Musik
Theater Lüneburg: Andrew Lloyd Webbers „Sunset Boulevard“

Das Theater Lüneburg findet außerhalb der eigenen Region kaum die Beachtung, die ihm eigentlich zukommen müsste.
Dabei leistet das Drei-Sparten-Haus – das seit einem halben Jahrhundert in einem einst vor der damaligen britischen Besatzungsmacht erbauten vormaligen Kino spielt – Beachtliches. Vor allem auf dem musikalischen Sektor. Das Musiktheater hat seit dieser Spielzeit einen neuen musikalischen Oberleiter, nach dem sich der langjährige Generalmusikdirektor Urs-Michael Theus auf seine Aufgaben bei den Eutiner Festspielen konzentriert.

 
Festivals, Medien & TV
‚Tatort’ – Sibel Kekilli im Gespräch

Seit zehn Jahren prägt er den Kieler Tatort: Borowski ist Markenzeichen wie Förde und Sprotten.
Mal sehen, ob seine junge Kollegin Sarah Brandt das auch noch schafft. Seit 2011 spielt Sibel Kekilli die Nachwuchsermittlerin an Axel Milbergs Seite – und ist damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Isabelle Hofmann traf sich zum Tatort-Jubiläums-Interview mit Sibel Kirkilli.

 
Film
Die ewige Treue der Unsterblichen – „Only Lovers Left Alone”

Jim Jarmusch erzählt von der außergewöhnlichen Liebe zweier Vampire und von sich selbst.
So autobiographisch, so poetisch war keiner seiner Filme je zuvor. Ein Traumpaar über Jahrhunderte hinweg: Adam (Tom Hiddleston) und Eve (Tilda Swinton).

Vampir, das steht hier als Metapher für Kreativität, Bildung, die Sensibilität von Außenseitern, Weltschmerz aber auch Lebensfreude. Fremde überfallen und ihnen das Blut aussaugen gilt im 21. Jahrhundert als peinliche mittelalterliche Praktik. Hinzu kommt die hohe Infektionsgefahr. Adam, genialer Undergroundmusiker und Wissenschaftsfreak versteckt sich vor den Zumutungen der modernen Zivilisation in einer heruntergekommen Villa am Stadtrand von Detroit.

 
Fotografie
Wanderarbeiter - Fotografien einer neuen Arbeiterklasse

„Wanderarbeiter“ – wie soll sich an diesem lakonischen Titel die Phantasie des flüchtigen Lesers entzünden?
Wer kommt auf den Gedanken, dass sich hinter so viel Trockenheit eine aufregende Fotografie-Ausstellung verbirgt?
Das Museum der Arbeit sollte sich am Bucerius Kunst Forum ein Beispiel nehmen. Dort hätten die Kuratoren so etwas wie „Zwischen Schrecken und Hoffnung – Knechtschaft in der Fremde“ gemacht und damit wieder einen Publikumserfolg gelandet. Und genau das verdient diese ungemein sehenswerte Dokumentation: Die Bildergeschichten der neun Fotografen, die das Thema seit den türkischen „Gastarbeitern“ der 60er-Jahre bis in die Gegenwart beleuchten, sind von einer Eindringlichkeit, Kraft und künstlerischen Qualität, die noch lange in Erinnerung bleiben.

 
Musik
Thomas Pietsch: „Sei Solo“

„Sei Solo“ – so prosaisch nannte Bach den Höhepunkt seiner Violinkunst.
Sechs Sonaten und Partiten für Violine solo, ein von den wenigsten Geigern bezwungenes Hochgebirge technischer Schwierigkeiten, Doppel- und Dreifachgriffe, rasend schneller Läufe, kunstvoller Tanzsätze, dreistimmiger Fugen und die berühmte Ciaccona in d-Moll. „Wer das heute neu aufnimmt, ist naiv, größenwahnsinnig oder hat sich jahrzehntelang damit beschäftigt. Sonst ist es sinnlos“, sagt Thomas Pietsch, Barockviolinist aus Hamburg.

 
Bildende Kunst
Géricault. Bilder auf Leben und Tod

In der Frankfurter Schirn Kunsthalle wird Théodore Géricault (1791-1824), ein Großmeister der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, eine Ausstellung mit mehr als 60 Werken eingerichtet, die den Schwerpunkt auf Schmerz und Leiden legt.

Mit dem Gemälde „Das Floß der Medusa“ ist Théodore Géricault in die Kunstgeschichte eingegangen. Das im Pariser Louvre ausgestellte Historienbild konnte nicht ausgeliehen werden. Jedoch sind in Frankfurt vorbereitende Gemälde und Zeichnungen zu sehen.

 
Film
“Blau ist eine warme Farbe”. Oder die Grenzen des Glücks

Eine hinreißende Liebesgeschichte von verstörender Eindringlichkeit und Intimität.
Sie endet als stille Tragödie, Grund: die sozialen Unterschiede. Große Gefühle in Nahaufnahme meisterhaft inszeniert von Regisseur Abdellatif Kechiche.
Atemberaubende schauspielerische Leistung von Adèle Exarchopoulos: Jedes Zucken des Mundes, die Andeutung eines Lächelns, Verlegenheit, Begierde, Angst, keine Nuance des Mienenspiels entgeht der Kamera (Sofian El Fani). Die Magie des Films ist, dass auch der Zuschauer 179 Minuten lang so viel Nähe zulässt.

 
Kunsthandwerk, Grafik & Design
Stilikonen unserer Zeit: So wohnen erfolgreiche Frauen heute

Sie sind Schriftstellerinnen, Künstlerinnen, Designerinnen oder Business-Frauen, sie sind schön, erfolgreich und vor allem haben sie Stil.
Autor Ralf Eibl hat zusammen mit Fotograf Wolfgang Stahr zwanzig bemerkenswerte Frauen unserer Zeit daheim besucht und im privaten Setting zu Fotosession und Gespräch gebeten. Entstanden ist das Coffee-Table-Book „Stilikonen unserer Zeit“, das einen Blick in die Wohn- und Lebensgeschichten der Porträtierten wirft und dabei der Frage nach ihrem ganz persönlichen Stil nachgeht.

 
Kultur, Geschichte & Management
Marzipan – Eine Hommage an die Geschichte und den Geschmack

Wer kennt nicht die bunten Teller unterm Weihnachtsbaum, gefüllt mit Äpfeln, Nüssen, Lebkuchen und Marzipan?
Die süße Masse aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser gehört zu Weihnachten, wie Tannenbaum und Kerzenschein - als Kartoffel oder farbige Frucht, als rosa Schweinchen oder Konfekt. Grund genug für das Altonaer Museum seine Weihnachtsausstellung in diesem Jahr dem „Brot der Engel“ zu widmen. In Zusammenarbeit mit dem Weihnachtshaus Husum präsentiert die Schau einen Streifzug durch die europäische Kulturgeschichte dieser Delikatesse: Von den vermuteten Ursprüngen bis zu neuen Produktionsmethoden wird hier alles Wissenswerte rund um Marzipan vorgestellt. Probiert und geschlemmt werden darf derweil im Sockelgeschoss. Dort wartet der Weihnachtsmarkt an den Wochenenden mit Bergen bunter Köstlichkeiten auf, die fast zu schön zum Verspeisen sind.

 
Musik
Carmen ohne Folklore

Als geradlinige Geschichte eines Außenseiters will Jens-Daniel Herzog die Begegnung von Don José und Carmen an der Hamburgischen Staatsoper erzählen.
Die Neuinszenierung von Bizets populärem Klassiker dirigiert Alexander Soddy, Elisabeth Kulman singt die kompromisslose Titelheldin.

Eine Feier des Lebens: Als Don José seine Strafe im Gefängnis abgesessen hat, empfängt Carmen ihn mit einer Unbedingtheit, die kein Morgen kennt. Das Geld, was er gespart hat, wird sofort ausgegeben: „Komm, wir verfuttern den Mammon!“, ruft sie dem zögernden Liebhaber zu. Und dann geht es ins nächste Geschäft: Wein, Süßwaren, Delikatessen, alles wird sofort und ohne Bedenken besorgt und verzehrt. Carmen verführt den braven Soldaten aus gutem Hause zum ultimativen Genuss: „Wir verbrachten den ganzen Tag mit Essen, Trinken und dem Übrigen“, bilanziert er lakonisch.

 

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