Kultur Kolumne
- Geschrieben von Claus Friede -

Die Musik braucht ihre Orte wie der Wein seinen Ort braucht.
Fast jeder hat es schon einmal erlebt: Eine schöne Sommernacht im Freien in Südfrankreich und der provencalische Wein entfaltet sein ganzes Aroma an sämtlichen Genussrezeptoren. Von diesem Wein nimmt man sich dann eine Flasche mit in die Heimat und stellt betrübt fest, hier schmeckt er nicht!
Nur dort, am originären Ort entfaltet der Wein jenes Aroma – in der Landschaft mit deren Geruch und dem warmen Wind seiner Jahreszeit.
- Geschrieben von Claus Friede -

Seit zwei Tagen ist es Sommer, die Temperaturen, das Licht und der Himmel sind wie sie zu dieser Jahreszeit sein sollen.
Vor zwei Tagen begann das Filmfest Emden-Norderney, die Kinos sind dunkel und wenn man sich seine Filmliste festivalmäßig quantitativ (und natürlich qualitativ) zusammengestellt hat, so wie ich, genießt man vielleicht unter Umständen das schöne Wetter auf der Leinwand und stellt schließlich betrübt fest – es ist doch etwas anderes als draußen zu sein.
- Geschrieben von Claus Friede -

Zuerst dachte ich, es sei eine Ente. Ungläubig sitze ich vor der Pressemeldung der „Freunde der Hamburger Kunsthalle“, dass die Galerie der Gegenwart, in der so erfolgreich die „PopLife“ gezeigt wurde, bis Oktober 2010 weitgehend geschlossen bleiben soll.
Begründet die Behörde für Kultur, Sport und Medien die zeitlich begrenzte Schließung mit "notwendigen Umbaumaßnahmen" wegen des Brandschutzes, so heißt es aus der Kunsthalle, die Finanznot treibe diese Notwendigkeit an. In der Tat ist die Situation dramatisch - und nicht nur für die Hamburger Kunsthalle. Von Beginn der Überführung zu privaten Stiftungen an, sind das Finanzmodell und die Verwaltungs, Ausstellungs- und Ankaufsbudgets - wenn es letztere überhaupt noch gibt - für die Museen kaum tragbar.
- Geschrieben von Claus Friede -

Sie heißen Marina, Olga, Elena oder Natascha, zumindest behaupten Sie das in den Mails, die in der Redaktion eintreffen.
Sie schreiben in englischer Sprache, nicht fehlerfrei und manchmal hundsmiserabel, aber der Leser soll ja auch merken, dass diese nicht ihre Muttersprache ist. Sie stammen aus dem Osten Europas...
- Geschrieben von Dagmar Seifert -

Dr. Carl Dietmar und Marcus Leifeld, die Autoren dieses Buches, sind Historiker und Experten für die Stadt Köln, sie wissen also, wovon sie sprechen.
Und sie sprechen, kurz zusammengefasst, davon, dass der Karneval (nicht nur) am Rhein in der Nazizeit zwar einerseits immer noch bunt, aber andererseits deutlich braun eingefärbt war.
Die Sitte, einmal im Jahr aus Leibeskräften sittenlos zu sein, ist uralt und heidnisch. Seit ungefähr 500 Jahren vor Christi Geburt gab es beispielsweise in Rom die Tage der Saturnalien, ursprünglich Sonnenwend- und Neujahrsfest und im Dezember gefeiert. Jedermann widmete sich mit Hingabe Wein, Weib und, wie zu befürchten ist, auch dem Gesang.
- Geschrieben von Steven Gätjen -

Ich habe mich immer gefragt, was Kino in den Menschen auslöst, das sie seit den Anfängen des 20ten Jahrhunderts Jahr für Jahr, zu Millionen in die Säle stürmen und manchmal bis zu 3 Stunden gebannt auf die Leinwand starren.
Was ist die Faszination, was ist das Interessante, was ist das Magische an diesem einen gesellschaftlichen Ereignis oder dieser Art der Freizeitbeschäftigung?
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Dieser betrüblichen Auffassung möchte ich entgegensetzen, dass es durchaus auch in unserer dekadenten Zivilisation noch einige Herausforderungen für’s Oberstübchen gibt, rein kulturell gesehen, meine ich.
Da wäre zunächst mal die Filmkunst. Die hat sich im Lauf des vergangenen Jahrhunderts, was den Faktor ‚Verstand bemühen’ angeht, sehr verändert.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ein vermeintlich hoch verschuldetes Emirat namens Dubai baute das höchste Haus der Welt und weihte dies in der vergangenen Woche am 4. Januar 2010 ein.
Mit 828 Metern Höhe ist es damit doppelt so hoch wie das Empire State Building in New York.
- Geschrieben von Christine Adam -
Waren es jahrzehntelang Tabuverstöße wie gewagte Nacktheiten oder Blut- und Fäkalorgien auf der Bühne, die mehr oder weniger gezielt die Gemüter erregen sollten, sind es seit einiger Zeit vor allem politische Provokationen, die die Rechtsanwälte auf den Plan rufen. Denn: An die Stelle der Staatsautorität sind Interessengruppen getreten, an die des radikalen Verbots der juristische Streit.
- Geschrieben von Susanna Schöttmer -

Vorab:Â "Störtebekers Vermächtnis" - mit diesem Untertitel landet ein Werk von Jörgen Bracker mit großer Wahrscheinlichkeit in der Abteilung Jugendbuch.
Zudem wäre der Seufzer "schon wieder ein Störtebeker-Buch" nur allzu verständlich. Wer auch immer sich diesen ganz überflüssigen Zusatz hat einfallen lassen, der hat dem Buch keinen Gefallen getan. Obendrein ist der Untertitel auch noch falsch! Der 'gute' alte Seeräuber Störtebeker, Traumfigur aller kleinen Jungs kommt nämlich nur posthum vor, als einer der "Vitalienbrüder", die nach - auch im Auftrag von Landesherren - getaner Arbeit eingefangen und hingerichtet wurden. Aus deren Schatz übernimmt sein Freund Goedeke Michel die "Reliquien von Lissabon", ein Armreliquiar.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Diesen Tatbestand machte sich SPIEGEL-ONLINE-Kultur zunutze mit einer Ankündigung oder eigentlich einer Kritik zum neuen ZDF-Zweiteiler mit Sebastian Koch.
- Geschrieben von Claus Friede -

Es ist einer dieser typischen Novembertage, dunkel, neblig und feucht und die Hamburger Laeiszhalle erscheint im fahlen Licht.
Diese Stimmung nimmt man in den Saal mit hinein und als ob die Musiker des Wayne Shorter Quartets in der gleichen Stimmung sind beginnt ihr Spiel in herbstlichen Farben.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -

Kinderbücher, Bilderbücher schmeicheln sich normalerweise über die Emotion ein. Irgendwelche knuffeligen Figürchen erleben irgendwelche drolligen Sachen, der kleine Leser (oder der kleine Vorgelesen-Krieger) können die Hauptpersonen gewissermaßen knuddeln wie ein Stoffhäschen und behalten sie oft ein Leben lang im Herzen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Städtepartner Hamburg und Osaka zelebrieren in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum.
Insbesondere die Kultur soll dieses an vorderer Front zeigen. Zelebrieren? Das müsste doch eigentlich anders aussehen!

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