Musik Magazin
- Geschrieben von Claus Friede -
Seit über 30 Jahren sind sie ein Paar – als musikalisches Duo wie im Leben.
Amadou Bagayoko und Miriam Doumbia stammen aus Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Mali. In den 1970er- und 80er-Jahren tourten sie durch ihr Heimatland, durch Burkina Faso und die Elfenbeinküste und werden dort als musikalische Stars gefeiert. Heute sind sie längst auch auf den internationalen Bühnen zuhause, treten in Europa und Nordamerika auf – zwischen Paris, London und New York City. Eher seltener in Deutschland.
"Folila", das neue Album des Duos, wird am 2. April veröffentlicht und am 13. des Monats um 19 Uhr stellen Amadou & Miriam es live in Londons Shepherd’s Bush Empire vor.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Sie gurren, heulen und tröten, gurgeln, schnauben und zischen ins Mikrofon, dass man meint, ein ganzes Orchester zu hören.
Dabei haben sie nichts als ihre Stimme. Die Rede ist von A-cappella, einer Gesangsformation ohne Instrumentalbegleitung. Lange Zeit führte diese Musikgattung ein Nischendasein, doch mittlerweile ist sie wieder stark im Kommen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass im Grunde jeder, der einen A-cappella-Chor zum ersten Mal hört, einfach nur begeistert ist“, sagt Dominique Heidle, promovierter Zahnarzt und leidenschaftlichen Chorsänger. Vor einem Jahr gründete der 44-jährige Hamburger gemeinsam mit Barbara Schirmer acappellica, das Hamburger Festival für das vielfältige Genre der Vokalmusik (13.-16. September 2012). Als Appetitanreger präsentiert acappellica ab heute beim BUDNI Poetry Slam „Hamburgs Dichter sind dran“ vier Vocal-Ensembles, die sich bereits deutschlandweit einen Namen gemacht haben. Zuvor sprach Isabelle Hofmann mit Dominique Heidle.
- Geschrieben von Claus Friede -
Auch wenn sein Name international klingt – was für einen Soul- und Jazzmusiker bestimmt kein Nachteil ist – Jeff Cascaro stammt aus Bochum.
„Er singt“, sagt er „seit er denken kann“. Den „Jugend jazzt“- Wettbewerb gewann er im Alter von 18 Jahren, das war der Start seiner Karriere. Erfahrungen sammelte er unter anderem als Backgroundsänger und Gastmusiker mit den Bigbands von NDR und SWR, mit Ute Lemper, den Fantastischen Vier, Sasha, Joe Sample von den Crusaders, Götz Alsmann, Klaus Doldinger's Passport und den Guano Apes. Daran erkennt man seine Bandbreite. Background das war einmal, längst hat er seine Solokarriere gestartet, arbeit als Professor für Jazz-Gesang an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und gibt Masterclasses.
Ende Februar erscheint sein neues Album „The Other Man“, ein Statement für den Soul. Kultur-Port.De-Chefredakteur Claus Friede traf Jeff Cascaro in Hamburg und sprach mit ihm über die neue CD, seine Inhalte und Texte, über Soul, Jazz, Studioarbeit und Konzerte.
- Geschrieben von Claus Friede -
Seit über eintausend Jahren gibt es die Sprache, die in Mittel- und Osteuropa gesprochen wurde und auch heute noch in Antwerpen, London oder New York zu hören ist.
Gut eine Millionen Menschen sprechen sie weltweit noch heute. Die Rede ist von Jiddisch. Die Sprache gibt es nicht nur gesprochen, sondern auch geschrieben. Texte wurden mit hebräischen Buchstaben verfasst, längst findet man sie jedoch auch in lateinischer Transkription. Die Lyrik bildet in der Schriftsprache einen besonders wichtigen Teil.
Das Wort „lid“ bedeutet im Jiddischen sowohl Gedicht als auch gesungenes Lied. Wer sich also – wie die Gruppe „Stella & Ma Piroschka“ – mit Lyrik musikalisch beschäftigt, stößt unweigerlich irgendwann auf die jiddische Dichterin Rajzel Zychlinski (1910-2001). Ihre poetischen Miniaturen sind voller Musikalität und Zeitlosigkeit.
- Geschrieben von Christoph Becher -
„Gibt es überhaupt Neue Musik im Iran?“ fragt Christiane Leiste provokant in ihrem Editorial zur aktuellen Ausgabe der „Klangwerktage“.
Die Frage der Künstlerischen Leiterin des Musikfestivals auf Kampnagel ist rethorisch. Den Nachweis, dass es zumindest iranische Komponisten gibt, erbrachte bereits die Eröffnungsnacht: Unter dem schönen persischen Titel „Khiyal“ (Traumbild, Imagination) erklangen sechs Uraufführungen junger Komponistinnen und Komponisten, unter denen die Teheranerin Sarvenaz Safari den mitternächtlichen Schlusspunkt setzte. Wie die fünf Kompositionen zuvor (von Daniel Dominguez Teruel, Antonis Adamopoulos, Martin von Frantzius, Alexander Schubert und Florian Vitez) fügte sich auch diese Musik in einen Raum, der durch große weiße Planen durchspannt war, zwischen denen sich das Publikum vorsichtig, doch neugierig bewegte. Ein Neue-Musik-Labyrinth, das seine Besucher entschleunigt, zum Fantasieren anregt, ihre Wahrnehmung verschleiert. „Schleier“ lautet ein zentraler Begriff dieser „Klangwerktage“.
- Geschrieben von Claus Friede -
Schaue ich aus meinem Fenster, sehe ich das Motiv eines Covers des neuen Werks der DJs Blank & Jones: Einen Spätherbstwald. Kahle, gefrorene Bäume, Raureif am Boden und entlang der Stämme, mir wird automatisch kalt.
Schiebe ich die graue CD in den Player ändert sich die gefühlte Temperatur schlagartig.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Jahrelang galt sie als Geheimtipp, nun ist sie im Olymp des Chansons angekommen - und hat ihr Erfolgsalbum gleich zweimal aufgenommen.
Mit der „Mathematik der Anna Depenbusch in Schwarz-Weiss“ tourt die 34-jährige Sängerin derzeit durch Deutschland. Isabelle Hofmann traf die Hamburgerin zu einem Gespräch über Sehnsucht, das richtige Bauchgefühl und die Leidenschaft der Tango-Spieler.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Bislang war Lüchow ein beschauliches Fachwerkstädtchen im Wendland, allenfalls bekannt durch das nahegelegene Atommüllzwischenlager Gorleben und die Castor-Transporte.
Seit September 2011 ist Lüchow allerdings der Nabel der Welt – zumindest für Rolling-Stones-Fans. Denn ausgerechnet hier, mitten in der norddeutschen Provinz, eröffnet nun offiziell das weltweit einzige „Stones Fan Museum“.
- Geschrieben von Claus Friede -
Thomas Fey ist Dirigent der Heidelberger Sinfoniker. Er studierte Klavier und Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, seine weitere dirigentische Ausbildung erhielt er u.a. bei Nikolaus Harnoncourt und Leonard Bernstein.
Bereits als Student, im Jahr 1985, gründete Fey den Heidelberger Motettenchor und zwei Jahre später das Schlierbacher Kammerorchester, aus dem 1993 die Heidelberger Sinfoniker hervorgingen. Er hat sich mit seinem Orchester auf die Werke der „Wiener Klassik“ (Haydn, Mozart, Beethoven) und der frühen deutschen Romantik spezialisiert. Diese interpretieren sie nach den Erkenntnissen der sogenannten „historischen Aufführungspraxis“. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden CD-Einspielungen, die von der internationalen Fachpresse in seltener Einmütigkeit gelobt werden. Erst kürzlich erhielt er mit dem ebenfalls von ihm gegründeten Mannheimer Mozartorchester eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Klassische Musik, beste Orchesterdarbietung“.
Anfang Oktober sind die Heidelberger Sinfoniker in Norddeutschland zu hören, Anlass für Claus Friede sich mit Thomas Fey zu unterhalten:
- Geschrieben von Hans Laarmann -
Wer in den vergangen Jahren die Entwicklung der Hamburger Gitarrenszene mitverfolgt hat, der wird ganz sicher auch über den Namen Christian Moritz gestolpert sein.
Obwohl der passionierte Gitarrenlehrer ungern im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und lieber das jeweilige Projekt in den Vordergrund stellt, ist sein Name untrennbar mit den von ihm initiierten Aktivitäten wie dem Internetportal GitarreHamburg.de, den Hamburger Gitarrentagen, dem Hamburger Gitarrenfestival (Kultur-Port.De ist Medienpartner) und dem JugendGitarrenOrchester-Hamburg (JGOH) verbunden. Aktuell wurden diese Projekte in der "GitarreHamburg.de gemeinnützige GmbH" zusammengefasst.
Hans Laarmann sprach mit dem Geschäftsführer Christian Moritz unter anderem über die Beweggründe, intensive Nachwuchsförderung und wie man es schafft, in nur sieben Jahren über hundert "Jugend musiziert-Preisträger" hervorzubringen.
- Geschrieben von Nathan Steinhagen -
Eine neue osmanische Musik begeistert das Publikum zum Konzert „Oriental Beats“ des Schleswig-Holstein Musikfestivals in der Hamburger Laeiszhalle.
Von den acht Stücken, sind zwei vom 1961 geborenen Schweizer Daniel Schnyder komponiert und fünf von dem acht Jahre älteren Türken Burhan Öçal sowie eines vom zum Islam konvertierten, südafrikanischen Komponisten Abdullah Ibrahim.
Burhan Öçal und Damien Bassman bedienten die Perkussionsinstrumente, Bassam Saba spielte Ney (Langflöte) und Ud (Laute), Toufic Farroukh, Saxophon, Ilyas Mirzayev, Klavier und das NDR Pops Orchestra wirkte unter dem Dirigenten Kristjan Järvi.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Wenn Titanen auf der Bühne stehen, hat selbst der Himmel ein Einsehen. Dicke Wolken hingen über Hamburg, als ‚Papa Joe’, das schier unverwüstliche Fossil aus Woodstock-Tagen, Punkt 20 Uhr die Freilichtbühne des Stadtparks betrat.
Doch es blieb trocken und warm, und so konnten viertausend Zuschauer ohne störende Regenschirme vor der Nase alten Hits wie "Unchain my Heard“ und "You can leave your Hat on“ mit summen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ulrich Maiss ist Cellist, kein gewöhnlicher, keiner, den man im Orchestergraben vermutet, und keiner, der ausschließlich in einem Ensemble den Tenorpart der Streicher übernimmt.
Ulrich Maiss aka Cellectric ist Sounddesigner, experimenteller Musiker und beherrscht dennoch auch ein klassisches Repertoire. Sein Studium der klassischen Musik im Fach Violoncello schloss er 1993 an der Hochschule der Künste Berlin mit Examen ab. Es folgte eine internationale Karriere als Interpret zeitgenössischer und klassischer Kammermusik, die ihn durch Westeuropa, Nordamerika und nach Japan führte. Maiss spielte Uraufführungen namhafter Komponisten, wie Joseph Butch Rovan, Mario Bertoncini, Kasper T. Toeplitz, Ulrich Krieger, Phill Niblock und Il-Ryun Chung. Er arbeitet live und im Studio mit Lou Reed, Al Di Meola, Zülfü Livaneli, Element Of Crime, Markus Stockhausen, Vinx und Maria Farandouri und ist oder war Mitglied in Bands und Ensembles: envyloop, zeitkratzer, der Kammerakademie Potsdam, im Ensemble Oriol, KooKoon, ZsaZsa Buschkow, Berlin Improvising Composers Ensemble, im Boris Blacher Ensemble und Trio Filou. Seine Kompositionen und Sounddesign-Installationen wurden in Deutschland, den USA, Kanada und auf der Biennale in Venedig uraufgeführt.
- Geschrieben von Carolin Peiseler -
Er gilt als weltweit einer der fünf besten Pianisten: Der polnische Jazzmusiker Vladislav Sendecki, der seit 1995 in Hamburg lebt und arbeitet.
Am 22. Mai 2011 erhält er den mit 10.000 Euro dotierten Hamburger Jazzpreis, der alle zwei Jahre von der Dr.-E.-A.-Langer-Stiftung vergeben wird.