Film
Vorsicht Sehnsucht - oder Unkraut vergeht nicht...

Alain Resnais, der Mitbegründer der Nouvelle Vague, hat einmal eine Filmkathedrale wie ‚Hiroshima, mon amour’ geschaffen. Er ist inzwischen 87 und selbst eine Art Denkmal, der große Regisseur.
Und nun hat er also einen neuen Film gemacht, ‚Les herbes folles’.

 
Film
New York, I Love You

Vor ein paar Minuten lief noch sein wunderbares ‚Soul Kitchen’ im Abaton, da kündigt Fatih Akin, kurz nach 22 Uhr, bereits die Preview seiner aller-allerneueste Kreation an, eine von elf Episoden im Film ‚New York, I Love You’.
Und er erzählt, wie es dazu kam: Eigentlich hätte er bereits 2006 an ‚Paris je t’aime’, dem ersten Werk dieser Reihe des Produzenten Emmanuel Benbihy beteiligt sein sollen, musste das damals jedoch wegen anderer Termine ausschlagen.
Nun ist er sowieso viel glücklicher damit, zum zweiten Film eine Episode beizusteuern, denn New York liebt er mehr und kennt er besser als Paris, außerdem spricht er zwar Englisch, jedoch kein Französisch.

 
Musik
Hidalogo

Das besondere Ereignis dieser soeben auf dem Markt erschienen CD-Produktion Manuel Hidalgo „Hacia“ ist die Orchestrierung des spanischen Komponisten der „Großen Fuge“ op. 133 von Ludwig van Beethoven.
„Aus der neuen Besetzung muss auch neue Musik entstehen, eine neue Perspektive auf das Original“, sagt Hidalgo im Begleitheft. Und weiter: „Obwohl 99,9% von Beethoven stammt“ hört man durch Hidalogos Orchestrierung Hector Berlioz, Gustav Mahler und Modest Mussorgsky.
Gut 200 Jahre wartete die „Große Fuge" auf eine adäquate Umsetzung, um ein breites Publikum erreichen zu können. Hoch virtuos, aber durchsichtig, farbenfroh und gewinnend stehen ein Orchesterwerk und dessen Einspielung nebeneinander und überzeugen: Dem Wagemut des Originals ist die Sperrigkeit genommen!

 
Theater - Tanz
Premiere am 16.1.2010 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

Klassiker zu inszenieren hat besondere Vor- und Nachteile. Vorteil: keiner braucht über den Autor zu diskutieren, Shakespeare ist Shakespeare, bis vielleicht auf die sehr widerborstigen Tragödien (wie etwa Titus Andronicus) hat jeder längst mit Williams Stücken seinen Frieden gemacht.

Romeo und Julia dürfte sogar sein berühmtestes sein, ein schlichtes Synonym für Liebe. Die Sache mit der Lerche und der Nachtigall ist sprichwörtlich, und wie die Geschichte ausgeht, weiß der schlimmste Kulturmuffel. Natalie Wood hat Julia gesungen und Alexander Godunov hat Tybalt getanzt, wir kennen die Story verfremdet und umgekrempelt, vermusifiziert und verballetiert, in der City und ‚auf dem Dorfe’, gekräuselt und schlicht. Ich halte es nicht für nötig, die Handlung zu umreißen.

 
Architektur
alt

Heiner Limbrock, Jahrgang 1954, wurde Mitte Dezember 2009 zum neuen Präsidenten des „Architektur Centrum Hamburg“ gewählt. Er ist hauptberuflich geschäftsführender Gesellschafter von „bhl-Architekten“ in der Hansestadt.

 
Film
Im Gespräch: Dagmar Seifert mit dem Regisseur Alain Gsponer von Lila,Lila

Der dreiunddreißigjährige Alain Gsponer wirkt, gelinde gesagt, überhaupt nicht arrogant sondern fast anachronistisch liebenswürdig und gut erzogen.

Der in Berlin lebende Filmschaffende ist geborener und bekennender Schweizer und würde - schlank, langbewimpert, mit Märchenprinz-Gesicht – falls er aus Versehen ins Besetzungs-Büro stolpert und man ihn dort nicht erkennt, sicher gern für jede Hauptrolle gecastet.

 
Bildende Kunst

Rezensiert! Ehrliche Haut – Körperbilder zwischen Beauty und Bulimie

 

In der Ausstellung „Ehrliche Haut – Körperbilder zwischen Beauty und Bulimie“, Münchner Kulturfabrik Pasing, zeigen bis 17. Januar 2010 sieben Künstler, wie heute die verschiedensten Verhaltensweisen und Methoden den Körper verändern:

 

Jugendwahn, Narzissmus, Körperideale der Modeindustrie und welche Sehnsüchte damit verbunden sind.
Der Druck der Gesellschaft immer perfekt auszusehen – jung, schlank, dynamisch, erfolgreich zu sein – wächst immer mehr. Nicht nur, weil die Werbeindustrie per Mausklick Beine länger macht, Fältchen verschwinden lässt und kleine Fettpölsterchen retuschiert, auch die Gentechnologie zeigt den Trend zum maßgeschneiderten Menschen. In sieben künstlerischen Beiträgen der Ausstellung „Ehrliche Haut – Körperbilder zwischen Beauty und Bulimie“ werden kulturelle Krankheiten thematisiert.

 
Literatur
"Aus unserer Werft" ist die neue Rubrik zum Jahreswechsel. Kultur-Port.De-Autoren berichten nicht nur über und rezensieren Kultur, sondern produzieren diese selbst.
Dagmar Seifert stellt bei Kultur-Port.De exklusiv eine Ihrer neuen Weihnachtsgeschichten vor: “Das Weihnachtsverbrechen”
Viel Spaß beim Lesen!

 
Bildende Kunst
Kunst und Kultur - kurz vorgestellt: Die Bilderwelt des Friedrich Eigner

Der österreichische Maler Friedrich Eigner sagt, dass wir sehr häufig mit Bildern leben, die keine Eindeutigkeit haben und die aus „Überblendungen“ bestehen, auf welche die Menschen unterschiedlich reagieren.
Er verweist mit dieser Aussage auf den in Wien geborenen und in New York lebenden Mediziner, Neurologen, Hirnforscher und Nobelpreisträger Eric Kandel und seiner Suche nach dem Gedächtnis. Kandel belegt die These: „Wir sind was wir sind und das deswegen, weil wir lernen und erinnern.“

 
Theater - Tanz
Rezensiert! Die Ratte

Seit 1999/2000 gibt es in der Komödie im Winterhuder Fährhaus in Hamburg die Kontraste, ein Genre, das sich vom ‚klassischen’ Boulevard auf der Hauptbühne durch absurden, schrillen, bösen Humor unterscheidet – schwarze Komödien gewissermaßen, in einem eigenen kleinen Bühnenraum im Haus, sehr liebevoll und engagiert präsentiert.
Am 17. November war hier Premiere des Stücks ‚Die Ratte’ von Justine del Corte.
Ratten an sich sind seit Gerhard Hauptmann über Küchengenie Rémy bis zu Leseratte Firmin recht kulturelle Tiere. Der Nager in del Cortes Komödie hat indessen lediglich einen Camoe-Auftritt und sorgt im Grunde nur für ein wenig mehr Gekreisch und einigen Gesprächsstoff.

 

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