CDs KlassikKompass
 Hugo Siegmeth und Axel Wolf

So haben sie John Dowland und Claudio Monteverdi sicherlich noch nicht gehört und Carlos Jobim und Miles Davis auch nicht.
Berufsskeptiker mögen sofort die Frage stellen: Muss man denn alles verbinden? Haben sie aber hineingehört in „Flow: Jazz and Renaissance – from Italy to Brazil“ des Lautenisten Axel Wolf und des Saxophonisten Hugo Siegmeth, kommen sie in den ‚Neugierde-Modus’. Die Musik, die kompositorisch Jahrhunderte auseinander liegt, funktioniert überraschend gut miteinander!

 
CDs JazzMe
Andi Kissenbeck’s Club Boogaloo

Das Fachblatt „Jazzthetik“ schwärmte: Der Organist „Andi Kissenbeck swingt wie die Hölle“. Korrekt! Auf dem neuen Club-Boogaloo-Album “Monsoon Dance” finden sich jede Menge Songs die sofort in die Beine gehen. Hier ist der Name Programm: Während der Boogaloo-Ära Ende der sechziger Jahre waren viele Jazztempel auch Tanztempel.

 
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Christoph Buchwald

Das neue Jahrbuch der Lyrik ist da. Und es kommt im Frühling grade recht, denn es ist ein Buch zum Spazierengehen!
Allein, einmal kurz um Block oder den halben Tag über Stock und Stein. Zu zweit in Gespräch und Diskussion. Als Spaziergang kann man auf dem Sofa in ihm lesen – oder auch mit Gedichten in Hand und Kopf sich selbst und die Gedanken bewegen.

 
CDs KlassikKompass
Paul Verlaine (1844-1896)

Die Poesie von Paul Verlaine (1844-1896) ist Grundlage der Doppel-CD des Countertenors Philippe Jaroussky, dem Pianisten Jérôme Ducros und dem Quatuor Ebène. Dies ist nicht das erste Mal, denn sechs Jahre nach „Opium“, dem ersten Album, das der ECHO-Klassik-Preisträger dem meistvertonten Dichter Frankreichs widmet – es sollen 1.500 sein – ist nun das zweite Album veröffentlicht.
Zahlreiche Komponisten befassten sich mit der Lyrik des Symbolisten Verlaine: Claude Debussy, Gabriel Fauré, Charles Bordes, Camille Saint-Saëns, Arthur Honegger und Reynaldo Hahn, um nur eine Auswahl zu nennen.

 
Meinung
Früh gealtert: 66-jähriger Deutscher PEN feiert 90. Geburtstag

Bei ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Hannelore-Greve-Literaturpreises 2014 im Hamburger Rathaus hat die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller darauf hingewiesen, dass an das Exil der Deutschen Autoren nach 1933 und deren Schicksal in Deutschland so gut wie niemand mehr erinnert.
Sie sagte: „Nirgends in diesem Land gibt es einen Ort, an dem man den Inhalt des Wortes Exil an einzelnen Schicksalen entlang darstellen kann. Das Risiko der Flucht, das verstörte Leben im Exil, begleitet von Fremdheit, Armut, Angst und Heimweh. Das alles zu zeigen ist Deutschland seiner Geschichte schuldig geblieben.“ Wie sehr das stimmt konnte man gut einen Monat erleben als der deutsche PEN zu einer Jubiläumsveranstaltung einlud.

 
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Stephan Hebel - Foto A Kempf

Duell in Samthandschuhen.
Wenn dein Wecker nicht richtig tickt, dann kaufe einen neuen. Wenn aber die Oberen in der Politik dich übers Ohr hauen und du nichts merkst, dann schlafe ruhig weiter.
Einem Wecker gleicht das Buch von Stephan Hebel mit dem Titel „Deutschland im Tiefschlaf. Wie wir unsere Zukunft verspielen“. Stephan Hebel ist seit Jahrzehnten Leitartikler und Kommentator. Er schreibt für die Frankfurter Rundschau (FR) sowie für Deutschlandradio, den Freitag, Publik Forum und weitere Medien. Er ist langjähriger FR-Leitartikler und Autor. Er diskutiert regelmäßig im Presseclub der ARD und ist ständiges Mitglied in der Jury für das Unwort des Jahres.

 
CDs KlassikKompass
The Koroliov Series XVI

Ein neuer Höhepunkt der „Koroliov Series“: Der Hamburger Pianist Evgeni Koroliov interpretiert die drei letzten Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven – die CD führt einen eher stillen und gerade deshalb spektakulären Beethoven vor, neu befragt und ganz ohne Klischees.

Dass Evgeni Koroliov ein Bach-Interpret von höchster, aber völlig unaufgeregter Eleganz und Brillanz ist, einer, der de Kontrapunktik des Thomaskantors auf dem Klavier in klarster struktureller Durchdringung spielen kann, ohne die Seele der Musik auch nur für eine Sekunde aus dem Auge zu verlieren, ist längst nicht mehr nur Kennern bekannt.

 
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Beate Grimsrud

Psychosen: schmerzvoll – und unterhaltsam.
Der Roman ist nicht schön. Er ist unbequem. Er stößt bisweilen ab. Er tut manchmal weh. Und er ist recht unterhaltsam.


Beate Grimsruds autobiografischer Roman „Verrückt“ und frei erzählt den Lebensweg der Schriftstellerin Eli und all ihrer psychotischen Persönlichkeiten durch Kindheit, Karrieren, Psychatrien und Therapien. Mit fünf Jahren taucht die erste Jungenstimme in ihr auf: Espen. Bald folgen Emil und Erik. Diese drei bestimmen ihr Denken und Handeln. Erik lässt sie randalieren, sich verletzen, andere angreifen. Espen weint für sie. Sie alle reden auf sie ein und Eli kann kaum mehr tun als „Ja, ja, ja!" zu antworten und zu folgen.

 
CDs JazzMe
David Helbock Trio  Aural Colors

Ein paar offene Dissonanzen über grollendem Bass, perkussive Pattern auf dem Flügel mit teils sordinierten Saiten, dann legt das Trio los mit scheinbar luftigem Latin-Fusion-Jazz und einer harmlos anmutenden Melodie. Damit eröffnet David Helbock das Feld, auf dem dieses Album spielt.
Da wären einerseits die “Sechs kleinen Klavierstücke op. 19″ deren dreie Helbock in sein musikalisches Universum holt. Andererseits der ganz normale Helbock’sche Jazz, der frei assoziierend aber zwingend logisch durch die Jazzgeschichte pflügt und alles Material, das ihm unter die Finger kommt mal in kleinen Schritten mal direkt wie ein Prisma in seine verwertbaren Grundbestandteile zerlegt, die dann wiederum Rohmaterial für Rekombinationen werden können.

 
CDs JazzMe
Ryan Carniaux Quintet: Never Leave Your Baggage Unattended

Namhaft sind die Lehrer bei denen er am Berklee College in Boston studierte: Tiger Okoshi und Greg Hopkins. Der in New York City geborene Trompeter Ryan Carniaux ist selbst auf dem Weg namhaft zu werden.

„Never Leave Your Baggage Unattended“ ist sein zweites Album und das erste in Quintett-Formation. Die neun Stücke wurden von ihm, von seinem Mentor Wolfgang Lackerschmid und seinem Pianisten Mike Roelofs komponiert. Es ist eine Aneinanderreihung ausgesprochen lyrischer und melodischer Stücke und eine Reise durch die Traditionen unterschiedlicher Kontinente. Manchmal fühlt man sich sogar zeitversetzt in irgendeinen Jazzclub der 50er-Jahre.

 
CDs KlassikKompass
Sol Gabetta und Bertrand Chamayou The Chopin Album

Es sind nicht viele Werke, für die Frédéric Chopin (1810-1849) das sichere Terrain des Klaviers verlassen hat.
Die Cellistin Sol Gabetta hat jetzt mit ihrem langjährigen Freund und Duo-Partner Bertrand Chamayou für „The Chopin Album“ die drei großen und etliche kleinere Werke des Komponisten für Cello und Klavier eingespielt. Eine überraschende Entdeckungsreise zur Seele von Chopins Musik.

 
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Richard McGuire: Hier

Der US-Illustrator Richard McGuire blättert in seinem gezeichneten Buch „Hier“ (Dumont Verlag) auf, was in dreieinhalb Milliarden Jahren am Ort eines amerikanischen Südstaaten-Hauses so alles passiert ist. Eine Zeitreise mit ungewöhnlichen Perspektiven, faszinierenden Bildern – und eine zauberhafte Graphic Novel, die man immer wieder zur Hand nehmen kann, um Neues darin zu entdecken.

Was, wenn das wirklich so wäre, wie der Schreiber es sich als Junge einst zurechtträumte? Wenn sich Bilder allen materiellen Geschehens in atomaren Schichten als bleibende Spuren anlagerten an die Wände der Räume, in denen es passiert ist? Wenn sie dort überdauerten und irgendwann von Bild-Archäologen Schicht für Schicht abgetragen, restauriert und wieder sichtbar gemacht werden? Was würden wir dann zu sehen bekommen? Eine kontinuierliche Geschichte? Oder nur Fragmente gelebten Lebens? Was würde uns das bedeuten? Bekämen wir Antworten oder neue Fragen? Und was würden wir daraus lernen?

 
CDs KlassikKompass
Ensemble Shoshan: Shabbat – Hebrew Songs

Der Shabbat ist der höchste jüdische Feiertag und der wöchentlich gefeierte.
Er entspricht im Ursprung dem christlichen Sonntag als Ruhetag. Der Shabbes – im deutschen auch Sabbat genannt, ist durchzogen von immer wiederkehrenden schönen Regeln, die die Einheit mit Gott und der Familie fokussiert. Zehn Minuten vor Sonnenuntergang am Freitagabend beginnt zu Hause der Shabbat mit dem Zünden der Kerzen, mit Gebeten, dem Kadosch (Kiddush) und dem Brechen des Challoth (Shabbatbrot). Musik gehört zum Shabbat und in die Liturgie der Synagoge am Samstag. Er endet wieder zu Hause mit Mincha-Gebeten und abends beim Schein der Havdalah-Kerze nochmals mit einem Weinsegen und dem Aussprechen des gegenseitigen Wunsches für eine Shavua Tov (Gute Woche).

 
CDs JazzMe
Omer Klein: Fearless Friday

„Fearless Friday - Angstfreier Freitag“ klingt ein wenig wie aus der Rubrik „Autofreier Sonntag“, nur lässt sich nicht eindeutig entschlüsseln, warum der Freitag angstfrei sein soll und warum nicht auch alle anderen Tage der Woche es sein sollten.
Omer Klein gibt verbal darüber keine zufriedenstellende Auskunft, er delegiert die Interpretation seines Albumtitels lieber an den Zuhörer. „Fearless Friday“ ist hingegen musikalisch von Beginn an spannungsaufbauend, oft rhythmisch schnell, drei aneinandergereihte Fragmente aus fliegenden Fingerbewegungen auf Klaviatur, Percussions-Instrumenten und Kontrabasshals.

 

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