Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der gefeierte Bassbariton Thomas Quasthoff singt auch nach seinem Rückzug von der Bühne Jazz – diesmal vier Jazz-Weihnachtsklassiker aus den USA. Dazu liest er deutsche Gedichte von der Suche nach dem wahren Weihnachtszauber.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Daniel Barenboim stand am Pult der Philharmonie in Berlin, seine Staatskapelle begleitete dort im August die Starsopranistin Anna Netrebko bei einer leicht verspäteten Jubiläumsveranstaltung zum 150. Geburtstag von Richard Strauss. Die russische Diva sang Strauss’ „Vier letzte Lieder“, das Orchester steuerte die sinfonische Dichtung „Ein Heldenleben“ bei. Den Live-Mitschnitt hat jetzt die Deutsche Grammophon auf CD herausgebracht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Roman „The Bride of Lammermoor“ (1819) aus der Reihe „Tales of My Landlord“ des schottischen Schriftstellers Sir Walter Scott (1771-1832) diente als Vorlage für die Oper „Lucia di Lammermoor“ des Belcanto-Komponisten Gaetano Donizetti (1797-1848).
Sie wurde – wie häufig damals – durch Überarbeitung, gleich zwei Mal uraufgeführt: 1835 im Teatro San Carlo in Neapel als auch 1839 als französische Version in Paris. Das Libretto stammt von Salvadore Cammarano (1801-1852), der ebenfalls in Neapel arbeitete und der in glücklich fügender Weise immer wieder mit dem Schnell- und Vielkomponisten Donizetti kooperierte. Letzterer brachte es in seiner überschaubaren Schaffensperiode von 30 Jahren auf nachweislich 71 Opern!
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Bachs große Passionen nach Matthäus und Johannes, die h-Moll-Messe und 18 CDs mit Bach-Kantaten hat Sigiswald Kuijken schon eingespielt – mit seinem Originalklang-Ensemble „La Petite Bande“ und auch in den Chorpartien solistisch besetzt. Rechtzeitig zu Wehnachten hat Kuijken nun Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ veröffentlicht. Es ist eine großartige Aufnahme, die Maßstäbe setzt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr zeigt der „KlassikKompass“ nach Perm, der russischen Millionenstadt im Ural-Vorland, mehr als 1.000 Kilometer nordöstlich von Moskau. Diesmal wegen „Così fan tutte“ – wieder eine Mozart-/da Ponte-Oper – mit der der dortige Theaterchef Teodor Currentzis international von sich reden macht. Seine zweite nach „Le Nozze di Figaro“ im Februar. Und nach einem kürzlich erschienenen großartigen Rameau-Best-of-Album.
- Geschrieben von Claus Friede -
Claudio Monteverdi (1567-1643) gehört zu den namhaftesten Komponisten der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock. Kaum ein anderes Werk des 17. Jahrhunderts hat solchen Eingang in die heutige Musikpraxis gefunden. Die Marienvesper wurde um 1610 veröffentlicht, also etwa drei Jahre nach seiner bedeutenden Oper „L’Orfeo“. Sie wurde am Hofe von Mantua erarbeitet und besteht aus einem Invitatorium, fünf Psalmen, einem Hymnus und einem Magnificat, in Lateinischer Sprache und wurde Papst Paul V. gewidmet.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Am 8. Juni 1937 wird in der Oper in Frankfurt/Main eine neue Musiktheater-Produktion uraufgeführt: „Carmina Burana. Cantiones profanae cantoribus et choris cantandae comitantibus intrumentis atque imaginibus magicis“ (übersetzt: Carmina Burana. Weltliche Kantaten für Sänger und Chöre begleitet von Instrumenten und magischen Bildern). Carl Orffs Werk wird die ganze Welt erobern. Jetzt hat es der Originalklang-Sucher Jos van Immerseel neu eingespielt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Über die unschöne Sitte, hohe Männerstimmen durch schnelle Schnitte zu produzieren, ist die Musikgeschichte glücklicherweise schon lange hinweg gegangen. Aber wenigstens eine Ahnung davon, für welche Stimmen Händel oder Vivaldi ihre schönsten Opernarien geschrieben haben, kann man auch heute noch haben, seit sich verstärkt Sänger auf das hohe Kopfstimmenregister, das Falsett, konzentrieren, mit dem sie nach oben über die Alt- und sogar bis in die Sopranlage vordringen können.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Den Anstoß für mein neues Album“, sagt die argentinische Cellistin und mehrfache Echo Klassik-Preisträgerin Sol Gabetta, „war das titelgebende Stück „Prayer“ von Ernest Bloch, das ich häufig als Zugabe spielte. Es löste beim Publikum jedes Mal eine Ergriffenheit und Betroffenheit aus, denn es ist sinnlich und besinnlich zugleich.“
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Sie kennen sich seit Kindertagen in Buenos Aires, doch zusammen Klavier gespielt haben sie selten. Jetzt gibt es den faszinierenden Mitschnitt ihres gemeinsamen Recitals in der Berliner Philharmonie vom April 2014. Dazu: Carlos Kleibers „Lied von der Erde“ wurde restauriert. Und dann noch: Knochenarbeit eines Musik-Magiers – Carlos Kleiber bei der Probe belauscht.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Teodor Currentzis und seine „MusicAeterna“ mit einer furiosen Best-of-CD des französischen Komponisten, hoch emotional und tief aufregend.
Jean-Philippe Rameau, geboren zwei Jahre vor Händel und Bach 1683, hatte sich redlich, aber ohne große Erfolge durchgeschlagen bis zu seinem 50. Lebensjahr. Er hatte lange Jahre als Organist an verschiedenen großen Kirchen gearbeitet, unterrichtet, komponiert und musiktheoretische Schriften verfasst. Erst jetzt aber gelang es ihm, sein erstes Werk für die Opernbühne aufzuführen – „Hippolyte et Aricie“ wurde ein Sensationserfolg mit geradezu märchenhaften Folgen für den Urheber.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Nikolaus Harnoncourt gehört zu den Pionieren des Originalklang-Musizierens und geht auch beim Wiener Walzerkönig auf die revolutionären Wurzeln der Walzer-Musik zurück.
Es war ein Siegeszug ohnegleichen, eine Massenbegeisterung jenseits aller Standesunterschiede, als sich sich der Wiener Walzer im 19. Jahrhundert die Tanzsäle der Alten Welt eroberte. Wiener Walzer, das war etwas anderes als das bedächtige, fein ritualisierte und an Fingerspitzen geführte Menuett der Feudalgesellschaft, wie es von Roman Polanski in seinem Film „Tanz der Vampire“ großartig parodiert wird. Der Walzer war Musik einer neuen Zeit, die nicht zufällig fast gleichzeitig mit der Französischen Revolution die Bühne betrat. Zuerst in der Oper „Una cosa rara“ von Vicente Martín y Soler, die 1786 in Wien die erste große Walzerwelle auslöste.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Manchmal passiert das in Städten, die man sich neu erobert: Man biegt aus bekanntem Gebiet um eine Ecke, erwartet wieder Unbekanntes, findet aber überrascht ein gut erkundetes Gebiet – nur der Link zwischen beiden hatte bisher gefehlt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der preisgekrönte argentinische Countertenor Franco Fagioli widmet sich auf seinem soeben veröffentlichen Album einem der großen Komponisten des Kastratengesangs: Nicola Antonio Porpora (1686-1768). „il maestro Porpora arias“ ist eine Hommage an einen der wichtigsten Gesangslehrer und Komponisten des italienischen, des europäischen Barocks.