Kultur Kolumne
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Das Hamburg Ballett und sein Chef, der dienstälteste Ballettchef der Welt, haben eine ihrer publikumsträchtigsten Choreographien auf Video (DVD und BluRay) zugänglich gemacht: „Weihnachtsoratorium“, getanzt zur vollständigen Fassung von Johann Sebastian Bachs Vertonung der biblischen Weihnachtsgeschichte.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

„Dinorah Varsi – Legacy“ heißt eine neue Medien-Box, in der Ton- und Videoaufnahmen und ein Buch über die Pianistin aus Uruguay versammelt sind. Sie belegen eindrucksvoll, was Dinorah Varsi (1939-2013) an den 88 Tasten ihres Instruments anders machte als die Mehrheit der Pianisten. Eine Lektion über die Feinheiten des guten Tons, des richtigen Anschlags und die hohe Kunst der Interpretation.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

„Als Leonard Bernstein in den 1960er Jahren seinen ersten Sibelius-Zyklus in Stereo für die American Columbia einspielte, existierten lediglich zwei Gesamtaufnahmen aller sieben Symphonien auf Schallplatte, beide in Mono und aus dem vorangegangenen Jahrzehnt (mit Sixten Ehrling und dem Stockholmer Rundfunk-Orchester von 1952/53 und mit den London Symphony Orchestra unter Anthony Collins aus den Jahren 1952 bis 54“, heißt es im Intro-Text von Richard Evidon des Beihefts der überarbeiteten Gesamtaufnahmen.
Und wie es so ist mit Geburts- und Todestagen von Komponisten – damals wie heute – die Aktivitäten an Europas und Nordamerikas Konzerthäusern überschlagen sich geradezu. 1965 jährte sich der 100. Geburtstag des finnischen Komponisten Jean Sibelius (1865-1957) und Bernstein dirigierte in New York innerhalb einer Spielzeit sämtliche Sinfonien.
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- Geschrieben von: Alina Grotz -

Es ist ein wunderschöner Montagnachmittag, die Sonne scheint und die Herbstbäume leuchten in vielen bunten Farben. Eigentlich ein Tag den man draußen an der frischen Luft verbringen sollte, um die letzten schönen Tage vor dem Winter noch auszukosten.
Trotz des schönen Wetters entscheiden wir uns dazu, die Gedenkstätte des Jānis Lipke zu besuchen – einem wahren Helden, der während der deutschen Besatzung etwa sechzig jüdischen Bürgern die Flucht aus dem Judenghetto ermöglichte und sie letztendlich in, oder besser: unter, seinem eigenen Haus versteckte und damit nicht nur sein eigenes Leben, sondern zudem das Leben seiner Familie riskierte.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Eine musikalische Erkundungsreise Reise zu den Gefühlswelten, in denen die Traurigkeit regiert: Traumhaft melancholische Improvisationen des norwegischen Alte-Musik-Ensembles „Barokksolistene“.
Das Cover ziert auf der Rückseite die englische Fassung eines Zitats von Victor Hugo: „Melancholy is the pleasure of being sad.“ Und diese CD passt perfekt zu den grau-dunklen Spätherbsttagen: Sie kommt aus Norwegen, wo die Dunkelheit noch dunkler, die Einsamkeit noch einsamer und die Melancholie noch melancholischer ist als anderswo. Und vielleicht muss man die Besessenheit und den Ernst der Gruppe „Barokksolistene“ mitbringen, um zu verstehen, wie man so tief, bis zur Grenze der Haltlosigkeit eintauchen kann in das dunkle Gefühl der Melancholie.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Zum dritten Mal fand am vergangenen Wochenende die „add art“ – Unternehmen in Hamburg öffnen ihre Türen für Kunst, statt. Auch nach drei Jahren ist die Idee, die von Hubertus von Barby von der „newskontor GmbH – Agentur für Kommunikation“ initiiert wurde, trag- und ausbaufähig.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Itzhak Perlman, Violin-Weltstar aus Tel Aviv, wird von Warner mit einer 77-CD-Box geehrt. Großes Teile des Konzertrepertoires, Kammermusik, Salon-Spielereien sowie Ausflüge in den Jazz und in die Welt der Klezmer-Klänge. Digital aufpoliert und opulent verpackt. Ein Muss für alle Verehrer seines goldenen Geigentons.
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- Geschrieben von: Harry Popow -

Wenn ein Whistleblower und Computerexperte 1,7 Millionen, geheimster Daten den Herrschenden in den USA entreißt, sie kopiert und mit Hilfe zweier weiterer Widerständler aggressive und unerlaubte Machenschaften im Juli 2013 „ungesetzlich“ in die Welt hinausposaunt, dann treten ganz gewiss Meinungen zutage: Solche und solche. Sympathisanten reiben sich die Hände. Die aber von der Ausforschung der Menschen aller Kontinente zwecks Herrschaftserweiterung profitieren, sie bringen es auf einen Nenner: Verräter! Die zwischen den Fronten pendeln sind mitunter unbedarfte, nicht unbedingt mutige Mitbürger, manchmal auch Feiglinge, die ihr Abseits ohne Hemmungen überwinden mögen.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Klug setzt Andris Nelsons zwei Werke an den Beginn seines CD-Zyklus für die Deutsche Grammophon, die Wendepunkte im Leben des Komponisten Dmitri Shostakovich markieren: Ein Instrumentalstück aus der Oper, mit der er 1936 durch eine von Stalin inspirierte Kritik in der „Prawda“ als Hoffnungsträger der sowjetischen Musik ins abseits geschoben wurde. Und seine 10. Symphonie, die 1953 kurz nach dem Tod des Diktators entstand und als Abrechnung mit dem Gewaltherrscher gilt.
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- Geschrieben von: Willy Theobald -

Und nun? Was mache ich jetzt? Soll ich ebenfalls einstimmen in die Lobeshymnen, die unisono über Michael Wollnys neues Album ausgegossen werden? Oder finde ich wenigstens ein paar klitzekleine Mäusekegel mit denen ich meine Fähigkeiten als solider Kritiker und notorischer Nörgler unter Beweis stellen kann?
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- Geschrieben von: Horst Schinzel -

Der Journalist, Lyriker und Feuilletonist Theodor Fontane (1819-1898) ist heute weitgehend vergessen. Gerade einmal seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ werden – meist aus touristischen Gründen – noch gelegentlich zitiert.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

„Komponieren im Schatten des Krieges“, lautet die Unterzeile zu der neu erschienenen CD aus dem Hause Sony Classical. Die Schatten waren für beide Komponisten unterschiedlich lang; während Reynaldo Hahn aktiver Weltkriegsteilnehmer war, war Debussy passiver.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Von Berlin über Rom bis zur Wüste Negev: Die Gedichte von Chaim Noll sind Wegnotizen, die dem Autor auf den verschiedenen Stationen seines Lebens folgen. Der Lyrikband „Kolibri und Kampfflugzeug“ versammelt nun die zwischen 1989 bis 2014 entstandenen Poeme des deutsch-israelischen Schriftstellers.
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- Geschrieben von: Gino Leineweber -

Wenn wir in Deutschland über Emigranten sprechen, taten wir das bisher in erster Linie in Bezug auf Türken, da sie die größte Gruppe von Bürgern darstellten, die aus dem Ausland zu uns kamen. Aufgrund ihres unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergrunds, scheinen viele Deutsche Probleme mit ihnen aber auch mit anderen Einwanderern zu haben. Auch für unsere multikulturelle Gesellschaft sind einige Verhaltensmuster und das Auftreten einiger Personen aus den Einwanderergruppen manchmal nicht leicht zu verstehen.