Kultur Blog
- Geschrieben von Sarah Seidel -
Ian Shaw ist ein Allroundtalent – zwar ist er in erster Linie Musiker, als solcher hat er aber sehr viel Sinn für Unterhaltung.
Der walisische Sänger und Pianist hat das Publikum mit seinen Qualitäten als Entertainer schnell auf seiner Seite. Die Kommunikation mit den Zuhörern ist für den 49-jährigen ein wichtiger Teil der Show, den er glänzend beherrscht. Er trat früher als Musicaldarsteller und Komödiant auf, arbeitete in London als Moderator für die BBC und nahm Alben mit amerikanischen Jazz-Musikern auf. Beim Elbjazz Festival machte er sich im vergangenen Jahr mit seinen launigen Ansagen schnell beliebt. Und führte seine sensible, zerbrechliche Seite vor, die in seiner Musik stets zugegen ist. In Ian Shaws Repertoire finden sich Pop-Stücke, die unter seinen Händen zu purem Jazz werden und Songs, die im Blues gebadet sind.
- Geschrieben von Mario Scheuermann -
Carolin Schreier studierte zunächst Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und an der Universität Leipzig mit dem Abschluss eines M.A.
Danach begann sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ein Studium für Malerei und Graphik bei Prof. Annette Schröter, das sie 2010 mit dem Diplom abschloss. Seit 2011 studiert sie an der Kunstakademie Düsseldorf in der Fachklasse von Prof. Tal R. In ihren Arbeiten setzt sich Carolin Schreier ironisch zugespitzt mit gesellschaftlichen Strukturen und den Grenzen menschlichen Handelns auseinander. Unter Verwendung von Symbolen verweist sie auf Strukturen jenseits des Sichtbaren.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Bagger, Kräne, Container, Schutt. Am Nordufer des Baakenhafens bleibt derzeit kaum jemand stehen, um das Panorama zu genießen.
Laut ist es hier. Der Verkehr rauscht über die Versmannstraße, die links und rechts von Sandhaufen gesäumt ist. Die Erdarbeiten für die Brücke zur gegenüberliegenden Kaianlage haben schon begonnen. Über einen Kilometer lang ist diese Landzunge, die als Umschlagplatz längst ausgedient hat. Stromaufwärts reicht der Blick bis zu den Elbbrücken, stromabwärts bis zur Köhlbrandbrücke. Bald wird man hier auf eine grüne Oase mitten im Wasser schauen, die den Lärm vielleicht vergessen lässt: Die künstliche Spiel- und Freizeitinsel der Berliner Landschaftsarchitekten Loidl ist der Clou des neuen Baakenhafens, mit dem die Hansestadt Hamburg 2013 den zweiten Abschnitt ihres gigantischen Stadtentwicklungsprojektes in Angriff nimmt: Die HafenCity Ost.
5.000 Menschen sollen in dem Quartier einmal leben, das entspricht der Einwohnerzahl von Büsum oder Tönning.
- Geschrieben von Mario Scheuermann -
Katrin Pieczonka stammt aus Kiel. Dort besuchte sie die Humboldt-Schule. Nach dem Abitur studierte sie von 1993 bis 1999 Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur und Volkskunde an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Universität Hamburg.
Danach kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und absolvierte von 2000 bis 2005 ein Studium der Freien Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel bei Elisabeth Wagner, Peter Nagel und Birgit Jensen. Seit 2008 lebt und arbeitet sie als freie Künstlerin in Hamburg.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Schlange stehen vor einer leeren Ausstellungshalle und dann noch beim Betreten die Schuhe ausziehen – so etwas hat Hamburg bislang noch nicht erlebt.
Doch in der Tat: Der Andrang ist groß. Jeder will Antony Gormleys „Horizon Field“ sehen: Die schwarz-spiegelnde Ebene knapp acht Meter über dem Boden der großen Deichtorhalle verspricht eine ganz ungewöhnliche Art der Selbsterfahrung.
- Geschrieben von Christel Busch -
Die Fotoausstellung „Johanna Diehl – Borgo/Romanità“ in der Overbeck Gesellschaft in Lübeck dokumentiert Spuren, die Mussolinis faschistisches Regime in Italien hinterlassen hat.
Fast 70 Jahre nach dem Tod des Diktators und dem Untergang des Faschismus sind sie heute noch in den Innenräumen römischer Behörden und den Borghi, den Idealsiedlungen auf Sizilien präsent.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die in London lebende Künstlerin Eva Roth arbeitet mit unterschiedlichen Techniken, neben Malerei ist dies die Zeichnung, Kopie und Fotografie sowie die Kombination aus allem.
Gerade die geschichteten Übermalungen urbaner Räume und Szenen bilden das Zentrum der aktuellen Ausstellung im Kunstforum Markert in Hamburg, die im Rahmen des diesjährigen Hamburger Architektur Sommers stattfindet.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mit staatlichen Förderungen sieht es zwar mau aus, der Enthusiasmus ist dafür umso größer: Jörn Walter, Hamburgs Oberbaudirektor, ließ im Bahrenfelder Phoenixhof keinen Zweifel daran, wie wichtig der Hamburger Architektur Sommer für die wachsende Hansestadt ist.
Mit einem mitreißenden Diskurs zum diesjährigen Motto „Vor Ort – Aneignung und Teilnahme" eröffnete Jörn Walter – gemeinsam mit Jutta Blankau, der Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, sowie Architekt Bernhard Wiking – den nunmehr siebten Veranstaltungsmarathon, der bis Ende August mehr als 250 Ausstellungen, Aktionen, Filmvorführungen, Symposien, Vorträge, Diskussionen und Workshops rund um Architektur und Stadtentwicklung umfasst.
- Geschrieben von Claus Friede -
Prag, so heißt es, ist immer eine Reise Wert. Die „Goldene Stadt“ steht Mitte Mai ganz im Zeichen eines der großen deutschen Regisseure, Produzenten und Schriftsteller: Alexander Kluge.
Anfang des Jahres feierte Kluge seinen 80. Geburtstag und so scheint es auf der Hand zu liegen, dass er auch international gefeiert wird. Die Prager Akademie der Bildenden Künste widmet sich ihm vom 17. bis 19. Mai mit einer Retrospektive und zeigt ein chronologisches Programm aus seiner Filmographie, einige Interviews und Fernsehwerke.
- Geschrieben von Daniel Hirsch -
Die Ausstellung „Baumeister der Revolution. Sowjetische Kunst und Architektur 1915-1935“ im Berliner Martin-Gropius-Bau erzählt die Geschichte vom jähen Ende der russischen Avantgarde und zeigt in ernüchternden Fotografien die architektonischen Überreste des einstigen Aufbruchs in Kunst und Gesellschaft.
Wie eine zum Himmel geballte Faust hebt sich Wladimir Tatlins tollkühner Entwurf für das Hauptquartier der Kommunistischen Internationale von 1919 den Besuchern zum Eingang der Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau entgegen. Auch wenn es sich nur um ein knapp zwei Meter hohes Modell handelt, vermittelt die Konstruktion aus Stahl und Glas eindringlich, mit welchen Ambitionen und welchem Übermut die künstlerische Avantgarde der 1920er-Jahre den Umbruch der russischen Gesellschaft begleitete.