigen, die Martin Kohlstedts Arbeit verfolgt haben, wird das neue Album „Flur“ ein Bruchpunkt sein.
Alle Strukturen, die er im Laufe der Jahre gebaut und verfeinert hat – avantgardistische Arrangements und komplexe experimentelle Systeme – sind außer Kraft gesetzt. Was jedoch übrig bleibt, ist von grundlegender Bedeutung: „Flur“, das zwar seinen ersten Soloklavieralben „Tag“ und „Nacht“ nahekommt, jedoch in der Konsequenz keine Rückkehr zu seinen Wurzeln bedeutet. Mit dem Album hat der Musiker ein neues Vokabular benutzt und einen fruchtbaren Boden geschaffen, um etwas Neues aufzubauen. „Dies ist der Anfang von etwas für mich“, sagt Martin Kohlstedt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das musikalisch-facettenreiche Reisetagbuch „28 DAYS“ von Jürgen Saalmann umfasst 28 Kompositionen. Jede ist an einem einzigen Tag, inspiriert durch Augenblicke, entstanden. Jede ist ein musikalischer Eintrag in ein Tagebuch einer Reise durch Dänemark und Norwegen.
Die einzelnen Titel sind geographische Koordinaten eines spontanen Selbstexperiments. Sie sind die klanglichen Markierungen der vierwöchigen Route – jedem Reisetag ist eine Komposition gewidmet.
- Geschrieben von Redaktion -
„The See Within“ ist das Debütalbum des in Brüssel ansässigen Ensembles „Echo Collective“ mit ausschließlich eigenem Material.
Dabei verknüpft es die Vergangenheit des postklassischen Kollektivs mit der Gegenwart und bündelt den reichen Erfahrungsschatz zahlreicher Kollaborationen, der nun die eigene schöpferische Schönheit nährt: „Wir haben in den vergangenen Jahren Musik mit wunder- vollen Menschen erschaffen und dabei so viel gelernt, sagt Neil Leiter. „Wenn Du dann Deine eigene Musik schreibst, kannst Du gar nicht anders, als all diese Menschen irgendwie mit einzubringen.“
- Geschrieben von Claus Friede -
Pascal Schumacher, luxemburgischer Vibraphonist und Komponist veröffentlicht sein erstes Soloalbum. Das ist gleich aus mehreren Gründen einer besonderen Erwähnung wert.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das hier vorgestellte Album ist nicht nur eine Hommage an eine besondere musikalische Zeit und eine legendäre Sopranistin, sondern insbesondere ein Beleg für ein engmaschiges Netzwerk um Wolfgang Amadeus Mozart. Gleichzeitig ist dies eine Österreich-Reise, ins Wien der Habsburger Monarchie des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Vor dem Hintergrund der Aufklärung zur Regentschaftszeit von Maria Theresia über Joseph II. bis zu Franz II. in denen es in Wien zum Kulturkampf und neuen kulturellen Theorien und Orientierungen kam, stellt die Sopranistin Sarah Traubel, gemeinsam mit dem Orchester der PKF- Prague Philharmonia unter der Leitung von Jochen Rieder, eine Reihe von Arien dieser Epoche vor.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es war ein immenser Kraftakt, der Energien und Zeit benötigte, aber auch vieles freisetzte und eine Reihe von Fragen aufwarf. Woods Of Birnam, 2011 gegründet, und passend zum vierten Album schon von Anbeginn an derlei Produktionsquantitäten auswarf, hat mit „How To Hear A Painting“ ein kleines Gesamtkunstwerk abgeliefert.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Man wüsste gern, wie diese Musik geklungen hat. „Huttens letzte Tage“ zum Beispiel, eine lyrische Symphonie für Tenor, Bariton und Orchester, op. 12. Viktor Ullmann begann just im selben Jahr 1936 mit der Komposition, als Richard Strauss und Carl Orff sich mächtig ins Zeug legten, um die Propaganda-Olympiade des Hitler-Staates auch musikalisch glänzen zu lassen.
Oder Ullmanns „Lieder des Prinzen Vogelfrei“, 1940 geschrieben nach Texten von Nietzsche. Oder das 1943/44 geschaffene, aber erst 1975 uraufgeführte Bühnenwerk „Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung“.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Aufzeichnung des Konzerts zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens 1945 in der Frauenkirche präsentiert weitgehend unbekannte Werke aus der Feder Luigi Cherubinis (1760-1842).
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Hat er nun doch, oder hat er nicht? Selbst kenntnisreiche Barock-Fans reiben sich ein wenig die Augen, wenn sie den Titel der jüngsten CD von Trompeten-König Matthias Höfs sehen: „Bach Trumpet Concertos“.
Kannte man so bisher nicht. Aber nun ist einerseits der Norddeutsche mit den strahlkräftigen kleinen Blechblasinstrumenten bekannt dafür, dass er ein begnadeter Arrangeur ist, der schon vieles für sein Goldstück umgeschrieben hat. Andererseits war der alte Thomaskantor auch nicht zimperlich, wenn es darum ging, seine Stücke mal für dieses, mal für jenes Instrument umzuarbeiten – wie er’s grad brauchte.
- Geschrieben von Claus Friede -
Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680), Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) und Johann Joseph Fux (um 1660-1741) gehören nicht zu den österreichischen Komponisten, die jeder kennt, noch ist vielen bekannt, welch begnadete Musiker sie im Allgemeinen waren.
Jeweils zwanzig Jahre trennen die drei Musiker im Alter – und selbst ein solch relativ kurzer Abstand kann im Zusammenspiel zeigen, wie rasant sich Kompositionstechniken entwickelten. Die Kunst der Variation (The Art of Variation) fokussiert ein neues Album des im schweizerischen Bern ansässigen Ensembles „Les Passion de l’Ame“.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
„Die Aufgabe, sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war keine von den leichtesten“, schrieb der Komponist Joseph Haydn 1801.
Die seltsame Struktur des Werks hatte er sich auch nicht selbst ausgesucht. Es war ein Auftragswerk aus der spanischen Hafenstadt Cádiz, erstmals aufgeführt im Jahr 1787, für das besondere Karfreitagsritual im dortigen Oratorio de la Santa Cueva. Titel: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze.
- Geschrieben von Redaktion -
An der Nacht mit ihrer Ambivalenz zwischen rauschenden Festen, Lust und Zärtlichkeit wie auch dem Schlaf, dem „Tod des Lebens“ und des Lichts, dem Ungeheuren und Unheimlichen hat sich die musikalische Phantasie zu allen Zeiten entzündet. Mit ihrer neuen Einspielung „Night Music“ fasst Dorothee Oberlinger, gemeinsam mit den Sonatori de la Gioiosa Marca, die vielen Facetten der Nacht mit unterschiedlichsten europäischen Nachtmusiken in diesem Konzeptalbum zusammen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Vom ‚Melodramma‘, zum Melodram, zur heutigen Oper. Von der Krise der Oper ist die Rede, vom Streit was eine Regisseur mit seinen Dramaturgen zu leisten hätte und was man unter Werktreue verstehen kann. Jede noch so kreative Inszenierung scheint rechtfertigbar zu sein. Vom Publikumsärger, von der Freiheit der Kunst, von Spektakel und reiner Provokation, und von Dekonstruktion der Schönheit ist zu lesen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Überirdisch strahlend: Jarousskys Händel-Arien. Faszinierende Klangwelt: Olga Pashchenko spielt Beethoven-Sonaten auf dem Hammerklavier. Frühes Schauermärchen: Cornelius Meister dirigiert Mahlers "Klagendes Lied". Seong-Jin Cho lässt Debussys "Images" flirren. Und Philippe Herreweghe präpariert heraus, auf wessen Schultern Schubert bei seiner 2. und 5. Symphonie steht.