Kolumne – Meinung und Widerspruch
- Geschrieben von Claus Friede, Nicola von Hollander, Dagmar Seifert -
Der Mensch liebt Gewohntes – ich nehme mich nicht aus.
Der Eröffnungs- und zentrale Sammelplatz für die 14. Lange Nacht der Museen ist in diesem Jahr nicht der sympathische Ort zwischen den Deichtorhallen, sondern der Dar-Es-Salaam-Platz. Wegen einer Baustelle an den Deichtorhallen sind die Veranstalter ausgewichen, aber die Steinwüste in der Hamburger HafenCity macht nicht wirklich glücklich. Der Platz hat überdies kaum Intimität, er ist für Durchgangverkehre gemacht. Es fehlt (noch) eine schöne Baumreihe und mindestens ein weiterer Grund, um sich dort wohlfühlen zu können, er hat keine wirkliche Gestalt.
Die Lange Nacht der Museen beginnt mit „stickStoff Basel – Drumming Entertainment". Und obwohl der Frühlingswind die Steine der HafenCity noch nicht wärmen kann, düngen die Jungs aus der Schweiz mit ihren Percussion-Kunststücken die Gäste mit rhythmischer Energie. Die Busse sind geheizt und so ist es angenehm, Fahrt aufzunehmen.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Der KulturPort.De-KlassikKompass lädt Sie zu einer Reise durch die Welt der Bach-Kantaten oder auch Cantatas genannt, ein.
Beginnend am heutigen Palmsonntag begleitet Sie die nachfolgende Reihe durch die Osterzeit mit einem der wichtigsten und nachhaltigsten Komponisten.
Johann Sebastian Bach (1685-1750) hat in drei Jahrgängen über 200 Cantatas für die Kirche und etwa 25 weltliche Cantatas geschrieben. Dieses Kantatenwerk ist eines der Monumente der Musik, das bis heute zu den meist eingespielten CD-Veröffentlichungen zählt.
Zunächst beschäftigen wir uns mit den Cantatas zu den Festen und Themen des Kirchenjahres. Die Bach-Philosophie und meditative Kraft dieser Musik ist heute noch – wie vor 300 Jahren ungebrochen.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die Tanzformen haben sich im Mittelalter erst langsam herauskristallisiert.
Es gab zunächst keine strenge Trennung zwischen Liedern und Tanzmusik wie wir sie heute kennen. Man begleitete die Lieder der Troubadoure und Minnesänger zusehends mit Instrumenten und schließlich machte sich diese Begleitungen oft selbständig und wurde zur Untermalung der höfischen Tänze.
La Danza: Reines Tanzvergnügen
„Ich bin die Bassedanza die Königin der Misure
Ich verdiene die Krone zu tragen...“
Aus dem Tanzbuch des Guglielmo Ebreo da Pesaro, genannt auch ‚Wilhelm der Jude’ (1420-1484), italienischer Tänzer, Tanzmeister und Tanztheoretiker
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die Zeit zwischen 1000 nach Christus und dem 15. Jahrhundert ist als die Geburt und Wiege der musikalischen Formen zu betrachten, die wir heute noch kennen und die Musik bis in unsere Zeit bestimmt.
Der KulturPort.De-KlassikKompass unternimmt in einer Serie in losen Folgen eine Reise in die Musik des Mittelalters. Wir beenden diese Fahrt nun und betrachten abschließend die ‚Popmusik’, der Edelleute, Bauern und Bürger bis zur Morgenröte der frühen Renaissance.
„Jetzt wende ich mich jenen Balli und Bassedanze zu
Die weit vom Volk entfernt sind
Die für die Säle der Adeligen geschaffen wurden
Und nur von würdigen Damen getanzt werden können
Aber nicht vom niedrigen Volk.“
Aus dem Tanzbuch des Guglielmo Ebreo da Pesaro, genannt auch ‚Wilhelm der Jude’ (1420-1484), italienischer Tänzer, Tanzmeister und Tanztheoretiker.
- Geschrieben von Klaus Peter Nebel -
Von nachrichtenreichen Zeiten, von Journalisten wie sie berichten und von dem Phänomen der selektiven Wahrnehmung.
Das waren noch Zeiten. Bisher war an und zwischen den Feiertagen, Weihnachten und Neujahr, nachrichtenmäßig immer „tote Hose“. 2013 häuften sich jedoch die Ereignisse und es ist schon interessant an diesen Beispielen zu zeigen, wie Medien berichten und was sie alles nicht berichten. Auch ist es interessant, einen Monat später zu sehen, welche Nachrichten nachhaltig waren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die Ereignisse einer kurzen Zeitspanne. Zunächst waren es die Protestveranstaltungen auf dem Maidan-Platz in Kiew. Weil man ihn hierzulande kennt, wurde der Boxweltmeister Dr. Vitali Klitschko dann auch hierzulande zum Oppositionsführer ernannt und zum gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten der Opposition proklamiert. Das ist mitnichten so.
- Geschrieben von Peter Schmidt -
Es war schon spannend gestern. Nicht weil die Dramaturgie solcher Preisverleihungen Überraschendes bot.
Die Muster sind bei der mittlerweile Vielzahl (Deutscher Fernsehpreis, Bayerischer Fernsehpreis, Burda-Bambi, etc.) immer die gleichen und folgen dem großen Oscar-Vorbild.
Die Spannung liegt eher in der Persönlichkeit der Ausgezeichneten. Was bringen sie jenseits der Weitergabe des Lobs auf das Team, die Eltern, den Freund oder Freundin, der Versicherung, keine lange Rede zu halten und zuweilen das Gegenteil zu tun oder die Überraschung und die eigene Sprachlosigkeit zu präsentieren, als Charisma herüber?
Unterschiedlich auch die eingeflogenen Hollywood-Stars. Manchmal hat man den Eindruck, des „Bloß wieder weg" und „Was tu ich mir an" oder „für Geld und Promotion ist es eine Pflichtübung".
- Geschrieben von Herby Neubacher -
‘El Cid’ und Isabella von Kastilien
Spanien führte einen fast 400 Jahre langen Kampf gegen die Invasionen der Mauren aus Nordafrika. Schließlich regierte die ‚aller-katholischste Majestät’ Isabella von Kastilien mit einer kompletten Vertreibung der Mauren und Juden aus Spanien und Portugal – das Ende einer erfolgreichen Multikultur, die sich unter dem legendären Helden Spaniens, genannt ‚El Cid’ gebildet hatte.
Auch die Musik Spaniens wurde von dieser Kultur der Vielfalt namentlich durch die Mauren beeinflusst und ist in ihrer Eigenartigkeit bis heute davon bestimmt – zum Beispiel in Formen der Tänze, Estampies genannt und, bis bis heute, des Flamenco – allesamt arabischen Ursprungs wie der spanische Stierkampf.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Das erstarkende Königtum im Mittelalter sorgte dafür, dass das allgemeine Volksaufgebot an Kriegern vom Aufgebot der berittenen Vasallen abgelöst wurde.
Aus diesen gingen allmählich die Ritterheere hervor. Diese bestimmten bis weit in das 14. Jahrhundert das europäische Militärwesen. Zur persönlichen Ausrüstung der Ritter gehörte das Horn. Es diente als individuelles Signal- und Warninstrument. Das wichtigste Instrument der früh mittelalterlichen Kriegsmusik war außerdem die Busine. Aus ihr entwickelte sich die Naturtrompete. Sie wurde zum Lieblingsinstrument der Ritter. Sie sah repräsentativ aus, ließ sich zu Pferde spielen und konnte zusätzlich geschmückt werden. So entwickelten sich die Feldtrompeter. Zeitlich unklar ist, wann sich neben dem hellen schmettern der Trompeten auch das dumpfe Dröhnen der Pauken der Heerespauker gesellte. Wahrscheinlich haben die Kreuzritter diese Instrumente im Vorderen Orient kennengelernt und von dort mit nach Europa gebracht. Mit der Militärmusik kamen auch die ersten Soldatenlieder die sich bald in allen Heeren verbreiteten.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die Zeit mit Beginn des 11. bis Mitte des 15. Jahrhunderts ist als die Geburt und Wiege der musikalischen Formen zu betrachten, die wir heute noch kennen und die Musik bis in unsere Zeit bestimmt.
Der KlassikKompass unternimmt in einer Serie in losen Folgen eine Reise in die Musik des Mittelalters. Wir setzen diese Fahrt fort und betrachten die Musik des Krieges, die auch in dieser Zeit ihre Wiege hatte.
Flammende Schlachtbeschreibungen, voll Blut und Heldenmut, Trauergesänge und das Elend der Soldaten, Heilige Heldinnen, die als Hexen verbrannt wurden. Drei kriegerische Szenearien werden wir besuchen: Die Kreuzzüge, den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich und schließlich das christlich-kriegerische Reich Isabellas von Kastilien.
Wir enden unseren Reise an den Höfen an denen die friedlichen Schlachten der Liebe und des Tanzes die blutige Wirklichkeit parodierten.
- Geschrieben von Klaus Peter Nebel -
Von einem Medienhype und wie die Massen darauf reagieren, von Erkenntnissen jenseits der Tagesaktualität und von Erregungsständen im Alltäglichen.
Niemand kann ihm entfliehen, niemand weiß eigentlich was oder wem er vertrauen kann, doch nur wenige fühlen sich betroffen: Gemeint ist der weltweite Abhörskandal und gemeint ist auch, wo unsere Daten so landen. Ursache sind die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Wanderer
Du bist – nicht, was du dich wähnst!
Urmütter-Weisheit geht zu Ende:
Dein Wissen verweht vor meinem Willen.
Weißt du, was Wotan will?
(Langes Schweigen)
Dir Unweisen ruf' ich ins Ohr,
Daß sorglos ewig du nun schläfst!
Um der Götter Ende grämt mich die Angst nicht,
Seit mein Wunsch es will!
(...)
Drum schlafe nun du, schließe dein Auge;
Träumend erschau' mein Ende!
Was jene auch wirken,
Dem ewig Jungen weicht in Wonne der Gott.
Hinab denn, Erda! Urmütterfurcht!
Ursorge!
Hinab! Hinab, zu ewigem Schlaf!
Aus “Siegfried” 3.Akt
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Bücher werden selbstredend auch zu Wagners Geburtstag zuhauf veröffentlicht.
Zwei aus der langen Liste möchte ich Ihnen vorstellen: Erst einmal zu einem Autoren, der sich eitel darstellend mit ‚Künstler Schlapphut’ auf der innerseitigen Schutzumschlagsklappe seines Buches abbilden lässt: Martin Geck.
Ich besorgte mir seine Wagner-Biografie weil – so wird immer wieder betont – er einer der führenden Musikkritiker und Kenner unserer Zeit sei, und dann folgt zumeist eine lange Latte von Referenzen, wo er schon überall veröffentlicht hat; im ‚Spiegel’, der ‚FAZ’, auch in der ‚Süddeutschen Zeitung’!
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Tannhäuser
„Dir töne Lob! Die Wunder sei'n gepriesen,
Die deine Macht mir Glücklichem erschuf!
Die Wonnen süß, die deiner Huld entsprießen,
Erheb' mein Lied in lautem Jubelruf!
Nach Freude, ach! nach herrlichem Genießen
Verlangt' mein Herz, es dürstete mein Sinn:
Da, was nur Göttern einstens du erwiesen,
Gab deine Gunst mir Sterblichem dahin.“
Preislied aus dem 1. Akt ‚Tannhäuser’
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Vier sehr unterschiedliche Aufführungen von Wagners größtem Werk, der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ sollen nun als Empfehlung folgen.
Die Metropolitan Opera in New York hat eine lange Wagner Tradition. Sie zählt zu den weltweit führenden Opernhäusern. Diese ‚Metropolitan Opera Company’ wurde im Jahre 1880 gegründet und erhielt ein vom Architekten J. Cleaveland Cady
erbautes Opernhaus, das zwischen der 39. und 40. Straße am Broadway lag. Das erste Opernhaus wurde 1967 abgerissen. Heute ist die ‚Met’ im Lincoln Center zuhause.